Miteinander beraten

Wenn man sich in den Kollegien und Organisationen der Kirche gut miteinander berät, entwickeln die Beteiligten Führungseigenschaften, die ihnen und anderen ein Segen sind.

In Lehre und Bündnisse 107:85-87 werden der Präsident des Diakonskollegiums, der Präsident des Lehrerkollegiums und der Bischof, der über das Priesterkollegium präsidiert, beauftragt, „mit ihnen zu Rate zu sitzen“. Sich miteinander zu beraten gelingt am besten unter folgenden Voraussetzungen:

  • Alle werden mit einbezogen. Rat zu halten ist wertvoll, weil viele Leute ihre Sichtweise einbringen und man bessere Lösungen findet. Inspiration erfolgt am besten, wenn jeder sich darum bemüht und feststellt, dass seine Ideen geschätzt werden. Um ein sicheres Umfeld für den Austausch zu schaffen, braucht man Führungskompetenzen. Diese entwickeln sich weiter, wenn man gewissenhaft miteinander Rat hält. Das bedeutet, dass der Leiter der Ratsversammlung das Gespräch nicht abbrechen darf, indem er zu früh seine Meinung vorbringt. Wenn die Beiträge der Ratsmitglieder gewürdigt werden, nehmen sie die endgültigen Ergebnisse an, selbst wenn ihre Ansichten darin nicht zum Zuge kommen.
  • Die Schlüssel des Priestertums werden geachtet. Wenn die erwachsenen Führer den Jugendlichen tatsächlich die Führung überlassen, lassen die Schlüssel der Präsidentschaft, die die Kollegiumsführer tragen, die verheißene Inspiration in die Ratsversammlungen einfließen. Lesen Sie diese Ansprachen: Stephen W. Owen, „Die größten Führer sind die größten Nachfolger“, Liahona, Mai 2016, Seite 70–76; Tad R. Callister, „Die Macht des Priestertums in einem Jungen“, Liahona, Mai 2013, Seite 52ff., oder schauen Sie sie an.
  • Eine Tagesordnung wird erstellt und abgearbeitet (siehe das Beispiel für eine Tagesordnung der Präsidentschaftssitzung). Wenn Sie der Präsidentschaft beibringen, wie man eine Tagesordnung erstellt und verwendet, ist dies für die Jungen eine gute Vorbereitung auf ihre Kollegiumsversammlungen. Die Tagesordnung nimmt dem jungen Kollegiumsführer den Druck. Sie bestimmt den Ablauf und das Tempo der Versammlung, und so kann sich der leitende Führer ganz auf die Eingebungen des Geistes konzentrieren und den gesamten Rat einbeziehen. (Fragen stehen im Leitfaden Komm und folge mir nach! – Für die Kollegien des Aaronischen Priestertums und die Klassen der Jungen Damen bei jeder Lektion im Abschnitt „Miteinander beraten“.)
  • Man kann sich vorab vorbereiten. Wenn die Mitglieder des Kollegiums die Tagesordnung bereits im Voraus erhalten, kommen sie vorbereitet. Sie haben bereits mit anderen über ihre Gedanken dazu gesprochen und über die Punkte nachgedacht und gebetet.