Mithilfe des Programms „Mein Fortschritt“ können die Jungen Damen einen Versuch mit dem Wort Gottes machen

– Carol F. McConkie von der Präsidentschaft der Jungen Damen

  • 6. März 2015

Junge Damen in Fidschi mit dem Heft „Mein Fortschritt“. Durch das Programm lernen sie, ihr tägliches Leben nach den Grundsätzen des Evangeliums Jesu Christi auszurichten.

„Die Anforderungen in [dem Programm] ‚Mein Fortschritt‘ [sind] keine Strichliste …, die man abhaken kann. Es geht dabei um persönliche Ziele, die sich … jede Junge Dame setz[t], um würdig zu werden, die heiligen Handlungen des Tempels zu empfangen, auf Mission zu gehen, eine ewige Ehe zu schließen und in die Erhöhung einzugehen.“ – Elder Robert D. Hales vom Kollegium der Zwölf Apostel

Vor ein paar Wochen beobachtete ich meinen Enkel, als er ein Experiment für ein Schulprojekt durchführte. Er arbeitete eifrig daran, seine Hypothese zu belegen. Indem er seine Theorie auf die Probe stellte, kam er zu dem Schluss, dass das, was er gelernt hatte, tatsächlich stimmt.

Das Programm „Mein Fortschritt“ ist gewissermaßen wie so ein Schulprojekt, nur machen die Jungen Damen stattdessen einen Versuch mit dem Wort Gottes. Sie üben Glauben, indem sie sich Ziele setzen, planen, Erfahrungen zu den Idealen machen und Projekte durchführen, die auf Grundsätzen des Evangeliums Jesu Christi beruhen. Sie pflanzen das Samenkorn des Wortes Gottes in ihr Herz, damit sie „durch Versuch erproben könn[en], ob es gut sei“ (Alma 34:4).

Führungsbeamte und Eltern erleben immer wieder, wie Herz, Sinn und Leben der Mädchen, die mithilfe des Programms „Mein Fortschritt“ voller Glauben einen Versuch mit dem Wort Gottes machen, auf wundersame Weise angerührt werden. Ein Missionar brachte seine Dankbarkeit für die Segnungen zum Ausdruck, die einem Mädchen dank des Programms „Mein Fortschritt“ zuteilwurden. Als Annie (Name geändert) die Missionare kennenlernte, empfand sie die Freude und das Glück, das die beiden versprühten, als inspirierend. Das wollte sie auch empfinden!

Durch das Programm „Mein Fortschritt“ machen die Jungen Damen Erfahrungen mit dem Evangelium und erkennen, wie schön und segensreich es ist, ein rechtschaffenes Leben zu führen.

Annie hatte seit langer Zeit Schwierigkeiten, mit anderen in der Schule, vor allem aber mit ihrer Familie auszukommen. Sie war für das Evangelium sofort Feuer und Flamme, weil es ihr ein gutes Gefühl bescherte. Nachdem die Missionare sie unterwiesen hatten, wollte Annie sich taufen lassen, aber ihre Eltern waren dagegen. Sie hatten ihr erlaubt, in die Kirche zu gehen und sich die Missionarslektionen anzuhören, weil sie gehofft hatten, dass sich Annies Verhalten dadurch ändern würde. Sie wollten erst sehen, ob sich Annie tiefgreifend und in ihrem Verhalten ändern würde, bevor sie der Taufe zustimmten. Annies Fortschritt befand sich im Stillstand.

Zum Glück hatte Annie eine Freundin in der Gemeinde. Kathy ermunterte Annie mit Nachdruck, am Programm „Mein Fortschritt“ teilzunehmen. Als Annie mit den Erfahrungen zu den Idealen begann, zeigte sich fast sofort eine Wandlung.

Die Missionare hatten ihr die Lehre ja schon vermittelt, aber nun wurde ihr allmählich klar, wie sie ganz konkret jeden Tag nach dem Evangelium leben konnte. Mit dem Programm konnte sie sich erreichbare Ziele setzen, um Fortschritt zu machen. Sie erfüllte die Aufgaben und führte Projekte durch, damit sie ihre Ziele auch erreichte. Sie las die heiligen Schriften, betete, lebte nach der Lehre und berichtete der JD-Leitung, Kathy und den Missionaren von ihren Erfahrungen.

Dank des Programms „Mein Fortschritt“ änderte sich Annies Einstellung ihrer Familie und dem Leben an sich gegenüber. Sie wurde glücklicher, strengte sich in der Schule mehr an und entwickelte innerhalb der Familie von Eintracht und Liebe geprägte Beziehungen. Ihre Eltern bemerkten den Unterschied und erlaubten Annie schließlich, sich taufen zu lassen. Bei ihrer Taufe gab Annie Zeugnis: „Ich weiß, dass noch eine Menge Arbeit vor mir liegt, doch will ich sie angehen. Ich sehe immer, wie glücklich die Missionare sind. Das möchte ich auch sein!“ Durch das Programm „Mein Fortschritt“ lernt Annie, wie man leben muss, um glücklich zu sein.

In vielerlei Hinsicht und auf ganz verschiedenen Stufen sind alle Jungen Damen wie Suchende, die mit dem Wort Gottes erst einmal einen Versuch machen müssen. Eltern und Führungsbeamte fordern die Mädchen auf, am Programm „Mein Fortschritt“ teilzunehmen, damit sie lernen können, die Grundsätze des Evangeliums Jesu Christi im täglichen Leben anzuwenden.

Die Mädchen setzen sich das Ziel, zu beten, die heiligen Schriften zu lesen, anderen zu dienen und das zu tun, was den Geist des Herrn in ihr Leben einlädt. Wenn sie das Wort Gottes befolgen, fangen sie an, im Glauben zu wachsen. Sie verstehen allmählich, wer sie wirklich sind, dass sie ein göttliches Wesen haben und dass ein jeder wertvoll ist. Das Wissen, das sie erwerben, hilft ihnen, gute Entscheidungen zu treffen. Sie erkennen, dass ihre Talente und Fähigkeiten Gaben Gottes sind und dass sie damit Gutes tun, andere lieben und aufrichten und das Reich Gottes auf Erden aufbauen können. Wenn sie das Buch Mormon lesen und studieren – in aller Redlichkeit und aufrichtigen Herzens –, lernen sie, dass Jesus Christus ihr Erretter und Erlöser ist und dass sie dank der Macht seines Sühnopfers umkehren können. Sie können rein gemacht, geheilt und von der Last und den Bedrängnissen dieser Welt befreit werden. Durch Glauben nähren sie das Wort Gottes, bis es „ein Baum [wird], der … zu immerwährendem Leben emporsprießt“ (Alma 33:23).

Elder Robert D. Hales vom Kollegium der Zwölf Apostel hat den Eltern und Führern geraten: „Den erwachsenen Mitgliedern der Kirche muss klar sein, dass die Anforderungen in [dem Programm] ‚Mein Fortschritt‘ … keine Strichliste sind, die man abhaken kann. Es geht dabei um persönliche Ziele, die sich … jede Junge Dame setz[t], um würdig zu werden, die heiligen Handlungen des Tempels zu empfangen, auf Mission zu gehen, eine ewige Ehe zu schließen und in die Erhöhung einzugehen.“ („Unsere Pflicht vor Gott – die Mission der Eltern und Führer bei der heranwachsenden Generation“, Liahona, Mai 2010.)

Elder Hales hat den Müttern und Führerinnen eindringlich ans Herz gelegt, gemeinsam mit den Mädchen am Programm „Mein Fortschritt“ teilzunehmen. Auf diese Weise können sie „in einem Bund des Glaubens und der Freundschaft zusammenwachsen“ und einander auf dem Weg des Evangeliums stärken.

Könnte es einen wichtigeren Versuch geben, als den Herrn auf die Probe zu stellen? Was er verheißt, erfüllt sich. Wenn Mädchen wie Annie das Wort Gottes mit Glauben, Eifer und Geduld nähren, werden sie feststellen, dass sein Evangelium etwas Gutes ist. Sie werden erkennen, dass die Grundsätze, die sie gelernt haben, wahr sind. Das Evangelium Jesu Christi wird für sie wie eine höchst kostbare, süße, weiße und reine Frucht sein (siehe 1 Nephi 8:11), die ihre Seele mit einer Fülle der Freude, ja, den Segnungen der Ewigkeit durchströmt.