Chile feiert 50 Jahre Missionsarbeit

– Philip M. Volmar, Nachrichten und Veranstaltungen der Kirche

  • 21. Oktober 2011
 

Das Wichtigste aus dem Artikel

  • Mitglieder in Chile feierten vor kurzem den 50. Jahrestag des formellen Beginns der Missionsarbeit in diesem südamerikanischem Land, in dem es mittlerweile mehr als 563.000 Mitglieder gibt.
  • Chiles erste Mission wurde 1961 in einem Theater in Santiago organisiert. Damals gab es im Land ungefähr 1100 Mitglieder der Kirche.
  • 20.000 Mitglieder kamen am 15. Oktober zusammen, um das Wachstum der Kirche in Chile zu feiern. Es gab Ansprachen von Generalautoritäten, Musik von einem Chor junger Alleinstehender, ein Theaterstück über Missionsarbeit und traditionelle Tänze.

„Dies ist ein Meilenstein für Chile. In diesem Land ist ein Wunder geschehen.“ – Elder Valentin F. Nuñez, Gebietssiebziger in Chile

„Neville“ ist kein typisch chilenischer Name, erst recht kein typischer Vorname. Das bemerkte auch Schwester Noel Cardon – deren Mädchenname Neville lautet –, als sie vor kurzem Neville Flores aus Chile im Santiago-Tempel traf.

Als Schwester Cardon ihren Mädchennamen nannte, bemerkte Schwester Flores sofort: „Este es mi nombre también!“ („So heiße ich auch!“)

Die beiden Schwestern erzählten ihre Geschichte und fanden eine Verbindung. Schwester Cardon, die vor nahezu 50 Jahren eine Mission in Chile erfüllte, als das Land für Missionare der Kirche Jesu Christi geöffnet wurde, belehrte damals ein Mitglied der Kapelle der chilenischen Luftwaffe. Dieser Mann – Schwester Flores' Vater – benannte seine Tochter nach der Missionarin, die ihm das Evangelium nahegebracht hatte.

„Wir weinten beide vor Freude; weil Neville erfuhr, wer der Grund für ihren Namen war und weil ich erfuhr, dass jemand, dem ich das Evangelium nahegebracht hatte, treu in der Kirche geblieben ist“, sagte Schwester Cardon.

Solche Geschichten zeigen, wie besonders, begeisternd und freudig die Heiligen in Chile die letzte Woche erlebten, als sie den formellen Beginn der Missionsarbeit in Chile vor 50 Jahren eine ganze Woche lang feierten.

„Vor nicht all zu langer Zeit waren wir in Chile nur ein paar Mitglieder“, sagte Elder Valentin F. Nuñez, ein Gebietssiebziger in Chile. „Aber Chilenen sind sehr offen für das Evangelium. Die Missionare waren sehr erfolgreich dabei, die Mitglieder zu unterweisen. Wir freuen uns sehr darüber, was in unserem Land passiert ist.“

Elder Lawrence E. Corbridge, Gebietspräsident; Jorge F. Zeballos, Erster Ratgeber; und Kent F. Richards, Zweiter Ratgeber, veranstalteten die einwöchige Feier und sprachen bei der Veranstaltung am Samstag, dem 15. Oktober, am Ende der Feierlichkeiten. Im Estadio Santa Laura, einem Fußballstadion in Santiago in Chile, feierten 20.000 Mitglieder mit Ansprachen, Gesang, einem Theaterstück und traditionellen Tänzen die Aufnahmebereitschaft der Chilenen gegenüber dem Evangelium und das Wachstum der Kirche.

Bei einem Theaterstück spielte Perla Garcia de Bravo, ein Mitglied aus Chile, eine Großmutter, die ihrem Enkel davon erzählte, wie sie sich der vor 50 Jahren der Kirche anschloss, nachdem sie Missionare der Kirche getroffen hatte. Mitglieder, die Schwester Bravo kennen, wissen, dass ihre Rolle in dem Theaterstück sehr bedeutsam ist. Schwester Bravo ist die Tochter des ersten Chilenen, der vor einem halben Jahrhundert in Chile getauft wurde.

Heute gibt es über 563.000 Mitglieder in Chile, was der Arbeit von Missionaren wie Schwester Cardon und Mitgliedern wie Schwester Bravo zu verdanken ist.

„Dies ist ein Meilenstein für Chile“, so Elder Nuñez. „In diesem Land ist ein Wunder geschehen.“

Führer der Kirche besuchten Chile erstmals, als Präsident David O. McKay (1873–1970) im Jahr 1954 amerikanische Auswanderer besuchte. Sieben Jahre später, am 8. Oktober 1961, wurde die chilenische Mission in einem Theater in Santiago organisiert.

Im Lauf der ersten 20 Jahre dienten weniger als 1500 Missionare in diesem Küstenstaat. Derzeit dienen mehr als 2000 Missionare in Chile. Sie verteilen sich auf neun Missionen, die sich auf nahezu 4200 Kilometer von Nord nach Süd erstrecken.

Elder Corbridge sprach am Samstag darüber, dass dieses beeindruckende Wachstum zeige, wie sehr die Hand des Herrn darin involviert ist, diesem Land – und der Welt – das Evangelium zu bringen.

„Wir sind nicht nur Chilenen“, sagte Elder Corbridge bei der Veranstaltung. „Wir gehören alle zur Kirche und zum Haus Israel.“