Führungsbeamte des Gebietes Asien besuchen Nepal nach Erdbebenkatastrophe

– Elder Charles Chamberlain, Missionar für Öffentlichkeitsarbeit im Gebiet Asien

  • 3. Juni 2015

Die Mitglieder des Zweiges Kathmandu kommen zu einem Foto zusammen, nachdem Elder Randy D. Funk, Mitglied der Siebziger und der Präsidentschaft des Gebietes Asien, zu ihnen gesprochen hat.  Foto mit freundlicher Genehmigung von Elder Charles Chamberlain, Missionar für Öffentlichkeitsarbeit im Gebiet Asien.

Das Wichtigste aus dem Artikel

  • Einige Führungsbeamte des Gebietes Asien haben am dritten Maiwochenende Nepal besucht.
  • Sie haben mit diversen humanitären Partnerorganisationen der Kirche den Schaden begutachtet, überprüft, wie die Hilfsmaßnahmen vorankommen, und den Nepalesen bekundet, wie sehr diese ihnen am Herzen liegen.
  • Elder Randy D. Funk versicherte den Mitgliedern der Kirche in Nepal, dass man sich um sie sorge und dass alles gut wird, wenn sie auf Christus blicken.

„Es war gut, sie wissen zu lassen, dass sie der Kirche und den Mitgliedern am Herzen liegen. Es ist wichtig, dass ihnen das bewusst ist.“ – Elder Jim Valentine, Missionar im humanitären Dienst in Nepal

Nach den massiven Erdbeben ist die ganze Welt in Sorge um die Einwohner Nepals. Viele Hilfsorganisationen waren sofort zur Stelle.

Elder Randy D. Funk, ein Mitglied der Präsidentschaft des Gebietes Asien, sowie Präsident Peter E. Sackley und seine Frau Kelly von der Indien-Mission Neu-Delhi besuchten die Mitglieder der Kirche und andere Menschen in Nepal am dritten Maiwochenende und ließen diese wissen, dass sie der Kirche sehr am Herzen liegen. Ebenfalls anwesend waren Elder Jim Valentine und seine Frau Chris, die als Missionare im humanitären Dienst in Nepal tätig gewesen waren, aber ein paar Tage nach dem Erdbeben vom 25. April nach Thailand evakuiert wurden.

Die Gruppe hat mit diversen humanitären Partnerorganisationen der Kirche den Schaden begutachtet, überprüft, wie die Hilfsmaßnahmen vorankommen und was neu aufgebaut werden muss, und den Nepalesen ihre Achtung bekundet und sie wissen lassen, wie sehr sie ihnen am Herzen liegen. Bei Elder Valentine und seiner Frau kehrten bei ihrem Besuch ergreifende Erinnerungen an das Erdbeben zurück – sowohl positive als auch negative.

Schwester Valentine berichtete von dem Grauen, das sie durchgemacht hatte. Sie hatte nämlich während des Gottesdienstes die Kapelle verlassen, um ein besonderes Essen für die Missionare vorzubereiten, die kurz davor standen, eine Mission im Ausland zu erfüllen.

„Plötzlich ging es los. Ich konnte die Treppe runter durch den Notausgang laufen oder mich unter den Tisch hocken“, erklärte sie. „Ich entschied mich für die Treppe. Gegenstände krachten von den Wänden. Putz, Fliesen und Glas flogen umher. Ich schaffte es zum Geländer und sah, wie ein Mädchen von einem Treppenabsatz zum nächsten geschleudert wurde. … Ich hielt mich am Geländer fest und lief so schnell wie möglich nach unten.“

Das Missionarsehepaar berichtete auch, was geschah, nachdem alle Mitglieder das Gemeindehaus verlassen und sich draußen auf den Hof gehockt hatten. Alle paar Minuten traten gewaltige Nachbeben auf, weshalb man sich kaum auf den Beinen halten konnte. Die Jugendlichen sangen das Lied „Der Geist aus den Höhen“, und ein paar Nachbarn gesellten sich zu ihnen.

Jugendliche des Zweiges Kathmandu; Foto mit freundlicher Genehmigung von Elder Charles Chamberlain, Missionar für Öffentlichkeitsarbeit im Gebiet Asien.

Zwar ist in Nepal viel zerstört worden, aber die Jugendlichen aus dem Zweig Kathmandu bleiben fröhlich und sind gern zusammen. Foto mit freundlicher Genehmigung von Elder Charles Chamberlain, Missionar für Öffentlichkeitsarbeit im Gebiet Asien.

„Eine Frau legte einfach ihre Hand auf meine Schulter und tröstete mich“, berichtete Schwester Valentine. Das Ehepaar weiß noch, wie die Führungsbeamten des Zweigs schnell ihre Handys zückten, um herauszufinden, wie es um die nicht anwesenden Mitglieder stand.

Die Führer der Kirche sahen sich auch Bhaktapur und Durbar Square an, wo die Beben verheerende Zerstörungen verursacht hatten. Nach dem großen Erdbeben am 25. April kam es am 12. Mai zu einem zweiten Beben. Mit der Stärke von 7,4 auf der Richterskala richtete dieses weitere Zerstörung an, auch kam es zu weiteren Todesopfern.

Am Samstag – an diesem Tag wird in Nepal der Sabbat gefeiert – kam die Gruppe mit dem Zweigrat zusammen. Gemeinsam wurde erörtert, was die Mitglieder brauchen. In der Abendmahlsversammlung gaben Elder Valentine und seine Frau und anschließend Präsident Sackley und seine Frau Zeugnis.

Elder Funk wies die Anwesenden in seinen Ausführungen auf die Erdbeben und weiteren Katastrophen hin, die der Kreuzigung Christi gefolgt waren. Dann beschrieb er den Augenblick im Buch Mormon, als der auferstandene Christus den Menschen erschien, seine Hände ausstreckte und sagte: „Ich bin das Licht und das Leben der Welt.“ Elder Funk fügte hinzu: „Trotz der Verwüstung, die das Volk umgab, wurde es mit Hoffnung erfüllt, als es zum ‚Licht und Leben der Welt‘ aufblickte, nämlich zu Jesus Christus. Auch Ihr Zuhause, Ihre Lebensgrundlage hat großen Schaden erlitten – aber Sie können Hoffnung verspüren und glücklich sein, wenn Sie auf das ‚Licht und das Leben der Welt‘ schauen, nämlich auf Jesus Christus.“

„Das hat die Mitglieder sehr erbaut“, berichtete Elder Valentine. „Es war gut, sie wissen zu lassen, dass sie der Kirche und den Mitgliedern am Herzen liegen. Es ist wichtig, dass ihnen das bewusst ist.“

In der Sonntagsschule bat Elder Funk die Mitglieder, offen darüber zu sprechen, was sie erlebt hatten und wie sich das Beben auf sie ausgewirkt hat. Auf die Frage nach ihren Häusern berichtete der Ältestenkollegiumspräsident: „Wir haben unser Zuhause verloren, aber niemand wurde verletzt. Insofern sind wir froh und glücklich.“ Er fuhr fort: „Wir sind sehr gesegnet und geführt worden, weil wir auf den Geist gehört haben.“

Überhaupt sprachen viele Mitglieder davon, wie sie auf den Geist gehört hatten. Ajay Shrestha, der als Lehrer für naturwissenschaftliche Fächer tätig ist, berichtete, wie er das Erdbeben erlebt hatte. Er war früh von der Kirche aufgebrochen, um seine Tante abzuholen. Sie wollte ein Museum in Patan besuchen und hatte ihn gebeten, sie zu begleiten. Er musste aber an das Gebot denken, den Sabbat heiligzuhalten, und somit wurde der Museumsbesuch abgesagt. Als Ajay nach dem Erdgeben nach Patan fuhr, stellte er fest, dass das Museum eingestürzt war. Er ist fest überzeugt, dass er und seine Tante am Leben sind, weil er auf den Geist gehört hat.

Auch nach dieser Reise und dank der anhaltenden Zusammenarbeit mit humanitären Organisationen wird die Kirche dem Zweig und vielen anderen Menschen in Nepal weiterhin zur Seite stehen. Es muss noch viel bewerkstelligt werden, denn der Monsun steht vor der Tür. Die Mitglieder der Kirche lassen sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen, geben nicht auf und bleiben treu.