Elder Ballard: Helfen Sie den Missionaren, Führungskompetenzen zu entwickeln

– Jason Swensen, Nachrichten der Kirche

  • 3. Juli 2014

Elder M. Russell Ballard spricht beim diesjährigen Seminar für neue Missionspräsidenten am Mittwoch, dem 25. Juni in der Missionarsschule in Provo.  Foto von Welden Andersen.

Das Wichtigste aus dem Artikel

  • Drei wichtige Grundsätze, um eine Mission zu stärken und sie besser zu machen:
  • 1. Schenken Sie den Missionaren mit Führungsaufgaben Beachtung und halten Sie Rat mit ihnen.
  • 2. Konzentrieren Sie sich darauf, Missionare zu Führungspersönlichkeiten entwickeln.
  • 3. Betonen Sie die einfache und klare Botschaft von der Lehre Christi.

„Ich habe festgestellt, dass sensationelle Schlagzeilen von heute nur noch die unbedeutenden Fußnoten von morgen sind. Denken Sie immer daran, das Evangelium – die frohe Botschaft –, die wir verkünden, ist die wichtigste Nachricht, die die Missionare der Welt in klaren und einfachen Worten überbringen werden.“  – Elder M. Russell Ballard vom Kollegium der Zwölf Apostel

Provo, Utah

Seit seiner Zeit als Präsident der Kanada-Mission Toronto vor 40 Jahren hat Elder M. Russell Ballard hunderte von Missionen überall auf der Erde besucht. Bei seinen Reisen hat er festgestellt, welche Grundsätze am wichtigsten sind, um eine Mission zu stärken und sie besser zu machen.

Elder Ballard, ein Mitglied des Kollegiums der zwölf Apostel, konzentrierte sich bei seiner Ansprache am 25. Juni 2014 beim Seminar für neue Missionspräsidenten auf drei Grundsätze.

„Zuerst würde ich mich frühzeitig mit denen beraten, die in der Mission Führungsaufgaben innehaben. Zweitens würde ich mich noch mehr darauf konzentrieren, die Missionare mit Führungsaufgaben zu stärken. Und schließlich würde ich viel Wert auf die einfache und klare Botschaft der Lehre Christi legen und den Missionaren helfen, ihren Blick immer auf die lebenden Propheten und Apostel zu richten.“

Der Missionsrat, so führte er aus, kann eine entscheidende Rolle bei der Missionsarbeit spielen.

„Ich habe festgestellt, dass diejenigen, die mit Führungsaufgaben in der Mission betraut sind, besser agieren und führen können, wenn sie die Gelegenheit bekommen, zusammen mit dem Missionspräsidenten und seiner Frau Probleme zu erkennen und zu lösen.“

Es sei äußerst wichtig, dass diejenigen, die Führungsaufgaben innehaben, lernen, wie man richtig führt. Man solle der Versuchung widerstehen, alle Fäden selbst in der Hand behalten zu wollen. Stattdessen solle man lieber dafür sorgen, dass diejenigen, die führen, ihre Arbeit gut erledigen können.

„Mit anderen Worten, ermächtigen Sie sie dazu – lassen Sie sie führen und Verantwortung für ihr zugewiesenes Gebiet übernehmen“, sagte er. „Wenn Sie Ihre Missionare mit Führungsaufgaben stark machen, dann segnen Sie sie dadurch. Wenn Sie das nicht tun, werden Sie in Arbeit ertrinken, denn Sie können einfach nicht gleichzeitig überall in der Mission sein.“

Zu den wichtigsten Versammlungen, die ein neuer Missionspräsident am Anfang seiner Mission abhalten kann, gehören der Missionsführungsrat und die Zonenkonferenzen.

Elder Ballard machte fünf Vorschläge dazu, wie man den Missionsführungsrat am besten nutzt.

1. Halten Sie keine Predigten. „Nutzen Sie stattdessen die Ratsgremien des Herrn.“

2. Vermitteln Sie eine Vision. „Ein erfolgreicher Missionspräsident hat eine Vision. Man muss aber nicht von Anfang an jedes noch so kleine Detail geplant haben.“

3. Fördern Sie freie Meinungsäußerung. „Diejenigen, die in ihrer Mission Führungsaufgaben innehaben, sollen darüber sprechen und Vorschläge machen, wie sie die Vision, die Sie ihnen vermitteln, in die Tat umsetzen können, und zwar indem sie die heiligen Schriften, die Lehren der neuzeitlichen Propheten und Apostel, die Anleitung zum Missionsdienst und die aktuellen Richtlinien und Anweisungen von der Missionsabteilung der Kirche zurate ziehen.“

Ein neuer Missionspräsident schaut beim Seminar in der Missionarsschule in Provo am 25. Juni über einen Unterrichtsplan. Foto von Welden Andersen.

Elder Chi Hong (Sam) Wong, rechts, und Schwester Carol Wong schauen sich in der Missionarsschule in Provo ein Missionsgebiet an. Foto von Welden Andersen.

Schwester Kathy Zarbock und Präsident John S. Zarbock, die in die Mikronesien-Mission Guam berufen wurden, nutzen vor einer Gruppenaktivität beim Seminar für neue Missionspräsidenten am 25. Juni ihre mobilen Endgeräte. Foto von Welden Andersen.

4. Bestärken Sie die Schwestern, die andere schulen, indem Sie ihnen zuhören und ihre Mitarbeit fördern. „Machen Sie sich bitte eine der wichtigsten Quellen, die Ihre Mission zu bieten hat zunutze – die Schwestern, die andere schulen.“

5. Üben Sie solange mit den Ratsgremien, bis dieses System in der Missionskultur fest verwurzelt ist. „Fördern Sie den Teamgeist, sodass Sie gemeinsam Erfolg haben.“

Elder Ballard definiert den Begriff „Missionskultur“ als „einen Ausdruck dafür, was passiert, wenn Sie nicht anwesend sind“.

Eine Mission zu leiten, erfordere viel Geduld, sagte er. Alle sechs Wochen kommen und gehen Missionare, deshalb müssen der Missionspräsident und seine Frau, dieses System der Ratsgremien immer wieder während ihrer Missionszeit vermitteln und üben.

Danach hatte Elder Ballard für die neuen Missionspräsidenten noch ein paar Vorschläge in petto:

Einen neuen Missionar einzuarbeiten ist die wichtigste Führungsaufgabe. „Betonen Sie, dass unter allen Führungsaufgaben das Schulen neuer Missionare zu den Aufgaben gehört, die am meisten Vertrauen und den Segen des Herrn erfordern.“

Finden Sie heraus, welche Missionare den starken Wunsch in sich tragen, zu suchen, zu belehren und zu taufen. „Ihre Führer müssen junge Männer und Frauen sein, die von dem Wunsch beseelt sind, Menschen zu finden, um sie belehren zu können. Suchen und Finden sind der Schlüssel zum Erfolg in der Missionsarbeit.“

Machen Sie die Missionare ausfindig, die sich an die Standards und Richtlinien für Missionare halten wollen. „Das bedeutet, dass Sie für ein Umfeld sorgen müssen, in dem Ihre Führer nicht beneidet sondern respektiert werden. Ihre Führer müssen gehorsame, treue und harte Arbeiter sein.“

Stellen Sie fest, welche Missionare ihren Mitarbeiter dafür begeistern, die Grundsätze des Evangeliums zu leben. „Ein erfolgreicher Führer dient anderen in Liebe. Missionare mit Führungsaufgaben, die freundlich, erfolgreich und fleißig sind, können andere Missionare inspirieren, schulen, beraten und ihnen helfen, Erfolg zu haben.“

Dann las Elder Ballard ein Gedicht von seinem Großvater, Elder Melvin J. Ballard, vor, der es in seiner Zeit als Präsident der Nordstaaten-Mission geschrieben hatte. In dem zeitlosen Gedicht geht es darum, wie machtvoll der Heilige Geist bei der alltäglichen Missionsarbeit sein kann.

Zum Schluss riet der Apostel den neuen Missionspräsidenten und deren Frauen, sich nicht durch negative Berichterstattung über die Kirche aus der Fassung bringen zu lassen, die immer mal wieder aufkommen werde.

„Ich habe festgestellt, dass sensationelle Schlagzeilen von heute nur noch die unbedeutenden Fußnoten von morgen sind. Denken Sie immer daran, das Evangelium – die frohe Botschaft –, die wir verkünden, ist die wichtigste Nachricht, die die Missionare der Welt in klaren und einfachen Worten überbringen werden.“

Helfen Sie den Missionaren, immer auf die Führer der Kirche zu achten, fügte er hinzu. „Bringen Sie [den Missionaren] bei, niemals denjenigen zu folgen, die meinen, sie wüssten besser als unser Vater im Himmel und Jesus Christus, wie man die Kirche führt und leitet.“