Elder Cook: Verständnis der Lehre bei der Missionsarbeit entscheidend

– Sarah Jane Weaver, Mitarbeiterin der Church News

  • 8. Juli 2013

Elder Quentin L. Cook spricht beim Seminar für neue Missionspräsidenten und deren Frauen

Das Wichtigste aus dem Artikel

  • Elder Quentin L. Cook zufolge sei es wichtig, dass Missionare den Zusammenhang zwischen den verschiedenen Lehren des Evangeliums verstehen.
  • Um Erfolg bei der Missionsarbeit zu haben, müssen wir unsere Entscheidungsfreiheit nutzen und christliche Eigenschaften, Talente und Fähigkeiten entwickeln.
  • Wenn man lehrt, was den Glauben an den Herrn Jesus Christus stärkt, kann man bei der Missionsarbeit mit Widerständen besser umgehen.

„Natürlich wollen wir vor allem bekehrte, hingebungsvolle Mitglieder haben, die das Bündnis der Taufe sowie Tempelbündnisse empfangen und diese jede Woche beim Abendmahl erneuern.“ – Elder Quentin L. Cook vom Kollegium der Zwölf Apostel

Bei der Missionsarbeit ergeben sich Möglichkeiten und Herausforderungen, wenn Entscheidungsfreiheit, Gegensätze und Glaube aufeinandertreffen, erklärt Elder Quentin L. Cook vom Kollegium der Zwölf Apostel.

„Es ist sehr wichtig, dass die Missionare den Zusammenhang zwischen diesen Lehren verstehen“, so Elder Cook. „Sie können dann alle drei lehren und sie in Einklang bringen, wie es von Sendboten des Erretters erwartet wird. Zusammengenommen können diese Lehren sehr viel bewirken.“

Bei seiner Ansprache beim Seminar für neue Missionspräsidenten ging Elder Cook auf jede der Lehren ein.

Elder Cook beschrieb Entscheidungsfreiheit als die Fähigkeit selbständig Entscheidungen zu treffen und zu handeln. „Sie ist im Erlösungsplan eine grundsätzliche Voraussetzung. Ohne Entscheidungsfreiheit könnten wir nicht lernen, Fortschritt machen oder uns dazu entscheiden, dem Erretter zu folgen.“ Er erklärte, dass die Entscheidungsfreiheit im vorirdischen Rat im Himmel ein wesentlicher Bestandteil im Plan des Vaters gewesen sei.

Elder Cook merkte an, dass die Lehre über Gegensätze eng mit der Lehre von der Entscheidungsfreiheit verknüpft sei oder manchmal auch zu dieser hinzugezählt werde. „Gegensätze entstehen oft durch Einwirkungen von außen oder durch Dritte. Darum ist es hilfreich, sie gesondert zu betrachten“, sagte er. „Dies ist insbesondere bei der Missionsarbeit der Fall.“

Elder Cook zufolge sei es wahrlich inspirierend, wenn man die Segnungen des Glaubens, die in Verbindung mit Missionsarbeit stehen, in den heiligen Schriften nachschlage. Im Buch Mormon allein werden unter anderem folgende Segnungen aufgelistet, die Missionare aufgrund ihres Glaubens empfingen: geistige Kundgebungen, Antworten auf Gebete, Erkenntnis, Herzenswandlung, Wunder, Heilung, Frieden, Aufrichten der Kirche und Verheißung von Erlösung.

„Letzten Endes hat jedoch jeder Mensch seine Entscheidungsfreiheit. Jeder kann die Lehre Christi annehmen oder ablehnen“, erklärte er. „In Lehre und Bündnisse 10:53 steht ganz deutlich, dass der Herr seine Kirche nicht aufrichten wird – selbst wenn die Missionare alles richtig machen –, wenn die Menschen ihr Herz verhärten. Jemand kann das, was ihm gelehrt wird, ablehnen.“

Elder Cook erläuterte den neuen Missionspräsidenten, dass man den Missionaren das lehren müsse, was ihren Glauben an den Herrn Jesus Christus stärke. So könnten sie besser mit anderslautenden Meinungen und verhärteten Herzen umgehen.

Elder Cook schilderte ein Erlebnis, das er als junger Missionar gehabt hatte, als er gerade ein neues Gebiet für die Missionsarbeit erschloss und genügend Mitglieder bekehren wollte, damit ein Zweig gegründet werden könnte. Es gab viel Widerstand und einen negativen Artikel in der Zeitung. Dennoch gelang es den jungen Missionaren, mit göttlicher Führung Familien zu finden, die den Zweig später leiten sollten.

Elder Cook erklärte, er habe aus diesem Erlebnis unschätzbar viel gelernt:

· „Ich bekam eine Vorstellung davon, was der Herr in diesem neuen Zweig beim Aufbau seiner Kirche geschehen lassen wollte.

· Ich erkannte, wie viel Macht darin liegt, ein Plan mit Zielen demütig zu erstellen, um diese Vorstellung umzusetzen.

· Ich habe erlebt, wie man geistig gesegnet wird, wenn man Gott um Hilfe anfleht, seine Absichten zu erreichen.

· Ich stellte fest, dass Widerstand ein Segen sein kann.

· Ich habe gelernt, dass es notwendig ist, den Eingebungen des Heiligen Geistes zu folgen.

· Ich verstand, welch machtvollen Einfluss Priestertumsführer und Führungsbeamte der Hilfsorganisationen im Erlösungswerk haben.“

Wie Missionare über ihre Mission denken, hänge laut Elder Cook oft davon ab, welche Rolle Ziele und Planung gespielt haben.

Bevor es die Anleitung Verkündet mein Evangelium! gab, seien zwei Extreme aufgetreten. „Zum einen hat man sich in einigen Missionen lediglich darauf konzentriert, zu taufen, anstatt dass die Missionare darauf bedacht waren, Gemeinden und Zweige aufzurichten und dem Herrn zu helfen, seine Kirche aufzubauen. … Zum anderen muss man zugeben, dass sich einige Missionspräsidenten, bevor es die Anleitung Verkündet mein Evangelium! gab, unwohl dabei fühlten, überhaupt eine Vorstellung davon zu vermitteln, was einen erfolgreichen Missionar ausmacht. Sie scheuten sich davor, Ziele jeglicher Art zu setzen und zu planen, wie man diese Ziele erreichen wolle.“

Wenn ein Missionspräsident die Missionare dabei unterstützt, sich Ziele zu setzen, zu planen und Rechenschaft abzulegen, dann wird das nicht nur dazu beitragen, dass viele Menschen das wiederhergestellte Evangelium annehmen und Gemeinden und Zweige aufgerichtet werden. Die Missionare werden ihr Leben lang davon profitieren.

„Natürlich wollen wir vor allem bekehrte, hingebungsvolle Mitglieder haben, die das Bündnis der Taufe sowie Tempelbündnisse empfangen und diese jede Woche beim Abendmahl erneuern. Taufen, die nicht dazu führen, dass die Kirche durch starke Gemeinden und Zweige aufgerichtet wird und dass die Menschen weitere Bündnisse schließen, erfüllen nicht die Absichten des himmlischen Vaters für seine Kinder.“