Elder Nelson beendet seine Afrikareise in Kenia

– Melissa Merrill, Nachrichten und Veranstaltungen der Kirche

  • 15. November 2011

„Wir sehen, wie der Herr die Menschen auf diesem großen Kontinent Afrika segnet – mit Wahrheit, dem Licht des Evangeliums und vor allem, mit den heiligen Handlungen zur Errettung und Erhöhung.“ – Elder Russell M. Nelson vom Kollegium der Zwölf Apostel

Im letzten Abschnitt seiner Reise nach Afrika, besuchte Elder Russell M. Nelson vom Kollegium der Zwölf Apostel am 29. und 30. Oktober Kenia. Dort sprach er bei einer Veranstaltung der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit, bei einer Versammlung mit Missionaren, bei einer Priestertumsführerschaftsversammlung und einer Pfahlkonferenz des Pfahles Nairobi.

Versammlung mit den Missionaren

In seiner Ansprache an die Missionare sprach Elder Nelson Werte an, auf die sie Acht geben sollten – Werte, die den Frauen bekannt vorkommen, denn sie sind im Leitgedanken der Jungen Damen enthalten. Elder Nelson sagte den Männern, dass dies Werte seien, die von ihnen, wie von den Jungen Damen, beachtet werden sollten.

Glaube

Elder Nelson sagte den Anwesenden: „Um Selbstwertgefühl zu haben, muss man Glauben entwickeln. … Niemand kann für Sie Glauben entwickeln. … Sie müssen ihn selbst entwickeln.“

Glaube führe dazu, dass man Bündnisse schließt und errettende heiligen Handlungen empfängt, wie beispielsweise die Taufe, sagte er.

Göttliches Wesen

Elder Nelson sprach auch über das Wunder des menschlichen Körpers und berief sich dabei auf seine Erfahrung als Arzt. Er bat die Anwesenden, einmal über ihre Augen, ihre Finger und ihr Herz nachzudenken.

„Sie sind göttlicher Natur, denn Sie haben Göttlichkeit in sich“, sagte Elder Nelson. „Der Vater im Himmel hat Sie geschaffen.“ Er verglich seinen Glauben mit dem derjenigen, die meinen, dass Menschen zufällig oder bei einem Urknall entstanden sind. „Als Mediziner weiß ich, dass dies nicht wahr ist“, sagte er. „Jedes Körperorgan ist so unglaublich durchdacht und erstaunlich in seiner Funktion und kann sich sogar selbst heilen und reparieren.“

Er forderte die Missionare dazu auf, Acht auf ihren Körper zu geben und nichts zu tun, was den natürlichen, von Gott geschaffenen Körper entweihe.

Selbstwertgefühl

Elder Nelson sprach von Selbstwertgefühl und erwähnte dabei seine Frau, Wendy Watson Nelson, die er im April 2006 heiratete, und darüber, wie sie sich viele Jahre lang auf die Ehe vorbereitet hatte.

„Sie hat nie auf einen Ehemann gewartet“, sagte Elder Nelson. „Sie hat sich selbst auf einen vorbereitet. Sie hat sich immer allein auf die Ehe vorbereitet.“

Dies tat sie unter anderem durch Bildung.

„Bildung gehört zu Ihren größten Zielen“, erklärte Elder Nelson. „Die Herrlichkeit Gottes ist wirklich Intelligenz (siehe LuB 93:36), darum füllen Sie Ihren Geist mit Wahrheit. … Lesen Sie gute Bücher und denken Sie gute Gedanken und hören Sie gute Musik.“

Auch betonte er, wie wichtig die heiligen Handlungen und Bündnisse des Evangeliums seien, wie er es schon am Anfang seiner Afrikareise tat. Einige heilige Handlungen und Bündnisse seien persönlich und haben mit der Errettung zu tun. Andere haben mit der Erhöhung zu tun und seien eine Familienangelegenheit.

Wissenserwerb

Elder Nelson sprach noch mehr über Bildung und sagte: „Bei uns in der Kirche ist Bildung eine religiöse Pflicht.

Wir hören nicht einfach mit der Schule auf. Wir bleiben am Ball und arbeiten hart, damit wir eines Tages wirklich anderen Menschen dienen und für sie von Nutzen sein können. Bildung ist der entscheidende Faktor zwischen dem Wunsch und der Fähigkeit, etwas Gutes tun zu können.“

Elder Nelson dachte an seine Ausbildung zurück. Obwohl das Medizinstudium viele Jahre gedauert hatte – seine Frau und er hatten zum Ende des Studiums bereits fünf Kinder – macht er deutlich, dass er zur selben Zeit genauso alt gewesen wäre, auch wenn er nicht zur Uni gegangen wäre. „Man kann auch gleich nach dem Besten streben, das aus einem werden kann“, sagte er.

Er verwies auch darauf, dass sein Medizinstudium ihm ermöglichte, Präsident Spencer W. Kimball (1895–1985) 1972 zu operieren. Durch diese Operation konnte Präsident Kimball noch einige Jahre weiterleben. Er wurde 1973 Präsident der Kirche und erhielt 1978 die Offenbarung, dass jeder würdige Mann das Priestertum erhalten dürfe.

Eigenverantwortung

Eigenverantwortung – auch sittliche Entscheidungsfreiheit genannt – bedeute, dass wir für jede Entscheidung, die wir treffen, auch die damit einhergehenden Konsequenzen tragen müssen, so Elder Nelson.

„Seit dem großen Kampf im Himmel wird zwischen den Mächten des Guten und des Bösen um jede einzelne Seele gestritten“, sagte Elder Nelson. „Das kann man jeden Tag bemerken.“

Der Weg zum Glücklichsein bestehe laut Elder Nelson darin, dem Herrn näher zu kommen. Das könne man tun, indem man aufrichtig zuhört, mit der Absicht, gehorsam zu sein.

Gute Werke

Wenn man immer gute Werke hervorbringen möchte, so Elder Nelson, könne man sich ein Beispiel am Erlöser nehmen. „Jesus liebte die Menschen und deswegen diente er ihnen.“ Er forderte die Anwesenden auf, zu lernen, wie man anderen hilft, indem man ein Bedürfnis erkennt, und dann darauf eingeht.

Redlichkeit

Integrität (ein Synonym für Redlichkeit), so Elder Nelson, bedeute auch soviel wie „unversehrt oder intakt“. In der Medizin, sagte Elder Nelson, werde davon gesprochen, dass, wenn etwas mit dem Herz nicht stimmt, es seine Integrität, sprich seine Unversehrtheit, verloren habe – mit anderen Worten, es funktioniert nicht mehr, wie es soll.

Redlichkeit bedeutet also, dass wir zuverlässig sind“, sagte er. Er sprach auch davon, was für einen Vorzug er und andere Mitglieder des Kollegiums der Zwölf Apostel genießen, mit anderen Generalautoritäten zusammenzuarbeiten, die ihre Redlichkeit bewiesen hätten.

„Wenn wir Sie darum bitten, etwas zu erledigen, fragen wir uns niemals, ob es auch gemacht wird“, sagte er.

Tugendhaftigkeit

Elder Nelson sprach auch über das neueste Ideal der Jungen Damen, nämlich Tugendhaftigkeit – sowohl im Sinne von Reinheit als auch im Sinne von Kraft.

„Es kommt wirklich darauf an, was Sie werden“, erklärte Elder Nelson. „Wir wollen, dass Sie alle die Kraft haben, das zu werden, was der Herr von Ihnen erwartet. … Wenn Sie junge Männer und junge Frauen über die Ideale der Jungen Damen nachdenken, werden diese Ihnen dabei helfen, alles zu werden, was Sie sein können.“

Pfahl-Priestertumsversammlung

In einer Pfahl-Priestertumsversammlung in Nairobi, bei der nahezu 200 Priestertumsträger anwesend waren, sprach Elder Nelson von seiner Erfahrung mit dem ehemaligen Präsidenten der Kirche Spencer W. Kimball (1895–1985).

1972, als Präsident Kimball Präsident des Kollegiums der Zwölf Apostel war, war er sehr krank. Er rief seine Frau, die Erste Präsidentschaft – Präsident Harold B. Lee, Präsident N. Eldon Tanner (Erster Ratgeber) und Präsident Marion G. Romney (Zweiter Ratgeber) – und zwei seiner Ärzte, darunter Elder Nelson, zu sich ans Krankenbett. (Elder Nelson war damals noch praktizierender Chirurg; 12 Jahre später, 1984, sollte er als Generalautorität berufen werden.)

„Es war ein äußerst denkwürdiges Treffen“, erinnerte sich Elder Nelson. „Er sagte der Ersten Präsidentschaft: ,Brüder, ich liege im Sterben. Ich werde nicht mehr lange leben.‘“

Als beratender Arzt bestätigte Elder Nelson damals, dass Präsident Kimballs Herz sehr krank war – die Hauptschlagader zu seinem Herzen und die Herzkranzarterien waren stark blockiert.

Elder Nelson sagte, dass eine Operation besonders risikoreich war, denn es habe sich um zwei Herzerkrankungen gehandelt und Präsident Kimball sei mit 78 Jahren schon relativ alt gewesen. Er sagte zu Präsident Lee: „Eine Operation ist nicht zu empfehlen.“ Der andere Arzt bestätigte ebenfalls, wie schlimm es um Präsident Kimball stand, und dass er nur noch Tage oder vielleicht ein paar Wochen leben würde.

Präsident Lee stand auf und sagte zu Präsident Kimball: „Sie sind berufen worden. Sie dürfen nicht sterben. Sie werden alles dafür tun, damit Sie am Leben bleiben.“ Präsident Kimball willigte in eine Operation ein. „Und ich versank in meinem Stuhl“, sagte Elder Nelson. „Ich wollte ihn nicht operieren.“

Die Operation war nach der Generalkonferenz angesetzt; Präsident Kimballs gesundheitlicher Zustand war so schlecht, dass er nur an einer Konferenzversammlung teilnehmen konnte. Vor der Operation an Präsident Kimball erhielt Elder Nelson einen Segen von Präsident Lee und Präsident Tanner.

„Sie kennen den Rest der Geschichte“, sagte Elder Nelson den Männern bei der Priestertumsversammlung. „Die Operation verlief sensationell.“

Als Präsident Lee ein Jahr später verstarb, wurde Präsident Kimball, als präsidierender Apostel, der Prophet. 1978 erhielt dieser eine Offenbarung, dass alle würdigen Männer das Priestertum empfangen dürfen.

Obwohl Elder Nelson damals noch keine Generalautorität war – heute ist er der dienstälteste Apostel, der an dem speziellen Tag nicht mit im Tempel war – wurde ihm von vielen, die dort waren, darüber berichtet. 1985 erhielt Elder Nelson, der damals als neu berufene Generalautorität Ghana besuchte, seine eigene Offenbarung, „als ob ich selbst 1978 mit im Tempel gewesen wäre“.

„Ich stehe heute also vor Ihnen, mit großer Liebe und Bewunderung für Sie alle und ich weiß, dass Präsident Kimball heute herzlich gerne an meiner Stelle hier wäre und jeden einzelnen von Ihnen begrüßen würde“, sagte er. „Wir sehen, wie der Herr die Menschen auf diesem großen Kontinent Afrika segnet – mit Wahrheit, dem Licht des Evangeliums und vor allem, mit den heiligen Handlungen zur Errettung und Erhöhung.“

Er betonte als letztes Thema seiner Botschaft die „grundlegenden Lehren“ über Gott, Jesus Christus, das Buch Mormon und die Wiederherstellung des Priestertums. Er sagte, er werde mit ihnen die grundlegenden Lehren des Evangeliums besprechen, damit Priestertumsführer „den Willen des allmächtigen Gottes und den seines Sohnes, Jesus Christus, bedenken und ihre eigenen Antworten erhalten könnten“, wenn sie Rat halten und Entscheidungen treffen.

„Dies geschieht selbstverständlich durch das Gebet. Verstärken Sie diese Eindrücke dann, indem Sie sich mit Ihren Ratgebern und Räten besprechen“, sagte er. „Sie sind nicht allein. Die Gabe des Heiligen Geistes in Ihnen kann geschliffen, geschärft, verfeinert und gefördert werden, damit sie zu einem mächtigen Instrument für Sie werden kann.“

Er zitierte auch Jakob 1:19 und rief den Priestertumsträgern ins Gedächtnis: „Sie sind nicht nur hier um belehrt zu werden. Sie sind hier, damit die Menschen, die von Ihnen geführt werden, gemäß der Lehre Jesu Christi und dem Willen Gottes belehrt werden.“