Elder Ballard: Rechtschaffene Frauen spielen im Werk Gottes eine wesentliche Rolle

– Marianne Holman Prescott, Nachrichten der Kirche

  • 26. Mai 2015

Elder M. Russell Ballard spricht über die wesentliche Rolle rechtschaffener Frauen im Reich Gottes.  Foto von Mark A. Philbrick, BYU.

„Mehr denn je brauchen wir heute gläubige, engagierte Frauen in der Kirche, … deren Herz unerschütterlich ist, die auf den Herrn vertrauen und die … bereit sind, Seelen zu retten und das Reich Gottes aufzubauen.“ – Elder M. Russell Ballard

„Rechtschaffene, gläubige Frauen haben schon immer wesentlich dazu beigetragen, Seelen zu retten und das Reich Gottes zu verteidigen“, sagte Elder M. Russell Ballard vom Kollegium der Zwölf Apostel vor kurzem zu etwa 15.000 Frauen, die zu einer Frauenkonferenz zusammengekommen waren.

„Niemand kann das tun, was Sie, die Schwestern, tun können, um das Evangelium voranzubringen und die Welt zu einem besseren Ort zu machen“, erklärte er.

Zur alljährlichen Frauenkonferenz – einer gemeinschaftlichen Veranstaltung der Frauenhilfsvereinigung und der Brigham-Young-Universität – kamen Frauen aus den ganzen Vereinigten Staaten und aus vielen Ländern der Welt auf den Campus der Universität. Die Präsentationen der zweitägigen Konferenz drehten sich um das diesjährige Motto: „Meine Seele erfreut sich an den Bündnissen des Herrn.“

Frauen sind „von Gott mit einem einzigartigen Wahrnehmungsvermögen und mit einer Stärke ausgestattet worden“, die sich von den Männern gegebenen Eigenschaften unterscheiden, und diese Unterschiede sind beabsichtigt und ewiger Natur, so Elder Ballard.

Elder M. Russell Ballard zollt den Anwesenden nach der Abschlussversammlung der BYU-Frauenkonferenz am 1. Mai im Marriott Center Anerkennung. Foto von Mark A. Philbrick, BYU

Elder M. Russell Ballard mit seiner Frau Barbara nach der Abschlussversammlung der BYU-Frauenkonferenz am 1. Mai im Marriott Center; Foto von Mark A. Philbrick, BYU

Elder M. Russell Ballard spricht bei der Abschlussversammlung der BYU-Frauenkonferenz am 1. Mai im Marriott Center; Foto von Mark A. Philbrick, BYU

„Durch diese Eigenschaften sind Sie weder besser als ein Mann, noch sind Sie ihm unterlegen“, erklärte er. „Sie sind einfach nur anders – auf eine wunderbare Weise, aus gutem Grund, auf ewig.“

Elder Ballard pries den Einfluss, den Frauen im Laufe seines Lebens auf ihn ausgeübt haben – im Kleinen wie im Großen –, und bekräftigte, wie viel eine Frau in der Familie, in der Gesellschaft, in der Schule, in der Kirche und im Arbeitsleben bewirken kann. Der Einfluss der Frauen in der Gesellschaft ist nicht nur heute zu spüren, die Frauen waren schon immer ein wesentlicher Bestandteil der Geschichte.

„Ich weiß, dass manche Frauen wünschten, in den heiligen Schriften und in der Geschichte der Kirche wären mehr Geschichten von Frauen zu finden“, merkte er an. „Eine junge Schwester meinte einmal, man müsse es lernen, den Einfluss von Frauen zu entdecken. Sie sagte: ‚Mormon muss eine wundervolle Frau gehabt haben, um einen so großartigen Sohn wie Moroni großziehen zu können.‘“

Elder Ballard forderte die Zuhörerinnen auf, aufmerksam – und mit der richtigen Einstellung – auf ähnliche Beispiele in den heiligen Schriften zu achten, die den förderlichen Einfluss einer Frau sichtbar machen.

„Wenn wir in den heiligen Schriften und in der Geschichte der Kirche auf die Frauen achten, erkennen wir viel deutlicher, welche Stärke sie besitzen und welchen Einfluss sie auf die Familie, die Gesellschaft, die Kirche und die Welt haben“, bekräftigte er.

Die Entwicklungen in den letzten Jahren haben zu vielen Verbesserungen und noch nie dagewesenen Möglichkeiten für Frauen geführt, fügte er hinzu. Die Welt mag behaupten, man könne in den Bereichen Bildung, Karriere, Dienst in der Kirche, Ehe und Familie „alles haben“ – „aber wie viele Männer stellen auch die meisten Frauen fest, dass dies nicht immer zutrifft“, so Elder Ballard.

„Bei allen verfügbaren Optionen das rechte Gleichgewicht zu bewahren, kann durchaus schwierig sein“, erklärte er. „Letztlich müssen sich die meisten von uns zwischen konkurrierenden Optionen entscheiden und herausfinden, was für uns am besten ist.“

Diese Entscheidungen muss jeder selbst treffen – mit der Hilfe des Herrn.

„Jede von Ihnen muss für sich herausfinden, was der Herr angesichts der Entscheidungen, vor denen Sie stehen, für Sie vorgesehen hat“, sagte er.

Eine Schwester wird vielleicht dazu inspiriert, ihre Ausbildung fortzusetzen, eine andere empfängt möglicherweise die Inspiration, eine Familie zu gründen.

„Deshalb ist es so wichtig, dass wir die Entscheidungen des anderen und die Inspiration, die ihnen zugrunde liegt, nicht in Frage stellen“, stellte er heraus. „Und wir dürfen keine verletzenden oder missbilligenden Fragen stellen. … Wir können alle freundlicher sein und mehr Rücksicht auf die Situation nehmen, in der sich unsere Schwestern in aller Welt befinden, denn sie bemühen sich ja, den Willen des Vaters im Himmel zu befolgen.“

Manchmal fällt es einem vielleicht schwer, sich zurückzuhalten, vor allem, wenn jemand anders eine Entscheidung trifft, die falsch zu sein scheint.

„Als Mitglieder der Kirche dürfen wir diejenigen, die hinsichtlich ihres Glaubens aufrichtige, tiefgehende Fragen oder Bedenken haben, nicht kritisieren“, sagte er. „Vergessen Sie nicht, dass die wunderbare Wiederherstellung in all ihrer Herrlichkeit ihren Anfang nahm, weil ein 14-jähriger Junge Fragen geistiger Natur hatte. Solche Fragen können zu wahrer Bekehrung führen, wenn sie uns veranlassen, im Licht des Glaubens nach Wahrheit zu suchen.“

Das Beispiel von Joseph Smith, der sich „auf die Suche nach Wahrheit“ machte, ist ein gutes Beispiel dafür, wie man Antworten auf Bedenken, Fragen und sogar Zweifel findet. Der Prophet fand Inspiration durch sein Schriftstudium und durch aufrichtiges Beten.

„Wir leben heute in einer Welt, in der man sich mit seinen Fragen offenbar nicht mehr an Gott wendet, sondern an Google“, stellte Elder Ballard fest.

Das Internet mag durchaus eine hilfreiche Quelle sein, aber man muss weise und umsichtig vorgehen, wenn man dort auf Fragen, die geistig von Belang sind, Antworten sucht, erklärte Elder Ballard.

„Bei unserer Suche nach Evangeliumswahrheit müssen wir nicht nur verlässliche Quellen suchen, sondern auch dem Herrn im Alltag ebenso viel Zeit widmen und uns mit den heiligen Schriften und den Worten der Diener des Herrn befassen.“ Letztendlich ist der Vater im Himmel die Quelle der Wahrheit, sagte er.

Im vereinten „Leib Christi“ ist jeder Mensch wichtig – für sich genommen und in der Gesamtheit – und bringt seine einzigartigen Stärken, Einsichten und Erfahrungen mit ein.

„Ich bitte Sie, liebe Schwestern, dafür zu sorgen, dass in Ihrer Familie und in Ihrer Kirchengemeinde keine Spaltung entsteht, nicht einmal wegen potenziell entzweiender Themen wie der aktuellen Debatte über die Frauen und das Priestertum“, sagte er. „Die Führer der Kirche haben die Lehre klargestellt, lassen Sie uns also geduldig miteinander sein, einander mit christlicher Güte und mit Achtung begegnen – auch wenn wir starke Gefühle hegen und nicht der gleichen Meinung sind.“

Elder Ballard sprach über die Bedeutung der ewigen Familie und erklärte, wie wichtig die Entscheidung ist, eine Jüngerin des liebevollen Vaters im Himmel zu werden.

„Mehr denn je brauchen wir heute gläubige, engagierte Frauen in der Kirche, … deren Herz unerschütterlich ist, die auf den Herrn vertrauen und die … bereit sind, Seelen zu retten und das Reich Gottes aufzubauen.“