Notfallhilfe vor Ort bei Naturkatastrophe in Australien

  • 4 Februar 2011

In den vergangenen Monaten war Australien von einer schweren Naturkatastrophe betroffen, als es im Dezember und Januar zu schweren Überschwemmungen kam, die mit dem tropischen Wirbelsturm „Yasi“ am 2. Februar 2011 im Norden von Queensland ihren Höchststand erreichten.

Zyklon Yasi

Als im Südosten nach den verheerenden Überschwemmungen die Aufräumarbeiten im vollen Gange waren, erfuhren die Einwohner im Norden Queenslands, dass sich ein Zyklon der Kategorie 5 auf die Küste zubewegte. Am Mittwoch, dem 2. Februar 2011 traf der Wirbelsturm mit Regenfällen und heftigen Windböen von bis zu 270 km/h mit voller Wucht auf die Stadt Cairns.

Anna Bligh, die Premierministerin von Queensland, warnte die Einwohner im Voraus, dass die Folgen vermutlich lebensbedrohlicher sein werden als alles, was in den letzten Jahrzehnten geschehen ist. Queensland war rechtzeitig mit Versorgungsmaßnahmen und Rettungskräften auf die bevorstehende Katastrophe gerüstet.

Es handelte sich um einen der größten tropischen Wirbelstürme, die je im Gebiet des Südpazifiks aufgezeichnet wurden; als er das Land erreichte und einige Küstenorte und größere Städte traf, nahm er an Stärke etwas ab und wurde als tropisches Tief eingeordnet. Der Schaden an der Küste war am gravierendsten. In Tully wurden alle Bäume in der Wirbelzone des Zyklons aus dem Boden gerissen. Dort und auch in anderen Orten sind tausende Einwohner nach wie vor ohne Stromversorgung.

Die Kosten werden sehr hoch sein, aber die Australier sind dafür dankbar, dass der Wirbelsturm nicht noch heftiger war und es bis zum Freitagvormittag nur ein Todesopfer gab.

Berichten zufolge gibt es unter den Mitgliedern keine Verletzten, alle Missionare sind in Sicherheit, und die Gebäude und Grundstücke der Kirche haben keinen erheblichen Schaden davongetragen. Die Aufräumarbeiten werden derzeit geplant.

Hochwasser

Nur drei Wochen zuvor, am 10. Januar 2011, verschlimmerte sich das Hochwasser, das in Australien seit der letzten Dezemberwoche wütete, als heftige Regenfälle einen reißenden Strom verursachte, der westlich von Brisbane das Lockyer Valley überschwemmte. Ganze Häuser verschwanden in den Wassermassen und Autos wurden flussabwärts mitgerissen.

In den Nachrichten wurde gemeldet, dass beim Hochwasser über 24 Menschen ums Leben kamen und viele weitere vermisst wurden. Über 26.000 Häuser wurden vollständig oder teilweise überflutet, fast eine viertelmillion Einwohner verloren ihr Zuhause. Brisbane, im Südosten Queenslands, traf es am schwersten.

Als die Flut Ende Januar in einigen Gebieten zurückging, begannen die Ansässigen mit den Aufräumarbeiten und leisteten Notfallhilfe.

Reaktion

Weniger als eine Woche nachdem heftige Regengüsse dazu geführt hatten, dass verseuchtes Wasser die Städte überflutete, halfen die Mitglieder der Kirche bei den Aufräumarbeiten, sammelten Gelder ein, stellte Putzmaterial zusammen und leistete weitere Katastrophenhilfe. Die Führer der Kirche stimmten die Hilfsmaßnahmen mit den Behörden ab, gingen aber davon aus, dass sie die Hauptmaßnahmen erst durchführen konnten, bis der Wasserspiegel wieder gesunken war.

Im Februar kamen 350 ehrenamtliche Helfer der „Helping Hands“ im Jindalee Recreation Reserve Park in Brisbane zusammen, um das Grundstück des Vereinshauses, wo viele Veranstaltungen stattfinden, wieder aufzubauen und zu renovieren.

Matthew Bourke, Ratgeber in der Bischofschaft der Gemeinde Jamboree, wies darauf hin, dass es wichtig sei, dass das Leben nach dem Unglück so schnell wie möglich zur Normaltität zurückkehre.

„Das Hochwasser begrub sogar das Dach des Vereinshauses unter sich und ich fragte mich, wie lang es wohl dauern würde, bis der Verein seine Türen wieder öffnen könnte“, so Jason Eldering, Präsident des Jindalee District Australian Football Clubs in einem Interview mit Christopher Cooper von den Church News. „Ich hatte vermutet, dass wir aufgrund der gravierenden Schäden am Vereinshaus und auf dem Gelände bis zu einem Jahr nur eingeschränkt spielen können. Die Helfer und Handwerker haben sich jedoch alle so ins Zeug gelegt, dass wir vielleicht schon in zwei Wochen wieder die Vereinstüren öffnen können.“

Solch umfangreiche Hilfe und Anteilnahme sieht man in sämtlichen Gebieten Australiens, die vor kurzem von dem Hochwasser und dem Zyklon betroffen waren.

Im Norden Queenslands waren die Einwohner nicht so sehr vom Hochwasser betroffen, jedoch sehr wohl vom Zyklon Yasi. Die Führer der Kirche versuchen, den Schaden grob einzuschätzen.

Steven Stebbings, Gebietsleiter Wohlfahrt in Neuseeland, berichtet, dass nun, wo die Auswirkungen des Zyklons langsam abklingen, die Führer der Kirche abwägen müssen, welche Hilfsmaßnahmen in den betroffenen Gebieten nötig sind, und festlegen, wie sie vorgehen.

„Derzeit steht im Vordergrund, dass die Mitglieder bei den Aufräumarbeiten mithelfen“, sagte er.

Langfristige Pläne für Rettungsarbeiten

In einem Schreiben der Präsidentschaft des Gebiets Pazifik vom 17. Januar 2011, wurden die Mitglieder aufgerufen, bei den Rettungsmaßnahmen nach dem Hochwasser in Queensland zu helfen.

„Die Kirche tut ihr Bestmögliches, damit die Mitglieder denen helfen, die Hilfe brauchen“, heißt es in dem Schreiben. „Die Priestertumsführer stehen mit den örtlichen Behörden in Verbindung, um zu entscheiden, wie durch die ,Mormon Helping Hands‘ und weitere Dienstprojekte Menschen, die nicht unserem Glauben angehören, geholfen werden kann, die Städte wieder aufzubauen.“

Fritjof Fluge Langeland, Präsident der Australien-Mission Brisbane kündigte an, dass auch die Missionare bei den Aufräumarbeiten mithelfen werden, sobald man das Ausmaß der Schäden einschätzen könne.

Die Kosten der landesweiten Verwüstungen gehen in die Milliarden. Die Rettungsmaßnahmen werden lange anhalten und die Gebietspräsidentschaft hat um Verständnis und Geduld in den kommenden Monaten gebeten, wenn die Mitglieder in den Wiederaufbau einbezogen werden.