2000–2009
Halten Sie sich an die Anweisungen!
April 2003


Halten Sie sich an die Anweisungen!

Wenn Sie Ihren Verstand und Ihr Herz öffnen, um den Geist zu spüren, wird der Herr Ihnen zu seiner Zeit und auf seine Weise die Anweisungen geben, die Ihnen zum Segen gereichen.

Als ich vor einigen Jahren Gemeindesekretär war, wurde einmal das Material für unsere Gemeinde für das folgende Jahr zu uns nach Hause geliefert. Unter den vielen Kartons weckte einer, der an den Gemeindesekretär adressiert war, meine Aufmerksamkeit. Darauf war ein Aufkleber mit der fett gedruckten Aufschrift: „Wenn gar nichts funktioniert: Halten Sie sich bitte an die Anweisungen!“

Ich wusste nicht, dass dieser Aufkleber allgemein gedacht war, und war überzeugt, dass jemand am Hauptsitz der Kirche mich persönlich kannte.

Das war damals sehr lustig, aber die Aussage auf dem Aufkleber ist mir im Gedächtnis haften geblieben: „Wenn gar nichts funktioniert: Halten Sie sich bitte an die Anweisungen!“

Im irdischen Leben steht jeder vor vielen Herausforderungen. Jeder kann frei Entscheidungen treffen, die sich auf seine Entwicklung auswirken. Gute Entscheidungen bringen uns verheißene Segnungen ein, schlechte Entscheidungen ziehen immer unerwünschte Folgen nach sich.

Das Leben ist unsicher. Wir haben nur wenig Zeit. Unsere Zeit ist kostbar. Dies ist die Zeit, uns vorzubereiten, vor Gott zu treten (siehe Alma 34:32). Wir haben keine Zeit, die wir damit vergeuden könnten, dass wir mit Dingen, die unserem Körper und Geist erwiesenermaßen schaden, herumexperimentieren oder uns damit abgeben.

Niemand ist vollkommen und wir alle brauchen Hilfe. Aber wir sind nicht allein, wenn wir belehrbar sind und ein fühlendes Herz und offene Ohren haben.

„Mit ganzem Herzen vertrau auf den Herrn, bau nicht auf eigene Klugheit; such ihn zu erkennen auf all deinen Wegen, dann ebnet er selbst deine Pfade.“ (Sprichwörter 3:5,6.)

Wie erhalten wir Anweisungen?

Zuerst müssen wir den aufrichtigen Wunsch haben.

Zweitens müssen wir Glauben haben – daran glauben, dass der Herr uns kennt und uns liebt und unsere Gebete erhört.

Als Joseph Smith in der Bibel las, las er in Jakobus 1:5,6:

„Fehlt es aber einem von euch an Weisheit, dann soll er sie von Gott erbitten; Gott wird sie ihm geben, denn er gibt allen gern und macht niemand einen Vorwurf. Wer bittet, soll aber voll Glauben bitten und nicht zweifeln.“

Joseph hielt sich an die Anweisungen und erhielt eine Antwort auf sein Gebet. Auch wir erhalten Antworten, wenn wir beten.

Ich bin Farmer und Vater einer großen Familie. Wir haben jeden Tag das persönliche Gebet und das Familiengebet gepflegt, aber manchmal hatte ich das überwältigende Bedürfnis, abends aufs Feld hinauszugehen oder mich neben einem Heuballen niederzuknien, zum Himmel aufzublicken und laut zum Vater im Himmel zu sprechen. Ich habe immer seine Wärme gespürt und wusste damals wie auch jetzt, dass er mir zuhörte und meine Gebete gemäß seiner Weisheit zu meinem Besten erhören würde.

Sie alle, wo immer Sie sind, Sie, die Hoffnung brauchen, die Trost brauchen, die unglücklich sind, die Führung brauchen und nach dem Sinn des Lebens suchen – meine lieben Freunde, ich fordere Sie auf: Neigen Sie das Haupt und gehen Sie auf die Knie! Danken Sie dem Vater im Himmel mit Ihren eigenen Worten für das Sühnopfer, das sein Sohn für Sie vollbracht hat, und für alle Segnungen, die er Ihnen schenkt. Sie werden Tränen in den Augen haben und die Wärme des Geistes wird Ihnen ins Herz dringen.

Sprechen Sie dann mit dem Herrn, bitten Sie um Trost, Weisung und Verständnis. Wenn Sie Ihren Verstand und Ihr Herz öffnen, um den Geist zu spüren, wird der Herr Ihnen zu seiner Zeit und auf seine Weise die Anweisungen geben, die Ihnen zum Segen gereichen.

In den heiligen Schriften finden wir auch Anweisungen der Propheten aus alter und neuer Zeit. „Jede von Gott eingegebene Schrift ist auch nützlich zur Belehrung, zur Widerlegung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit.“ (2 Timotheus 3:16.)

In dieser Evangeliumszeit hat uns der Herr getröstet: „Fürchtet euch nicht vor euren Feinden; denn ich habe in meinem Herzen beschlossen, … euch in allem zu erproben, ob ihr in meinem Bund beharren wollt, ja, bis zum Tod, damit ihr als würdig befunden werden könnt.“ (LuB 98:14.)

Die Anweisungen befolgen erfordert harte Arbeit, Engagement und Ausharren bis ans Ende.

„Darum müsst ihr mit Beständigkeit vorwärts streben, erfüllt vom Glanz der Hoffnung und indem ihr Liebe habt zu Gott und zu allen Menschen. Wenn ihr darum vorwärts strebt und euch am Wort von Christus weidet und bis ans Ende ausharrt – siehe, so spricht der Vater: Ihr werdet ewiges Leben haben!“ (2 Nephi 31:20.)

„Und weiter sage ich zu euch: Wenn ihr darauf bedacht seid zu tun, was ich euch gebiete, so werde ich, der Herr, allen Grimm und Unwillen von euch abwenden, und die Pforten der Hölle werden nicht obsiegen gegen euch.“ (LuB 98:22.)

„Wenn ihr bereit seid, werdet ihr euch nicht fürchten.“ (LuB 38:30.)

So wie in vergangenen Zeiten erhalten wir Anweisungen vom lebenden Propheten des Herrn. Ich bezeuge Ihnen, dass ich weiß, dass Präsident Gordon B. Hinckley der jetzige Prophet des Herrn ist. Er erteilt uns für die heutige Zeit inspirierten Rat.

Anlässlich der Herbst-Generalkonferenz 2001 sagte er:

„Heute stehen wir vor ganz konkreten Problemen – vor ernsten, schwerwiegenden, umfassenden Problemen, die uns alle betreffen. Gewiss brauchen wir dabei den Herrn. …

Unsere Sicherheit liegt in einem tugendhaften Leben. Unsere Stärke liegt in unserer Rechtschaffenheit. Gott hat deutlich gemacht, dass er uns nicht verlassen wird, wenn wir ihn nicht verlassen.“ („Bis aufs Wiedersehn“, Liahona, Januar 2002, Seite 105.)

Wenn wir Anweisungen erhalten haben, müssen wir gehorsam sein und auf den Rat hören, den wir erhalten. Wir müssen den berufenen Führern zuhören und ihnen folgen.

Einmal bezeichnete der Erretter die Menschenmenge als Schafe, die keinen Hirten haben (siehe Matthäus 9:36). Jedes Mitglied der Kirche hat Hirten. Wir nennen sie Kollegiumspräsident, Bischof und Pfahlpräsident.

Der Herr fordert uns auf, in den heiligen Schriften zu forschen und die Gebote zu halten.

Er hat verheißen, dass sich alle seine Worte erfüllen werden, „sei es durch meine eigene Stimme oder durch die Stimme meiner Knechte, das ist dasselbe“ (siehe LuB 1:37,38).

Der Herr hat erklärt: „Was sie, bewegt vom Heiligen Geist, reden werden, soll heilige Schrift sein, soll der Wille des Herrn sein, soll der Sinn des Herrn sein, soll das Wort des Herrn sein, soll die Stimme des Herrn und die Kraft Gottes zur Errettung sein.“ (LuB 68:4.)

„Wenn gar nichts funktioniert: Halten Sie sich bitte an die Anweisungen!“

Mögen wir dies tun. Darum bitte ich im Namen Jesu Christi. Amen.