Russell M. Nelson: Den Missionaren muss die Lehre Christi ins Herz geschrieben sein

– Marianne Holman Prescott, Nachrichten der Kirche

  • 20. Juli 2015

Elder Russell M. Nelson und seine Frau Wendy unterhalten sich beim diesjährigen Seminar mit neuen Missionspräsidenten und deren Ehefrauen

Das Wichtigste aus dem Artikel

  • Ein Missionar kann zu einem lebendigen „Brief Christi“ werden, der nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes geschrieben ist.
  • Die Missionare helfen dabei, das zerstreute Volk Israel zu sammeln, dabei mitzuhelfen, dass Familien im Tempel aneinander gesiegelt werden, und die Welt auf das Zweite Kommen des Herrn vorzubereiten.

„Wir wünschen uns für unsere Missionare am meisten, dass … jeder von ihnen [vor seiner Heimkehr] ein ‚Brief Christi‘ wird“
– Elder Russell M. Nelson

Provo, Utah

Obgleich das Erlösungswerk beschleunigt wird und den Missionaren nun einige neue Hilfsmittel zur Verfügung stehen, um dieses Werk voranzubringen, haben sich „Gottes Ziele nicht geändert“, was die Missionsarbeit betrifft.

Dies verkündete Elder Russell M. Nelson vom Kollegium der Zwölf Apostel, jetzt Präsident dieses Kollegiums, und Vorsitzender des Missionsführungsrates bei der Eröffnungsveranstaltung des Seminars für neue Missionspräsidenten am 25. Juni 2015.

„Gottes Werk und Herrlichkeit besteht stets darin, die Unsterblichkeit und das ewige Leben seiner Kinder zustande zu bringen“, sagte er. „Mit anderen Worten, als gütiger und liebevoller Vater sehnt er sich danach, dass seine Kinder sicher und wohlbehalten zu ihm zurückkehren.“

Vom 24. bis zum 28. Juni kamen die neuen Missionspräsidenten samt ihren Frauen (126 Paare aus 23 verschiedenen Ländern) in der Missionarsschule in Provo zusammen, um vor ihrer Abreise in 51 unterschiedliche Nationen noch Weisung von Führern der Kirche zu erhalten.

„Wir als Beauftragte des Herrn haben den Vorzug, sein Evangelium zu verkünden“, sagte Elder Nelson. „Der Apostel Paulus vermittelte einen erstaunlichen Gedanken. Er erklärte, dass jeder Beauftragte, jeder Jünger, ja, jeder Missionar zu einem lebendigen ‚Brief Christi [werden kann, der] nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes … wie auf Tafeln … in Herzen von Fleisch [geschrieben ist]‘ (2 Korinther 3:3). Mit dieser einzigartigen Bestimmung vor Augen können wir dabei helfen, die drei großen Hauptziele, die uns von der Gottheit übertragen wurden, zu erreichen.“

Erstens helfen die Missionare dabei, das zerstreute Volk Israel zu sammeln. Zweitens helfen sie dabei, dass sich Familien im bereits gesammelten Volk Israel in einem heiligen Tempel aneinander siegeln lassen. Drittens helfen die Missionare dabei, die Welt auf das Zweite Kommen des Herrn vorzubereiten.

„Ihre Ziele werden zu unseren Zielen“, so Elder Nelson. „Behalten Sie sie stets im Sinn. Ihre Ziele sind die Grundlage von allem, was wir tun. Der Herr erwartet von uns, dass wir das von ihm vorgegebene erhöhte Tempo beibehalten. … Wir müssen im Glauben vorangehen und unser Bestes tun, mit der Gewissheit, dass er uns helfen wird.“

Heute gibt es mehr Missionare als 2012, als Präsident Thomas S. Monson verkündete, dass das Alter für den Missionsdienst fortan gesenkt würde. Daraus folgt, dass mehr junge Leute das Endowment empfangen haben und sich auf den Bund der Ehe und die Gründung einer rechtschaffenen Familie vorbereiten.

Elder Russell M. Nelson vom Kollegium der Zwölf Apostel und Vorsitzender des Missionsführungsrats beim Seminar für neue Missionspräsidenten 2015; Foto von Matthew Reier

Vier Mitglieder des Kollegiums der Zwölf Apostel beim Seminar für neue Missionspräsidenten 2015: Elder Russell M. Nelson (vorne links) und dann im Uhrzeigersinn: Elder Quentin L. Cook, Elder D. Todd Christofferson und Elder Neil L. Andersen; Foto von Matthew Reier

Ein Chor singt beim Seminar für neue Missionspräsidenten 2015; Foto von Matthew Reier

Am Seminar für neue Missionspräsidenten 2015 nehmen auch Mitglieder des Missionsführungsrats teil. Von links: Bischof Gérald Caussé, Elder David F. Evans, Elder Russell M. Nelson und Elder David A. Bednar. Foto von Matthew Reier

Elder Jeffrey R. Holland vom Kollegium der Zwölf Apostel lehrt im Rahmen des Seminars für neue Missionspräsidenten 2015 während einer großen Gesprächsrunde aus den Schriften; Foto von Matthew Reier

Elder M. Russell Ballard (links) und Elder Quentin L. Cook unterhalten sich nach einer Versammlung beim Seminar für neue Missionspräsidenten 2015; Foto von Matthew Reier

Elder Neil L. Andersen (links) und Elder Dallin H. Oaks vom Kollegium der Zwölf Apostel stehen beim Seminar für neue Missionspräsidenten 2015 gemeinsam am Rednerpult; Foto von Matthew Reier

Elder D. Todd Christofferson vom Kollegium der Zwölf Apostel bei einer Versammlung im Rahmen des Seminars für neue Missionspräsidenten 2015; Foto von Matthew Reier

„Wir wünschen uns nichts sehnlicher für unsere Missionare, als dass sie diesen Segen erhalten, nämlich dass ihnen die Lehre Christi ins Herz geschrieben wird und dass sie ihnen in Mark und Gebein übergeht“, sagte er. „Durch diese mächtigen Missionare werden immer mehr Menschen den Herrn erkennen und sich taufen lassen.“

Elder Nelson sprach darüber, dass immer wieder hervorgehoben werden muss, wie wichtig es ist, auf den Geist zu hören und dann diesen Eingebungen nachzugehen. Er legte den Anwesenden ans Herz, Gehorsam zu lehren und zu erklären, dass der Gehorsam gegenüber den Geboten sowohl physischen als auch geistigen Schutz bietet.

„Durch Gehorsam können die Missionare Führung und Leitung vom Geist erhalten“, sagte er. „Im Idealfall ist eine Mission eine gute Schule, was Gehorsam angeht. Und aus diesem Gehorsam entspringen dann Wunder.“

Elder Nelson verglich die Missionare mit den 2000 jungen Kriegern Helamans. Sie haben ein festes Zeugnis. Sie haben ihr Vertrauen in den Herrn gesetzt. Und sie haben ihren Glauben dadurch gezeigt, dass sie dem Aufruf gefolgt sind, eine Mission zu erfüllen.

„Wie Helaman, werden auch Sie Herausforderungen begegnen, während Sie sich um Ihre Missionare kümmern“, sagte er. Wie die jungen Krieger Helamans im Kampf verwundet wurden, sind auch viele Missionare auf die ein oder andere Weise verwundet worden, und zwar indem sie – entweder freiwillig oder unfreiwillig – Pornografie ausgesetzt waren.

Während Elder Nelson über die in der heutigen Gesellschaft vorherrschende „Seuche Pornografie“ sprach, machte er den Missionspräsidenten unmissverständlich klar, dass sie zunächst sich, dann ihre Partnerin und dann ihre Missionare davor schützen müssen. Er legte den Missionspräsidenten ans Herz, sich das Beispiel des Erretters vor Augen zu halten, als eine Frau vor ihn gebracht wurde, die beim Ehebruch ertappt wurde, wenn sie Gespräche mit denjenigen führen, die mit Pornografie zu kämpfen haben. Unmissverständlich verurteilte der Erlöser die Sünde, doch der Sünderin begegnete er mit Gnade und Liebe.

„Erklären Sie den Missionaren, dass auch sie – genau wie die jungen Krieger – in schweren Zeiten beschützt werden können“, sagte er. „Sie können vergangene Versuchungen und unwürdiges Verhalten überwinden, wenn sie auf Gott und die Lehren vertrauen, die sie von ihren Eltern, von ihrem vorbildlichen Missionspräsidenten, nämlich Ihnen, und von ihren Mitarbeitern empfangen haben. Machen Sie den Missionaren klar, dass auch sie Schutz und Kraft empfangen können.“

Das Gebet, der Einfluss des Heiligen Geistes, die heiligen Schriften, Priestertumssegen, richtiges Fasten und die Mitarbeiter – all das sind Quellen der Kraft und der Führung, erklärte er.

„Wir wissen, dass Sie Ihre Missionare immer wieder daran erinnern werden, dass der Herr sie liebt“, sagte er. „Diejenigen, die mit Pornografie zu kämpfen haben, sind vielleicht enttäuscht von sich, aber der Erlöser ist von niemandem enttäuscht, der aufrichtig darum bemüht ist, umzukehren.

Wir wünschen uns für unsere Missionare am meisten, dass sie bei ihrer Heimkehr alle den neuen und immerwährenden Bund wie auf Tafeln bei sich ins Herz geschrieben haben werden, dass jeder von ihnen bis dahin ein ‚Brief Christi‘ wird. Sie alle sind – ungeachtet ihrer persönlichen Situation und ihrer Herausforderungen – dazu in der Lage, wenn sie auf den Herrn Jesus Christus bauen.“

Das Evangelium zu lehren, ist laut Elder Nelson ein heiliges Werk, und es gibt keine bessere Möglichkeit, das Evangelium Jesu Christi jungen Leuten ins Herz und in den Sinn zu pflanzen, als dass sie anderen das Evangelium nahebringen.

Wenn sich die Missionare auf die Botschaft, ihre Ziele, die Ziele des Herrn und darauf konzentrieren, die Lehren Christi zu verstehen – zu denen Glaube, Umkehr, Taufe, die Gabe des Heiligen Geistes, bis zum Ende ausharren und ewige Bündnisse gehören –, dann wird es ihnen leichter fallen, den gesamten Erlösungsplan zu begreifen.

Elder Nelson sagte, dass jeder in den Augen Gottes und in den Augen seiner Vorfahren wertvoll ist und dass die Vorfahren darauf hoffen, dafür beten und sich danach sehnen, dass ihre Nachkommen sich bekehren und stellvertretend für sie die heiligen Handlungen des Tempels erledigen. „Unsere Missionare können bei diesen großen Rettungsbemühungen, um die Präsident Monson flehentlich gebeten hat, mithelfen.“