„Berate dich mit dem Herrn in allem, was du tust“

– Church News

  • 9. April 2015

„Bitte beachten Sie, dass es eine Voraussetzung ist, voll Glauben zu bitten. Das bedeutet für mich, dass es nicht ausreicht, lediglich etwas zum Ausdruck zu bringen, wir müssen auch etwas tun. Uns obliegt also zweierlei: Wir müssen sowohl bitten als auch handeln. Von uns wird verlangt, uns mitzuteilen und dann zur Tat zu schreiten.“

Das Wichtigste aus dem Artikel

  • Ein aufrichtiges Gebet des Glaubens erfordert, dass wir nicht nur bitten, sondern auch handeln. Wir müssen gewillt sein, gemäß der Antwort zu handeln, die wir erhalten.
  • Durch aufrichtiges Beten kann Gott dem Menschen durch jede Prüfung hindurchhelfen, von kleineren Unannehmlichkeiten bis hin zu den schwierigsten Zeiten.

„Ziel unseres Betens darf nicht sein, eine Wunschliste oder eine ganze Reihe von Bitten vorzutragen, sondern uns und anderen Segnungen zu sichern, die Gott nach seinem Willen und seinem Zeitplan gern gewähren möchte.“ – Elder David A. Bednar vom Kollegium der Zwölf Apostel

Ein kleiner Schlauch war mit dem Motor eines Fahrzeugs verbunden. Im Laufe der Zeit war der Schlauch spröde geworden, kaputt gegangen und hatte Störungen beim Motor verursacht.

Das Auto war nicht neu. Die Familie konnte sich eigentlich kein neues Fahrzeug leisten und unternahm daher alles, was sie konnte, um das Auto in Schuss zu halten und zu reparieren, damit es so lange wie möglich durchhielt.

Wie über Nacht trat mit dem Auto ein Problem auf. Der Vater verbrachte über mehrere Tage hinweg viele Stunden damit, das Problem zu beheben, hatte aber keinen Erfolg. Er suchte im Internet nach Lösungen, aber es war nichts Naheliegendes dabei.

Die Familie brachte das Auto zu einem guten und vertrauenswürdigen Mechaniker, der mehrere mögliche Ursachen fand und Reparaturen vornahm. Die Kosten für den Mechaniker, die die Familie eingeplant hatte, wurden beglichen, aber er hatte nur einen Teil der Probleme behoben, nicht alle. Es gab also weiterhin Probleme mit dem Auto.

Der Mann versuchte wieder, in Erfahrung zu bringen, was los war, und fragte Freunde um Rat, die sich auskannten. Nichts von dem, was sie unternahmen, behob das Problem.

Eines Tages blätterte der Vater, der besorgt war, weil er auch Monate später noch keine Lösung gefunden hatte und sich kein neues Auto leisten konnte, den Liahona mit den Ansprachen der Frühjahrs-Generalkonferenz 2008 durch.

Elder David A. Bednar vom Kollegium der Zwölf Apostel sprach über das Gebet des Propheten Joseph Smith und sagte: „Bitte beachten Sie, dass es eine Voraussetzung ist, voll Glauben zu bitten. Das bedeutet für mich, dass es nicht ausreicht, lediglich etwas zum Ausdruck zu bringen, wir müssen auch etwas tun. Uns obliegt also zweierlei: Wir müssen sowohl bitten als auch handeln.“

Der Vater erkannte, dass er sein Problem mit dem Auto nicht dem Vater im Himmel vorgetragen hatte. Er hatte recherchiert und vertrauenswürdige Mechaniker befragt und alles getan, was er konnte – außer voll Glauben zu bitten, dass der Vater im Himmel eingreifen möge. Nach seinem Gebet hatte der Vater das Gefühl, er solle noch einmal im Internet suchen und ein paar weitere Angaben hinzufügen. Er fand eine mögliche Lösung, die zuvor nicht angezeigt worden war.

Daraufhin kaufte er ein preisgünstiges Ersatzteil und begann es einzubauen. Dabei stieß er gegen ein eher unscheinbares Stück Schlauch, das sich dann löste. Er sah es sich genau an und stellte fest, dass es sehr spröde war und mit der Zeit Risse bekommen hatte. Der Schaden an dem Schlauch war nichts Naheliegendes. Der Schlauch war nicht geprüft worden, weil kein Zusammenhang zu irgendeiner wichtigen Funktion des Motors bestand, die nach Meinung des Mechanikers mit den Problemen zu tun hatten.

Aber sobald der kaputte Schlauch ersetzt war, war das Problem gelöst. Bei weiteren Recherchen fand der Eigentümer schließlich einen vagen Hinweis darauf, dass dieses Teil unter bestimmten Umständen das Problem verursachen könnte. Niemand hatte es bemerkt, aber der Vater im Himmel wusste es. Die Eingebung lautete nicht, den beschädigten Schlauch zu reparieren, sondern ein anderes preiswertes Teil zu ersetzen (das aufgrund seines Alters ebenfalls ersetzt werden musste), und dadurch wurde der defekte Schlauch gefunden.

Elder Bednar sagte in seiner Konferenzansprache: „Voll Glauben zu bitten erfordert Ehrlichkeit, Mühe, Einsatz und Ausdauer.“

Der Vater im Himmel erklärt uns im Abschnitt 9 im Buch Lehre und Bündnisse, wie wir um Hilfe bitten sollen. In Vers 7 sagt er uns, dass es nicht ausreicht, einfach nur zu bitten. Er mahnt: „Siehe, du hast es nicht verstanden; du hast gemeint, ich würde es dir geben, obschon du dir keine Gedanken gemacht hast, außer mich zu bitten.“ Mit anderen Worten: Nur zu bitten ist nicht genug.

In Vers 8 wird erklärt: „Du musst es mit deinem Verstand durcharbeiten“ – mit anderen Worten: suche nach Lösungen, frage Fachleute, streng dich an und befasse dich mit unterschiedlichen Lösungen und dann bitte mich. In den heiligen Schriften heißt es weiter: „Und wenn es recht ist, werde ich machen, dass dein Herz in dir brennt; darum wirst du fühlen, dass es recht ist.“

Die Verheißung des Vaters ist an Bedingungen geknüpft, aber sie ist uns sicher. Wenn wir unseren Teil tun, wird er antworten, und wenn unsere Lösung richtig ist, werden wir „fühlen, dass es recht ist“. Der Vater im Himmel hat nicht gesagt, er werde „manchmal“ oder „wenn es gerade günstig ist“ oder „wenn er Zeit hat“ antworten. Er ist bereit, uns zu helfen, wenn wir unseren Teil tun.

Doch wie sieht es mit anderen Herausforderungen im Leben aus? Sicherlich ist ein kaputtes Fahrzeug, auch wenn es für die Familie wichtig ist, eine Lappalie im Vergleich zu einem lebensgefährlichen medizinischen Problem oder Ärger zwischen Eltern und Kind, der das geistige Wohlergehen bedroht.

Eltern sind besorgt, wenn eine Tochter Drogen nimmt, an Depressionen leidet oder mit moralischen Herausforderungen kämpft oder wenn ein erwachsener Sohn sein Zeugnis verliert und nicht mehr im Einklang mit seinen Tempelbündnissen und den Grundsätzen der Kirche lebt.

Wie bei zeitlichen Prüfungen gilt auch hier der Rat, dass wir alles tun sollten, was wir können, und dann unseren Vater im Himmel voll Glauben um Führung bitten müssen. Die Antwort auf unser Flehen kann darin bestehen, dass ein Herz erweicht oder eine Änderung im Verhalten herbeigeführt wird, dass wir bei der Suche nach einer Lösung Führung erlangen oder dass wir einfach die Kraft erhalten, das zu akzeptieren, was wir nicht ändern können.

Elder Bednar hat gesagt: „Ziel unseres Betens darf nicht sein, eine Wunschliste oder eine ganze Reihe von Bitten vorzutragen, sondern uns und anderen Segnungen zu sichern, die Gott nach seinem Willen und seinem Zeitplan gern gewähren möchte. Unser himmlischer Vater erhört jedes aufrichtige Gebet und gibt darauf Antwort; doch die Antworten, die wir erhalten, sind vielleicht nicht die, mit denen wir rechnen, oder wir bekommen sie nicht dann, wenn wir sie erhoffen, oder nicht so, wie wir sie erwarten.“

Das Leben ist, wie es auch oft mit Dingen wie Autos der Fall ist, sehr komplex. Es ist selbst für den erfahrensten Mechaniker schwer, das Zusammenspiel aller beweglichen Teile eines Motors gänzlich zu verstehen. Ebenso können Herausforderungen in der Familie so kompliziert sein, dass erfahrene Berater und Therapeuten vielerlei Lösungsansätze erproben und doch nicht zu einer bestimmten Lösung kommen, die nur durch ernsthaftes Beten gefunden werden kann.

Es gibt nur eine Quelle vollkommener Erkenntnis: den Vater im Himmel. Ganz gleich, um welches Problem es sich handelt, er versteht die Ursache, und er wird unsere Gebete erhören.

Unsere Verbindung zum Vater im Himmel ist das Gebet. „Berate dich mit dem Herrn in allem, was du tust, und er wird dich zum Guten lenken.“ (Alma 37:37.)