Schwester Oscarson: Halten Sie Ihre Bündnisse durch Liebe und Dienst am Nächsten in Ehren

– Sarah Jane Weaver, Nachrichten der Kirche

  • 10. Juni 2015

Bonnie L. Oscarson, Präsidentin der Jungen Damen, spricht bei der BYU-Frauenkonferenz 2015 zu Tausenden von Frauen über die bindende Macht von Bündnissen.  Foto von Mark A. Philbrick, BYU.

Die Heiligen der Letzten Tage sind durch Bünd­nisse an ihren Vater im Himmel gebunden, erklärte Schwester Bonnie L. Oscarson, Präsi­dentin der Jungen Damen, vor kurzem bei der BYU-Frauenkonferenz 2015.

„Der Vater im Himmel und sein Sohn, Jesus Christus, leben und leiten die Arbeit dieser Kirche“, so Schwester Oscarson. „Die Liebe, die sie für uns empfinden, übersteigt unser Fassungsvermögen. Die Bündnisse, die wir ihrem Wunsche nach bei der Taufe, wenn wir vom Abendmahl nehmen und in unseren heiligen Tempeln eingehen und halten sollen, sind ein Beweis dafür, dass sie eng in unser Leben eingebunden sein und uns helfen möchten, in ihre Gegenwart zurückzukehren.“

Schwester Oscarson bezeichnete Bündnisse als „gegenseitiges Erweisen von Liebe zwischen Gott und uns“. Sie legte dar, dass Gott sein Werk durch Bündnisse vollbringt. „Denken Sie einmal darüber nach. Gott lädt uns ein, aus unserer weltlichen Sphäre herauszukommen und uns durch Bünd­nisse in seine Sphäre zu begeben. Wir sind aufgefordert, uns mit ihm zu vereinen und seine Partner zu werden, was unsere Errettung und die Errettung aller seiner Kinder anbelangt.“

Schwester Oscarson definierte den Begriff Bündnis als Vereinbarung zwischen Gott und dem Menschen, wobei Gott die Bedingungen festlegt.

„Gott fordert uns auf, solche bindenden Vereinbarungen, solche Bündnisse mit ihm einzugehen, weil er uns liebt und weiß, dass die Bindung an ihn – Gott im Grunde zu unserem Partner in diesem Leben zu machen – die einzige Möglichkeit für uns ist, darauf hoffen zu können, dass wir einmal zu ihm zurückkehren und Erhöhung in seinem Reich empfangen werden“, erklärte sie.

Bei der Taufe schließen wir ein Bündnis mit Gott und gehen so eine Partnerschaft mit ihm ein.

„Die Bündnisse, die Gott uns anbietet, beginnen für die Mitglieder der Kirche schon im Kindesalter. Er weiß, wie wichtig es ist, uns auf den Weg des Bundes zu führen, sobald wir verstehen können, wie wichtig die Gebote sind und welchen Wert es hat, sie zu halten. Bei der Taufe schließen wir ein Bündnis mit Gott und gehen so eine Partnerschaft mit ihm ein. Wir werden Kinder seines Bundes.“

Es ist nicht unbedeutend, dass die Taufe mit dem dazugehörigen Bund die einzige heilige Handlung ist, die die Heiligen der Letzten Tage jede Woche für den Rest ihres Lebens durch die heilige Handlung des Abendmahls erneuern sollen. „Da der Vater im Himmel uns liebt, bereitet er einen Weg für uns, wie wir uns jede Woche an die Bündnisse, die wir bei der Taufe eingehen, erinnern, sie erneuern und uns diesen von neuem verpflichten können“, so Schwester Oscarson. „So wichtig ist das!“

Der Tempel ist ein weiterer großer Beweis der Liebe Gottes seinen Kindern gegenüber, „denn dort gehen wir mit ihm die heiligsten Bündnisse mit der stärksten Bindung an ihn ein“.

Jeder Aspekt des Tempels ist Beweis der Liebe Gottes für seine Kinder.

Der Herr habe einen ge­weih­ten, heiligen Ort ge­schaffen, wo seine Kinder aus der Höhe belehrt, geheiligt und mit Macht ausgestattet werden können, sagte sie.

Liebevolle Eltern nehmen sich die Zeit, ihr Kind zu unter­weisen und ihm Hilfen an die Hand zu geben, damit es sich den Heraus­forderungen des Lebens stellen kann, meinte Schwester Oscarson. „Der Tempel ist der Ort, an dem wir liebevolle Unterweisung, Hilfe und Führung von einem Vater empfangen können, der sich um uns sorgt. Und jeder Aspekt des Tempels ist Beweis der Liebe Gottes für seine Kinder.“

Weiter führte sie aus, dass der Tempel und die damit einhergehenden Bündnisse noch auf eine weitere Weise die Liebe des himmlischen Vaters symbolisieren: Der Tempel bietet nämlich allen Kindern des Vaters im Himmel die Möglichkeit, zu ihm zurückzukehren – auch denjenigen, die auf der Erde gelebt haben, bevor das Evangelium und die grundlegenden heiligen Handlungen des Priestertums wiederhergestellt wurden.

„Kennen Sie eine andere Religion auf der Welt, die die errettenden heiligen Handlungen des Evangeliums den Millionen von Menschen anbietet, die auf dieser Erde gelebt haben und gestorben sind, ohne die Möglichkeit gehabt zu haben, diese zu erhalten?“, fragte Schwester Oscarson. „Unser Glaube diesbezüglich ist einzigartig. Er vermittelt uns, wie lieb und teuer jeder Einzelne unserem Vater ist – ganz gleich, wann oder wo er auf der Erde gelebt hat.“

Schwester Oscarson bezeugte, der Herr vergesse keines seiner Kinder. „Die heiligen Handlungen und Bündnisse des Tempels sind für alle da – sowohl für die Lebenden als auch für die Toten. Welch große Liebe und Barmherzigkeit sind doch in diesem Werk zu erkennen!“

Die Schwestern in der Kirche können ihre Liebe zu Gott zeigen, indem sie seine Gebote halten und ihre Bündnisse in Ehren halten. „Im Gegenzug erweist er uns größere Liebe“, fügte sie hinzu. „Den Herrn zu lieben ist die Antwort. Liebe ist der beste und reinste Beweggrund, den ich mir dafür vorstellen kann, unsere Bündnisse in Ehren zu halten.“

Jeder Dienst, den Sie leisten, und jedes Opfer, das Sie bringen, webt einen weiteren Faden der Liebe um Ihr Herz und Ihre Seele.

Schwester Oscarson erklärte, Frauen seien außer­ge­wöhnlich gut darin, für andere – ihre Freunde, ihren Mann, ihre Eltern und vor allem ihre Kinder – Opfer zu bringen.

„Jeder kleine Dienst, den Sie leisten, jedes kleine Opfer, das Sie bringen, eine jede Anstrengung, die Sie unternehmen, um ein Kind zu umsorgen, es zu lieben und zu beschützen, webt einen weiteren Faden der Liebe um Ihr Herz und Ihre Seele, bis Sie und dieses Kind, noch bevor es Ihnen bewusst ist, miteinander verbunden sind – und zwar nicht mit Fäden, sondern mit Stahlbändern von unglaublicher Kraft“, so ihre Worte.

Wer mehr Liebe für jemand anders entwickeln möchte – sei es ein Feind oder ein Freund –, der müsse dem Betreffenden schlicht dienen, meinte sie. „Das Gleiche gilt, wenn es um unsere Beziehung zum Herrn geht. Je mehr wir ihm dadurch dienen, dass wir etwas für andere tun oder Berufungen in der Kirche erfüllen, desto mehr Liebe empfinden wir für ihn. Wenn unsere Liebe zum Herrn zunimmt, wächst auch unser Wunsch, ihn durch unseren Gehorsam zu erfreuen.“

Abschließend erklärte Schwester Oscarson, dass die Liebe zum Herrn und die Dankbarkeit für alles, was er getan hat, der beste Grund sei, unsere Bündnisse zu halten. „Er gab seinen einziggezeugten Sohn, damit wir auf Erhöhung hoffen können. Mögen wir uns dazu verpflichten, unsere Bündnisse wohlwollend und voller Liebe zu halten.“