Schlussbemerkungen


 

Diese Schulungsversammlung ist ungemein wichtig. Wir haben vom Präsidenten der Kirche und von sechs Mitgliedern des Kollegiums der Zwölf Apostel gehört, die uns in der Sache unterrichtet haben. Zum Abschluss nun etwas, was Sie mitnehmen können.

Diese Handbücher, in die so viele Menschen Zeit und Energie investiert haben, sollen nicht wie eine Lektion oder ein Buch gelesen werden. Es sind Nachschlagewerke, die man zu Beginn sorgfältig durchsieht und dann bei Bedarf immer wieder zur Hand nimmt.

Den Anfang der einleitenden Überschriften durchdringt eine bezeichnende Aussage: „Der Plan Gottvaters für seine ewige Familie“ (Handbuch 2:1.1).

Die nächste Überschrift lautet: „Die Familie Gottes im vorirdischen Dasein“ (Handbuch 2:1.1.1). Dann werden die Rolle der Familie und die Rolle der Kirche in Gottes Plan für seine Kinder beschrieben.

Es gibt viele Überschriften im Handbuch. Unter diesen Überschriften wird im gesamten ersten und zweiten Kapitel des Handbuchs 2 wichtige Lehre hervorgehoben. Des Weiteren sorgen die Handbücher, im Ganzen betrachtet, für Vereinfachung und Flexibilität. Lassen Sie mich das unterstreichen: für Vereinfachung und Flexibilität.

Da die Kirche größer wird, scheint sie auch immer komplizierter zu werden. Es gibt so viele Programme und Vorgänge, bei denen wir einträchtig an einem Strang ziehen müssen. Wir alle wünschen uns für die Verwaltung einen Rahmen, der die Einfachheit des Evangeliums widerspiegelt.

Vor vielen Jahren gab Präsident J. Reuben Clark Jr. im Namen der Ersten Präsidentschaft eine inspirierte Erklärung ab, in der er davor warnte, dass ein Übermaß an Reglementierung in der Kirche Offenbarung zunichtemachen würde: „Die Arbeit der Kirche läuft in allen Bereichen Gefahr, bis ins Kleinste reglementiert zu werden. Das wird zur Folge haben, dass nicht nur jede Initiative unterdrückt wird, sondern auch der Geist keine Möglichkeit mehr hat, zu wirken. Darauf ist die Kirche nicht gegründet.“ („Memorandum of Suggestions“, 29. März 1940, Seite 4.)

Und nun diese einfache Schriftstelle: „Aber ungeachtet all dessen, was geschrieben steht, ist es den Ältesten meiner Kirche von Anfang an immer gegeben gewesen, und wird immer so sein, dass sie alle Versammlungen so leiten, wie sie vom Heiligen Geist angewiesen und geführt werden.“ (LuB 46:2.)

Ich wiederhole: „Aber ungeachtet all dessen, was geschrieben steht, ist es den Ältesten meiner Kirche von Anfang an immer gegeben gewesen, und wird immer so sein, dass sie alle Versammlungen so leiten, wie sie vom Heiligen Geist angewiesen und geführt werden.“

Wenn wir das begriffen haben, werden wir beim Führen und Verwalten nicht irregeführt.

Der Herr hat gesagt: „In den letzten Tagen wird es geschehen, so spricht Gott: Ich werde von meinem Geist ausgießen über alles Fleisch. Eure Söhne und eure Töchter werden Propheten sein, eure jungen Männer werden Visionen haben, und eure Alten werden Träume haben.“ (Apostelgeschichte 2:17; siehe auch Joël 3:1.)

Wir sind in einem geistigen Werk tätig, und ein geistiges Werk muss immer vom Geist geleitet werden.

So lesen wir im Buch Lehre und Bündnisse:

„Und sie sollen darauf bedacht sein, die Bündnisse und Satzungen der Kirche zu befolgen, und diese sollen ihre Lehren sein, wie sie vom Geist geleitet werden.

Und der Geist wird euch durch das Gebet des Glaubens gegeben; und wenn ihr den Geist nicht empfangt, sollt ihr nicht lehren.“ (LuB 42:13,14.)

In unserer Zeit besteht immer die Gefahr, dass man die Kirche aufbaut, ohne das Evangelium aufzubauen. Das reicht nicht. Die Kirche muss ein Bestandteil im Leben der Mitglieder sein, und sie müssen das Evangelium im Herzen verankert haben.

Auf den ersten Seiten von Handbuch 2 wird die Aufgabe der Führer und Lehrer der Kirche beschrieben. Dort findet sich dieses Zitat: „Die Führungs- und Lehrkräfte des Priestertums und der Hilfsorganisationen möchten anderen helfen, ein wahrer Nachfolger Jesu Christi zu werden [und] unterstützen den Einzelnen und die Familie in diesem Bestreben.“ (1.2.2.)

Wenn wir nicht achtgeben, sind unsere Mitglieder so mit Programmen und Abläufen und Gebäuden und Budgets beschäftigt, dass das geistige Zeugnis keinen festen Halt findet.

Die Mitglieder müssen mit der Macht und Vollmacht des Priestertums unterwiesen werden. Sie müssen wissen, wie wichtig die heiligen Handlungen sind, und verstehen, warum es erforderlich ist, dass man für jede heilige Handlung, jede Segnung würdig ist.

Ich wiederhole: Die Handbücher sind Nachschlagewerke, so wie ein Wörterbuch ein Nachschlagewerk ist. Der Inhalt ist so gegliedert, dass man Sicherheit genießt, wenn man ihm folgt, und dass man in dieser sehr, sehr schwierigen Zeit eine würdige Familie heranziehen kann.

Wenn es darum geht, mit dem Geist zu leben und mit dem Geist zu lehren, können wir noch viel besser werden, als wir sind.

Die Organisationen der Kirche sollen die Familie unterstützen und stärken. Viel zu oft werden Familien als Mittel angesehen, um die Organisationen mit Personal auszustatten und all die Aktivitäten auszuführen, die als Möglichkeiten aufgeführt sind. Die Führungsbeamten des Priestertums müssen gebeterfüllt prüfen, was unterbleiben kann, und sich bemühen, die Anforderungen an die Familien deutlich zu reduzieren. Ihre Zeit und ihr Geld sollten für das aufgewendet werden, was man besser in der Familie oder als Familie unternimmt.

Noch einmal: „Aber ungeachtet all dessen, was geschrieben steht,“ – das heißt, ohne Rücksicht auf das, was gedruckt wurde, auch in den Handbüchern – „ist es den Ältesten meiner Kirche von Anfang an immer gegeben gewesen, und wird immer so sein, dass sie alle Versammlungen so leiten, wie sie vom Heiligen Geist angewiesen und geführt werden.“ (LuB 46:2.)

Schließlich sind wir einer Welt ausgesetzt, deren Einfluss auf die Heiligen und ihre Familien erschreckend ist. Der Widersacher frohlockt. Wir dürfen uns nicht entmutigen lassen.

Wie es in der Schrift heißt: „Sollen wir in einer so großen Sache nicht vorwärts gehen? Geht vorwärts und nicht rückwärts! Mut, Brüder [und Mut, Schwestern], und auf, auf zum Sieg!“ (LuB 128:22.)

Ich erflehe den Segen des Herrn auf Sie, wenn Sie sich nun aufmachen, die Familien in der Kirche zu stärken und dadurch die gesamte Kirche zu stärken, und ich tue dies im Namen Jesu Christi. Amen.