2000–2009
Glaube, Hingabe und Dankbarkeit
April 2000


Glaube, Hingabe und Dankbarkeit

Ich hoffe, dass wir für die Erkenntnis und die Zeugnisse und die Gefühle, die wir haben, ... von Herzen dankbar sind.

Vor etwas mehr als zwei Jahren wandte sich Präsident Gordon B. Hinckley in einer Versammlung, in der er bekannt gab, dass dieses Gebäude im Jahr 2000 gebaut werden würde, anschließend an mich und sagte: „David, icherwarte, dass du da sein wirst.“

Präsident, ich bin hier. Und ich hoffe, dass er sagen wird, wir brauchen noch ein weiteres Jahr oder so oder was auch immer und dass er erwartet, dass ich da sein werde, ich hoffe, er wird das sagen, denn ich werde seinen Anweisungen folgen.

Es ist eine Freude, hier mit Ihnen zu sein und dieses großartige historische Versammlungsgebäude zu sehen. Ich habe mich über Präsident Hinckleys Bemerkungen über den Walnussbaum gefreut, aus dem dieses Pult gemacht wurde. Das Pult im Tabernakel hatte sowohl ein rotes als auch ein gelbes Licht, das dem Sprecher zeigte, wie viel Zeit er noch hatte. Wenn wir älter werden, lässt unsere Sehkraft gewöhnlich nach. Wenn das gelbe Licht anging und man dem keine Beachtung schenkte, fing das rote Licht an zu blinken. Bruder LeGrand Richards sagte, als die Lichter gerade neu installiert waren: „Hier hat jemand so ein dummes Licht angebracht.“ Dann sagte er: „Ich lege einfach meine Hand darauf.“ Hier gibt es kein solches Licht, ich weiß also nicht, wann ich aufhören werde.

Wie ich mich freue, mit Ihnenallen hier zu sein! Wenn ich diese große Zuhörerschaft betrachteund an unsere Anfänge zurückdenke--an unsere so bescheidenenAnfänge--denken Sie nur an das Blockhaus von Peter Whitmer in Fayette im Bundesstaat New York. Soweit ich mich erinnere, war es etwa sechs auf neun Meter groß. Oben befanden sich zwei kleine Schlafzimmer. Dort lebte die Familie von Peter Whitmer. Es gab keine Wasserleitungen. Draußen war ein Brunnen und es gab nur einen Kamin, der zum Kochen und Heizen benutzt wurde, doch in diesem bescheidenen Gebäude wurde vor 170 Jahren die Kirche gegründet. Stellen Sie sich das nur vor.

Der Prophet Joseph Smith hatte eine Offenbarung mit Anweisungen im Hinblick auf die Gründung der Kirche empfangen. Und in dieser bescheidenen kleinen Hütte wurde nicht nur die Kirche gegründet; auch die übersetzung des Buches Mormon wurde in einem dieser oberen Schlafzimmer, das dem Propheten Joseph und Oliver Cowdery zur Verfügung gestellt wurde, vollendet. In diesem kleinen Haus wurden die ersten ältesten der Kirche ordiniert, als der Prophet Joseph Smith zunächst Oliver Cowdery ordinierte und dann Oliver den Propheten Joseph ordinierte. In diesem kleinen Haus wurde die erste Abendmahlsversammlung abgehalten, nachdem die Kirche gegründet worden war. Stellen Sie sich das nur vor. Die Schwestern brachten Brot und Traubensaft für das erste Abendmahl. Das waren die bescheidenen Anfänge dessen, was wir heute hier erleben.

Wenn wir hier sitzen und die vielen Zuhörer sehen, ist es aufregend, über unsere Zukunft nachzudenken und auf die bescheidenen Anfänge der Pioniere zurückzublicken. Im Jahr 1820 erschienen Gott der Vater und sein Sohn infolge des demütigen Gebets des Propheten Joseph Smith im heiligen Wald diesem 14-jährigen Jungen, und das war der Beginn dieses Werkes, der Wiederherstellung des Evangeliums.

Denken Sie an 1830--an die Versammlung in diesem kleinen Blockhaus, das eine Zeit lang der Hauptsitz der Kirche war. Stellen Sie sich eine solche historische, doch auch himmlische Versammlung in diesem sechs auf neuen Meter großen Haus im Grenzland vor. Es wird auch von Peter Whitmers Frau Mary berichtet. Mary Whitmer stand an jenem Sonntagmorgen früher auf und ging ins Wohnzimmer, wo viele auf dem Boden schliefen, mit einer selbst gemachten Steppdecke zugedeckt. Sie waren mit dem Wagen oder dem Buggy oder zu Pferd gekommen-- Freunde und andere, die gehört hatten, was sich am 6. April ereignen sollte. Es waren wahrscheinlich 50 Personen zu dieser Versammlung gekommen.

Nach diesen so bescheidenen Anfängen sind wir heute hier zusammengekommen. Wir wollen einfach sagen: „Halleluja! Dem Herrn sei gedankt für alles, was sich zugetragen hat.“ Wenn ich hier stehe, kommen mir Worte des Glaubens, der Hingabe und der Dankbarkeit in den Sinn--der Glaube der Menschen und der Glaube, den wir zeigen, indem wir heute hier sind, die Hingabe dieser frühen Mitglieder und die Hingabe, die wir zeigen, und unser Herz ist voll Dankbarkeit für das, was sich zugetragen hat, und für das, was vor uns liegt.

Ich bin so dankbar, dass ich hier sein kann, für meine Vorfahren, für meine Frau Ruth, für unsere Kinder und alle unsere Enkel. Unsere Familie hat die Tradition entwickelt, dass wir an diesem Tag, wo auch immer wir leben, aufstehen, ob nun vor dem Fernseher, wenn wir zu Hause sind, oder in unserem Gemeindehaus oder im Konferenzzentrum, und die rechte Hand heben, um die Beamten der Kirche zu bestätigen, vor allem unseren lebenden Propheten. Also habe ich mir heute vorgestellt, wie unsere Nachkommen in Brüssel in Belgien, in London, in Virginia, in North Carolina, in Texas und in Kalifornien heute rechtwinklig die Hand heben und lernen, wie man es tut, lernen, dass es in der Kirche wichtig ist, die Führer zu unterstützen.

Mein Herz ist heute voller Dankbarkeit für die Offenbarungen, die dem Propheten Joseph Smith gegeben wurden, und für alles, was er getan hat, um die Wiederherstellung in Gang zu bringen, die Offenbarungen, die für das Vorankommen dieses Werkes notwendig waren, Zeile um Zeile und Weisung um Weisung. Denken Sie über die harten Anfänge nach--die so bescheidenen Anfänge--und sehen Sie uns heute an.

Er empfing die Offenbarung, die heute den ersten Abschnitt in Lehre und Bündnisse bildet, in der der Herr verhieß, dass Joseph Smith und andere die Macht und die Vollmacht erhalten würden, die Kirche „aus der Dunkelheit, aus dem Finstern, hervorzubringen“ (LuB 1:30). überlegen Sie einmal, was unter der inspirierten Führung von Präsident Hinckley geschehen ist, denken Sie an das Joseph Smith Building, das wir heute haben, wodurch das wunderschöne alte Gebäude, das einmal das Hotel Utah war, bewahrt wurde und das nun ein so schönes Gebäude ist. Das ist aus der Inspiration hervorgegangen, die Präsident Hinckley gegeben wurde. Und denken Sie an dieses Gebäude, an die Führung, die er erhalten hat, wie er es uns erläutert hat. Deshalb hoffe ich, dass wir alle, die wir heute hier versammelt sind, für die Erkenntnis und die Zeugnisse und die Gefühle, die wir haben, nämlich dass dies hier nur der Anfang ist, von Herzen dankbar sind. Dies ist nur ein Kapitel in der weiteren Entwicklung dieses Werkes.

Wenn wir an den bescheidenen Ort in Fayette, New York, denken, an das, was sich seither zugetragen hat, was sich in unserem Leben ereignet hat, mit unseren Vorfahren, dann hoffe ich, dass wir alle diese Dankbarkeit empfinden und den Wunsch haben, sie an unsere Nachkommen weiterzugeben, auch die Erkenntnis, die wir besitzen, und das Zeugnis, dass dieses Werk wahr ist. Ich hoffe, wir sind dankbar für die ewigen Segnungen, die wir empfangen können, wenn wir sehen und miterleben, wie in aller Welt immer mehr Tempel gebaut werden und diese Segnung den Menschen zuteil wird.

Bruder Pace hat vorhin über die Schwierigkeiten gesprochen, die wir in Ghana haben; ich weiß, dass das in Ordnung kommt. Ich stand dort auf dem Campus der Universität unter einem Baum und weihte Ghana für die Verkündigung des Evangeliums. Bruder Banyan Dadson, der Vizepräsident der Universität und Mitglied der Kirche war, war damals dabei und erklärte, wie die einheimische Bevölkerung in Ghana diesen Teil Westafrikas besiedelt hatte und welch ein Segen das für diese Stämme gewesen war. Ich weiß, dass dieses Problem gelöst wird; das wird nur ein Kapitel in der weiteren Entwicklung dieses Werkes sein.

Präsident Hinckley sprach vor kurzem über die Bindeglieder in seiner Familie; er verglich seine Familie mit einer Kette und sagte, er hoffe, dass er ein starkes Glied in dieser Kette sei und die Verbindung stark bleiben würde. Er erzählte, wie er einmal versucht hatte, auf ihrem Besitz einen Baumstumpf herauszuziehen, und dass die Kette gebrochen war. Er ging in den Laden und kaufte ein neues Kettenglied, um die Kette zu reparieren, damit sie den Baumstumpf herausziehen konnten, was ihnen schließlich auch gelang. Er sagte, er dachte dabei an seine Verantwortung gegenüber seinen Nachkommen, nämlich in dieser Kette ein starkes Bindeglied zu bleiben. (Siehe „Keep the Chain Unbroken,“ Brigham Young Magazine, Frühjahr 2000, 6.)

Ich hoffe und bete, dass wir alle in unseren Familien den Wunsch haben, in unserer Familienkette, für unsere Nachkommen, ein starkes Bindeglied zu sein, so dass die ewigen Segnungen, die zum Evangelium gehören, die Segnungen des Tempels und der Ewigkeit, in unserer Familie so gelehrt werden, dass sie für immer andauern und viele, viele Menschen beeinflussen. Sorgen Sie dafür, dass diese Bindeglieder in Ihrer Kette stark sind und dass Sie Ihr Zeugnis und Ihre Hingabe an zukünftige Generationen weitergeben. Die große Zuhörerschaft heute ist nur ein Kapitel in dem, was sich zutragen wird, wenn sich dieses Werk weiter über die ganze Welt ausbreitet.

Der Erretter erschien nach seiner Auferstehung am Ufer, als Petrus und die anderen wieder fischen gegangen waren. Er fragte sie, ob sie etwas gefangen hatten, aber sie hatten nichts gefangen. Er forderte sie auf, das Netz auf der anderen Seite auszuwerfen. Sie kennen die Geschichte ja gut.

Sie zogen das Netz, das voller Fische war, an Land. Als sie am Ufer saßen, fragte der Erretter den Petrus: „Liebst du mich mehr als diese?“ und zeigte dabei auf die wertvollen Fische, die im Netz hüpften. „Liebst du mich mehr als diese?“

Und Petrus sagte: „Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe.“

Dann sagte er: „Weide meine Lämmer!“ Dann fragte er Petrus zum zweiten und zum dritten Mal und wies ihn an: „Weide meine Schafe! ... Weide meine Schafe!“ (Siehe Johannes 21:15–17.)

Mögen wir das Zeugnis und den Wunsch im Herzen haben, andere zu unterweisen, zu erklären, woran wir glauben, und ein rechtschaffenes Leben zu führen, das gute Leben zu führen, den Menschen ein Vorbild zu sein und dieses Werk nicht nur durch das, was wir sagen, sondern auch dadurch, wie wir uns verhalten, wie wir leben, wie wir die Kirche repräsentieren und was für ein Beispiel wir den Menschen geben, weiter zu verbreiten.

Ich weiß, dass Gott lebt, dass er unser Vater ist--er liebt uns alle--und dass Jesus der Christus ist, der Sohn des lebendigen Gottes. Sie leben wirklich. Das bezeuge ich und gebe Ihnen meine Liebe und mein Zeugnis im Namen Jesu Christi, amen.