2010–2019
Drei Schwestern
Herbst-Generalkonferenz 2017


Drei Schwestern

Wir sind selbst dafür verantwortlich, was für Jünger wir sind, und das hat, wenn überhaupt, nur wenig damit zu tun, wie andere uns behandeln.

Liebe Schwestern, liebe Freunde, dass die Generalkonferenz mit einer Versammlung der Schwestern in aller Welt beginnt, ist vielsagend und wunderbar. Denken Sie nur: Schwestern aus jeder Altersgruppe und von ganz verschiedener Herkunft, Nationalität und Sprache sind im Glauben und in Liebe zum Herrn Jesus Christus vereint.

Als wir neulich mit unserem Propheten zusammentrafen, Präsident Thomas S. Monson, sprach er darüber, wie sehr er den Herrn liebt. Ich weiß, dass Präsident Monson Ihnen für Ihre liebevolle Zuneigung, Ihre Gebete und Ihre Hingabe an den Herrn sehr dankbar ist.

Vor langer Zeit lebten in einem fernen Land drei Schwestern.

Die erste Schwester hieß Traurig . Von der Nasenspitze bis zum Kinn und von der Haut bis zu den Zehen fand sie alles an sich nicht so recht zufriedenstellend. Wenn sie sprach, drückte sie sich manchmal unbeholfen aus, sodass die Leute lachten. Wenn jemand etwas an ihr bemängelte oder „vergaß“, sie einzuladen, wurde sie rot, ging fort und suchte sich ein stilles Fleckchen, wo sie dann einen traurigen Seufzer ausstieß und sich fragte, warum sich das Leben als dermaßen trostlos und öde herausgestellt hatte.

Die zweite Schwester hieß Ärgerlich . Sie hielt sich für sehr gescheit, aber in der Schule gab es immer jemanden, der bei Prüfungen noch besser abschnitt. Sie fand sich witzig, hübsch, schick und anziehend. Doch es schien immer jemanden zu geben, der noch witziger, noch hübscher, noch schicker oder noch anziehender war.

Nie war sie irgendwo die Erste, und das konnte sie einfach nicht ertragen. So durfte das Leben doch nicht sein!

Manchmal machte sie anderen gegenüber bissige Bemerkungen, und sie schien immer nur einen Atemzug davon entfernt, wegen irgendetwas ärgerlich zu werden.

Selbstverständlich wurde sie dadurch nicht angenehmer oder beliebter. Hin und wieder biss sie die Zähne zusammen, ballte die Fäuste und dachte: „Das Leben ist ja sowas von ungerecht!“

Und dann gab es da noch die dritte Schwester. Sie war weder traurig noch ärgerlich, denn ihr Name war Fröhlich . Nicht, dass sie klüger, hübscher oder fähiger als ihre Schwestern gewesen wäre, nein, gelegentlich wurde auch sie von anderen gemieden oder ignoriert. Man machte sich mitunter über das, was sie anhatte oder was sie sagte, lustig. Ab und zu verbreitete man Gemeinheiten über sie. Aber sie ließ sich davon nicht allzu sehr stören.

Diese Schwester sang sehr gern. Ihre Singstimme war nicht die schönste und man belächelte sie deswegen, aber davon ließ sie sich nicht beirren. Sie sagte: „Ich lasse nicht zu, dass andere mich mit ihrer Meinung vom Singen abhalten!“

Allein die Tatsache, dass sie weiter sang, machte ihre erste Schwester traurig und die zweite ärgerlich.

Viele Jahre vergingen, und schließlich erreichte jede Schwester das Ende ihrer Zeit auf Erden.

Die erste Schwester, die immer und immer wieder festgestellt hatte, dass an Enttäuschungen im Leben kein Mangel herrschte, war traurig, als sie starb.

Die zweite, die jeden Tag etwas Neues fand, was ihr missfiel, war, als sie starb, immer noch ärgerlich.

Die dritte Schwester aber, die ihr ganzes Leben lang ihr Lied mit aller Kraft und mit einem zuversichtlichen Lächeln gesungen hatte, war immer noch fröhlich, als sie starb.

Natürlich ist das Leben nie dermaßen einfach, und die Menschen sind nie derart eindimensional wie die drei Schwestern in dieser Geschichte. Doch auch extreme Beispiele wie diese können uns etwas über uns selbst lehren. Wenn Sie so sind wie die meisten von uns, haben Sie vielleicht ein wenig von sich selbst in einer, zwei oder womöglich allen dreien dieser Schwestern wiedererkannt. Betrachten wir jede von ihnen doch einmal näher.

Das Opfer

Die erste Schwester sah sich selbst als Opfer – als jemanden, auf den eingewirkt wurde.1 Ihr schien ein Unglück nach dem anderen zu widerfahren, das zu ihrem Elend beitrug. Durch diese Lebenseinstellung ließ sie andere darüber bestimmen, wie sie sich fühlte und verhielt. Wenn wir das machen, lassen wir uns von jedem Meinungsumschwung mitreißen – und diese Umschwünge brechen in den heutigen Zeiten mit den allgegenwärtigen sozialen Medien wie Naturgewalten über uns herein.

Liebe Schwestern, warum sollten Sie Ihr Glück einem einzelnen oder auch einer Gruppe von Menschen überlassen, die sich herzlich wenig aus Ihnen oder Ihrem Glück machen?

Falls Sie sich Gedanken machen, was andere wohl über Sie sagen, darf ich Sie an etwas erinnern, was da hilft? Denken Sie daran, wer Sie sind! Denken Sie daran, dass Sie dem Königshaus des Gottesreichs entstammen und Töchter himmlischer Eltern sind, die über das ganze Weltall herrschen.

Sie tragen geistig das Erbgut Gottes in sich. Sie besitzen einzigartige Gaben, die auf Ihre geistige Erschaffung zurückgehen und die sich in der enormen Zeitspanne Ihres vorirdischen Lebens weiterentwickelt haben. Sie sind das Kind unseres barmherzigen und immerwährenden Vaters im Himmel, des Herrn der Heerscharen, des Einen, der das Weltall erschaffen, das Sternenzelt über die unendlichen Weiten des Raumes ausgebreitet und die Planeten in ihre festgelegten Umlaufbahnen eingefügt hat.

Sie sind in Gottes Hand.

Es ist eine sehr gute Hand.

Eine liebevolle Hand.

Eine fürsorgliche Hand.

Und nichts, was ein anderer jemals über Sie sagen mag, kann daran etwas ändern. Die Worte anderer sind bedeutungslos im Vergleich zu dem, was Gott über Sie gesagt hat.

Sie sind sein kostbares Kind.

Er liebt Sie.

Selbst wenn Sie straucheln, selbst wenn Sie sich von ihm abwenden – Gott liebt Sie. Wenn Sie sich verloren, verlassen oder vergessen fühlen – fürchten Sie sich nicht. Der gute Hirte wird Sie finden. Er wird Sie auf seine Schultern nehmen. Und er wird Sie nach Hause tragen.2

Meine lieben Schwestern, bitte lassen Sie diese göttlichen Wahrheiten tief in Ihr Herz eindringen. Sie werden dann feststellen, dass es viele Gründe gibt, nicht traurig zu sein, denn Sie haben eine ewige Bestimmung zu erfüllen.

Der Erretter der Welt, den wir so lieben, gab sein Leben hin, damit Sie sich dafür entscheiden konnten, diese Bestimmung wahr werden zu lassen. Sie haben seinen Namen auf sich genommen, Sie sind seine Jüngerin. Seinetwegen können Sie ein Gewand von ewiger Herrlichkeit anlegen.

Der Hasser

Die zweite Schwester ärgerte sich über die Welt. Wie ihre traurige Schwester hatte sie das Gefühl, alle Schwierigkeiten in ihrem Leben hätte jemand anders verschuldet. Sie machte ihre Familie, ihre Freunde, ihren Vorgesetzten und ihre Mitarbeiter, die Polizei, die Nachbarn, die Führer der Kirche, die jeweilige Mode, sogar heftige Sonneneruptionen oder einfach Pech dafür verantwortlich. Entsprechend bissig waren ihre Bemerkungen.

Sie hielt sich nicht für einen schlechten Menschen. Im Gegenteil: Sie dachte, sie verteidige sich nur. Jeder andere, so meinte sie, sei nur von Selbstsucht, Kleinlichkeit oder Hass getrieben. Sie hingegen handle nur aus guten Absichten, aus Gerechtigkeit, Lauterkeit und Liebe.

Leider ist die Denkweise der ärgerlichen Schwester nur allzu verbreitet. Das wurde auch unlängst in einer Studie erwähnt, bei der Konflikte zwischen rivalisierenden Gruppen untersucht wurden. Im Rahmen dieser Studie wurden Palästinenser und Israelis im Nahen Osten und Republikaner und Demokraten in den Vereinigten Staaten befragt. Es stellte sich heraus, dass „jede Seite der Ansicht war, die eigene Gruppe sei eher von Liebe als von Hass angetrieben, auf die Frage aber, warum die rivalisierende Gruppe an dem Konflikt beteiligt sei, angab, deren Beweggrund sei Hass“3.

Mit anderen Worten: Jede Gruppe hielt sich selbst für „die Guten“ – gerecht, gütig und ehrlich. Im Gegensatz dazu sah sie in ihren Rivalen „die Bösen“ – unwissend, unehrlich, ja, richtiggehend bösartig.

In dem Jahr, als ich geboren wurde, herrschte auf der Welt ein schrecklicher Krieg, der ihr quälenden Kummer und bittere Sorgen bescherte. Angefangen wurde dieser Krieg von meinem eigenen Land – von einer Gruppe Menschen, die bestimmte andere Gruppen als böse bezeichneten und den Hass auf sie anfachten.

Sie haben alle, die sie nicht mochten, zum Schweigen gebracht. Sie haben sie beschämt und dämonisiert. Sie haben sie für minderwertig gehalten, ja, nicht einmal für menschlich. Hat man eine Gruppe Menschen erst einmal herabgewürdigt, fällt es einem leichter, abfällige Worte oder Gewalttaten gegen sie zu rechtfertigen.

Es schaudert mich, wenn ich daran denke, was im 20. Jahrhundert in Deutschland geschehen ist.

Wenn uns jemand entgegentritt oder anderer Meinung ist, ist die Versuchung groß, anzunehmen, mit ihm müsse etwas nicht stimmen. Von dort aus ist es dann nur noch ein kleiner Schritt, seinen Worten und Taten die schlimmsten Beweggründe zu unterstellen.

Natürlich müssen wir stets für das Rechte einstehen, und es gibt Zeiten, wo wir dafür unsere Stimme erheben müssen. Wenn wir dies aber mit Wut oder Hass im Herzen tun, wenn wir gegenüber anderen bissige Bemerkungen machen, die sie verletzen, beschämen oder zum Schweigen bringen sollen, dann sind wir bestimmt nicht auf dem rechten Pfad.

Was hat der Erretter gelehrt?

„Ich sage euch: Liebt eure Feinde, segnet die, die euch fluchen, tut Gutes denen, die euch hassen, und betet für die, die euch böswillig behandeln und euch verfolgen,

damit ihr die Kinder eures Vaters seiet, der im Himmel ist.“4

Dies ist der Weg des Erretters. Es ist der erste Schritt, um die Barrieren niederzureißen, die so viel Wut, Hass, Spaltung und Gewalt in der Welt hervorbringen.

„Ja“, mögen Sie sagen, „ich wäre wohl bereit, meine Feinde zu lieben – wenn sie nur auch dazu bereit wären.“

Doch darauf kommt es eigentlich nicht an, oder? Wir sind selbst dafür verantwortlich, was für Jünger wir sind, und das hat, wenn überhaupt, nur wenig damit zu tun, wie andere uns behandeln. Selbstverständlich hoffen wir, dass sie uns ihrerseits verständnisvoll und nachsichtig begegnen werden, aber unsere Liebe zu ihnen hängt nicht davon ab, was sie für uns empfinden.

Vielleicht erweichen unsere Bemühungen, unsere Feinde zu lieben, ihnen das Herz und beeinflussen sie zum Guten. Vielleicht auch nicht. Aber das ändert nichts an unserer Entschlossenheit, Jesus Christus nachzufolgen.

Als Mitglieder der Kirche Jesu Christi werden wir unsere Feinde lieben.

Wir werden Wut und Hass überwinden.

Wir werden unser Herz mit Liebe zu allen Kindern Gottes anfüllen.

Wir werden uns anderen zuwenden, um ihnen Gutes zu tun, und ihnen dienen – auch denen, die uns möglicherweise „böswillig behandeln und [uns] verfolgen“5.

Der echte Jünger

Die dritte Schwester steht für den echten Jünger Jesu Christi. Sie hat etwas geschafft, was ungemein schwierig sein kann: Sie hat auf Gott vertraut, selbst als sie verspottet wurde und Entbehrungen litt. Irgendwie ist es ihr gelungen, ihren Glauben und ihre Hoffnung zu bewahren, obwohl ihr Geringschätzung und Hohn entgegenschlugen. Sie führte ein fröhliches Leben. Nicht weil ihre Lebensumstände so erfreulich waren, sondern weil sie ein fröhlicher Mensch war.

Niemand von uns vollendet seinen Lebensweg ohne Widerstände. Wo uns so viele Kräfte ablenken wollen, wie halten wir unseren Blick da fest auf das herrliche Glück gerichtet, das den Glaubenstreuen verheißen ist?

Ich glaube, die Antwort ist in einem Traum zu finden, den ein Prophet vor tausenden von Jahren hatte. Der Name des Propheten ist Lehi, und sein Traum steht in einem kostbaren und wunderbaren Buch verzeichnet, dem Buch Mormon.

In seinem Traum sah Lehi ein weites Feld und darauf einen wundersamen Baum, der unbeschreiblich schön war. Er sah auch große Menschenmengen, die auf den Baum zustrebten. Sie wollten von dessen herrlicher Frucht kosten. Sie spürten, dass diese Frucht ihnen großes Glück und dauerhaften Frieden bringen würde, und vertrauten darauf.

Es gab einen schmalen Pfad, der zu dem Baum hinführte, und daneben eine eiserne Stange, die ihnen half, auf dem Pfad zu bleiben. Es gab aber auch einen finsteren Nebel, der ihnen die Sicht auf den Pfad wie auch auf den Baum verhüllte. Vielleicht noch gefährlicher aber war der Klang von lautem Gelächter und Spott, der aus einem großen und geräumigen Gebäude in der Nähe herüberdrang. Erschreckenderweise stimmten die Spötter sogar einige Leute um, die den Baum erreicht und von der wundersamen Frucht gekostet hatten und die sich dann trotzdem schämten und fortgingen.6

Vielleicht waren ihnen Zweifel gekommen, ob der Baum wirklich so schön war, wie sie einst gedacht hatten. Vielleicht waren in ihnen Fragen aufgekommen, ob das, was sie erlebt hatten, wirklich geschehen war.

Möglicherweise dachten sie, das Leben würde einfacher, wenn sie sich von dem Baum abwandten. Möglicherweise würden sie dann nicht mehr verspottet oder ausgelacht werden.

Und tatsächlich sahen die Leute, die sie verspotteten, ja so aus, als wären sie recht glücklich und hätten viel Spaß miteinander. Wenn sie also dem Baum den Rücken kehrten, würden sie vielleicht von der Gesellschaft in dem großen und geräumigen Gebäude willkommen geheißen und erhielten Beifall für ihr Urteilsvermögen und ihre Einsicht und Klugheit.

Bleiben Sie auf dem Pfad

Liebe Schwestern, liebe Freunde, wenn Sie es schwierig finden, sich an der eisernen Stange festzuhalten und unerschütterlich auf die Errettung zuzumarschieren, wenn das Gelächter und der Spott anderer, die so selbstsicher wirken, Sie ins Wanken bringen, wenn unbeantwortete Fragen oder Lehren, die Sie noch nicht verstehen, Sie verwirren, wenn Enttäuschungen Sie traurig machen, dann rate ich Ihnen dringend, sich an Lehis Traum zu erinnern.

Bleiben Sie auf dem Pfad!

Lassen Sie die eiserne Stange, das Wort Gottes, niemals los!

Und wenn irgendjemand Sie dazu verleiten möchte, sich der Liebe Gottes zu schämen, beachten Sie ihn nicht.

Vergessen Sie niemals, dass Sie ein Kind Gottes sind. Eine Fülle an Segnungen erwartet Sie. Wenn Sie lernen können, seinen Willen zu tun, werden Sie wieder bei ihm leben!7

Was die Welt an Lob und Anerkennung verheißt, ist unglaubwürdig, unwahr und unbefriedigend. Was Gott verheißt, ist heute und in alle Ewigkeit gewiss, wahr und beglückend.

Bitte betrachten Sie die Religion und den Glauben aus einer höheren Perspektive. Nichts, was in dem großen und geräumigen Gebäude angeboten wird, ist mit der Frucht eines Lebens nach dem Evangelium Jesu Christi vergleichbar.

Es stimmt: Kein Auge hat es gesehen, kein Ohr es gehört, keinem Menschen ist es in den Sinn gekommen – „das Große, das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben“8.

Ich habe selbst feststellen können, dass der Weg eines Jüngers im Evangelium Jesu Christi der Weg ist, der zur Freude führt. Es ist der Weg zu Sicherheit und Frieden. Es ist der Weg zur Wahrheit.

Ich bezeuge, dass auch Sie mit der Gabe und der Macht des Heiligen Geistes dies selbst feststellen können.

Falls der Weg bis dahin für Sie schwierig wird, hoffe ich, dass Sie in den wunderbaren Organisationen unserer Kirche – in der Primarvereinigung, bei den Jungen Damen und in der Frauenhilfsvereinigung – eine Zuflucht und Kraft finden. Sie sind wie Zwischenstationen auf dem Weg, wo man seine Zuversicht und seinen Glauben für die Reise, die noch vor einem liegt, wieder erneuern kann. Sie sind eine sichere Heimat, wo man sich zugehörig fühlen kann und von seinen Schwestern und Mitjüngern Zuspruch erhalten kann.

Was man in der Primarvereinigung lernt, bereitet einen auf weitere Wahrheiten vor, die man als Junge Dame lernt. Der Weg des Jüngers, den ihr in euren Klassen bei den Jungen Damen geht, führt in die Gemeinschaft mit den Schwestern in der Frauenhilfsvereinigung. Mit jedem Schritt auf diesem Weg erhaltet ihr weitere Gelegenheiten, eure Liebe zu anderen zu beweisen, indem ihr ihnen mit Glauben, Mitgefühl, Nächstenliebe und Tugend begegnet und ihnen dient.

Wenn ihr euch für diesen Weg eines Jüngers entscheidet, führt er euch zu unermesslichem Glück; dann findet eure göttliche Natur Erfüllung.

Es wird nicht einfach sein. Es wird euch das Allerbeste abverlangen, was ihr habt: all euren Glauben, eure Intelligenz, Kreativität, Redlichkeit, Kraft, Entschlossenheit und Liebe. Eines Tages aber werdet ihr auf eure Anstrengungen zurückblicken und oh, wie dankbar werdet ihr dann sein, dass ihr stark geblieben seid, dass ihr geglaubt habt und dass ihr nicht vom Weg abgewichen seid.

Geht vorwärts

Es mag vieles im Leben geben, worauf ihr keinen Einfluss habt. Am Ende aber steht es in eurer Macht, sowohl euer Ziel als auch etliche eurer Erfahrungen entlang des Weges selbst zu wählen. Es sind weniger eure Fähigkeiten als vielmehr eure Entscheidungen, die im Leben den Unterschied ausmachen.9

Ihr könnt nicht zulassen, dass die äußeren Umstände euch traurig machen.

Ihr könnt nicht zulassen, dass sie euch ärgerlich machen.

Ihr könnt euch freuen, dass ihr eine Tochter Gottes seid. Ihr könnt in der Gnade Gottes und in der Liebe Jesu Christi Freude und Glück finden.

Ihr könnt fröhlich sein.

Ich bitte euch dringend: Füllt euer Herz mit Dankbarkeit für die überreiche und grenzenlose Güte Gottes. Meine lieben Schwestern, das können Sie alle tun! Ich bete mit aller Kraft meiner Seele, dass Sie sich dafür entscheiden, dem Baum des Lebens zuzustreben. Ich bete dafür, dass Sie sich entscheiden, Ihre Stimme zu erheben und aus Ihrem Leben eine herrliche Jubelsymphonie zu machen, indem Sie sich an dem erfreuen, was die Liebe Gottes, die Wunder seiner Kirche und das Evangelium Jesu Christi der Welt bringen können.

Das Lied eines wahren Jüngers mag einigen schräg oder gar ein wenig laut in den Ohren klingen. Das ist seit Anbeginn der Zeit so gewesen.

Für unseren Vater im Himmel aber und für diejenigen, die ihn lieben und ehren, ist es ein äußerst wertvolles und schönes Lied: das erhabene und heilende Lied der erlösenden Liebe und des Dienstes an Gott und am Mitmenschen.10

Ich gebe Ihnen meinen Segen als ein Apostel des Herrn, dass Sie auf dem Weg bleiben werden und die Kraft und den Mut finden werden, als Tochter Gottes voller Freude aufzublühen, während Sie jeden Tag auf dem herrlichen Weg eines Jüngers wandeln. Im heiligen Namen Jesu Christi. Amen.