Ins Schwarze getroffen

  • 27 Januar 2011

Tessa Howald konzentriert sich nicht nur auf ihren Lieblingssport – Luftgewehrschießen –, sondern auch auf das Evangelium. Foto von Emily Hoffman, Christian County Headliner News.

Das Wichtigste aus dem Artikel

  • Name: Tessa Howald
  • Alter: 17
  • Ort: Ozark, Missouri
  • Leistungen: Zwei nationale Rekorde im Luftgewehrschießen

„Dass Tessa das Evangelium so wichtig ist und sie ein rechtschaffenes Leben führt, hat ihr und ihrer Familie geholfen, im Evangelium stark zu bleiben. Sie ist eine unglaublich gute Führerin: Sie ist freundlich, weiß, wie sie andere mit ihren Fähigkeiten einbeziehen kann, und behandelt alle gleich.“ – Jen Armstrong, Tessas JD-Leiterin

Ob sie nun ihrer 10-köpfigen Familie ein Beispiel gibt, ihre Berufung als erste Ratgeberin bei den Lorbeermädchen erfüllt, Schule, Kirche, Arbeit und Übungen beim JROTC unter einen Hut zu bringen versucht oder ihrem Lieblingssport – Luftgewehrschießen – nachgeht, eines ist klar: Tessa Howald ist ziemlich gut darin, direkt ins Schwarze zu treffen.

Das wurde besonders am 3./4. Dezember 2010 bei einem Wettbewerb im Luftgewehrschießen in Anniston/Alabama deutlich. Beim Dreistellungskampf werden jeweils 20 Schuss in liegender, kniender und stehender Haltung abgegeben. Dabei stellte die 17-Jährige aus Ozark/Missouri den JROTC-Armeerekord im 3x20-Wettbewerb auf und erzielte ebenso das beste Gesamtergebnis.

Ihre Treffsicherheit ist verblüffend. Sie schießt und trifft wiederholt aus 10 Meter Entfernung Ziele von der Größe eines Stecknadelkopfes.

„Das Luftgewehrschießen ist körperlich nicht so anstrengend wie andere Sportarten, mir gefällt aber daran, dass man sich sehr konzentrieren muss“, sagt Tessa. „Große Schusswaffen machen mir Angst, und so empfand ich es als Herausforderung, mich mit dem Schießen zu beschäftigen.“

Sie trat dem JROTC bei, einem militärischen Übungsprogramm, mit dem Schüler motiviert werden sollen, bessere Mitbürger zu werden. Als Tessa in der neunten Klasse war, begann sie ab Dezember intensiv daran, ihre Leistungen im Schießen zu verbessern. Jeden Donnerstag nach der Schule trainierte sie mit ihrem Übungsgewehr.

Durch sinnvolle Zeiteinteilung behält sie ihr Ziel stets im Auge. „Es ist manchmal sehr anstrengend, Schule, Kirche, Arbeit und Sport unter einen Hut zu bringen. Ich möchte überall mitmachen, aber ab und zu kollidieren die Termine“, sagt sie. „Ich plane mein Training so, dass ich trotzdem zu allen Aktivitäten in der Kirche gehen kann.“

Tessa nimmt am Seminar im Heimstudium teil, damit sie morgens ebenfalls ihren Aufgaben beim JROTC nachkommen kann.

Als ältere Schwester, Ratgeberin bei den Lorbeermädchen und Stabsfeldwebel beim JROTC, wo sie für 180 Schüler zuständig ist, steht Tessa ständig unter Druck und muss ein gutes Beispiel geben. Sie verliert ihr Ziel nie aus den Augen, weil sie nie vergisst, wen und was sie vertritt.

„Beim Wettkampf vertrete ich die Schule, mich selbst und die Kirche“, sagt sie. „Es ist immer gut, sich zu vergewissern, dass man keinen falschen Eindruck vermittelt.“

Die JD-Leiterin ihrer Gemeinde, Jen Armstrong, findet Tessa inspirierend, einfühlsam und konzentriert. „Dass Tessa das Evangelium so wichtig ist und sie ein rechtschaffenes Leben führt, hat ihr und ihrer Familie geholfen, im Evangelium stark zu bleiben“, sagt sie. „Sie ist eine unglaublich gute Führerin: Sie ist freundlich, weiß, wie sie andere mit ihren Fähigkeiten einbeziehen kann, und behandelt alle gleich.“

Tessa bringt häufig Freunde mit, die nicht der Kirche angehören. Sie hilft auch neuen Mitgliedern, sich wohlzufühlen, so zum Beipiel Shelby Brummet, einer Schießsportkameradin, die über Tessa die Kirche kennengelernt hat.

Tessa achtet jeden Tag darauf, sich richtig zu entscheiden, und hält an ihren Wertmaßstäben fest, wo auch immer sie sich befindet.

„Die Kirche und die Grundsätze, nach denen wir leben, helfen ungemein“, sagt sie. „Ich kann auch aus meinem Patriarchalischen Segen erkennen, was ich machen kann, um der Mensch zu werden, der ich einmal sein möchte.“

Durch ihre positive Einstellung verliert sie ihre persönlichen Ziele nie aus den Augen.

„Ich vergleiche das Leben oft mit dem Schießsport“, sagt Tessa. „Wenn ich bei einem Wettkampf an etwas Schlechtes denke, ist meine Leistung eher nicht so gut. Im Leben ist es genauso. Schlechte Gedanken ziehen mich hinunter. Bleibe ich aber positiv eingestellt, kann es nur besser werden.“

Durch diese Einstellung, das Ziel immer im Auge zu behalten – beim Luftgewehrschießen wie im Leben –, ist Tessa schon bei vielen Gelegenheiten ruhig und erfolgreich gewesen.

„Wenn ich nervös werde, denke ich an Josua 1:9. Dort steht: ‚Sei mutig und stark[.] Fürchte dich also nicht, und hab keine Angst; denn der Herr, dein Gott, ist mit dir bei allem, was du unternimmst‘“, berichtet Tessa. „Dann werde ich ruhiger und weiß, dass ich den Geist bei mir habe.“

Im Mannschaftshotel am Abend vor einem großen Wettkampf bemerkte Tessa einmal, dass sie die heiligen Schriften vergessen hatte. Glücklicherweise gab es im Hotel ein Buch Mormon, sodass sie doch noch ihr abendliches Schriftstudium abhalten und beten konnte.

„Am nächsten Morgen hatten wir Training und aus irgendeinem Grund war mein Rücken völlig verspannt“, erzählt Tessa. „Aber meine Leistung war trotzdem gut und ich weiß, dass das Studium und das Gebet dazu beigetragen hatten.“

Tessa kommt bald in die letzte Klasse der Highschool und hat ein Sportschützen-Stipendium am College ins Visier genommen. Mit ihren Führungsqualitäten, ihren Schwerpunkten und ihrer Zielstrebigkeit wird sie voll und ganz dafür bereit sein.