1990–1999
Die Frauenhilfsvereinigung und die Kirche
April 1992


Die Frauenhilfsvereinigung und die Kirche

„Die FHV ist für jedes Mitglied der Kirche sehr wichtig. Für jeden von uns ist das Beispiel und der Dienst ihrer Mitglieder ein Segen.”

Wir feiern in diesem Jahr das hundertfünfzigjährige Bestehen der Frauenhilfsvereinigung, die am 17. März 1842 in Nauvoo gegründet worden ist. Das Programm, das im letzten Monat stattgefunden hat, wurde über Satelliten nach den meisten Erdteilen übertragen. Es werden Bücher herausgebracht, in denen die Geschichte der weltweiten Schwesternschaft der FHV geschildert und gefeiert wird. In den Gemeinden und Pfählen feiert die FHV, indem sie ihrem Gemeinwesen dient. In diesem Jahr werden noch weitreichende Programme zur Verringerung des Analphabetentums bekanntgegeben.

Wir sind dankbar für die gute Führungsarbeit, die Präsidentin Elaine L. Jack und ihre Ratgeberinnen sowie der Hauptausschuß leisten, unter deren Regie diese Feierlichkeiten stattfinden. Wir sind auch dankbar für die früheren Führerinnen und Mitarbeiterinnen, deren Leistungen wir feiern.

Die FHV ist für jedes Mitglied der Kirche sehr wichtig. Für jeden von uns ist das Beispiel und der Dienst ihrer Mitglieder ein Segen. Mir sind schon wenigstens vier Generationen Dienst in der FHV zugute gekommen:

durch meine Großmutter, meine Mutter, meine Frau und meine Töchter.

Zu den lebhaftesten Erinnerungen an meine Kindheit gehört das Bild, wie meine Großmutter ihr bestes Kleid anzog und von der Farm in die Stadt fuhr, resolut und fröhlich, um in der FHV zu dienen. Meine Mutter hat durch ihre Führungsarbeit in der FHV eines der BYU-Pfähle Hunderte von jungen Frauen auf ein Leben im Dienst an Familie, Kirche und Gemeinwesen vorbereitet. Ich treffe diese Frauen bei vielen Besuchen überall in der Kirche.

In Chicago war meine Frau Gemeinde-FHV-Leiterin, und meine Kinder und ich haben durch sie christliche Liebe und Dienen gelernt. Später, an der BYU, haben wir uns immer gefreut, wenn unsere Töchter in der FHV ihres BYU-Zweiges zu Führungsaufgaben und zum Dienen berufen wurden. Für die ganze Familie ist der Dienst in der FHV ein Segen.

Seit Anbeginn übt die FHV beispielhaft tätige Nächstenliebe. Schon in der ersten Versammlung hat Präsidentin Emma Smith gesagt: „Jedes Mitglied muß eifrig darauf bedacht sein, Gutes zu tun.” (Protokoll der FHV von Nauvoo, 17. März 1842, Seite 13.) In den Protokollen dieser ersten Versammlungen finden sich zahlreiche Berichte darüber, wie die Schwestern den Bedürftigen Arbeitsmöglichkeiten verschafft, Obdachlose aufgenommen und gespendet haben, um Menschen zu helfen, die Essen, Unterkunft und Ausbildung brauchten.

Zehn Jahre nach dem Aufbruch aus Nauvoo spielten die Schwestern, die in den Grundsätzen der FHV geschult waren, bei der Versorgung der Bedürftigen noch immer eine führende Rolle. In einer Konferenzversammlung gab Präsident Brigham Young bekannt, daß die Heiligen in zwei Handkarrenabteilungen durch den frühen Schneefall aufgehalten worden waren und in den Bergen von Wyoming sehr zu leiden hatten. Er rief zu Hilfsmaßnahmen auf, und noch vor Verlassen des Tabernakels, hatten viele Schwestern bereits begonnen, Kleidungs-

stücke zu sammeln, die sie den Heiligen in den Bergen schicken wollten (siehe Kenneth A. Godfrey et al., Women’s Voices: An Untold History of the Latterday Saints, 1830-1900, Salt Lake City, 1982, Seite 269.)

In den ersten Versammlungen der FHV erklärte der Prophet Joseph Smith, die FHV solle „ja nicht nur den Armen helfen, sondern auch Seelen erretten” (Lehren des Prophetenjoseph Smith, Seite 246). Später äußerte sich die Erste Präsidentschaft einmal folgendermaßen: „Die FHV wurde unter anderem zu dem Zweck gegründet, ein System einzuführen, das es den Frauen gestattet, sich mit religiösen Themen, mit der Lehre und Verwaltung der Kirche zu befassen. Zu ihrer aktiven Arbeit soll die tätige Nächstenliebe auf Weisung der Bischofschaft gehören. … Aber sie sollen sich nicht nur damit befassen, sondern auch den Glauben fördern und den Frauen helfen, sich in den literarischen, sozialen und häuslichen Aspekten des Lebens weiterzubilden.” (James R. Clark, Hg., Messages of the First Presidency of The Church of Jesus Christ ofLatterday Saints, Salt Lake City, 1965-75, 5:217.)

„Die Errettung der Menschen eröffnet einem das ganze Spektrum menschlicher Aktivität und Entwicklung”, schrieb Elder John A. Widtsoe später. „Linderung von Armut, Linderung von Krankheit, Linderung von Zweifel, Linderung von Unwissenheit -Linderung von allem, was die Freude und den Fortschritt einer Frau hemmt. Welch erhabener Auftrag!” (John A. Widtsoe, Evidences and Reconciliations, Salt Lake City, 1987, Seite 308.)

Zu diesem Auftrag gehört auch das Unterrichten. In einer Offenbarung aus dem Jahre 1830 erklärte der Herr Emma Smith, der Prophet werde sie ermächtigen, „die heilige Schrift zu erläutern und die Kirche zu ermahnen, wie es dir durch meinen Geist eingegeben werden wird” (LuB 25:7). Als sie später ausgewählt wurde, die FHV zu führen, verwies ihr Mann, der Prophet, auf diese Offenbarung, nämlich daß sie „allen die heilige Schrift erläutern” und „den weiblichen Bereich des Gemeinwesens unterweisen” solle. Er erklärte: „Nicht nur sie, sondern auch andere können die gleichen Segnungen erlangen.” (Protokoll vom 17. März 1842, Seite 8.)

Die späteren Präsidenten der Kirche haben immer wieder diese wichtige Aufgabe, nämlich zu unterrichten, betont, und die Führerinnen und Lehrerinnen der FHV kommen dieser Aufgabe auf großartige Weise nach.

Die FHV wurde auf Betreiben der Frauen von Nauvoo gegründet. Eine Gruppe von Frauen, die sich wünschte, eine Gesellschaft zu gründen, die die Schwesternschaft förderte und gute Werke leistete, bat Eliza R. Snow, eine Satzung und Statuten zu verfassen. Als Joseph Smith davon erfuhr, bat er, die Schwestern zusammenzurufen, damit er ihnen etwas Besseres geben könne als eine schriftlich niedergelegte Satzung. Eine Schwester berichtet, er habe gesagt: „Ich werde die Frauen unter dem Priestertum nach dem Muster des Priestertums organisieren.” (Sarah M. Kimball, „Auto-Biography”, Woman’’s Exponent, 1. September 1883, Seite 51.)

Wir haben das Glück, daß wir sorgfältig angefertigte Protokolle der FHV-Versammlungen der ersten beiden Jahre besitzen. Dank dieser Protokolle wissen wir im wesentlichen, welche Anweisungen der Prophet Joseph Smith der neuen Organisation und ihren Mitgliedern gegeben hat. Dieser Jahrestag ist ein passender Zeitpunkt, uns diese prophetischen Anweisungen ins Gedächtnis zu rufen und ihnen neuen Nachdruck zu verleihen.

In seiner ersten formellen Belehrung in der neugegründeten Organisation sagte der Prophet: „Ich bin sehr daran interessiert, daß [die FHV] für den Allerhöchsten auf eine annehmbare Weise aufgebaut wird.” Er sagte weiter: „Wenn wir unterwiesen werden, müssen wir der betreffenden Stimme gehorchen, … damit die Segnungen des Himmels auf uns ruhen können. Alle müssen einträchtig zusammenarbeiten, sonst läßt sich nichts erreichen, auch soll die Vereinigung gemäß dem Priestertum in alter Zeit vorgehen.” (Lehren des Propheten Joseph Smith, Seite 206.)

Der Prophet wollte der neugegründeten Organisation wohl auch zugute kommen lassen, was der Herr der neugegründeten Ersten Präsidentschaft einmal in einer früheren Offenbarung gesagt hatte, nämlich: „Ich gebe euch Weisung, wie ihr vor mir handeln sollt,’ damit es euch zu eurer Errettung gereiche.

Ich, der Herr, bin verpflichtet, wenn ihr tut, was ich sage; tut ihr aber nicht, was ich sage, so habt ihr keine Verheißung.” (LuB 82:9,10.) Die Segnungen, die der FHV verheißen wurden, hingen davon ab, ob ihre Führerinnen und ihre Mitglieder innerhalb der Grenzen tätig waren, die der Herr gesetzt hatte.

Als Joseph Smith zum nächsten Mal mit der FHV zusammenkam, ermahnte er die Schwestern, „ihren Glauben und ihre Gebete immer auf diejenigen zu konzentrieren, die Gott zur Ehre bestimmt und die er an die Spitze gestellt hat, damit sie Führer seien, und ihnen zu vertrauen” (Protokoll vom 28. Mai 1842, Seite 37). Dieser Rat schloß natürlich an die frühere Offenbarung bezüglich des Priestertums an, in der es hieß: „Alle anderen Vollmachten oder Ämter in der Kirche sind Beigaben” zum Melchisedekischen Priestertum (LuB 107:5). Und: „Das Melchisedekische Priestertum hat das Recht auf die Präsidentschaft inne und hat Kraft und Vollmacht hinsichtlich aller Ämter in der Kirche in allen Zeitaltern der Welt.” (LuB 107:8.)

Demzufolge betätigen sich die FHV und die Hilfsorganisationen, die nach ihr gegründet wurden, immer auf Weisung der präsidierenden Priestertumsführer und sind unter dieser Führung groß geworden.

In derselben Versammlung sprach der Prophet auch die Worte aus, die Präsident Hinckley kürzlich als „Charta … der FHV der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage” bezeichnet hat (siehe Ensign, März 1992, Seite 4):

„Diese Vereinigung wird ihre Unterweisung durch die Ordnung erhalten, die Gott festgelegt hat - durch diejenigen, die dazu bestimmt sind, zu führen.” (Lehren des Propheten Joseph Smith, Seite 234.)

Hier erklärte der Prophet, die FHV solle von den Priestertumsführern Unterweisung und Weisung erhalten, die über ihre Aktivitäten präsidierten. Wie die Kollegien der Priestertumsträger in der Kirche solle die FHV sich selbst verwalten, aber sie solle keine unabhängige Organisation sein, sondern ein wesentlicher Teil der Kirche, keine separate Kirche für Frauen.

Der Prophet hat weiter gesagt: „Und jetzt schließe ich für euch im Namen des Herrn mit dem Schlüssel auf, und diese Vereinigung soll sich freuen, und Erkenntnis und Intelligenz werden von nun an herabströmen. Das ist der Anfang besserer Zeiten für diese Vereinigung.” (Protokoll vom 28. Aprü 1842, Seite 40.)

Als Joseph Smith „mit dem Schlüssel aufschloß”, machte er aus der FHV einen offiziellen Teil der Kirche und des Gottesreiches. Damit eröffneten sich den Frauen neue Möglichkeiten, Erkenntnis und Intelligenz aus der Höhe zu erhalten, zum Beispiel durch die heiligen Handlungen des Tempels, die bald eingeführt werden sollten. Und im Zusammenhang mit ihrem Dienst am Nächsten verhieß der Prophet den Frauen: „Wenn ihr so lebt, wie es euer verbürgtes Recht ist, wird nichts die Engel daran hindern können, sich zu euch zu gesellen.” (Protokoll vom 28. April 1842, Seite 38.)

Präsident Joseph Fielding Smith sagte, der Prophet habe damit den Frauen die Möglichkeit eröffnet, „in gewissem Maße göttliche Vollmacht auszuüben, vor allem was die Verwaltung und Unterweisung für die Frauen der Kirche betraf” (ReliefSociety Magazine, Januar 1965, Seite 5.) Präsident Smith meinte dazu weiter: „Die Schwestern haben zwar nicht das Priestertum erhalten, … aber das bedeutet nicht, daß der Herr ihnen keine Vollmacht übertragen hätte. Vollmacht und Priestertum sind zweierlei. Man kann Vollmacht übertragen bekommen - und das gilt auch für die Schwestern - und dann in der Kirche bestimmte Dinge tun, die gültig und für unsere Errettung absolut notwendig sind, wie zum Beispiel die Arbeit, die unsere Schwestern im Haus des Herrn verrichten.” (Relief Society Magazine, Januar 1959, Seite 4.)

Präsident Smiths Ausführungen zum Thema Vollmacht erläutern, was der Prophet Joseph Smith meinte, als er sagte, er organisiere die FHV „unter dem Priestertum und nach dem Muster des Priestertums”. Die Vollmacht, die die Beamtinnen und Lehrerinnen der FHV - ebenso wie die übrigen Hilfsorganisationen - tragen sollten, war die Vollmacht, die ihnen durch die organisatorische Verbindung zur Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage und dadurch zufließen sollte, daß sie von den Priestertumsführern, die sie berufen hatten, eingesetzt wurden.

Der FHV sind keine Priestertumsschlüssel übertragen worden. Schlüsselvollmacht wird dem einzelnen Menschen übertragen und nicht einer Organisation. Das gleiche gilt für die Priestertumsvollmacht und die Vollmacht, die auf Weisung des Priestertums ausgeübt wird. Eine Organisation kann die Ausübung solcher Vollmacht in die richtigen Bahnen lenken, aber sie verkörpert sie nicht. Deshalb wird die Schlüsselvollmacht des Priestertums den Mitgliedern der Ersten Präsidentschaft und des Kollegiums der Zwölf Apostel übertragen und nicht einer Organisation.

Unter der Priestertumsvollmacht des Bischofs präsidiert die Gemeinde-FHV-Leiterin über die Aktivitäten der FHV in der Gemeinde und leitet sie. Die Pfahl-FHV-Leiterin präsidiert über das Amt, zu dem sie berufen worden ist, und übt in diesem Rahmen Vollmacht aus. Das gleiche gilt für die anderen Hilfsorganisationen. Genauso werden Frauen als Missionarinnen berufen und gehen mit der Vollmacht aus, das immerwährende Evangelium zu verkünden, und werden Frauen zur Arbeit im Tempel berufen, wo sie die Vollmacht erhalten, die heiligen Aufgaben, zu denen sie berufen worden sind, wahrzunehmen. Alle fungieren auf Weisung des Priestertumsführers, der die Schlüsselvollmacht des Priestertums erhalten hat, diejenigen zu leiten, die in seinem Zuständigkeitsbereich arbeiten.

Der Prophet Joseph Smith hat den Schwestern zu seiner Zeit erklärt, er habe für sie etwas Besseres als eine schriftlich festgelegte Satzung. Sie sollten unter der Vollmacht des Priestertums organisiert werden und die weltlichen Vorstellungen von Macht ablegen und nach der Macht streben, die zum Zweck dieser Arbeit vom Himmel kommt nämlich zu den Menschen, die ihre Zeit und ihre Talente auf die Weise des Herrn nutzen.

Wenn wir die Anweisungen des Propheten an die erste FHV betrachten, dürfen wir nicht vergessen, daß damals, in der Anfangszeit der Kirche, noch mehr Offenbarung erfolgen sollte. Als der Prophet also zu den Schwestern darüber sprach, daß es angebracht sei, anderen die Hände aufzulegen und sie zu segnen, sagte er zugleich mahnend, „die Zeit ist noch nicht gekommen, daß dies in der rechten Ordnung geschieht die Kirche ist noch nicht ordnungsgemäß organisiert und kann das auch erst nach Vollendung des Tempels sein” (Protokoll vom 28. April 1842, Seite 36). In den hundert darauffolgenden Jahren, als die Mitglieder einen Tempel in der Nähe hatten, erforderte die „rechte Ordnung”, daß diese und andere heilige Bräuche auf den Tempel beschränkt wurden.

Ich möchte zum Abschluß noch auf die Aufgaben der Väter und Mütter und der Priestertumsführer eingehen, und zwar unter besonderer Berücksichtigung der Interessen der FHV.

Präsident Lee hat den Männern wiederholt gesagt: „Die wichtigste Arbeit für den Herrn, die Sie jemals tun werden, ist das, was Sie in Ihren vier Wänden tun.” (Ensign, Februar 1972, Seite 51.) Das gilt auch für die Frauen, und die FHV muß alles tun, um das in ihrem Unterricht zu vermitteln. Wir können gar nicht genug betonen, wie überaus wichtig die Aufgabe ist, die der Vater im Himmel den Müttern übertragen hat, die in den Familien der Heiligen der Letzten Tage Lehrerin und Arbeiterin sind und dort die Maßstäbe setzen. Die Mütter in diesen Familien vermitteln den leicht zu beeindruckenden Söhnen und Töchtern Gottes die erste und nachhaltigste Orientierung für ihren Erdenweg hin zum ewigen Leben.

Brüder, wir wissen, daß das Priestertum die Macht Gottes ist, die den Männern übertragen wird, damit sie zum Segen und zur Errettung aller Menschen tätig werden können. Wir bezeichnen die Priestertumsträger zwar manchmal als „das Priestertum”, aber wir dürfen niemals vergessen, daß jemand, der das Priestertum trägt, es nicht besitzt oder verkörpert. Es wird dem Priestertumsträger anvertraut, damit er diese heilige Gabe gleichermaßen zum Nutzen von Männern, Frauen und Kindern gebraucht. Elder John A. Widtsoe hat gesagt: „Auf die Segnungen, die mit dem Priestertum einhergehen, hat der Mann keinen größeren Anspruch als die Frau.” (Priesthood and Church Government, Salt Lake City, 1939, Seite 38.) Zum Beispiel müssen unsere jungen Mädchen genauso viel Gelegenheit erhalten, durch das Priestertum gesegnet zu werden, wie die jungen Männer.

Manche Führer auf verschiedenen Ebenen der Kirche vernachlässigen diese Grundprinzipien. Manche beraten sich nicht regelmäßig mit den Führerinnen der Hilfsorganisationen, wie es in den kirchlichen Handbüchern festgelegt ist. Präsident Kimball hat den Priestertumsführern der Kirche erklärt, was in dieser Hinsicht gilt: „Unsere Schwestern wollen nicht mit Herablassung behandelt werden; sie wollen als unsere Schwestern und uns ebenbürtig geachtet werden. Ich spreche nicht deshalb darüber, meine Brüder, weil die Lehren der Kirche in bezug auf die Frauen in Frage stehen, sondern weü in einigen Situationen unser Verhalten fragwürdig ist.” (Ensign, November 1979, Seite 49.)

Die Priestertumsführer sind angewiesen, in enger Zusammenarbeit und Partnerschaft mit den Führerinnen unserer Hilfsorganisationen zusammenzuarbeiten: „Wenn die HO-Führungsbeamten gemeinsam mit den Priestertumsführern daran arbeiten, die Mission der Kirche zu erfüllen, gedeiht das irdische Reich des Herrn und wird jedes Mitglied gestärkt.” (Handbuch Führung im Melchisedekischen Priestertum, 1990, Seite 2.)

Nur in Einigkeit können wir den Weg des Herrn gehen, denn er hat gesagt: „Seid eins! Und wenn ihr nicht eins seid, dann seid ihr nicht mein.” (LuB 38:27.)

Eine der großen Aufgaben der FHV besteht darin, die Frauen als Schwestern zusammenzubringen, so wie die Priestertumskollegien die Männer als Brüder zusammenbringen. Aber wir alle müssen daran denken, daß weder die Schwesternschaft noch die Bruderschaft Selbstzweck sind. Vielmehr dienen sie der geistigen Entwicklung des einzelnen und dem kooperativen Dienen. Der höchste Ausdruck wahren Frauentums und Mannestums ist der neue und immerwährende Bund der Ehe zwischen Mann und Frau. Nur diese Beziehung gipfelt in der Erhöhung. Wie der Apostel Paulus gelehrt hat: „Im Herrn gibt es weder die Frau ohne den Mann noch den Mann ohne die Frau.” (l Korinther 11:11.) Das gemeinsame Ziel der Bruderschaft in unseren Priestertumskollegien und der Schwesternschaft in der FHV besteht also darin, Mann und Frau in der heiligen Ehe- und Familienbeziehung zusammenzubringen, die zum ewigen Leben hinführt, das „die größte von allen Gaben Gottes” ist (siehe LuB 14:7).

Wir sind dankbar für den Erretter, der dieses große Ziel erreichbar gemacht hat, für seine Priestertumsvollmacht, kraft deren die notwendigen heiligen Handlungen vollzogen werden, und für die großen Männer und Frauen, deren Leben ein inspirierendes Vermächtnis des Dienstes an Gott ist. Im Namen Jesu Christi. Amen.