Hilfe unterwegs auf der USNS Comfort

  • 10 Mai 2011

Das Wichtigste aus dem Artikel

  • Die USNS Comfort läuft 12 verschiedene Orte in der Karibik sowie in Mittel- und Südamerika an. Die Bevölkerung erhält Hilfe in human- und tiermedizinischen Belangen, in der Ausbildung, im Bereich Ernährung sowie in technischen Belangen.
  • Den ehrenamtlichen Helfern geht es hauptsächlich darum, die Menschen so zu schulen, dass sie besser in der Lage sind, sich selbst zu helfen.
  • Auch schulen die Helfer Anbieter medizinischer Leistungen hinsichtlich der Wiederbelebung Neugeborener, damit mehr Säuglingen das Leben gerettet werden kann.

„[Wir wollen] das Augenmerk nicht nur darauf richten, Hilfe und Güter bereitzustellen, sondern wir wollen, wenn wir dort sind, besonders zum Wohl der Gesellschaft beitragen.“ – Fred Riley, Einsatzleiter im Wohlfahrtsdienst

Im April legte die USNS Comfort ab, um 12 verschiedene Orte in der Karibik sowie Mittel- und Südamerika anzusteuern, wo Bedürftigen medizinische Hilfe und medizinischem Fachpersonal spezielle Schulung zukommen soll.

Ehrenamtliche Helfer der Kirche, die US-Marine und weitere Hilfsorganisationen sind auf zwei umfänglich eingerichteten Lazarettschiffen, der USNS Mercy und der USNS Comfort, im Einsatz. Jedes Jahr kommt eines der Schiffe für eine sechsmonatige Reise zum Einsatz, die Schiffe wechseln sich jährlich ab.

In diesem Jahr soll nicht nur wie in der Vergangenheit reguläre humanitäre Hilfe geleistet werden, sondern den Helfern auf der Comfort geht es hauptsächlich darum, die Menschen so zu schulen, dass sie in der Lage sind, sich selbst zu helfen, wenn das Schiff weiterfährt.

„[Wir wollen] das Augenmerk nicht nur darauf richten, Hilfe und Güter bereitzustellen, sondern wir wollen, wenn wir dort sind, besonders zum Wohl der Gesellschaft beitragen“, so Fred Riley, Einsatzleiter im Wohlfahrtsdienst.

„Die ehrenamtlichen Ärzte und Krankenschwestern schulen einheimische Hebammen, Krankenschwestern und Ärzte in diversen medizinischen Verfahrensweisen, vor allem in der Wiederbelebung Neugeborener“, erklärt Bruder Riley. Die Fertigkeiten in der Wiederbelebung Neugeborener helfen bei der Geburt, wenn ein Baby nicht von selbst atmet. Man lernt in einem vierstündigen Kurs, wie man in einem solchen Fall vorgeht.

„So schnell geht es, ihnen beizubringen, wie man Säuglingen das Leben rettet“, sagt Bruder Riley. Neugeborene, die bei der Geburt nicht selbst atmen können, „ist eine der weltweit häufigsten Todesursachen bei Säuglingen, dabei kann dem so leicht entgegengewirkt werden.“

Die Helfer lassen dem medizinischen Personal Übungssets und -puppen da, damit dieses das Gelernte an andere weitergeben kann. So wird Unabhängigkeit erzeugt, und die Bevölkerung ist in der Lage, sich selbst zu helfen.

Der Zweck, den die Kirche bei ihrer Beteiligung an diesem Projekt verfolgt, ist dreigeteilt.

„Erstens“, so Bruder Riley, „möchte die Kirche humanitäre Hilfe leisten, die den Bedürfnissen in Sachen Medizin, Ausbildung und Ernährung entspricht.“ Dazu gehören die Verteilung von Hilfspaketen mit Decken und Spielzeug an Waisenhäuser, von Schulsets an dortige Schulen sowie die Reparatur von Rohren, Klimageräten oder Toiletten in Schulen oder Krankenhäusern.

Zweitens möchte die Kirche Partnerschaften zwischen sich und Behörden sowie anderen Organisationen aufbauen. „Wenn dann künftig jemand unsere Hilfe benötigt oder auch umgekehrt, kennen wir uns schon und können zusammenarbeiten“, meint Bruder Riley. „Dies ist bei der [US-]Marine und Führungsbeamten [in Ländern, die wir besucht haben,] schon vorgekommen. Dank dieser Beziehungen entstehen derzeit weitere Projekte.“

Drittens will man auf Notfälle vorbereitet sein. „Solche Reisen sind wie Übungseinsätze – wir wissen, wie wir schnell reagieren können, wenn man uns braucht oder wenn man die Marine braucht“, erläutert Bruder Riley. „Als das [Erdbeben] in Haiti war, fuhr die Comfort gleich hin und die Besatzung übernahm eine Menge Arbeit.“ Wäre das Schiff gerade unterwegs und es ereignete sich ein Unglück, wüsste die Besatzung, dass man auf die Region, in der Hilfe gebraucht wird, sofort Kurs nehmen würde, denn „genau das ist schließlich der Einsatzzweck“, so Bruder Riley.

Die USNS Comfort wird im Laufe dieses Einsatzes nach Kolumbien, Costa Rica, Ecuador, El Salvador, Guatemala, Haiti, Jamaika, Nicaragua und Peru fahren.