Apostel sprechen mit neuen Missionspräsidenten über das Lehren durch den Geist

– Nachrichten der Kirche

  • 14. Juli 2015

Das Kollegium der Zwölf Apostel leitete beim Seminar für neue Missionspräsidenten, das vom 24. bis 28. Juni 2015 an der Missionarsschule in Provo stattfand, Gesprächsrunden mit den Anwesenden. Es wurde darauf eingegangen, wie man sich beim Lehren und Lernen des Evangeliums vom Geist führen lässt.

Das Wichtigste aus dem Artikel

  • Die Apostel sprachen mit neuen Missionspräsidenten über ein neues Muster für das Lehren und Lernen:
  • 1. Sich auf das Lernen vorbereiten
  • 2. Sich gegenseitig erbauen
  • 3. Zum Handeln auffordern

„Der Geist ist der Lehrer. Der Geist ist derjenige, der bekehrt. Es kommt in erster Linie auf den Geist an.“ – David L. Smith, Präsident der New-York-Mission New York Nord

Provo, Utah

Am letzten Tag des diesjährigen Seminars für neue Missionspräsidenten fasste David L. Smith, der als Präsident der New-York-Mission New York Nord berufen wurde, das Muster für das Lehren zusammen, das auf der viertägigen Veranstaltung hervorgehoben worden war.

„Der Geist ist der Lehrer. Der Geist ist derjenige, der bekehrt. Es kommt in erster Linie auf den Geist an, wenn man das Evangelium Jesu Christi lehrt“, sagte er.

Bei dem Seminar vom 24. bis 28. Juni an der Missionarsschule in Provo nahmen 126 neue Missionspräsidenten und deren Frauen in großen Gruppen an Versammlungen teil, die dem aktiven Gedankenaustausch dienten und von Mitgliedern des Kollegiums der Zwölf Apostel geleitet wurden. Die Ehepaare, die ihren Dienst mittlerweile angetreten haben (Anfang Juli), kamen zum Seminar, darauf eingestellt, durch den Geist zu lernen.

Schwester Cindy Foote – ihr Ehemann, Raymon Darrell Foote, wurde als Präsident der Madagaskar-Mission Antananarivo berufen –, erzählte, sie habe ihre Lernmethode im Laufe des Seminars umgestellt.

„Zuerst habe ich mir Notizen gemacht – wie in einem Hochschulkurs. Aber dann habe ich angefangen, das aufzuschreiben, was ich vom Geist lernte, statt zu versuchen, alles festzuhalten, was die Brüder sagten“, erklärte sie.

Wenn sie und ihr Mann jetzt die Missionare unterweisen, wird sie sie fragen: „Was empfinden Sie? Was haben Sie gehört, was über unsere Worte hinausging?“

Präsident George R. Donaldson, der jetzt die Schottisch-Irische Mission leitet, und seine Frau Christine; Foto von Gerry Avant

Präsident David L. Smith und seine Frau Rebecca sind jetzt in der New-York-Mission New York Nord tätig; Foto von Gerry Avant

Präsident Victor Tavares und seine Frau Edglê lauschen aufmerksam beim diesjährigen Seminar für neue Missionspräsidenten; Foto von Welden C. Andersen

Elder M. Russell Ballard (stehend) und Elder Quentin L. Cook und seine Frau (sitzend) beteiligen sich bei dem diesjährigen Seminar für neue Missionspräsidenten an einem Gespräch; Foto von Welden C. Andersen

Präsident Valentin F. Nuñez, der jetzt die Argentinien-Mission Buenos Aires Ost leitet, äußert sich beim Seminar für neue Missionspräsidenten 2015; Foto von Welden C. Andersen

Elder Quentin L. Cook (links) und Elder Jeffrey R. Holland nehmen an dem Seminar für neue Missionspräsidenten teil; Foto von Welden C. Andersen

Elder Russell M. Nelson vom Kollegium der Zwölf Apostel und Vorsitzender des Missionsführungsrates spricht beim Seminar für neue Missionspräsidenten 2015; Foto von Welden C. Andersen

Präsident Takuji Nagano beantwortet bei einer großen Gesprächsrunde, die Teil des diesjährigen Seminars für neue Missionspräsidenten war, eine Frage; Foto von Welden C. Andersen

Elder Russell M. Nelson und seine Frau Wendy nehmen am Seminar für neue Missionspräsidenten 2015 teil; Foto von Welden C. Andersen

Elder Russell M. Nelson vom Kollegium der Zwölf Apostel und Vorsitzender des Missionsführungsrates leitet bei dem Seminar für neue Missionspräsidenten 2015 eine große Gesprächsrunde; Foto von Welden C. Andersen

Präsident Alan Herrington und seine Frau Janice, die jetzt in der Barbados-Mission Bridgetown dienen; Foto von Marianne Holman Prescott

Präsident Kelly Johnson und seine Frau Terri, die jetzt in der Thailand-Mission Bangkok tätig sind; Foto von Marianne Holman Prescott

Präsident José Vianna Campos Júnior und seine Frau, Vera Lúcia de Carvalho Campos, die jetzt in der Brasilien-Mission Porto Alegre Nord tätig sind; Foto von Marianne Holman Prescott

Statt wie bisher vom Rednerpult aus zu den neu berufenen Missionspräsidenten und deren Frauen zu sprechen, leiteten die Mitglieder des Kollegiums der Zwölf Apostel diesmal interaktive Versammlungen. Elder Jeffrey R. Holland und Elder D. Todd Christofferson leiteten Gespräche zu den Themen „Den Willen des Vaters tun“ und „Der Glaube an den Herrn Jesus Christus und sein Sühnopfer“. Elder Dallin H. Oaks und Elder Neil L. Andersen leiteten ein Gespräch über die „Umkehr“ und „die Taufe und das Empfangen des Heiligen Geistes“. Elder M. Russell Ballard und Elder Quentin L. Cook vermittelten Einsichten zu den Themen „Auf den Geist hören“ und „Die Wiederherstellung“. Elder Russell M. Nelson, Vorsitzender des Missionsführungsrates, und Elder David A. Bednar, der im Führungsrat tätig ist, fassten bei der abschließenden interaktiven Versammlung des Seminars das Lernmuster zusammen.

Die führenden Brüder regten zur Mitarbeit an, indem sie Fragen stellten, die Anwesenden zum Antworten ermunterten und zu den Grundsätzen, die sie vermittelten, Beispiele aus den heiligen Schriften anführten.

Die Ehepaare nahmen auch an Gesprächen und Besprechungen mit Mitgliedern der Präsidentschaft der Siebziger teil.

Elder Bednar zitierte Lehre und Bündnisse 88:122, wo der Herr diese Anweisung gibt: „Bestimmt unter euch einen zum Lehrer, und lasst nicht alle auf einmal Wortführer sein; sondern lasst immer nur einen reden, und lasst alle seinen Worten zuhören, sodass, wenn alle geredet haben, alle durch alle erbaut worden sein mögen und ein jeder das gleiche Recht habe.“

Dann fügte er hinzu: „Der Lehrer kann zwar ein Mensch sein, aber der wahre Lehrer ist der Heilige Geist.“

Zusätzlich zur Teilnahme an Versammlungen unter der Leitung von Mitgliedern des Kollegiums der Zwölf Apostel und der Präsidentschaft der Siebziger hatten die Ehepaare zweimal die Gelegenheit, mit Missionaren an der Missionarsschule zusammenzukommen und sie zu unterweisen. In den Versammlungen, deren Schwerpunkt darauf lag, andere zum Beten zu ermuntern und sich das Buch Mormon zunutze zu machen, hoben die Missionspräsidenten ein dreiteiliges Muster hervor:

1. Sich auf das Lernen vorbereiten

2. Sich gegenseitig erbauen

3. Zum Handeln auffordern

Präsident Allen Alexander und seine Frau Denise, die mittlerweile in der North-Carolina-Mission Charlotte tätig sind, sagten, der Lernprozess habe schon lange vor dem Seminar begonnen. „Wir haben gelesen, studiert und gebetet, bevor wir zur Versammlung kamen“, meinte Präsident Alexander. „Uns wurde Offenbarung zuteil, weil wir uns darauf vorbereitet hatten zu lernen“, fügte er hinzu.

„Der Geist lehrt uns, was wir wissen müssen, und genauso lehrt er auch andere, was sie wissen müssen. Dies geschieht immer auf Grundlage dessen, was wir brauchen und wie wir vorbereitet sind.“

Präsident Alexander und seine Frau brachten diesen Grundsatz auch den Missionaren in einer interaktiven Versammlung nahe. „Der Vater im Himmel hat uns eine sehr wichtige Gabe gegeben – das Wissen, dass wir Offenbarung empfangen können“, machte Schwester Alexander den Missionaren klar.

Präsident Alexander bat die Missionare, zu berichten, was der Geist sie gelehrt hatte, seit die Gruppe einen Tag zuvor zusammengekommen war.

„Statt einen Vortrag zu halten und selbst alle Antworten parat zu haben, bittet man die Teilnehmer, sich vorzubereiten, und dann beginnt man, geführt durch den Geist, Fragen zu stellen. Man fängt an, nachzudenken, und lässt dann den einen auf die Frage des andern antworten“, erklärte er. „Es geht um das, was man empfindet, was man denkt und was man lernt.“

Jeder Anwesende müsse mehr tun als nur zuzuhören, so Präsident Alexander. Jeder müsse sich aktiv am Lernprozess beteiligen.

„Dieses Lehrmodell wird bewirken, dass wir anders unterweisen und es besser machen“, meinte er.

Präsident Kevin Clawson, der jetzt die Sierra-Leone-Mission Freetown leitet, äußerte, dank der interaktiven Unterweisung mit den führenden Brüdern und anderen habe er sich wertvolle Fähigkeiten für das Lehren aneignen können.

„Die beim Seminar angewandten Lehrmuster haben mich sehr beeindruckt“, sagte er. „Dieses Muster werden wir unseren Missionaren nahebringen. Dann können auch sie danach vorgehen, wenn sie Freunde der Kirche unterweisen.“

Seine Frau Toi fügte hinzu, dass sie und andere beim Seminar die Gelegenheit hatten, sich mit den führenden Brüdern auszutauschen und eigene Gefühle und Erfahrungen zum Ausdruck zu bringen.

Schwester Rebecca C. Smith, die mittlerweile mit ihrem Mann in der New-York-Mission New York Nord tätig ist, bezeichnete das Lehrmuster, nach dem die Führer der Kirche vorgingen, als „bemerkenswert“.

„Mir kam eine Formulierung aus einem Kirchenlied in den Sinn: ‚Fasst frischen Mut!‘“

Sie sagte, sie habe die Bestätigung erhalten, dass „wir dies tun können. Es ist ein großer Vorzug, hingehen und dienen zu dürfen. Mit dem Herrn ist uns alles möglich. Dies ist sein Werk.“

George R. Donaldson, der als Präsident der Schottisch-Irischen Mission berufen wurde, war vorher Gebietssiebziger in Wales. Er sagte, die Präsidentschaft des Gebiets Europa habe einen inspirierten Plan, die Verkündigung des Evangeliums in jenem Teil der Welt zu leiten. „Zu diesem Plan gehört, dass die Mitglieder ihre Freunde einladen, etwas über das Evangelium zu lernen“, sagte er. „Die Mitglieder in Schottland und Irland haben sich dazu verpflichtet. Wir haben das Gefühl, dass wir sie lediglich befähigen müssen, … ihnen einfach nur helfen müssen, das zu erreichen, was sie sich wünschen. Das Lehrmuster, dessen sich die Mitglieder des Kollegiums der Zwölf Apostel bedient haben, wird uns dabei helfen.“

Seine Frau Christine sagte: „Wir haben unsere Fähigkeiten erst erkannt, als der Geist uns unterwies.“

Bezugnehmend auf Petrus, der nicht wusste, dass er auf dem Wasser gehen konnte, bis er aus dem Boot sprang, sagte sie: „Mir ist, als könne ich auf dem Wasser gehen. … Ich habe das Gefühl, dass ich mit meinem eigenen Urim und Tummim zugehört habe.“

So viele Informationen und Anweisungen hätten sie auch überfordern können, aber „mein Kopf ist klar“, meinte sie.

Nach der Teilnahme an den Versammlungen sagte Präsident José Vianna Campos Júnior, der aus dem Pfahl Natal in Brasilien stammt und jetzt in der Brasilien-Mission Porto Alegre Nord dient, er spüre, „dass der Weg des himmlischen Vaters der richtige ist“.

Auf Christus als das vollkommene Beispiel blickend, meinte er: „Ich muss einfach alles tun, was der Vater im Himmel möchte. Und ich muss meine Beziehung zum Vater im Himmel verbessern.“

Seine Frau, Vera Lúcia de Carvalho Campos, meinte, sie habe verspürt, dass sie Gott wichtig ist und dass er sie liebt.

„Er weiß mehr über mich als ich“, sagte sie. „Ich bin Gott wichtig.“

Präsident Alan Herrington aus dem Pfahl Surrey in British Columbia, der jetzt mit seiner Frau Janice über die Barbados-Mission Bridgetown präsidiert, erklärte, er habe deutlich gespürt, dass man nie vergessen darf, „dass wir den Willen des Vaters tun müssen“.

„Wir müssen daran denken, den Herrn und auch die Missionare zu lieben“, fügte er hinzu. „Wir müssen unsere Liebe zeigen, indem wir jedem Einzelnen dienen und uns des Einzelnen bewusst sind.“

Präsident Kelly Johnson aus Kaysville in Utah, der jetzt mit Unterstützung seiner Frau Terri die Thailand-Mission Bangkok leitet, merkte an, er habe, als er während des Seminars zuhörte, die Verantwortung gespürt, die mit seiner bedeutenden Aufgabe als Lehrer einhergeht.

„Ich muss begreifen, wie man lehrt und was ich lehren soll“, sagte er. „Letztlich helfe ich ja den Führungsbeamten – nicht nur den Missionaren, sondern auch den Führungsbeamten im Missionsgebiet.“

Präsident Johnson äußerte, ihm habe die Lehrmethode der Apostel gefallen und er werde das Konzept des interaktiven Gesprächs bei seinen Missionaren anwenden. So könne er ihnen gut vermitteln, wie man das Evangelium lehrt und lernt.

Präsident Lorenzo Castillo und seine Frau Jeni wurden in die Dominikanische-Republik-Mission Santiago berufen. Das Seminar hat Präsident Castillo geholfen, viele seiner Ängste zu überwinden.

„Wir haben eine Lehrmethode gelernt, die wir an die Missionare und Missionarinnen in unserer Mission weitergeben können“, meinte er.

„Die Lehrmethoden, die beim Seminar eingesetzt wurden, sind ein vollkommenes Beispiel dafür, wie man die Grundsätze des Evangeliums vermittelt“, so Schwester Castillo.

Schwester Shawna Hodges sagte, sie habe immer wieder die Eingebung erhalten, „ruhig und geduldig zu sein“. Sie und ihr Mann, Präsident Kirt LaMont Hodges, haben ihr Zuhause in Idaho Falls verlassen, um über die Indien-Mission Neu-Delhi zu präsidieren. Es gab zwar ein paar logistische Schwierigkeiten, aber sie wurde beständig daran erinnert, „dass dies das Werk des Herrn ist“.

Sie sagte: „Ich denke laufend: Mach dir keine Sorgen, hab Glauben an das Werk des Herrn. Was auch geschieht, der Herr lenkt sein Werk.“