Hinter den Kulissen der Generalkonferenz

  • 25 März 2011

Zweimal im Jahr legen sich hunderte Menschen in aller Welt ins Zeug, um die Generalkonferenz zu organisieren.

Das Wichtigste aus dem Artikel

  • Die Arbeiter bringen Sitzelemente von insgesamt 4500 kg aufs Podium, wo die Führer der Kirche während der Konferenz Platz nehmen.
  • Etwa 1200 Lampen werden bei der Konferenz verwendet.
  • Die Konferenz wird in 30 Sprachen live eingelesen und ins Konferenzzentrum zurückgesendet, wo Bild und Ton über Satellit mit nur wenigen Sekunden Verzögerung ausgestrahlt werden.

„Es muss gut geplant werden, damit das Dolmetschen nicht vom Geist der Konferenz ablenkt. … Es ist unser Ziel, dass die Konferenz das Herz der Menschen berührt und sie zu Christus bringt.“ – Thomas Smith, Sicherheitsbeauftrager der Hauptabteilung Medien.

Die Stühle sind aufgestellt, die Blumengestecke hergerichtet, die Beleuchtung eingestellt, die Musik ausgesucht, die Besucher anwesend {an} aber es hebt sich kein Vorhang, sondern die Konferenz beginnt.

Die Vorbereitung der Generalkonferenz ist mit einem außergewöhnlichen Arbeitsaufwand verbunden, bei dem viele Abteilungen der Kirche und Hunderte Mitarbeiter in aller Welt sich abstimmen müssen. Etwa 100.000 Menschen besuchen alle sechs Monate zur Konferenz das Konferenzzentrum; außerdem werden die fünf Versammlungen an Millionen Zuschauer weltweit ausgestrahlt. 

„Allein anhand der immensen Vorbereitungen kann man erkennen, wie wichtig die Konferenz ist“, sagt Thomas Smith, Sicherheitsbeauftragter der Hauptabteilung Medien. „Es muss gut geplant werden, damit das Dolmetschen nicht vom Geist der Konferenz ablenkt. … Es ist unser Ziel, dass die Konferenz das Herz der Menschen berührt und sie zu Christus bringt.“

Aufbau

Zwei bis drei Wochen vor der Konferenz setzen zehn Mitarbeiter der Abteilung Gebäude und Grundstücke das Podium zusammen, auf dem die Führer der Kirche und die weiteren Sprecher sitzen. Das Podium besteht aus diversen Elementen, die jeweils gut 4500 kg wiegen und einen so großen Bereich abdecken, dass der gesamte Tabernakel dort Platz hätte. 

Gerüstbauleiter Steven Wall vergleicht den Bau mit dem Prinzip beim Air Hockey: Man pumpt Luftblasen unter die einzelnen Teile, damit sie etwa 13 mm über dem Boden schweben. So können die Arbeiter dann jedes Element an den richtigen Platz gleiten lassen.

Dekoration

Schöne Blumengestecke gehören schon seit langem zur Generalkonferenz. Die Floristikabteilung beginnt spätestens zwei Monate vor der Konferenz mit dem Entwurf möglicher Gestecke. 

Mit einer Kombination aus echten und künstlichen Blumen und Grünpflanzen versuchen die Floristen, für jede Konferenz ein anderes Bild zu schaffen. 

„Wir wollen, dass die Gestecke natürlich aussehen, so wie sie im Garten zu finden sind“, erklärt Karalyn Bliss von der Floristikabteilung. „Der Blick fällt gleich darauf, weil Bewegung und Farbe darin ist.“

Steuerung

Die Hauptabteilung Medien ist für die Übertragung der Generalkonferenz an die Mitglieder in aller Welt verantwortlich. Damit die Konferenz gesendet werden kann, sind etwa 105 Vollzeitkräfte und Mitarbeiter, die auf Abruf eingesetzt werden, erforderlich. Sie koordinieren die Arbeit mit dem Teleprompter, die Tonsteuerung, die Beleuchtung, die Filmaufnahmen, die Regiearbeit, die Aufzeichnung, die Satellitenübertragung und mehr. Von der Regiekabine aus steuert der Konferenzdirektor die Aufnahmen jeder laufenden Kamera im Konferenzzentrum.

Die Steuerung der Kameras

In der Kamerakabine kontrollieren die Mitarbeiter die sieben ferngesteuerten Kameras, die sich im Saal befinden. Weitere Kameras im Saal und draußen werden von Kameraleuten direkt dort vor Ort gesteuert. Sobald eine Konferenzversammlung endet, filmen und bearbeiten die Mitarbeiter von der Hauptabteilung Medien Szenen aus dem Konferenzzentrum und auf dem Tempelplatz, die vor der nächsten Versammlung gezeigt werden.

Beleuchtung

Die Leute in der Lichtkabine überwachen die 6000 Lampen im Saal – von Scheinwerfern bis zu farbigen Lampen. Bei der Konferenz werden 1200 Lampen verwendet, die elektronisch auf einer Art übergroßen Tastatur bedient werden, über die man sie heller oder dunkler einstellen kann.

„Fünf oder sechs Vollzeitkräfte helfen bei der Beleuchtung“, sagt Bruder Smith. „Sie stellen sicher, dass sie einer geistigen Veranstaltung förderlich ist – anders als bei sonstigen Darbeitungen.“

Schauen Sie bei der Vorbereitung der Generalkonferenz hinter die Kulissen.

Teleprompting

In der Teleprompter-Kabine erhalten die Mitarbeiter im Voraus die Manuskripte und projizieren sie während der Ansprachen auf den Teleprompter am Rednerpult.

„Wir kommen etwaigen Wünschen der Brüder nach, damit sie ihre Botschaft gut vermitteln können“, erklärt Bruder Smith. „Wir setzen um, worum sie uns bitten, damit sie der Welt ihre Botschaft so gut wie möglich übermitteln können.“

Übertragung

Mehrere Leute befinden sich im Satellitenraum, um die Konferenz live in Gebiete in aller Welt zu übertragen. Bild- und Tonübertragungen der Versammlungen sind auch im Internet und über Video und DVD verfügbar.

„Dank der heutigen Technologie können wir die Konferenz über das Internet ohne Verzögerung allen Menschen überbringen“, sagt Bruder Smith. „Der technische Fortschritt macht die Verbreitung der Konferenz beinahe zu einem Wunder.“

Das Wort hören

In der Tonkabine mischt die Hauptabteilung Medien die Audioaufnahmen vom Rednerpult und dem Chor, regelt die Lautstärke im Saal, in den Ausweichsitzgelegenheiten und für die Satellitenübertragung.

Die Tontechniker müssen Faktoren wie Teppichböden, gepolsterte Sitze, Wand- und Deckenbeschaffung und die Größe des Saals berücksichtigen und so genau berechnen, wo die Lautsprecher aufgestellt werden müssen, damit Tonverzögerungen umgangen werden können und dafür gesorgt wird, dass die Tonqualität für die Zuhörer, wo auch immer sie im Saal sitzen, gleich ist.

Für das Konferenzzentrum wurde eigens ein Tonsystem entwickelt, damit bei der Musik im Konferenzablauf eine Akustik wie in einem Konzertsaal herrscht.

Übersetzung

Vor und nach der Generalkonferenz sind etwa 800 Mitarbeiter tätig (viele von ihnen ehrenamtlich), um die Ansprachen für Millionen Zuhörer in aller Welt zu übersetzen. Die Generalkonferenz wird in 92 Sprachen übersetzt. 

„Hier gibt es den Sturm vor der Ruhe“, sagt Brad Lindsay, der in der Übersetzungsabteilung der Kirche den Bereich Dolmetschen leitet, und verweist auf die Monate vor der Übertragung der Generalkonferenz.

In den 58 Übersetzerkabinen im Konferenzzentrum sehen und hören die Dolmetscher während ihrer Arbeit die Übertragung. Jeweils zwei übersetzen bei einer Versammlung, während andere Mitarbeiter außerhalb der Kabine die Qualität der Übersetzung prüfen.

Von den insgesamt 92 Sprachen werden 44 im Konferenzzentrum gedolmetscht und über Satellit ausgestrahlt. 

30 weitere Sprachen werden jeweils in den Ländern eingelesen und ins Konferenzzentrum zurückgesendet, wo Bild und Ton über Satellit mit nur wenigen Sekunden Verzögerung ausgestrahlt werden.

Bei elf Sprachen wird direkt vor Ort übersetzt, ohne dass es an das Konferenzzentrum übermittelt wird.

Sieben Sprachen werden im Konferenzzentrum gedolmetscht und sind später auf DVD erhältlich.

Aufräumen nach der Konferenz

Wenn die 21.000 Anwesenden nach einer Versammlung das Konferenzzentrum verlassen, haben die Reinigungskräfte nur 30 Minuten, um im Saal sauberzumachen, bevor die nächsten 21.000 Besucher kommen. Die Reinigungskräfte reinigen die Toiletten, staubsaugen und entsorgen den Abfall. Die Priestertumsträger aus den Pfählen vor Ort werden gebeten, nach der Priestertumsversammlung dortzubleiben und beim Saubermachen zu helfen, damit für die Übertragung der Sendung Music and the Spoken Word am nächsten Morgen alles bereit ist.

Die Konferenz organisieren

Mit 21.200 Sitzplätzen gilt das Konferenzzentrum als der größte kinoartige Saal der Welt. Das nächst Größere bietet nur ungefähr halb so vielen Menschen Platz. Dennoch schaffen die monatelange Vorbereitung und Planung eindeutig eine Atmosphäre, in der Gott verehrt werden kann, wenn zweimal im Jahr über 100.000 Heilige im Konferenzzentrum zusammenkommen, um den Rat lebender Propheten zu vernehmen und gemeinsam die Lieder Zions singen.

 „Es ist unser Ziel, dass alles problemlos übermittelt werden kann“, meint Russ Crab, einer der Produzenten der Generalkonferenz. „Wenn die Konferenz zu Ende ist, soll die Botschaft klar und deutlich für jeden, der zugesehen oder zugehört hat, übermittelt worden sein; wir möchten die Erste Präsidentschaft und die übrigen Führer der Kirche unterstützen und dies möglich machen.“