2000–2009
Konzentration auf das Wesentliche und Prioritäten
April 2001


Konzentration auf das Wesentliche und Prioritäten

“Eine weise genutzte verfügbare Information ist weit kostbarer als die Vielzahl, die man ungenutzt lässt.”

Wir nähern uns dem Ende dieser wundervollen Konferenz, und es ist wohl angebracht, dass wir uns fragen, was wir nun, aufgrund dessen, was wir von den Dienern des Herrn gehört haben, zu werden anstreben.

Wir sind rechenschaftspflichtig und werden danach beurteilt, wie wir das, was wir erhalten haben, nutzen. Dieses ewige Prinzip gilt für alles, was wir erhalten haben. Im Gleichnis vom anvertrauten Geld (siehe Matthäus 25:14–30) lehrt der Erretter dieses Prinzip in Bezug auf die Art, wie wir unser Eigentum nutzen. Der Grundsatz der Rechenschaftspflicht gilt auch für die geistigen Ressourcen, die uns in den Lehren, die wir haben, anvertraut werden, und für die kostbaren Stunden und Tage, die einem jeden von uns in unserem Erdenleben bemessen sind.

Ich möchte untersuchen, wie sich der Grundsatz der Rechenschaftspflicht darauf beziehen lässt, wie wir das Mehr an Zeit und Informationen, das wir heute haben, nutzen.

Aufgrund der höheren Lebenserwartung und der modernen zeitsparenden Geräte haben die meisten von uns viel mehr Zeit zur freien Verfügung als unsere Vorfahren. Wir müssen darüber, wie wir mit dieser Zeit umgehen, Rechenschaft ablegen. “Du sollst nicht deine Zeit müßig verbringen” (LuB 60:13), und “hört auf, müßig zu sein” (LuB 88:124), gebot der Herr den Missionaren und Mitgliedern der Anfangszeit. “Die Zeit vergeht im Fluge”, singen wir in einem beliebten Kirchenlied, “und kehrt nicht mehr zurück. Sie kommt und eilt vorüber; nutze den Augenblick! Wenn du nicht darauf achtest, entfliehet dir die Zeit, denn rasch fließt unser Leben ins Meer der Ewigkeit.” (“Die Zeit vergeht im Fluge”, Gesangbuch, Nr. 143.)

Die Bedeutung der Zeit, die uns zur freien Verfügung steht, ist aufgrund der modernen Datenauffindungstechnik immens gestiegen. Ob zum Guten oder zum Bösen – technische Hilfsmittel wie das Internet und die Compact Disc vermitteln uns auf Knopfdruck eine unglaubliche Menge an Informationen, Einsichten und Bildern. Wir haben nicht nur den Schnellimbiss, sondern auch schnelle Datenübertragung und schnelle Fakten. Die Auswirkungen dieser Ressourcen auf manche von uns scheinen wohl die Prophezeiung des Propheten Daniel zu erfüllen, dass nämlich in den Letzten Tagen viele nachforschen werden, “und die Erkenntnis wird groß sein”. (Daniel 12:4.)

Da wir heute so viel mehr Freizeit und so unendlich viele Möglichkeiten haben, sie zu nutzen, tun wir gut daran, die Grundprinzipien zu überdenken, von denen wir uns leiten lassen sollen. Die zeitlichen Umstände mögen sich ändern, aber die ewigen Gesetze und Prinzipien, die unsere Entscheidungen bestimmen sollen, ändern sich nie.

I.

Die folgende einfache Geschichte enthält eine Warnung. Ich mag diese Geschichte, weil man sie gut in verschiedene Sprachen und Kulturen übertragen kann.

Zwei Männer wurden Geschäftspartner. Sie bauten einen kleinen Schuppen an einer vielbefahrenen Straße. Dann kauften sie einen Lkw und fuhren zum Feld eines Farmers, wo sie eine Wagenladung Melonen kauften, das Stück für einen Dollar. Dann fuhren sie mit dem vollbeladenen Lkw zu ihrem Schuppen an der Straße, wo sie die Melonen für einen Dollar das Stück verkauften. Sie fuhren wieder zum Feld des Farmers und kauften eine weitere Wagenladung Melonen, das Stück für einen Dollar. Wieder brachten sie sie zur Straße, wo sie auch diese Melonen für einen Dollar das Stück verkauften. Als sie dann wieder zum Feld des Farmers fuhren, um eine weitere Wagenladung zu holen, sagte der eine Partner zum anderen: “Wir verdienen an diesem Geschäft eigentlich nicht sehr viel, was meinst du?” “Nein”, meinte der andere. “Vielleicht brauchen wir einen größeren Lkw.”

Auch wir brauchen keine größere Wagenladung an Informationen. Wie die beiden Partner in meiner Geschichte brauchen wir vor allem eine deutlichere Vorstellung davon, wie wir das, was wir bereits haben, bewerten und nutzen sollten.

Dank der modernen Technik sind der Inhalt riesiger Bibliotheken und anderer Datenquellen vielen von uns heute leicht zugänglich. Manche Menschen verbringen unzählige Stunden mit ziellosem Surfen im Internet, mit trivialer Fernsehunterhaltung oder der Sichtung anderer umfangreicher Informationsquellen. Aber zu welchem Zweck? Die Menschen, die sich auf diese Weise betätigen, sind wie die beiden Geschäftspartner in meiner Geschichte – sie forschen hier und da und sammeln und sammeln, und dabei entgeht ihnen die wesentliche Wahrheit, dass wir aus unseren Anstrengungen nur dann Nutzen ziehen können, wenn wir den wahren Wert dessen kennen, was wir bereits haben.

Ein Dichter beschrieb diese Sinnestäuschung als “endlosen Kreislauf”, der “Wörter vermittelt, ohne dass man das Wort an sich versteht”, wobei “Weisheit” verloren geht und “bloßes Wissen vermittelt wird” und das “Wissen” schließlich in den “Informationen untergeht” (T. S. Eliot, “Choruses from The Rock’”, The Complete Poems and Plays [1971], Seite 96).

Wir haben Zugang zu tausendmal mehr Informationen als Thomas Jefferson oder Abraham Lincoln. Aber wer von uns würde meinen, er wäre tausendmal gebildeter als sie oder leistete seinen Mitmenschen einen tausendmal größeren Dienst als sie? Was diese beiden Männer uns hinterlassen haben – darunter die amerikanische Unabhängigkeitserklärung und die Gettysburg-Rede – ist überaus erhaben und ist wohl nicht auf ihre umfangreichen Informationsquellen zurückzuführen, denn ihre Bibliotheken waren nach unseren Maßstäben vergleichsweise klein. Aber sie nutzten ihre begrenzten Informationen weise und inspiriert.

Eine weise genutzte verfügbare Information ist weit kostbarer als die Vielzahl, die man ungenutzt lässt. Ich musste das als Jurastudent erkennen, auch wenn es eigentlich auf der Hand liegt.

Vor über 45 Jahren lernte ich eine juristische Bibliothek mit Hunderttausenden juristischen Büchern kennen. (Heute ständen in einer solchen Bibliothek weitere Millionen Seiten auf elektronischen Datenträgern zur Verfügung.) Als ich einmal begann, für mein Studium eine Hausarbeit zu erstellen, brachte ich viele Tage damit zu, in Hunderten von Büchern nach den nötigen Unterlagen zu suchen. Bald wurde mir klar – was eigentlich auf der Hand lag (und was ein erfahrener Forscher schon weiß) –, dass ich die mir zugeteilte Aufgabe niemals in der verfügbaren Zeit schaffen konnte, wenn ich mich bei meiner Forschung nicht von Anfang an auf das Wesentliche konzentrierte und rechtzeitig mit dem Nachforschen aufhörte, damit ich genug Zeit hatte, meine Funde zu analysieren und meine Schlussfolgerungen niederzuschreiben.

Da wir in den wundervollen Ressourcen, die uns zur Verfügung stehen, ein Übermaß an Informationen haben, müssen wir uns auf das Wesentliche konzentrieren, sonst geht es uns wie den Menschen in der allseits bekannten Prophezeiung über die Menschen in den Letzten Tagen, “die immer lernen und die doch nie zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen können” (2 Timotheus 3:7). Wir brauchen außerdem Ruhe und müssen gebeterfüllt nachsinnen, um Informationen in Erkenntnis und die gereifte Erkenntnis in Weisheit umzusetzen.

Außerdem müssen wir darauf achten, dass wir Schädliches meiden. Die Fülle an Informationen und Bildern im Internet macht es einfach erforderlich, dass wir genau darauf achten, dass wir nicht an Pornografie gelangen, die sich in unserer Gesellschaft immer mehr zu einer Plage entwickelt. Wie die Zeitung Deseret News vor kurzem in einem Leitartikel anmerkte, “sind Bilder, die früher in der hintersten Ecke der Ladentheke versteckt waren, heute nicht weiter entfernt als einen Mausklick” (“Staying ahead of Pornography”, 21–22. Februar 2001, Seite A12). Im Internet hat man fast mühelos Zugang zu Pornografie und muss dazu häufig nicht einmal die eigene Wohnung oder das Zimmer verlassen. Außerdem erleichtert das Internet die verbrecherischen Aktivitäten von Erwachsenen, die die Anonymität und den leichten Zugang nutzen, um sich zu bösen Zwecken an Kinder heranzumachen. Eltern und Jugendliche, passt auf!

Diese leicht zugängliche Flut an Informationen können wir auf vielfache Weise mit dem Evangelium in Zusammenhang bringen. Auf unserer kirchlichen Website sind jetzt beispielsweise alle Generalkonferenzansprachen und andere Inhalte der kirchlichen Zeitschriften aus den letzten 30 Jahren zu finden. Die Lehrer können sich zu jedem beliebigen Thema eine Unmenge an Informationen herunterladen. Ein Handzettel, der genau zum Thema passt, kann den Unterricht sehr bereichern. Aber eine Vielzahl von Handzetteln kann auch von unserem Bemühen ablenken, die Grundbegriffe des Evangeliums deutlich und vom Zeugnis begleitet zu vermitteln. Stapel an Ergänzungsmaterial können arm machen, statt zu bereichern, da sie den Blick der Schüler von den zu besprechenden Grundsätzen ablenken und sie davon abbringen können, sich gebeterfüllt darum zu bemühen, diese Grundsätze auf sich zu beziehen.

Nephi hat erklärt: “Weidet euch an den Worten von Christus; denn siehe, die Worte von Christus werden euch alles sagen, was ihr tun sollt.” (2 Nephi 32:3.) So konzentriert man sich auf das Wesentliche. Nephi hat anhand der heiligen Schriften gelehrt und dazu gesagt: “Ich verglich alle Schriften mit uns, damit wir davon Nutzen hätten und lernen könnten.” (1 Nephi 19:23.) Das ist der persönliche Bezug.

Um noch weiter zu veranschaulichen, dass wir uns bei der Nutzung und Vermittlung der bedeutenden Informationsquellen der Vergangenheit auf das Wesentliche konzentrieren müssen, bitte ich Sie zu vergleichen, welchen Nutzen das, was Brigham Young vor 140 Jahren zu seinen Zuhörern sagte, im Vergleich zu dem hat, was Präsident Hinckley und andere Diener des Herrn einem jeden von uns jetzt anlässlich dieser Konferenz sagen. Oder vergleichen Sie doch den Wert irgendwelcher anderen Fakten oder Ratschläge aus der fernen Vergangenheit mit dem, was unser Pfahlpräsident anlässlich der letzten Pfahlkonferenz oder unser Bischof letzten Sonntag gesagt hat.

Am Allerwichtigsten ist allerdings das, was der Geist uns gestern Abend oder heute Morgen zu unseren konkreten Bedürfnissen eingegeben hat. Jeder von uns sollte sorgsam darauf bedacht sein, seine Zeit nicht so völlig von der aktuellen Flut an Informationen beherrschen zu lassen, dass wir uns nicht mehr darauf konzentrieren können, die leise, sanfte Stimme zu hören und zu beachten, die einen jeden von uns durch die Schwierigkeiten des heutigen Tages geleiten kann.

Ich hoffe, dass diese mahnenden Worte dazu, dass wir uns auf das Wesentliche konzentrieren müssen, nicht so verstanden werden, dass ich völlig gegen die Nutzung der neuen Technik wäre, die uns eine solche Fülle an Informationen leicht zugänglich macht. Ich will mit Brigham Young sagen:

“Jede Entdeckung in Wissenschaft und Kunst, die wirklich wahr ist und der Menschheit etwas nützt, kommt durch direkte Offenbarung von Gott… . Wir sollten alle diese großen Entdeckungen nutzen … und unseren Kindern den Nutzen aus jedem Bereich nützlicher Erkenntnis zukommen lassen, um sie darauf vorzubereiten, dass sie vorangehen und in diesem großen Werk sinnvoll mitarbeiten.” (Deseret News, 22. Okt. 1862, Seite 129.)

II.

Außerdem brauchen wir Prioritäten. Von unseren Prioritäten hängt es ab, was wir im Leben suchen. Bei dem meisten, was anlässlich dieser Konferenz gelehrt worden ist, geht es um die Prioritäten. Ich hoffe, dass wir diesen Lehren Beachtung schenken.

Jesus hat zu den Prioritäten Folgendes gesagt: “Trachtet nicht nach den Dingen dieser Welt, sondern trachtet zuerst danach, das Reich Gottes aufzubauen und seine Rechtschaffenheit aufzurichten, dann wird euch dies alles hinzugefügt werden.” (Matthäus 6:38; Joseph-Smith-Übertragung.) “Trachtet zuerst danach, das Reich Gottes aufzubauen” – damit ist gemeint, dass Gott und sein Werk oberste Priorität haben müssen. Das Werk Gottes besteht darin, das ewige Leben seiner Kinder zustande zu bringen (siehe Mose 1:39), und dazu gehören das Geborenwerden, das Umsorgen, das Erziehen und Siegeln der Kinder des himmlischen Vaters. Alles andere ist dem nachgeordnet. Denken Sie an diese Realität, während wir uns jetzt mit einigen Lehren und Beispielen zum Thema Prioritäten befassen. Wie jemand gesagt hat: Wenn wir das Reich Gottes nicht an die erste Stelle setzen, ist es letztlich nebensächlich, wofür wir uns stattdessen entschieden haben.

Was die Erkenntnis betrifft, so hat die religiöse Erkenntnis, die wir im Tempel lernen, die höchste Priorität. Diese Erkenntnisse entnehmen wir der expliziten und der symbolischen Unterweisung bei der Begabung und den Eingebungen des Geistes, die uns zuteil werden, wenn wir nach der Offenbarung, die an diesem heiligen Ort möglich ist, trachten und dafür empfänglich sind.

Zum Thema Eigentum hat Jesus erklärt: “Der Sinn des Lebens besteht nicht darin, dass ein Mensch aufgrund seines großen Vermögens im Überfluss lebt.” (Lukas 12:15.) Folglich sollten wir uns auch nicht “hier auf der Erde” Schätze sammeln, “wo Motte und Wurm sie zerstören und wo Diebe einbrechen und sie stehlen” (Matthäus 6:19). Mit anderen Worten: Die Schätze unseres Herzens – unsere Prioritäten – sollten nicht das sein, was in den heiligen Schriften als “Reichtümer” und “Nichtigkeiten dieser Welt” bezeichnet wird (siehe Alma 39:14). Zu den “Nichtigkeiten dieser Welt” gehört jegliche Kombination aus dem weltlichen Quartett Besitz, Stolz, prominente Stellung und Macht. Bezüglich dieser Dinge sagen uns die heiligen Schriften: “Siehe, du kannst sie nicht mitnehmen.” (Alma 39:14.) Wir sollten auf den Erwerb jener Schätze bedacht sein, die die heiligen Schriften den Glaubenstreuen verheißen: “Große Schätze der Erkenntnis, … ja, verborgene Schätze.” (LuB 89:19.)

Um uns herum sehen wir das gute Beispiel derer, die nach dauerhaften Schätzen suchen – die nach Gerechtigkeit hungern und dürsten (siehe Matthäus 5:6) und das Reich Gottes in ihrem Leben an die erste Stelle setzen. Unter den ganz offensichtlichen Beispielen sind solche Menschen, die ihre weltlichen Bestrebungen beiseite stellen und sich von ihrer Familie verabschieden, um eine Mission für den Herrn zu erfüllen. Zehntausende von ihnen sind junge Missionare. Darüber hinaus zolle ich denen, die in ihren reiferen Jahren eine Mission erfüllen, meine Anerkennung – manche von ihnen gehen als Führungskräfte und andere einfach als Missionarsehepaare auf Mission. Ihr bemerkenswerter Dienst zeigt, welche Prioritäten sie haben, und ihr eindrucksvolles Beispiel dient ihrer Familie und allen, die sie kennen, als Richtschnur.

Unsere Prioritäten kommen am deutlichsten darin zum Ausdruck, wie wir unsere Zeit nutzen. Jemand hat gesagt: “Drei Dinge kehren nie zurück – der verschossene Pfeil, das gesprochene Wort und die verpasste Gelegenheit.” Wir können die Zeit, die uns jeden Tag bemessen ist, nicht recyceln oder sparen. Mit der Zeit verhält es sich so: Wir haben nur eine Möglichkeit, uns zu entscheiden, und dann ist sie für immer dahin.

Gute Entscheidungen sind besonders im Familienleben wichtig. Wie verbringt die Familie beispielsweise ihre Freizeit miteinander? Es ist notwendig, dass wir zusammen sind, aber das allein reicht nicht. In der kostbaren Zeit, die wir den familiären Beziehungen widmen, müssen wir uns von Prioriäten leiten lassen. Vergleichen Sie das bloße Beisammensein im selben Zimmer vor dem Fernseher mit dem, was es ausmacht, wenn man die Zeit im gemeinsamen Gespräch verbringt.

Um ein weiteres Beispiel zu zitieren: Wie viel Zeit nimmt sich eine Familie dafür, das Evangelium zu lernen – durch Schriftstudium und elterliche Unterweisung –, im Vergleich zu der Zeit, die sie mit dem Anschauen von Sportwettkämpfen, Talkshows oder Soaps verbringt? Ich glaube, viele von uns stopfen viel zu viel wertlose Unterhaltung in sich hinein, statt sich mit dem Brot des Lebens zu nähren.

Was die Prioritäten zu den ganz großen Entscheidungen des Lebens angeht (wie Ausbildung, Beruf, Wohnort, Ehe oder Kinder), sollten wir uns fragen, welche ewigen Konsequenzen die jeweilige Entscheidung hat. Manche Entscheidungen, die für die Sterblichkeit wünschenswert scheinen, bergen inakzeptable Risiken für die Ewigkeit in sich. Bei allen solchen Entscheidungen brauchen wir inspirierte Prioritäten, von denen wir uns so leiten lassen müssen, dass es uns und unserer Familie in Ewigkeit Segnungen einbringt.

Wenn wir dann alles getan haben, was wir können, sollten wir an den weisen Rat und die tröstliche Zusicherung von König Benjamin denken, der erklärt hat: “Und seht zu, dass dies alles in Weisheit und Ordnung geschieht; denn es ist nicht erforderlich, dass der Mensch schneller laufe, als er Kraft hat.” (Mosia 4:27.)

Letztlich gibt es für einen Heiligen der Letzten Tage zwei große Prioritäten: Erstens sind wir darauf bedacht, unsere Beziehung zu Gott, dem ewigen Vater, und zu seinem Sohn, Jesus Christus, zu verstehen und diese Beziehung zu sichern, indem wir ihre errettenden heiligen Handlungen erlangen und unsere persönlichen Bündnisse einhalten. Zweitens sind wir darauf bedacht, unsere Beziehung zu den Mitgliedern unserer Familie zu verstehen und diese Beziehung zu sichern, nämlich durch die heiligen Handlungen des Tempels und indem wir die Bündnisse einhalten, die wir an diesem heiligen Ort eingehen. Diese Beziehungen verschaffen uns – wenn sie auf die Art und Weise gesichert werden, wie ich es erläutert habe – ewige Segnungen, die auf keine andere Art und Weise erlangt werden können. Keine Wissenschaft, kein Erfolg, kein Besitz, kein Stolz, keine prominente Stellung und keine Macht kann uns diese ewigen Segnungen verschaffen!

Ich bezeuge, dass dies wahr ist, und ich gebe Zeugnis von Gott Vater, dessen Plan den Weg vorgibt, sowie von unserem Erretter Jesus Christus, dessen Sühnopfer dies alles möglich macht. Im Namen Jesu Christi, amen.