10: DAS LEHREN IST TEIL DES BESUCHSLEHRENS

"10: DAS LEHREN IST TEIL DES BESUCHSLEHRENS," Teil D: Die Unterweisung zu Hause – Heimlehren und Besuchslehren, ()


Wenn Sie als Besuchslehrerin eingeteilt werden, gehört zu Ihren Aufgaben insbesondere auch, „die geistigen und zeitlichen Bedürfnisse jeder Schwester und ihrer Familie in Erfahrung“ zu bringen und „durch die monatliche Botschaft … geistige Unterwei- sung“ zu geben. (Handbuch Anweisungen der Kirche, Buch 2: Führungskräfte des Priestertums und der Hilfsorganisationen, [1998], Seite 203.) Sie sind eine Lehrerin des Evangeliums.

Wenn Sie die Ihnen zugeteilten Schwestern unterweisen wollen, müssen Sie sich geistig vorbereiten und lernen, wie man die in diesem Buch besprochenen Evangeliumsgrundsätze anwendet. Sie müssen auch ständig danach trachten, eine bessere Lehrerin zu werden (siehe „Einen Plan aufstellen, wie man ein besserer Lehrer wird“, Seite 24–27).

Eine gute Vorbereitung ist sehr nützlich, denn Sie werden vielleicht berufen, Schwestern in verschiedenen Lebensumständen zu belehren. Vielleicht ist die Schwester, die Sie besuchen, jung, alt, verheiratet, allein stehend, geschieden, neubekehrt, sehr aktiv, weniger aktiv, gebildet, durch eine Lernschwäche behindert, sehr beschäftigt oder einsam. Vielleicht freut sie sich über Ihren Besuch, vielleicht lehnt sie Sie ab. Jede Schwester muss anders unterwiesen werden. Ungeachtet der Lebensumstände der Schwestern, die Sie besuchen, können Sie doch einer jeden helfen, den Erretter besser kennenzulernen und glaubenstreuer nach seinem Evangelium zu leben.

Schwester Elaine L. Jack hat als FHVPräsidentin die folgende Geschichte erzählt:

„Priscilla Samson-Davis, eine Schwester aus Ghana, hat viele Schwierigkeiten erlebt. Auf ihrem Lebensweg hat es schon viele Felsbrocken gegeben. Als Lehrerin hat sie gesehen, wie Familien ihre Kinder bei Ruhr und Malaria gepflegt, wie sie schwer gear- beitet und täglich Gegenstände für Säcke voll Reis, Zwiebeln, Tomaten und andere Lebensmittel getauscht haben, um ihre Lieben am Leben zu erhalten. Sie dient als Besuchslehrerin und fährt regelmäßig mit dem Bus, um eine Schwester am anderen Ende der Stadt zu besuchen. Als man sie gefragt hat, ob diese Aufgabe eine Last sei, da sie noch eine Menge andere Dinge zu bewältigen habe, hat sie einfach geantwortet: ‚Es ist nicht schwer. Die Frau, die ich besuche, kann nicht lesen. Wenn ich zu ihr gehe, lese ich ihr aus der heiligen Schrift vor.‘

Ihre einfache Antwort bestätigt ihren Glauben und ihre Gewissheit, dass sie auf dem richtigen Weg ist. Sie fährt mit dem Bus, und obwohl der immer wieder anhalten muss und die Straßen wohl hin und her, hinauf und hinunter führen, ist ihr Weg in den Augen des Herrn wirklich eng und schmal, denn sie bewegt sich in die richtige Richtung. Sie tut die Arbeit des himmlischen Vaters.“ (Der Stern, Juli 1994, Seite 14.)

Die Botschaft auswählen

Halten Sie sich bei der Auswahl der Botschaft an die folgenden Anweisungen: „Durch die monatliche Botschaft geben die Besuchslehrerinnen geistige Unterweisung. Die in der Internationalen Zeitschrift der Kirche veröffentlichten Botschaften sind als Anleitung zu verwenden und an die Bedürfnisse jeder Schwester anzupassen.“ (Handbuch Anweisungen der Kirche, Buch 2: Führungskräfte des Priestertums und der Hilfsorganisationen, [1998], Seite 203.) Trachten Sie nach der Führung des Geistes, lesen Sie die monatliche Botschaft mit Ihrer Partnerin sorgfältig durch, und denken Sie sodann gebeterfüllt an jede einzelne Schwester. Neben der vorbereiteten Botschaft sollen Sie hauptsächlich auch die heilige Schrift und die Lehren der Propheten der Letzten Tage beim Planen der Botschaft hinzuziehen. Sie können als Ergänzung noch weiteres von der Kirche herausgegebenes Material verwenden.

Die Botschaft vorbereiten

Bereiten Sie jede Besuchslehrbotschaft so gut vor wie einen Unterricht in der Kirche. Die folgenden Anregungen können hilfreich sein.

  • Lesen Sie die Lektion durch. Besprechen Sie mit Ihrer Partnerin, was jede dazu beitragen wird.

  • Halten Sie sich an die Anregungen unter „Aus Konferenzansprachen und sonstigen Quellen eine Lektion erarbeiten“, Seite 100–101.

  • Passen Sie die Botschaft und die Lehrmethoden den Umständen, der Erfahrung, dem Alter und den Interessen jeder Schwester an.

Die Botschaft überbringen

Die folgenden Anregungen können Ihnen beim Besuchslehren helfen:

  • Wo immer es möglich ist, beten Sie gemeinsam, und lesen Sie gemeinsam in der heiligen Schrift. Verwenden Sie bei jeder passenden Gelegenheit die heilige Schrift. Nehmen Sie sie zu jedem Besuch mit. Geben Sie Antworten und Ratschläge anhand der Schrift.

  • Befolgen Sie beim Lehren die Eingebungen des Geistes.

  • Bedenken Sie, dass die Schwester vielleicht unter Zeitdruck steht.

  • Finden Sie heraus, wie Sie jede Schwester beteiligen können. Seien Sie an dem, was die Schwestern sagen, wirklich interessiert.

  • Bezeugen Sie, dass das, was Sie lehren, wahr ist. Nennen Sie Beispiele, wie sich diese Wahrheiten anwenden lassen.