9: DAS LEHREN IST TEIL DES HEIMLEHRENS

"9: DAS LEHREN IST TEIL DES HEIMLEHRENS," Teil D: Die Unterweisung zu Hause – Heimlehren und Besuchslehren, ()


Als Heimlehrer sind Sie ein Lehrer des Evangeliums. Sie achten nicht nur auf das Wohlergehen der Familien, denen Sie und Ihr Partner zugeteilt worden sind, sondern Sie bringen auch mindestens einmal monatlich eine Evangeliumsbotschaft. In der heiligen Schrift heißt es, dass die Heimlehrer „warnen, erläutern, ermahnen und lehren und alle einladen [sollen], zu Christus zu kommen“ (LuB 20:59).

Wenn Sie die Ihnen zugeteilten Familien unterweisen wollen, müssen Sie sich geistig vorbereiten und lernen, wie man die in diesem Buch besprochenen Evangeliumsgrundsätze anwendet. Sie müssen auch ständig danach trachten, ein besserer Lehrer zu werden (siehe „Einen Plan aufstellen, wie man ein besserer Lehrer wird“, Seite 24–27).

Als Heimlehrer müssen Sie sich immer gut vorbereiten und sich unentwegt verbessern. Anhand der Grundbegriffe der Evangeliumsunterweisung können Sie die Botschaften besser so vermitteln, dass dem einzelnen dadurch geholfen wird – sei es nun ein weniger aktives Mitglied, das nicht gewohnt ist, über das Evangelium zu sprechen, oder ein aktives, langjähriges Mitglied.

Denken Sie daran, dass jeder anders belehrt werden muss. Vielleicht bringen Sie die Botschaft einer Familie mit Kindern unterschiedlichen Alters. Vielleicht sind Sie aber auch beauftragt, einen Neubekehrten einzugliedern, oder Sie besuchen ein älteres oder ein alleinstehendes Mitglied.

Ein Heimlehrerpaar, das sich Gedanken über die Lektion gemacht hatte, brachte zu einem Besuch Angeln mit. Die Hosentaschen steckten voller Köder. Die Familie wollte gleich wissen, was es damit auf sich hatte, aber die Heimlehrer sagten es ihnen erst im Verlauf ihrer Botschaft. Die Kinder kamen gleich herbei und hörten aufmerksam zu. Ein Heimlehrer zeigte vor, wie der Angler die Fische ködert. Er erklärte, dass sich kleine Fische oft leichter täuschen lassen als die älteren, erfahreneren. Er verglich die Fischköder mit den Versuchungen des Satans und sagte, der Satan versuche, uns auf schlaue Weise einzufangen und uns unsere Freiheit wegzunehmen. An diese Lektion dachte die Familie noch lange.

Immer wieder können Sie als Heimlehrer denjenigen, die Sie unterweisen, Ihre Liebe zeigen. Präsident Ezra Taft Benson hat gesagt: „Ich möchte euch bitten, tut das Kleine, das Unscheinbare, das der Familie so viel bedeutet. Ihr müsst beispielsweise die Namen aller Familienmitglieder kennen. Denkt an die Geburtstage, an Segnungen, an Tauf- und Hochzeitstermine. Bei gegebenem Anlass schreibt einen passenden Glückwunsch oder ruft an, um jemandem in der Familie zu einer besonderen Leistung zu gratulieren.“

(Der Stern, Juli 1987, Seite 47.) Sie können der Familie in einer Krise helfen, Sie können die Kinder und Jugendlichen bei ihren Aktivitäten unterstützen und sicherstellen, dass die Priestertumsführer wissen, was die Familie braucht.

Die Botschaft auswählen

Halten Sie sich, wenn Sie eine Botschaft auswählen, an die folgende Anweisung: „Gewöhnlich sprechen die Heimlehrer über die Botschaft von der Ersten Präsidentschaft, die in der Internationalen Zeitschrift der Kirche erscheint. Weitere Botschaften können vom Bischof oder von anderen örtlichen Führern kommen. Der Familienvorstand kann die Heimlehrer auch um eine besondere Botschaft bitten. Solche Botschaften sollen auf die heilige Schrift und die Lehren der Propheten der Letzten Tage gegründet sein.“ (Handbuch Anweisungen der Kirche, Buch 2: Führungskräfte des Priestertums und der Hilfsorganisationen, [1998], Seite 169.)

Die Botschaft vorbereiten

Bereiten Sie jede Heimlehrbotschaft so gut vor wie einen Unterricht in der Kirche.

Die folgenden Anregungen können hilfreich sein.

  • Lesen Sie die Lektion durch. Besprechen Sie mit Ihrem Partner, was jeder dazu beitragen wird.

  • Wenn Sie die Botschaft von der Ersten Präsidentschaft vortragen oder ein anderes Thema, für das kein richtiger Unterrichtsplan vorliegt, halten Sie sich an die Anregungen unter „Aus Konferenzansprachen und sonstigen Quellen eine Lektion erarbeiten“, Seite 100–101.

  • Passen Sie die Botschaft und die Lehrmethoden den Umständen, dem Alter und den Interessen der einzelnen Familienmitglieder an. Gestalten Sie den Unterricht interessant und für jeden bedeutsam.

  • Achten Sie darauf, dass die Botschaft so kurz ist, dass keiner der Anwesenden das Interesse verliert.

Die Botschaft überbringen

Denken Sie daran, dass der Haushaltsvorstand präsidieren und den Heimlehrbesuch leiten soll. Beachten Sie auch die folgenden Anregungen:

  • Wo immer es möglich ist, beten Sie gemeinsam, und lesen Sie zusammen in der heiligen Schrift. Verwenden Sie bei jeder passenden Gelegenheit die heilige Schrift. Nehmen Sie sie zu jedem Besuch mit. Geben Sie Antworten und Ratschläge anhand der Schrift.

  • Befolgen Sie beim Lehren die Eingebungen des Geistes.

  • Vermeiden Sie lange Gespräche, die nicht für jeden der Anwesenden von Belang oder hilfreich sind. Bedenken Sie, dass die Familie vielleicht unter Zeitdruck steht.

  • Finden Sie heraus, wie Sie einen jeden an der Lektion beteiligen können. Seien Sie an jedem einzelnen wirklich interessiert.

  • Bezeugen Sie, dass das, was Sie lehren, wahr ist. Nennen Sie Beispiele, wie sich diese Wahrheiten anwenden lassen.