Schwester Stephens: Wie man dank des Sühnopfers Zweifel und Ängste überwinden kann

– Ryan Morgenegg, Nachrichten der Kirche

  • 16. März 2015

Wenn wir es uns zur Gewohnheit machen, zu beten, uns mit den heiligen Schriften zu befassen und in den Tempel zu gehen, kann der Geist unser ständiger Begleiter sein. Außerdem können wir dann die so wohltuende, auf Glauben beruhende Macht des Sühnopfers Jesu Christi im täglichen Leben verspüren, so Schwester Carole M. Stephens, Erste Ratgeberin in der Präsidentschaft der Frauenhilfsvereinigung.  Foto von Ryan Chase.

Das Wichtigste aus dem Artikel

  • Oft entstehen Zweifel, wenn uns jemand eine einfache Frage stellt, etwa: „Bist du dir wirklich sicher?“ Wenn man jedoch lernt, seinem Glauben zu vertrauen, kann man Zweifel vermeiden, die einen davon abhalten wollen, Eingebungen zu folgen.

„Wir alle erleben Zeiten, in denen Glaube mit Ablenkung und Ängsten zusammenprallt. Genau dort möchte der Widersacher uns auch haben: Er will, dass wir von Angst gelähmt und unfähig sind, etwas zu tun, oder dass wir uns weigern, etwas zu tun. Glaube ist jedoch ein Grundsatz, der uns zur Tat drängt.“ – Schwester Carole M. Stephens von der FHV-Präsidentschaft

Rexburg, Idaho

Trotz der „schweren Zeiten“, in denen wir laut dem Apostel Paulus leben, können wir zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen, verkündete Schwester Carole M. Stephens, Erste Ratgeberin in der Präsidentschaft der Frauenhilfsvereinigung, vor kurzem bei einer Andacht.

„Durch die Macht des Heiligen Geistes empfangen wir Offenbarung sowie Kenntnis von der Wahrheit“, erklärte sie. „Der Herr hat gesagt: ,Ich werde es dir in deinem Verstand und in deinem Herzen durch den Heiligen Geist sagen, der über dich kommen wird und der in deinem Herzen wohnen wird. Nun siehe, dies ist der Geist der Offenbarung … Darum ist dies deine Gabe; mache davon Gebrauch.‘“

Schwester Stephens berichtete, wie ihre Familie vor kurzem im Osten der Vereinigten Staaten Urlaub machte und jeder erzählen sollte, was einen besonderen Eindruck auf ihn hinterlassen habe. Ihrer Enkelin Maggie hatte es im heiligen Hain am besten gefallen. Als sie nach dem Grund gefragt wurde, zögerte sie kurz, sagte dann jedoch: „Ich kann das gar nicht beschreiben. Ich habe dort einfach etwas verspürt.“

Schwester Carole M. Stephens im Gespräch mit Studenten der Brigham-Young-Universität Idaho. Foto von Ryan Chase.

Bei einer Andacht im BYU Idaho Center am 24. Februar spricht Schwester Carole M. Stephens darüber, wie wir dank des Sühnopfers Zweifel und Ängste überwinden können.

„Wir müssen auch lernen, der sanften, leisen Stimme des Geistes zu vertrauen“, erklärte Schwester Stephens. „Wir haben durch das Priestertum und durch Händeauflegen das Anrecht erhalten, den Heiligen Geist, ein Mitglied der Gottheit, als ständigen Begleiter bei uns zu haben, sofern wir würdig bleiben.“

Es sei jedoch ganz entscheidend, dass man erkennen lernt, wie der Geist jeden Tag auf einfache Weise zu uns spricht. „Der ‚Ankläger‘, nämlich der Satan, versucht, Ihren Glauben zu schwächen. Er versucht, Ihren Sinn mit Gefühlen der Unzulänglichkeit und Zweifeln zu füllen. Er will, dass Sie den Eingebungen des Heiligen Geistes, die Ihnen in den Sinn kommen, nicht vertrauen und ihnen keine Beachtung schenken.

Manchmal kann sogar eine kleine, einfache Frage unsere Entschlossenheit trüben und bewirken, dass wir an uns selbst zweifeln.“ Manchmal flößt der Widersacher uns solche Zweifel ein, manchmal reden wir sie uns selbst ein, wenn unser Verstand in Frage stellt, was unser Herz ja schon als wahr erkannt hat.

Mitunter umgibt uns Lärm, Aufgaben erdrücken uns und andere Menschen äußern Bedenken. Dann zweifeln wir etwas an, wovon wir eigentlich wissen, dass es wahr ist. „Wir alle erleben Zeiten, in denen Glaube mit Ablenkung und Ängsten zusammenprallt“, so Schwester Stephens. Genau dort möchte der Widersacher uns auch haben: Er will, dass wir von Angst gelähmt und unfähig sind, etwas zu tun, oder dass wir uns weigern, etwas zu tun. Glaube ist jedoch ein Grundsatz, der uns zur Tat drängt.“

Ab und zu sei jeder von uns Lärm ausgesetzt und mit Aufgaben überladen und gehe dabei unter, und manchmal würden wir von der Last der Sünde erdrückt, fügte Schwester Stephens hinzu. „Wir können und müssen lernen, der Macht des Sühnopfers zu vertrauen, dank derer der Heiland uns stärkt, befähigt, heiligt, heilt und tröstet.“

Wenn wir es uns zur Gewohnheit machen, zu beten, uns mit den heiligen Schriften zu befassen und in den Tempel zu gehen, kann der Geist unser ständiger Begleiter sein. Außerdem können wir dann die so wohltuende, auf Glauben beruhende Macht des Sühnopfers Jesu Christi im täglichen Leben verspüren, so Schwester Stephens. „Es ist doch ein Segen zu wissen, dass wir geliebte Söhne und Töchter himmlischer Eltern sind. Wir haben ein göttliches Wesen und eine göttliche Bestimmung und wissen, dass wir bereits vor diesem Leben unterwiesen worden sind.“

Wenn wir lernen, die Einflüsterungen des Geistes zu erkennen und darauf wie auch auf die Worte der lebenden Propheten zu vertrauen, wird Gott uns nach Hause zurückführen.

„Sie kennen die Wahrheit“, hob Schwester Stephens hervor. „Sie haben den Einfluss des Geistes im Sinn und im Herzen verspürt. Wenn Sie jemand zweifelnd fragt: ‚Bist du dir wirklich sicher?‘, denken Sie an den Rat von Präsident Dieter F. Uchtdorf und zweifeln Sie zuerst an Ihren Zweifeln, ehe Sie an Ihrem Glauben zweifeln. Antworten Sie dann voller Selbstvertrauen: ‚Ja! Ganz bestimmt! Ich bin mir sicher!‘“

Schwester Stephens hat am 24. Februar bei einer Andacht im BYU Idaho Center gesprochen.