Wie wichtig es ist, daheim Zeugnis zu geben

– Carol F. McConkie von der JD-Präsidentschaft

  • 1. September 2015

„Wenn unsere Jungen Männer und Jungen Damen das Wort Gottes immer wieder von denen hören, die sich um ihr ewiges Wohlergehen sorgen, hilft es ihnen, zuversichtlich auf dem engen und schmalen Pfad zu wandeln“, erklärt Schwester Carol F. McConkie von der Präsidentschaft der Jungen Damen.

Das Wichtigste aus dem Artikel

  • Die Jugendlichen von heute sind von bösen Einflüssen umgeben.
  • Worte, die mit Glauben, Hoffnung und Nächstenliebe und durch die Macht des Heiligen Geistes ausgedrückt werden, erweitern das Verständnis der Kinder und wandeln ihnen das Herz.
  • Wir finden in den heiligen Schriften Eltern, die ihren Kindern ein Beispiel waren und ihnen Zeugnis gegeben haben.

„Wir geben Zeugnis von Christus, damit unsere Kinder die Quelle aller Wahrheit erkennen können.“ – Carol F. McConkie von der Präsidentschaft der Jungen Damen

Als ich eine junge Mutter war, fragten sich mein Mann und ich oft, ob unsere Bemühungen, zu lehren und Zeugnis zu geben, überhaupt unsere Kinder erreichten, geschweige denn ihnen in Herz und Kopf drangen. Aber ich habe gelernt, dass ein Zeugnis von der Wahrheit, das von den Eltern, anderen Angehörigen oder von liebevollen Führungsbeamten, die sich bemühen, Kinder in der „Zucht und Ermahnung des Herrn“ zu erziehen (Enos 1:1), eine tiefe, eindringliche Wirkung hat und die Kinder darauf vorbereitet, Verteidiger der Wahrheit zu werden. Präsident Boyd K. Packer hat erklärt: „Lassen Sie das Licht Ihres Zeugnisses vom wiederhergestellten Evangelium und Ihr Zeugnis vom Erlöser so hell leuchten, dass sich Ihre Kinder am Feuer Ihres Glaubens die Hände wärmen können!“ (Frühjahrs-Generalkonferenz 2003.)

Unsere Jugendlichen sind ständig umgeben von Gedanken und Anschauungen, die verderbt und verroht sind, nicht vom Geist getragen werden und die Evangeliumswahrheiten abwerten. Sie leben in einer Zeit, da viele „Böses gut und Gutes böse nennen, … Finsternis als Licht und Licht als Finsternis hinstellen“ (2 Nephi 15:20). Wenn unsere Jungen Männer und Jungen Damen jedoch das Wort Gottes immer wieder von denen hören, die sich um ihr ewiges Wohlergehen sorgen, hilft ihnen das, zuversichtlich auf dem engen und schmalen Pfad zu wandeln – sogar inmitten eines „Wortkriegs und Tumults der Meinungen“ (Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:10). Worte, die mit Glauben, Hoffnung und Nächstenliebe und durch die Macht des Heiligen Geistes geäußert werden, erweitern das Verständnis und wandeln das Herz. Diejenigen, die durch den Geist sprechen, und diejenigen, die durch den Geist empfangen, werden „erbaut und freuen sich miteinander“ (LuB 50:22).

Wenn die Worte Christi durch den Geist verkündet werden, sind sie ein Zeugnis des Bundes, den wir geschlossen haben, nämlich die Last anderer zu tragen, „mit den Trauernden zu trauern, … diejenigen zu trösten, die des Trostes bedürfen, und allzeit und in allem und überall … als Zeugen Gottes aufzutreten“ (Mosia 18:9).

Manchmal gibt es die besten Gelegenheiten zum Unterweisen gerade dann, wenn es spontan, unter vier Augen, bei Fragen oder mitten in einem Gespräch stattfindet.

Viele unserer Gelegen­heiten, zu unterweisen und Zeugnis abzulegen, bieten sich uns bei formellen Anlässen, in Versammlungen, Besprechungen, Unterrichten, bei großen Aktivitäten und beim Familienabend. Aber vielleicht bieten sich uns einige der besten Gelegenheiten zum Unterweisen gerade dann, wenn es spontan, unter vier Augen, bei Fragen oder mitten in einem Gespräch stattfindet. Der Herr hat seinem Bundesvolk in Bezug auf Heiliges folgenden Auftrag gegeben: „Du sollst [es] deinen Söhnen wiederholen. Du sollst von [ihm] reden, wenn du zu Hause sitzt und wenn du auf der Straße gehst, wenn du dich schlafen legst und wenn du aufstehst.” (Deuteronomium 6:7.)

Mein Mann setzte mir dafür ein Beispiel, als er mit einem unserer Söhne ein Gespräch hatte. Er kam nach einem langen Arbeitstag nach Hause und musste kurz darauf schon wieder los, um seiner Berufung in der Kirche nachzukommen. Am gleichen Abend sollte ein Meisterschaftsspiel im Fernsehen übertragen werden, und unser jüngster Sohn hatte sich den ganzen Tag darauf gefreut, es mit seinem Vater zusammen anzuschauen. Er war am Boden zerstört, als er erfuhr, dass sein Vater nicht zu Hause sein würde, um ihre Lieblingsmannschaft anzufeuern. Er fragte ihn: „Papa, warum kannst du nicht zu Hause bleiben und das Spiel mit mir anschauen?“

Er kniete sich hin, blickte unserem jüngsten Sohn direkt in die Augen und sagte liebevoll: „John, ich hab dich lieb, und es gibt nichts, was ich lieber tun würde. Aber ich weiß, dass der Vater im Himmel und Jesus Christus Joseph Smith erschienen sind und die Kirche Jesu Christi und sein Evangelium auf der Erde wiederhergestellt haben. Weil das wahr ist, habe ich den Vorzug und die Aufgabe, nicht nur dem Herrn sondern auch in seiner Kirche zu dienen.“

Während er sprach, erfüllte der Geist des Herrn den Raum. Durch den Geist sah ich, dass unser kleiner Junge spürte, dass die Worte seines Vaters die Wahrheit waren. Aufgrund dieses inspirierenden und mit Güte gegebenen Zeugnisses von der Wiederherstellung verschwanden jegliche Enttäuschung und Verärgerung. Das Feuer eines reinen Zeugnisses entfachte bei einem kleinen Jungen den Wunsch, treu im Glauben seines Vaters zu stehen.

Die Söhne des Volkes Ammon waren stets treu im Glauben, denn „ihre Mütter hatten sie gelehrt, dass, wenn sie nicht zweifelten, Gott sie befreien werde“. Ja, selbst in schweren Zeiten bezeugten sie: „Wir zweifeln nicht; unsere Mütter haben es gewusst.“ (Alma 56:47,48.)

In tiefster Seelenpein und erfüllt von gottgewollter Traurigkeit erinnerte sich Alma vertrauensvoll an die Prophezeiungen seines Vaters, „dass ein gewisser Jesus Christus, ein Sohn Gottes, kommen werde, um für die Sünden der Welt zu sühnen“ (Alma 36:17). Die Worte, die Enos seinen Vater „in Bezug auf das ewige Leben und die Freude der Heiligen oft hatte sprechen hören, waren [ihm] tief ins Herz gedrungen“ (Enos 1:3). Es waren die Worte seines Vaters, die in Nephi den Wunsch entfachten, sein eigenes Zeugnis durch die Macht des Heiligen Geistes zu erlangen (siehe 1 Nephi 10:17) und dann durch dieselbe Macht die gleichen Worten zu predigen.

Können wir die Macht eines Zeugnisses von der Wahrheit anzweifeln? Würden wir der heranwachsenden Generation den Segen des Wortes Gottes und eines sicheren Zeugnisses von dessen Wahrheit verwehren? Eltern und Führungsbeamte reden von Christus, freuen sich über Christus und predigen von Christus. Wir geben Zeugnis von Christus, damit unsere Kinder die Quelle aller Wahrheit erkennen können. Durch die Wärme und das Licht des Glaubens, welche im Feuer eines reinen Zeugnisses hell leuchten, können sie wissen, wie man Frieden hier auf der Erde und ewiges Leben in der künftigen Welt erlangen kann.