Hinweise für Führungsbeamte der Kirche Jesu Christi zum Thema gleichgeschlechtliche Ehe

– Offizielle Stellungnahme

  • 10. Januar 2014

Die Erste Präsidentschaft und das Kollegium der Zwölf Apostel forderten Bischöfe auf, sich mit der Lehre der Kirche, wie sie in der Broschüre „Die Familie – eine Proklamation an die Welt“ zu finden sei, zu befassen und diese den Mitgliedern der Kirche nahezubringen. Sie erklärten: „Gott erwartet von uns, seine Gebote hochzuhalten und einzuhalten – ungeachtet abweichender Meinungen oder gesellschaftlicher Trends.“

Das Wichtigste aus dem Artikel

  • Die Ehe zwischen Mann und Frau wurde von Gott eingerichtet. Sie steht im Plan Gottes für seine Kinder im Mittelpunkt und ist für das Wohl der Gesellschaft von entscheidender Bedeutung.
  • Führungsbeamte werden aufgefordert, sich mit der Lehre der Kirche, wie sie in der Broschüre „Die Familie – eine Proklamation an die Welt“ zu finden ist, zu befassen und diese den Mitgliedern der Kirche nahezubringen.
  • Die Kirche mahnt zu Höflichkeit, besteht jedoch auf das Recht, ihre religiöse Überzeugung zum Thema Ehe und Familie zum Ausdruck zu bringen und sich dafür einzusetzen.

„Veränderungen im bürgerlichen Recht verändern nicht das von Gott bestimmte moralische Gesetz und können es auch gar nicht.“ – Offizielle Stellungnahme

In Anbetracht der neuesten Gerichtsurteile in puncto gleichgeschlechtlicher Ehe hat die Erste Präsidentschaft und das Kollegium der Zwölf Apostel am 9. Januar 2014 die folgenden Anweisungen und Leitlinien an alle Bischöfe in den USA versandt. Die Führungsbeamten sollen diese Informationen in angemessenem Rahmen an die Mitglieder weitergeben.

Am 20. Dezember 2013 verfügte ein Richter am Bundesbezirksgericht in Salt Lake City die Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe in Utah. Damit wurden Gesetze, die seit über einem Jahrhundert gültig waren, und eine Bundesstaatsnovelle, wonach die Ehe ausschließlich als Gemeinschaft zwischen Mann und Frau definiert wurde, aufgehoben. Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten hat diese Aufhebung vorläufig ausgesetzt, bis ein Berufungsgericht sich des Falles angenommen hat. In der Zeit zwischen dem Urteil des Bezirksgerichts und der Aussetzung durch den Obersten Gerichtshof wurden mehrere gleichgeschlechtliche Ehen in Utah geschlossen. Durch mehrere Gerichtsverfahren und das Handeln der Gesetzgeber in einigen anderen Bundesstaaten und Ländern wurden gleichgeschlechtliche Ehen oder Lebensgemeinschaften gesetzlich anerkannt.

Wir möchten jeden dazu auffordern, bei diesem Thema und anderen aktuellen Fragen den Sinn und Zweck der Schöpfung durch unseren himmlischen Vater im Hinterkopf zu behalten, der es uns, seinen Kindern, ermöglicht hat, auf der Erde geboren zu werden und Erfahrungen zu machen. „Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie. Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch, bevölkert die Erde.“ (Genesis 1:27,28.) „Darum verlässt der Mann Vater und Mutter und bindet sich an seine Frau, und sie werden ein Fleisch.“ (Genesis 2:24.) Die Ehe zwischen Mann und Frau wurde von Gott eingerichtet. Sie steht im Plan Gottes für seine Kinder im Mittelpunkt und ist für das Wohl der Gesellschaft von entscheidender Bedeutung. Starke Familien, denen eine liebende Mutter und ein liebender Vater vorstehen, sind die Grundeinheit, in der Kinder aufgezogen, Glauben vermittelt und der künftigen Generation moralische Kraft und Werte weitergegeben werden, die wichtig für die Gesellschaft und unabdingbar für ewige Erlösung sind.

Veränderungen im bürgerlichen Recht verändern nicht das von Gott bestimmte moralische Gesetz und können es auch gar nicht. Gott erwartet von uns, seine Gebote hochzuhalten und einzuhalten – ungeachtet abweichender Meinungen oder gesellschaftlicher Trends. Das Gesetz der Keuschheit ist eindeutig: sexuelle Beziehungen sind nur zwischen einem Mann und einer Frau erlaubt, die rechtmäßig miteinander verheiratet sind. Wir fordern Sie auf, sich mit der Lehre der Kirche, wie sie in der Broschüre „Die Familie – eine Proklamation an die Welt“ zu finden sind, zu befassen und diese den Mitglieder der Kirche nahezubringen.

Diejenigen, die für die gleichgeschlechtliche Ehe eintreten, haben ein Anrecht darauf, mit Höflichkeit behandelt zu werden. Das gilt aber auch für diejenigen, die eine andere Ansicht vertreten. Die Kirche besteht darauf, dass ihre Führer und Mitglieder ihr verfassungsmäßiges Recht, ihre Überzeugung zum Thema Ehe, Familie und Moral zum Ausdruck zu bringen und sich dafür einzusetzen, ausüben können, und zwar ohne Anfeindungen oder Vergeltung zu erleiden. Die Kirche ist auch dazu berechtigt, ihre Maßstäbe aufrechtzuerhalten, was moralisches Verhalten angeht und was es bedeutet, ein Mitglied in gutem Stand zu sein.

Im Einklang mit unseren grundlegenden Glaubensansichten werden die Beamten der Kirche ihre kirchliche Vollmacht nicht zum Zweck der Eheschließung gleichgeschlechtlicher Paare einsetzen. Auch erteilt die Kirche keine Erlaubnis dafür, dass Gemeindehäuser oder sonstige Gebäude oder Grundstücke der Kirche für Feierlichkeiten, Empfänge oder andere Anlässe, die im Zusammenhang mit der Eheschließung gleichgeschlechtlicher Paare stehen, genutzt werden. Jedoch sind alle Besucher in unseren Kapellen und sonstigen Räumlichkeiten und Geländen gern gesehen, solange sie unsere Verhaltensmaßstäbe während ihres Besuchs respektieren.

Während diese Fragen ihren Lauf nehmen, so möchten wir Wert darauf legen, dass alle, die von Gesetzen oder Gerichtsbeschlüssen Gebrauch machen, durch die eine gleichgeschlechtliche Ehe erlaubt wird, nicht respektlos behandelt werden dürfen. Das Evangelium Jesu Christi lehrt uns liebevoll zu sein und alle Menschen freundlich und mit Respekt zu behandeln – auch wenn wir anderer Ansicht sind.

Als Mitgliedern der Kirche obliegt es uns, das Evangelium Jesu Christi zu lehren und die großen Segnungen hervorzuheben, die damit einhergehen, dass man Gottes Gebote befolgt, und auch vor den Konsequenzen zu warnen, die unweigerlich folgen, wenn man seine Gebote missachtet. Wir bitten Sie: Beten Sie dafür, dass den Menschen überall das Herz für die Wahrheiten des Evangeliums erweicht wird, dass diejenigen, die über diese für die Zukunft der Gesellschaft maßgeblichen Fragen zu entscheiden haben, dies in Weisheit tun mögen.