Dreierlei führt zu einem „Leben in Fülle“

– Ryan Morgenegg, Nachrichten der Kirche

  • 24. Februar 2015

Ein Grundsatz für ein Leben in Fülle besteht laut Schwester Cheryl A. Esplin darin, sich um Licht und Wahrheit zu bemühen. „Der Erretter segnet diejenigen, die sich eifrig bemühen, Weisheit zu lernen und Wahrheit zu finden“, erklärte sie.  Foto von Meagan Larsen, BYU.

Das Wichtigste aus dem Artikel

  • Die Lehren und das Sühnopfer des Erretters können Ihnen zu einem Leben in Fülle verhelfen.
  • Bemühen Sie sich um Erkenntnis, Licht und Wahrheit. Betrachten Sie das Leben aus einer ewigen Perspektive. Seien Sie dankbar und bringen Sie Ihren Dank zum Ausdruck.

„Die Suche nach Erkenntnis, Licht und Wahrheit ist einer der Gründe, weshalb wir auf der Erde sind. Es ist ein lebenslanger Prozess, der große Anstrengungen und großen Eifer unsererseits erfordert, sei es durch Studium oder durch Glauben.“ – Cheryl A. Esplin von der PV-Präsidentschaft 

Provo, Utah

„Alles, was der Erretter tat und sagte, war zum Nutzen der Menschheit“, verkündete Schwester Cheryl A. Esplin, Zweite Ratgeberin in der PV-Präsidentschaft, vor kurzem bei einer Andacht.

„Sein Sühnopfer, sein Beispiel, seine Lehren – dies alles trug nicht nur dazu bei, dass wir hier auf Erden ein Leben in Fülle haben können, sondern auch dazu, dass wir das Leben in größter Fülle erlangen können, nämlich das ewige Leben.“

Als sie sich mit den Worten des Heilands in Johannes 10:10 befasste, stimmte sie dies nachdenklich, und sie bezog sie auf ihr Leben. Sie zitierte die Schriftstelle auf diese Weise: „Ich bin gekommen, damit sie [also Sie und ich] das Leben haben und es in Fülle haben.“

Sie hob drei Grundsätze hervor, die uns dem Erretter zufolge zu einem Leben in Fülle führen.

1. Bemühen Sie sich um Licht und Wahrheit

Der erste Grundsatz besteht darin, sich um Licht und Wahrheit zu bemühen. „Der Erretter segnet diejenigen, die sich eifrig bemühen, Weisheit zu lernen und Wahrheit zu finden“, erklärte sie.

Licht und Wahrheit können die Seele erleuchten und eine Antwort aufs Gebet sein. „Die Suche nach Erkenntnis, Licht und Wahrheit ist einer der Gründe, weshalb wir auf der Erde sind“, so Schwester Esplin. „Es ist ein lebenslanger Prozess, der große Anstrengungen und großen Eifer unsererseits erfordert, sei es durch Studium oder durch Glauben.“

Schwester Esplin spricht bei einer Andacht am 3. Februar zu Studenten an der BYU. Foto von Meagan Larsen, BYU.

2. Betrachten Sie das Leben aus einer ewigen Perspektive

Der zweite Grundsatz für ein Leben in Fülle bestehe darin, das Leben aus einer ewigen Perspektive zu betrachten. Er sei in den Worten Jesajas zu finden, fuhr sie fort. „Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken und eure Wege sind nicht meine Wege – Spruch des Herrn.“ (Jesaja 55:8.)

Anhand einer Geschichte des religiösen Autors Harleigh M. Rosenberger von einem Mann, der zu Fuß von Kalifornien bis nach New York ging, unterstrich Schwester Esplin einen wichtigen Grundsatz. Sie erklärte, als der Mann die Hälfte der Strecke erreicht hatte, habe ihn ein Reporter gefragt, was bislang am schwierigsten gewesen sei. Laut Rosenberger habe der Mann so reagiert:

„Der Reisende dachte lange nach. Er dachte an den mühseligen Anstieg zu Gebirgspässen, an die heißen, trockenen Strecken durch die Wüste, an die Sonne und den Wind. Dann sagte er leise: ‚Das größte Problem war, dass ich andauernd Sand in meinen Schuhen hatte.‘

Sand in seinen Schuhen. Nicht irgendeine große Krise, die er durchgemacht hatte. Nicht irgendeine Gefahr, die ihn fast das Leben gekostet hatte. Sondern Sand – Sand, der Blasen an den Fußsohlen verursacht hatte. Sand, der in die Poren seiner Haut eindrang und ihn ständig reizte und jeden Schritt zur Qual machte. Sand in den Schuhen. …

Der Wanderer erklärte auch, was er tat, wenn sich die Schuhe mit Sand gefüllt hatten. Er musste anhalten und den Sand ausschütten.“

Schwester Esplin erklärte: „Auf der Reise durchs Leben haben auch wir mit Sand in unseren Schuhen zu kämpfen – das sind Veränderungen, Schwierigkeiten, Prüfungen und Versuchungen. Dies kann uns entweder davon abhalten, unser Ziel zu erreichen, oder wir können Wege finden, den Sand aus den Schuhen zu entfernen und die Reise fortzusetzen.“

3. Seien Sie dankbar und bringen Sie Ihre Dankbarkeit zum Ausdruck

Der dritte Grundsatz für ein Leben in Fülle besteht darin, dankbar zu sein und Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen.

Schwester Esplin untermauerte diesen Grundsatz mithilfe einer Schriftstelle aus dem Buch Lehre und Bündnisse: „Und wer alles mit Dankbarkeit empfängt, der wird herrlich gemacht werden; und die Dinge dieser Erde werden ihm hinzugefügt werden, selbst hundertfältig, ja, mehr.“ (LuB 78:19.)

Sie berichtete von einer jungen Bekannten von ihr namens Elizabeth Stitt, die sich so sehr gesegnet fühlt, dass sie dem Vater im Himmel jeden Tag dankt, selbst wenn etwas nicht gut läuft. Als sie einmal über all das Gute in ihrem Leben nachdachte, fragte sie sich, weshalb der Vater im Himmel ihr wohl so sehr half. Da kam ihr ganz deutlich der Gedanke in den Sinn: „Weil du dankbar bist.“ „An jenem Tag habe ich gelernt, dass Dankbarkeit dem Segen manchmal vorausgeht“, meinte Elizabeth dazu.

„Es ist interessant, wie es mit der Dankbarkeit läuft“, fügte Schwester Esplin hinzu. „Wir glauben, wir geben dem Herrn etwas zurück, indem wir dankbar sind, aber stattdessen segnet uns der Herr noch mehr – nämlich dafür, dass wir dankbar sind.“

Manchmal kommt es jedoch auch zu Problemen, wenn man nämlich etwas bekommt, wofür man nicht hart gearbeitet hat. Manche erwarten dann sogar, dass ihnen quasi alles geschenkt wird. Am Beispiel der Opfer, die die Mitglieder in der Anfangszeit der Kirche brachten, erklärte Schwester Esplin: „Wir müssen nicht nur für diejenigen dankbar sein, die uns vorausgegangen sind und soviel geopfert haben, sondern wir müssen vor allem Gott dankbar sein, von dem ja alles Gute kommt.“

Schwester Esplin sprach über dieses Thema bei einer Andacht an der Brigham-Young-Universität am 3. Februar in Provo.