Wir haben uns versammelt

Es ist wunderbar, daß wir alle sechs Monate zu diesen weltweiten Konferenzen zusammenkommen können. Wir finden uns aus allen Teilen der Welt ein, um einander Zeugnis zu geben, Weisung zu empfangen und als Brüder und Schwestern zusammenzusein. Wir genießen eine Geselligkeit, die so angenehm und ein so wichtiger Teil der Kultur dieser großartigen Organisation ist.

Seit mehr als einem Jahrhundert gehen diese Versammlungen von diesem historischen Tabernakel aus. Von dieser Kanzel ist das Wort Gottes ausgegangen. Im Lauf der Jahre sind die Sprecher gekommen und gegangen. Die Persönlichkeiten sind unterschiedlich, aber der Geist ist gleich. Dieser Geist ist gemeint, wenn der Herr sagt: „Darum können der, der predigt, und der, der empfängt, einander verstehen, und sie werden beide erbaut und freuen sich miteinander.‟ (LuB 50:22.)

Das große Tabernakel scheint Jahr für Jahr kleiner zu werden. Bei manchen Regionskonferenzen kommen wir mit weitaus größeren Gruppen unter einem einzigen Dach zusammen. Wir waren beispielsweise vor noch nicht so langer Zeit in der Region Tacoma im Bundesstaat Washington. An einem Sonntagmorgen hatten wir den Vorzug, zu 17328 dort versammelten Heiligen der Letzten Tage zu sprechen. Die Akustik war allerdings nicht so gut wie in diesem bemerkenswerten Gebäude.

Natürlich nehmen dank der Wunder der elektronischen Medien viel mehr Menschen teil, als hier am Tempelplatz sind. Das Tabernakel wird immer mehr zum Sendestudio, von dem aus die Konferenzen über Radio, Fernsehen, Kabel, Satellit und auf anderen Wegen zu den vielen Zehntausenden von Ihnen in die verschiedenen Teile der Welt übertragen werden. Die Konferenzen können in den ganzen Vereinigten Staaten, in Kanada und in der Karibik verfolgt werden. Sie werden in viele Gebiete der Britischen Inseln und Europas übertragen. Wir hoffen, daß die Zeit nicht mehr fern ist, wo sie auf die Inseln des Pazifiks, nach Neuseeland und Australien, in die Länder Asiens, nach Mexiko und Mittel- sowie Südamerika ausgestrahlt werden. Schon jetzt kann mich mehr als die Hälfte der Mitglieder der Kirche mühelos hören und sehen, während ich mich an Sie wende.

Direkt unter der Stelle, wo ich jetzt spreche, im Keller des Tabernakels, arbeitet eine große Gruppe von Übersetzern, so daß jeder, der es wünscht, in seiner Muttersprache mithören kann. Ich bezeige meine Hochachtung und meinen Dank für den immensen Dienst dieser engagierten Männer und Frauen, die der Übersetzungsarbeit so großzügig ihre Zeit und ihre Talente schenken.

Der kleine Stein, der sich ohne Zutun von Menschenhand vom Berg losgerissen hat, rollt dahin, um die Erde zu erfüllen. (Siehe LuB 65:2.) Wie wunderbar ist es doch, Teil dieses wachsenden Reiches unseres Herrn zu sein! Keine politischen Grenzen trennen das Herz der Kinder Gottes, ganz gleich, wo sie auch leben mögen. Wir gehören alle zu einer großen Familie. Wir sind Söhne und Töchter Gottes. Wir stehen im Dienst seines geliebten Sohnes. Er ist unser Erlöser und unser Erretter, und in unserem Herzen brennt ein Zeugnis dieser Wahrheit. Jeder hat Anspruch auf solch ein Zeugnis von diesem Werk. Die persönliche Erkenntnis großer grundlegender Wahrheiten verbindet uns zu dem, was wir die Kirche und das Reich Gottes nennen.

So kommen wir also alle sechs Monate zusammen, um unseren Glauben zu erneuern, um unser Verständnis von dem, was göttlich ist, zu erweitern und um unsere Liebe und Achtung für einander in dieser großartigen Bruder- und Schwesternschaft zum Ausdruck zu bringen, die wir alle als die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage kennen. Mit Ihnen freue ich mich auf die Versammlungen, an denen wir heute und morgen teilnehmen, und bete, daß der Herr uns, jeden von uns, segne, daß der Heilige Geist uns begleitet.

Ich erflehe den Segen des Herrn auf alle, die sprechen, die singen, die beten und insbesondere, mit großer Liebe und Wertschätzung in meinem Herzen, auf alle, die durch die Stimme des Geistes zuhören. Im Namen Jesu Christi. Amen.