Das Historische Archiv der Kirche sucht Pioniergeschichten aus der heutigen Zeit

  • 17 März 2011

Sehen Sie einen glaubensstärkenden Bericht über das Leben von Joseph Millett – dieser Bericht wurde bewahrt, weil jemand seine Lebensgeschichte verfasst hatte.

Das Wichtigste aus dem Artikel

  • Die Kirche nimmt jede Lebensgeschichte eines Mitglieds an, hat aber insbesondere Interesse an Berichten von
  • Mitgliedern, die in einem Gebiet wohnen, wo ein neuer Tempel gebaut wurde
  • Bekehrten
  • Missionaren in einem neuen Missionsgebiet
  • Mitgliedern, die nach dem Evangelium leben, aber nur wenige weitere Mitglieder in ihrem Umfeld haben

„Wir glauben, dass alle Kinder Gottes vor ihm gleich sind und dass es ein gewisses Gleichheitsprinzip gibt. Die Geschichte jedes Menschen ist wichtig, wir alle müssen uns auf der Welt bewähren und wir wissen, dass die Geschichte dazu beiträgt, ein Zeugnis zu festigen.“ – Brad Westwood, Zuständiger für Neueingänge in der Geschichtsabteilung der Kirche

Wenn die Mitglieder der Kirche an den Begriff „Pionier“ denken, haben sie normalerweise diejenigen vor Augen, die im 19. Jahrhundert per Schiff oder zu Fuß in den Westen der Vereinigten Staaten reisten. 

Vielen ist gar nicht bewusst, dass es auch heutzutage Pioniere gibt. 

Die Geschichtsabteilung der Kirche sucht derzeit Berichte von Pionieren aus der heutigen Zeit. Sie nimmt jede Lebensgeschichte eines Mitglieds an, hat aber insbesondere Interesse an Berichten von Mitgliedern, die in einem Gebiet wohnen, wo ein neuer Tempel gebaut wird, Bekehrten, Missionaren in einem neuen Missionsgebiet, oder Mitgliedern, die nach dem Evangelium leben, aber nur wenige weitere Mitglieder in ihrem Umfeld haben. 

 „Solche Berichte können anderen helfen, die Ähnliches durchgemacht haben oder in der gleichen Gegend gewohnt haben“, sagt Brad Westwood, Zuständiger für Neueingänge in der Geschichtsabteilung der Kirche. 

Bei einem solchen Bericht könne es sich um die komplette Lebensgeschichte handeln, oder Teile davon, beispielsweise Erlebnisse von der Mission, Erfahrungen als Eltern, oder andere Berichte über ein bedeutsames Erlebnis, so Bruder Westwood. 

„Wir glauben, dass alle Kinder Gottes vor ihm gleich sind und dass es ein gewisses Gleichheitsprinzip gibt“, sagt er. „Die Geschichte jedes Menschen ist wichtig, wir alle müssen uns auf der Welt bewähren und wir wissen, dass die Geschichte dazu beiträgt, ein Zeugnis zu festigen.“

In hundert Jahren könnte jemand, der vielleicht keine eigene Familiengeschichte besitzt, Ihre lesen und sagen: „So ergeht es also einem Neubekehrten.“

Wenn man etwas über seine Angehörigen oder andere Pioniere erfährt – welchen Problemen sie ausgesetzt waren, was sie gelernt und welche Weisheit sie erlangt haben –, kann man dadurch für sich selbst Rat und Hilfe bekommen.

Jeder Bericht, der eingereicht wird, wird katalogisiert, sodass Besucher alle Berichte lesen können. Die Manuskripte und Bücher werden in den klimatisierten Räumen des Historischen Archivs der Kirche aufbewahrt, wo sie lange erhalten bleiben. 

Bruder Westwood rät denjenigen, die überlegen, ob sie ihre Geschichte an das Historische Archiv der Kirche senden wollen: 

Schreiben Sie für die Öffentlichkeit. Tagebücher sind wunderbare historische Quellen – aber oft geht es darin um alltägliche Erlebnisse und persönliche Gedanken, die nicht immer für die Öffentlichkeit geeignet sind. Manchmal kann es sogar ein Eingriff in die Privatsphäre eines Menschen sein. Wenn eine Lebensgeschichte Informationen enthält, die einen Ruf schädigen können, wird sie zwar angenommen, aber nicht der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. 

Schreiben Sie in Abschnitten und mehreren Teilen. So manch einer wird abgeschreckt, wenn er mit frühen Kindheitserinnerungen beginnen und bis zum heutigen Zeitpunkt schreiben will. Schreiben Sie ein Erlebnis nach dem anderen auf. Beginnen Sie beispielsweise, indem Sie nur über Ihre Mission schreiben. Wenn Sie damit fertig sind, gehen Sie zu einem anderen Lebensabschnitt über. 

Verwenden Sie Originaldokumente. Wenn Sie einen Brief haben, schreiben Sie ihn ab oder legen Sie ihn in ein Buch. Wenn Sie ein Foto haben, fügen Sie es bei. Wenn Sie Angaben aus einem bestimmten Buch verwendet haben, machen Sie einen Verweis. Auch Foto- und Erinnerungsalben können zur Lebensgeschichte gehören. Oft werden die Bilder in einem solchen Album jedoch nicht näher erlautert und man kann nicht immer einen Zusammenhang erkennen, sagt Bruder Westwood. Er schlägt vor, dass man sich die Zeit nimmt und aufschreibt, was im Foto zu sehen ist und was es damit auf sich hat. 

Befragen Sie andere. „Oft denken wir bei unserem eigenen Leben natürlich auch an die eigene Sichtweise – aber je mehr Blickwinkel man berücksichtigt, desto bedeutsamer ist sie“, meint Bruder Westwood. Befragen Sie andere Leute und erhalten Sie dadurch eine neue Sichtweise, durch die Sie Ihren Bericht verbessern können. 

Schreiben Sie über geistige Erfahrungen, bedeutsame Erlebnisse und entscheidende Faktoren, Menschen und Ereignisse. „Die meisten freuen sich, wenn eine Geschichte gut erzählt wird“, so Bruder Westwood. Wenn Sie über ein Erlebnis schreiben, sollte es eine Einleitung, einen Mittelteil und ein Ende geben. „Planen Sie nicht 60 Seiten für Ihre ersten beiden Lebensjahre ein. So viel werden Sie wahrscheinlich gar nicht dazu schreiben können – und es wird auch niemand lesen.“

Schreiben Sie über das, was Ihnen wirklich wichtig ist. Bruder Westwood schlägt vor, themenbezogen und nicht chronologisch zu schreiben, oder sich zu einem Thema zu äußern, das einen besonders interessiert. 

Vor allem aber sollen die Mitglieder keinen Lebensbericht bei der Kirche einreichen, ohne ihn zuerst der eigenen Familie zu zeigen – denn immerhin solle zunächst die Familie gestärkt werden, von der der Bericht stammt. 

Bruder Westwood ist überzeugt, dass jeder, der sich die Zeit nehme, seine Lebensgeschichte aufschreibe und ehrlich über die guten und die schweren Zeiten bleibe, die Hand des Herrn in seinem Leben sehen könne und ein Vermächtnis und Erinnerungen hinterlasse, die die eigene Familie und weitere Mitglieder der Kirche stärken werden. 

Wenn Sie ein Pionier der heutigen Zeit sind und andere an Ihren Erfahrungen teilhaben lassen wollen, reichen Sie Ihre Lebensgeschichte bei der Geschichtsabteilung der Kirche ein.

Senden Sie den Bericht an: Church History Library, 15 East North Temple Street, Salt Lake City, UT 84150-1600, Attention: Acquisitions

Eine persönliche Abgabe ist möglich von Montag bis Freitag, 9:00 bis 17:00 Uhr.

Sie können Ihre Geschichte auch per E-Mail an ChurchHistoryAcquisitions@ChurchofJesusChrist.org senden; wenden Sie sich bei Fragen unter (001) 801-240-5696 an den Zuständigen für Neueingänge bei der Geschichtsabteilung der Kirche.