Warum man als Familie über den angemessenen Umgang mit sozialen Medien sprechen soll

– Camille West, Nachrichten der Kirche

  • 10 Februar 2017

Eltern können und müssen mit ihren Kindern nicht nur darüber sprechen, welche sozialen Medien zu Hause als angemessen gelten, sondern auch, wie man sie auf rechtschaffene Weise nutzt und welche Vorsichtsmaßnahmen man als Familie ergreifen möchte.

Das Wichtigste aus dem Artikel

  • Eltern sollen mit ihren Kindern über den Umgang mit sozialen Medien sprechen und sie auf „dem Weg der Vorbereitung und Vorbeugung“ anleiten.
  • Kinder werden selbständiger, wenn Eltern ihnen dabei helfen, wahre Grundsätze zu lernen und anzuwenden.

Die Kirche greift immer umfangreicher auf neue Technologien und die heutzutage äußerst beliebten sozialen Medien zurück, um die Botschaft des Evangeliums Jesu Christi „bis in die entlegensten Teile der Erde“ zu senden, damit es „jedem Geschöpf gepredigt“ werde (LuB 58:64). Dadurch werden die Verheißungen erfüllt, dass sich die Missionsarbeit in den Letzten Tagen überall ausbreitet.

Während die Kirche ihre Bemühungen fortsetzt, in den verschiedenen sozialen Kanälen Licht und Gutes zu verbreiten, können und müssen Eltern nicht nur mit ihren Kindern darüber sprechen, welche sozialen Medien zu Hause als angemessen gelten, sondern auch, wie man sie auf rechtschaffene Weise nutzt und welche Vorsichtsmaßnahmen man als Familie ergreifen möchte.

Die Rolle der Technik bei der Verkündigung des Evangeliums

Bei einem Seminar für neue Missionspräsidenten sagte Elder David A. Bednar vom Kollegium der Zwölf Apostel: „Die Technik bietet eine Unzahl an wirkungsvollen Kanälen, durch die wir ‚Jesus Christus … als den Gekreuzigten‘ (1 Korinther 2:2) verkünden und ‚dem Volk Umkehr predigen‘ können (LuB 44:3).“ („They Should Proclaim These Things unto the World“, Vortrag beim Seminar für neue Missionspräsidenten, 24. Juni 2016.)

Elder Bednars Ratschlag gilt heutzutage insbesondere Eltern und Familien.

Er erklärte: „Mit Blick auf Verwendungsmöglichkeiten, Größe und Leistungsfähigkeit wird es bei digitalen Geräten und Mobilgeräten ganz sicher noch viele Weiterentwicklungen geben – aber diese Geräte werden nicht mehr verschwinden!“ Diese „wunderbare Entwicklung im Bereich Innovationen, Erfindungen und Technologien“ fördert das Erlösungswerk sogar und trägt dazu bei, das Werk des Herrn in den Letzten Tagen zu beschleunigen.

„Mit Blick auf Verwendungsmöglichkeiten, Größe und Leistungsfähigkeit wird es bei digitalen Geräten und Mobilgeräten ganz sicher noch viele Weiterentwicklungen geben – aber diese Geräte werden nicht mehr verschwinden!“, so Elder Bednar. Auch sei die heranwachsende Generation, die sich so gut mit den sozialen Medien auskennt, gut darauf vorbereitet, über diese Kommunikationswege vom wiederhergestellten Evangelium zu hören und mehr darüber zu erfahren.

Die heranwachsende Generation ist besonders gut darauf vorbereitet, über diese Kommunikationswege vom wiederhergestellten Evangelium zu hören und mehr darüber zu erfahren.

„In der heutigen Zeit machen sich die meisten jungen Leute sehr ausgiebig eine große Bandbreite an digitalen Technologien zunutze“, so Elder Bednar. Sie vertiefen sich aller Wahrscheinlichkeit nach in Facebook, Twitter, YouTube und Snapchat und nutzen die sozialen Medien, um sich zu informieren, um Informationen weiterzugeben und um sich mit Angehörigen und Freunden auszutauschen. „Überall, wo sie hingehen, nehmen sie ihre Mobilgeräte mit und benutzen sie.“

In Elder Bednars Ansprache „Über die Erde fegen wie eine Flut“ ermuntert er die Jünger Christi dazu, diese inspirierten Hilfsmittel zielführender und auf angemessene Weise zu verwenden, um:

  • für Gott, den ewigen Vater, für den Plan des Glücklichseins, den Gott für seine Kinder hat, und für seinen Sohn Jesus Christus, den Erretter der Welt, Zeugnis abzulegen
  • die Wiederherstellung des Evangeliums in den Letzten Tagen zu verkünden
  • das Werk des Herrn zu vollbringen

Um diese Ziele zu erreichen, erweitert die Kirche beständig ihre Präsenz in den sozialen Medien; dazu gehören individuelle Facebook- und Twitter-Seiten für die Mitglieder der Ersten Präsidentschaft und des Kollegiums der Zwölf Apostel und weitere Führer der Kirche.

Die Kirche postet auf diversen sozialen Medienkanälen regelmäßig aufbauende Botschaften und fordert die Mitglieder auf, Gutes zu verbreiten. Ein Beispiel dafür ist die vor kurzem durchgeführte Initiative „Der Welt ein Licht“, bei der jedermann aufgefordert wurde, im Dezember und darüber hinaus durch kleine, aber wirkungsvolle gute Taten das Licht Christi an andere weiterzugeben.

Die Kirche postet auf diversen sozialen Medienkanälen regelmäßig aufbauende Botschaften und fordert die Mitglieder auf, Gutes zu verbreiten. Ein Beispiel dafür ist die vor kurzem durchgeführte Initiative „Der Welt ein Licht“.

Elder Bednar hat die Mitglieder dazu aufgerufen, „Botschaften voller Rechtschaffenheit und Wahrheit über die Erde fegen“ zu lassen.

Vier Richtlinien für Botschaften in sozialen Medien

Elder Bednar hat die Mitglieder dazu aufgerufen, „Botschaften voller Rechtschaffenheit und Wahrheit über die Erde fegen“ zu lassen und dabei diese vier Richtlinien zu beachten:

  1. Seien Sie authentisch und beständig.
  2. Bemühen Sie sich, andere zu erbauen, anstatt zu diskutieren, zu streiten, sie zu verdammen oder herabzusetzen.
  3. Beachten Sie das Urheberrecht anderer Leute und Organisationen.
  4. Seien Sie weise und wachsam und schützen Sie sich selbst und Ihre Lieben. (Denken Sie daran, dass alle weitergegebenen Botschaften und Fotos für immer für andere zugänglich sein werden.)

Worte der Warnung

Auch wenn diese einflussreichen Kanäle auf rechtschaffene Weise gebraucht werden, so „verdreht der Teufel letztendlich jedes Werkzeug, das für gute Zwecke geschaffen wurde, um es für böse Zwecke zu missbrauchen“, so Elder Bednar. („They Should Proclaim These Things unto the World“.)

Bei einer CES-Andacht im Jahr 2009 warnte Elder Bednar vor den „erstickenden, einengenden, erdrückenden und behindernden Auswirkungen, die manche Arten von Interaktionen und Erlebnissen im virtuellen Raum auf unsere Seele haben können“, und bat die Mitglieder dringend: „Hüten Sie sich vor den betäubenden und geistig destruktiven Einflüssen der Technik der virtuellen Welt, die benutzt wird, um große Wiedergabetreue zu erzielen, und die herabwürdigende und schlechte Absichten fördert“ („Dinge, wie sie wirklich sind“, Liahona, Juni 2010, Seite 26).

Später warnte er: „Man kann so viel Zeit vergeuden, so viele Beziehungen können Schaden nehmen oder zerstört werden und wichtige rechtschaffene Verhaltensweisen können gestört werden, wenn man die Technik unvernünftig verwendet. Wir dürfen nicht zulassen, dass selbst gute Anwendungen wie soziale Netzwerke uns davon abhalten, unsere Zeit, unsere Kraft und unsere Mittel besser oder am besten einzusetzen.“ („Über die Erde fegen wie eine Flut“.)

Eltern haben die Pflicht, die Familie vorzubereiten und zu unterweisen

Elder Bednar hat gesagt, dass die heranwachsende Generation immer besser in der Lage sein werde, sich selbst zu regieren, wenn die Eltern ihren Kindern dabei helfen, wahre Grundsätze zu lernen und anzuwenden.

Aufgrund der Gefahren, die den technischen Möglichkeiten innewohnen, haben Eltern die heilige Pflicht, mit ihren Kindern über den Umgang mit den sozialen Medien und anderen Technologien zu sprechen und sie auf „dem Weg der Vorbereitung und Vorbeugung“ anzuleiten.

„Seien Sie darauf bedacht, die Verwendung der Technik nicht übermäßig zu kontrollieren oder endlose Regeln und Einschränkungen aufzustellen“, so Elder Bednar. „Die erwünschte Einstellung und rechtschaffenes Handeln können sich nicht einstellen, wenn Sie ständig einschränken, kontrollieren und Zwang ausüben. Doch Liebe, Geduld und Unterweisung Ihrerseits sowie Ihr geistlicher Dienst sorgen für die notwendige geistige Unterstützung, während [Ihre Kinder] auf dem schmalen und geraden Weg vorwärtsstreben.“

Die heranwachsende Generation werde immer besser in der Lage sein, sich selbst zu regieren, wenn Eltern ihren Kindern dabei helfen, wahre Grundsätze zu lernen und anzuwenden, so Elder Bednar.

Zu diesen Grundsätzen gehören:

  • Erklären Sie den Kindern, dass sie „ihre Entscheidungsfreiheit rechtschaffen ausüben und in Übereinstimmung mit der Lehre Christi für sich selbst handeln sollen, anstatt einfach nur auf sich einwirken zu lassen“.
  • Bringen Sie ihnen nahe, „dass der einzige Filter, mit dem man das Böse überwinden und vermeiden kann, in Herz und Sinn eines treuen Jüngers Christi wohnt. Nur wenn man den Heiligen Geist bei sich hat, kann man sich ausreichend vor den ‚feurigen Geschosse[n] des Bösen‘ schützen (Epheser 6:16).“
  • Helfen Sie ihnen, „durch Inspiration die vielen Möglichkeiten zu erkennen, wie man das Erlösungswerk anhand dieser Hilfsmittel voranbringen kann“.

Es erfordert Mühe und Übung, Vorsichtsmaßnahmen umzusetzen, wie beispielsweise nicht vor dem Computer oder anderen Geräten zu sitzen, wenn niemand sonst auf den Bildschirm schauen kann.

So angeleitet können die Jugendlichen „eine sichere Grundlage schaffen, auf die sie stets bauen können“ („They Should Proclaim These Things unto the World“).

Vorsichtsmaßnahmen in der Familie

Die folgenden Richtlinien aus dem Heft für Missionare Vorsichtsmaßnahmen für den Umgang mit digitalen Medien (in Druckform und in der App „Archiv Kirchenliteratur“ verfügbar) können Eltern helfen, gemeinsam mit ihren Kindern auch für die Familie entsprechende Maßnahmen zu treffen:

  • Empfänglich für die Eingebungen des Geistes sein. Filter können die Familie zwar vor schlechten Inhalten schützen, sie sind aber nicht 100 Prozent sicher. Der beste Filter ist der Wunsch und der Wille eines jeden, richtige Entscheidungen zu treffen – unterstützt durch die Gabe des Heiligen Geistes.
  • Einen höheren Zweck vor Augen halten. Man sollte die digitalen Medien mit einem bestimmten Ziel vor Augen benutzen und sich nur eingeschränkt damit beschäftigen, wenn man gelangweilt oder wütend ist, sich einsam oder gestresst fühlt oder wenn man verletzbar oder anfällig dafür ist, sie auf unangemessene Weise zu benutzen.
  • Disziplin an den Tag legen. Lassen Sie sich nicht von Ihren Geräten beherrschen. Stellen Sie Ihr Gerät so ein, dass Sie während Versammlungen, Terminen und Gesprächen nach Möglichkeit nicht unterbrochen werden.
  • Einig sein. Beschließen Sie als Familie, einander dabei zu unterstützen, Vorsichtsmaßnahmen festzulegen und zu befolgen. Beschäftigen Sie sich nicht mit digitalen Medien, wenn Sie alleine sind oder ein Anwesender den Bildschirm nicht sehen kann. Wenn jemand in der Familie digitale Medien falsch gebraucht, überlegen Sie mit liebevollem Wohlwollen gemeinsam, was geändert werden muss, und fördern Sie gute Gewohnheiten.

Vorsichtsmaßnahmen umzusetzen erfordert Mühe und Übung. Wenn Sie in der Familie starke, rechtschaffene Beziehungen aufbauen und einander helfen, auf die Kraft zu vertrauen, die uns das Sühnopfer Christi schenkt, bietet Ihnen das den besten Schutz.