Weihnachtsandachten
Weihnachtsgeschenke


Weihnachtsgeschenke

Ich freue mich über diese Gelegenheit, mit Ihnen die Geburt Jesu Christi, des Erretters der Welt, zu feiern. Seine Geburt war ein Geschenk an uns alle. Der Apostel Johannes zitierte die Worte des Erretters, als er in bewegender Weise über dessen Geburt schrieb:

„Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat.

Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird.“1

Und dann gibt der Heiland uns deutlich zu verstehen, dass wahrer Glaube dazu führt, dass wir Gottes Gebote halten. Das wiederum macht uns würdig, die Gabe ewigen Lebens zu erlangen, nämlich dass wir für immer bei Gott in himmlischem Licht leben können.

Der Erlöser warnt uns: „Denn mit dem Gericht verhält es sich so: Das Licht kam in die Welt, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Taten waren böse.“2

Dann fügt er an: „Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden.“3

Er lobt diejenigen, die, anstatt sich voller Scham zu verstecken, lieber das Rechte wählen und im Licht wandeln: „Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind.“4

Eines der schönsten Sinnbilder für die irdische Geburt Jesu Christi ist das Licht. Das Erscheinen des lang verheißenen Messias brachte Licht in eine finster gewordene Welt.

Wir wissen aus dem wahren Bericht im Buch Mormon, dass die Propheten Gottes den Menschen schon lange gesagt hatten, dass Licht ein Zeichen der Geburt des einziggezeugten Sohnes Gottes im Fleische sein werde. Samuel der Lamanit prophezeite Jahre vor der Geburt Jesu:

„Siehe, ich gebe euch ein Zeichen; denn es kommen noch fünf Jahre, und siehe, dann kommt der Sohn Gottes, um all jene zu erlösen, die an seinen Namen glauben.

Und siehe, dies will ich euch zum Zeichen für die Zeit seines Kommens geben: Denn siehe, es werden große Lichter am Himmel sein, so sehr, dass es in der Nacht vor seinem Kommen keine Finsternis geben wird, so sehr, dass es den Menschen scheinen wird, als sei es Tag.

Darum wird es einen Tag und eine Nacht und einen Tag geben, als sei es ein Tag und gebe es keine Nacht; und dies soll euch ein Zeichen sein; denn ihr werdet erkennen, dass die Sonne aufgeht, und auch, dass sie untergeht; darum wird man mit Gewissheit wissen, dass es zwei Tage und eine Nacht sein werden; doch wird die Nacht nicht finster sein, und dies wird die Nacht sein, bevor er geboren wird.

Und siehe, es wird ein neuer Stern aufgehen, wie ihr einen solchen nie gesehen habt; und auch dies wird euch ein Zeichen sein.

Und siehe, dies ist nicht alles; es wird viele Zeichen und Wunder am Himmel geben.

Und es wird sich begeben: Ihr werdet erstaunt sein und euch verwundern, so sehr, dass ihr zur Erde fallen werdet.

Und es wird sich begeben: Wer auch immer an den Sohn Gottes glaubt, derjenige wird immerwährendes Leben haben.

Und siehe, so hat der Herr mir durch seinen Engel geboten, dass ich kommen und euch dies sagen soll; ja, er hat geboten, ich solle euch dies alles prophezeien; ja, er hat zu mir gesprochen: Rufe diesem Volk zu: Kehrt um und bereitet den Weg des Herrn!“5

So wie die schönen Lichter in diesem Konferenzzentrum uns heute Abend an den wunderbaren Segen der Geburt unseres Erlösers erinnern, tun es auch die Worte von Engeln, die Gott gesandt hat. Die Weihnachtsgeschichte ist erst vollständig erzählt, wenn man auch die Worte des Engels erwähnt, der gesandt wurde, der Ankunft des Erretters den Weg zu bereiten. Von zentraler Bedeutung im Bericht über die Geburt Jesu Christi ist das Zeugnis der Engel, wie es von den Aposteln niedergeschrieben wurde, die Jesus berufen und ordiniert hatte.

Gott sandte den Engel Gabriel zu Zacharias. Der Engel sagte ihm, dass die rechtschaffene und unfruchtbare Elisabet Johannes den Täufer gebären werde, der Jesus den Weg bereiten sollte. Maria erschien derselbe himmlische Bote, um sie darauf vorzubereiten, die Mutter des Sohnes Gottes zu werden, des lang erwarteten Messias. Diese beiden rechtschaffenen Frauen kannten die heiligen Schriften und glaubten an sie. Maria kannte die folgende Prophezeiung Jesajas, die ihr sehr gefiel:

„Darum wird euch der Herr von sich aus ein Zeichen geben: Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, sie wird einen Sohn gebären und sie wird ihm den Namen Immanuel (Gott mit uns) geben.

Er wird Butter und Honig essen bis zu der Zeit, in der er versteht, das Böse zu verwerfen und das Gute zu wählen.“6

Elisabet wusste genau, dass der Messias einen Vorboten haben würde, der ihm den Weg bereiten würde. Der Prophet und Dichter Jesaja hatte nämlich geschrieben: „Eine Stimme ruft: Bahnt für den Herrn einen Weg durch die Wüste! Baut in der Steppe eine ebene Straße für unseren Gott!“7

Sowohl Elisabet als auch Maria erwarteten voll Zuversicht, dass der Erretter der Welt kommen und dass ein großer Prophet sein Wegbereiter sein werde. In ihrer tiefen Demut wurden sie jedoch durch den Geist auf ihre heilige Rolle bei den größten Ereignissen in der Geschichte der gesamten Schöpfung vorbereitet.

Die Erste Präsidentschaft hat genehmigt, dass in der Wüste Utahs ein Filmgelände angelegt wurde, wo Szenen aus dem Leben des Erretters nachgestellt werden konnten. Es ging bei diesem Vorhaben darum, der Textvorlage treu zu bleiben. So wie die heiligen Schriften, an denen sich diese Kurzfilme so getreulich orientieren, erscheinen Ihnen diese vielleicht unspektakulär. Ihr Glaube aber wird, zusammen mit dem Heiligen Geist, jene Gefühle wachrufen, die diese weltbewegenden Ereignisse verdienen.

An die 50 solcher Kurzfilme werden gerade von der Kirche zur Veröffentlichung fertiggemacht. Sie werden kostenfrei ins Internet gestellt – als Geschenk der Ersten Präsidentschaft an alle. Auf der Website LDS.org können Sie mehr darüber erfahren.

Präsident Monson hat darum gebeten, dass wir uns heute Abend einige Szenen aus diesen Videos ansehen, damit wir das Licht und die Freude über das Erscheinen der Engel spüren können – so wie es damals war, als der Vater im Himmel uns seinen geliebten Sohn als Erlöser geschenkt hat.

Wie Sie gesehen und gehört haben, waren es Licht und Engel, die denjenigen Führung gaben, die an diesen alles überragenden Ereignissen beteiligt waren. Die Sterndeuter wurden von einem Stern zu Jesus geführt, damit sie ihn anbeten konnten. Sie öffneten ihre Schätze und gaben ihm kostbare Geschenke: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Sie nannten ihn den König der Juden.8

Die Sterndeuter wurden im Traum von Gott gewarnt, sie sollten nicht zu Herodes zurückkehren, weil er dem Kind nach dem Leben trachte. Sie entschlossen sich, auf anderem Wege in ihre Heimatländer zurückzukehren.

Dann erschien Josef im Traum ein Engel des Herrn. Der Engel forderte Josef auf, mit Maria und dem Christkind nach Ägypten zu fliehen, wo sie sicher sein würden. Der Engel sprach: „Dort bleibe, bis ich dir etwas anderes auftrage; denn Herodes wird das Kind suchen, um es zu töten.“9

Matthäus hielt fest: „Dort blieb er bis zum Tod des Herodes. Denn es sollte sich erfüllen, was der Herr durch den Propheten gesagt hat: Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.“10

Der Engel erschien Josef, wie verheißen, nach dem Tod des Herodes erneut. Der Engel tat sich der heiligen Familie kund und führte sie in Sicherheit, diesmal nach Nazaret, „denn es sollte sich erfüllen, was durch die Propheten gesagt worden ist: Er wird Nazoräer genannt werden.“11

Heute Abend denken wir an die Geburt und die ersten Lebensjahre des Erretters. Vieles können wir daraus lernen. Das meiste haben Sie dadurch gelernt, dass Sie zugehört und zugesehen haben – nicht so sehr jedoch durch die Bilder und Worte, sondern durch den Geist. Sie haben Wahrheit erkannt und gespürt. Sie haben die Liebe des Erretters und Liebe zum Erretter empfunden. Und mit Sicherheit haben Sie vermehrt den Wunsch verspürt, so zu lieben, wie er geliebt hat.

Sie haben gespürt, wie Ihr Glaube an Propheten gewachsen ist und an die Diener Gottes – sowohl die Engel, die er schickt, um uns aufzurichten, als auch diejenigen, die er in seinen Dienst beruft, damit sie uns führen. Mit Sicherheit haben Sie größeren Glauben daran verspürt, dass Gott derselbe ist, unveränderlich über Zeit und Raum.

Und vielleicht haben Sie auch gespürt, dass der Geist Ihnen Zeugnis vom Propheten Joseph Smith gibt, dessen Geburtstag in einigen Tagen bevorsteht. Sein unerschütterliches Zeugnis, dass der Engel Moroni, ein Prophet aus früherer Zeit, zu ihm gekommen ist, steht vollkommen in Einklang mit den Erlebnissen der Sterndeuter und denen von Zacharias, Elisabet, Maria, der Mutter unseres Herrn, von Josef und unzähligen anderen.

Wir lernen daraus aber nicht, dass uns solch wunderbare Erfahrungen zuteilwerden, wann immer wir sie uns wünschen, und auch nicht, dass sie eintreten werden, wenn wir das Gefühl haben, sie dringend zu benötigen. Wir lernen daraus: Gott weiß um alles, was wir brauchen, er liebt uns und er wacht über uns.

Er hat uns einen Erretter geschenkt, seinen vollkommenen Sohn, das Lamm ohne Fehl und Makel. Durch das persönliche Erscheinen des Vaters und des Sohnes und durch Engel hat er die Kirche Jesu Christi in den Letzten Tagen wiederhergestellt. Er hat Propheten und Apostel berufen, um uns in diesem Leben zu Sicherheit und in der künftigen Welt zu ewigem Leben zu führen. Jesus Christus wurde gekreuzigt und ist auferstanden, damit wir wieder leben können und damit wir gereinigt und von unseren Sünden gesäubert werden können und somit vorbereitet werden auf die Herrlichkeit ewigen Lebens.

Dies sind Geschenke an uns, und wir können sie in seinem Namen anderen anbieten. Das geschieht, wenn wir an ihn denken und von ganzem Herzen versuchen, das zu tun, was er tun würde, und so zu lieben, wie er liebt.

Vor vielen Jahren gab es in einem Film ein Lied, in dem es hieß: „Hab ein frohes, kleines Weihnachtfest!“12 Sie können anderen ein großes und wunderbares Weihnachtsgeschenk machen, wenn Sie an die Geschenke denken, die Gott Ihnen gemacht hat, und diese, so gut Sie können, an Ihre Mitmenschen weitergeben – so wie er es tun würde. Das ist der Geist der Weihnacht und wahren Glücks an jedem Tag.

Ich bezeuge, dass Jesus der lebendige Christus ist. In seinem heiligen Namen. Amen.