2010–2019
Mit gläubigem Auge
Frühjahrs-Generalkonferenz 2019


Mit gläubigem Auge

Wenn wir aus der Proklamation nur das annehmen, was uns passt, trüben wir unseren ewigen Blickwinkel und messen unserem Erleben hier und jetzt zu viel Bedeutung bei

Kurz vor seiner Kreuzigung wurde Jesus zu Pilatus ins Prätorium gebracht. „Bist du der König der Juden?“, fragte Pilatus herablassend. Jesus antwortete: „Mein Königtum ist nicht von dieser Welt. … Ich bin … dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme.“

Zynisch fragte Pilatus daraufhin: „Was ist Wahrheit?“1

Heutzutage mag die Frage „Was ist Wahrheit?“ dem weltlich Eingestellten äußerst komplex vorkommen.

Eine Google-Suche nach „Was ist Wahrheit?“ führt zu über einer Million Einträgen. Auf unserem Handy stehen uns mehr Informationen zur Verfügung als in sämtlichen Büchern einer Bibliothek. Wir leben in einem Überfluss an Informationen und Meinungen. Verlockende, verführerische Stimmen folgen uns auf Schritt und Tritt.

Angesichts der heute herrschenden Verwirrung ist es nicht verwunderlich, dass viele sich den Worten des Protagoras aus dem 2500 Jahre alten Dialog mit dem jungen Sokrates anschließen: „Was für dich wahr ist, ist für dich wahr; und was für mich wahr ist, ist für mich wahr.“2

Wahrheit durch das wiederhergestellte Evangelium Jesu Christi

Da wir mit dem wiederhergestellten Evangelium Jesu Christi gesegnet sind, verkünden wir demütig, dass es einiges gibt, was vollständig und unumstößlich wahr ist. Diese ewigen Wahrheiten gelten für jeden Sohn und jede Tochter Gottes.

Aus den heiligen Schriften erfahren wir: „Wahrheit ist Kenntnis von etwas, wie es ist und wie es war und wie es kommen wird.“3 Wahrheit schaut zurück und voraus und erweitert somit den Blick auf die flüchtige Gegenwart.

Jesus hat gesagt: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.“4 Die Wahrheit weist den Weg zu ewigem Leben, und sie kommt nur durch unseren Erretter, Jesus Christus. Durch nichts sonst.

Jesus Christus lehrt uns, wie wir leben sollen, und ermöglicht uns durch sein Sühnopfer und seine Auferstehung Vergebung unserer Sünden und Unsterblichkeit jenseits des Schleiers. Das ist unumstößlich wahr.

Jesus Christus lehrt uns, dass es nicht von Bedeutung ist, ob wir reich oder arm, berühmt oder unbekannt, weltgewandt oder unbewandert sind. Unser Streben auf Erden besteht vielmehr darin, unseren Glauben an den Herrn Jesus Christus zu vertiefen, das Gute dem Bösen vorzuziehen und Gottes Gebote zu halten. Wir freuen uns über die Errungenschaften in Wissenschaft und Medizin, doch die Wahrheiten Gottes gehen weit über diese Entdeckungen hinaus.

Es hat schon immer Fälschungen gegeben, die im Widerspruch zu ewigen Wahrheiten stehen und die Kinder Gottes von der Wahrheit abbringen sollen. Die Argumente des Widersachers sind seit jeher dieselben. Hören Sie sich diese von vor 2000 Jahren an:

„Ihr könnt nicht von Dingen wissen, die ihr nicht seht. … was auch immer jemand [tut, ist] kein Verbrechen.“

Gott segnet euch nicht, „sondern [es] gedeih[t] jeder Mensch, wie es seiner [eigenen] Begabung entspr[icht]“5.

„Es ist nicht vernünftig, dass so ein Wesen wie [Christus] der Sohn Gottes [sein soll].“6

Euer Glaube ist eine törichte Überlieferung und eine „Verwirrung eures Sinnes“7. So etwas hören wir heute auch, nicht wahr?

Durch die Wiederherstellung des Evangeliums hat Gott uns den Weg dafür bereitet, dass wir wesentliche geistige Wahrheiten kennenlernen und erkennen, nämlich mithilfe der heiligen Schriften, des persönlichen Gebets, eigener Erlebnisse, der Ratschläge lebender Propheten und Apostel und der Führung durch den Heiligen Geist, der uns „von allem wissen [lassen kann], ob es wahr ist“8.

Die Wahrheit wird vom Geist erkannt

Wir können das, was von Gott ist, erkennen, wenn wir uns geistig darum bemühen. Paulus hat gesagt: „So erkennt auch keiner Gott – [es sei denn, er hat den] Geist Gottes[,] weil es nur mit Hilfe des Geistes beurteilt werden kann.“9

Schauen Sie sich dieses Kunstwerk von Michael Murphy an. In dieser Ansicht kann man kaum glauben, dass es sich um die künstlerische Darstellung eines menschlichen Auges handelt. Betrachtet man die Kugeln jedoch aus einem anderen Blickwinkel, sieht man die Schönheit der Schöpfung dieses Künstlers.

In ähnlicher Weise sehen wir die geistigen Wahrheiten Gottes nur mit gläubigem Auge. Paulus hat gesagt: „Der irdisch gesinnte Mensch aber erfasst nicht, was vom Geist Gottes kommt. Torheit ist es für ihn, und er kann es nicht verstehen, weil es nur mit Hilfe des Geistes beurteilt werden kann.“10

Die heiligen Schriften, unsere Gebete, eigene Erlebnisse, neuzeitliche Propheten und die Gabe des Heiligen Geistes geben uns einen klaren geistigen Blick auf die Wahrheit, der für unsere Erdenreise notwendig ist.

Die Proklamation mit gläubigem Auge betrachten

Lassen Sie uns die Proklamation zur Familie mit gläubigem Auge betrachten.

Präsident Gordon B. Hinckley stellte sie mit diesen Worten vor: „Wir wissen, dass wir [Sie] warnen … müssen, weil es heute auf der Welt so viele falsche Lehren gibt, die als Wahrheit dargestellt werden, so viele falsche Ansichten in Bezug auf Maßstäbe und Wertvorstellungen und so viele Verlockungen, sich nach und nach von der Welt beflecken zu lassen.“11

In der Proklamation heißt es: „Alle Menschen – Mann und Frau – sind als Abbild Gottes erschaffen. Jeder Mensch ist ein geliebter Geistsohn oder eine geliebte Geisttochter himmlischer Eltern und hat dadurch ein göttliches Wesen und eine göttliche Bestimmung.“

Dies sind ewige Wahrheiten. Sie und ich sind keine Laune der Natur.

Mir gefällt besonders: „Im vorirdischen Dasein kannten und verehrten die Geistsöhne und -töchter Gott als ihren Ewigen Vater und nahmen seinen Plan an.“12

Wir haben schon gelebt, bevor wir geboren wurden. Unsere individuelle Identität ist ein ewiger Teil von uns. Auf eine Weise, die wir nicht voll und ganz verstehen, wirkt sich unser geistiger Fortschritt im vorirdischen Dasein darauf aus, wer wir hier sind.13 Wir haben Gottes Plan angenommen. Wir wussten, dass wir auf Erden Schwierigkeiten, Schmerz und Kummer erfahren werden.14 Wir wussten auch, dass der Erretter kommen wird und dass wir, wenn wir uns würdig erweisen, in der Auferstehung hervorkommen und „Herrlichkeit auf [unser] Haupt hinzugefügt bekommen für immer und immer“15.

In der Proklamation steht ganz deutlich: „Wir verkünden, dass die Art und Weise, wie sterbliches Leben erschaffen wird, von Gott … festgelegt ist. Wir bekräftigen, dass das Leben heilig und in Gottes ewigem Plan von wesentlicher Bedeutung ist.“

Der Plan des Vaters legt Ehemann und Ehefrau nahe, Kinder zur Welt zu bringen, und verpflichtet uns dazu, ungeborenes Leben zu verteidigen.

Grundsätze aus der Proklamation sind herrlich miteinander verknüpft

Wenn wir aus der Proklamation nur das annehmen, was uns passt, trüben wir unseren ewigen Blickwinkel und messen unserem Erleben hier und jetzt zu viel Bedeutung bei. Wenn wir jedoch gebeterfüllt mit gläubigem Auge über die Proklamation nachdenken, wird uns klarer, dass die Grundsätze wunderbar Hand in Hand gehen, einander untermauern und den Plan des Vaters für seine Kinder offenbar werden lassen.16

Sollte es uns daher überraschen, dass für den einen oder anderen noch Fragen offen bleiben, wenn die Propheten des Herrn seinen Willen kundtun? Natürlich lehnen einige die Worte der Propheten sofort ab,17 doch andere denken gebeterfüllt über ihre aufrichtigen Fragen nach – Fragen, die sich mit Geduld und gläubigem Auge klären werden. Wäre die Proklamation in einem anderen Jahrhundert offenbart worden, hätte es auch Fragen gegeben, diese hätten nur anders gelautet als heute. Propheten gibt es unter anderem, damit wir mit ihrer Hilfe auf aufrichtige Fragen Antworten finden können.18

Als er noch nicht Präsident der Kirche war, sagte Russell M. Nelson: „Propheten sehen voraus. Sie erkennen die grauenvollen Gefahren, die uns der Widersacher in den Weg gelegt hat oder legen wird. Propheten sehen auch vorher, welch großartige Gelegenheiten und Vorzüge diejenigen erwarten, die zuhören, um dem zu folgen, was sie hören.“19

Ich lege Zeugnis dafür ab, dass das, was die Erste Präsidentschaft und das Kollegium der Zwölf Apostel mit vereinter Stimme verkünden, wahr und geistig machtvoll ist.

Die Welt geht in eine andere Richtung

Im Laufe meines Lebens haben sich die Ansichten der Welt über viele der Grundsätze in der Proklamation drastisch gewandelt. Als ich Teenager und später jung verheiratet war, wandten sich viele in der Welt vom Maßstab des Herrn ab, den wir als Gesetz der Keuschheit bezeichnen, nämlich dass sexuelle Beziehungen nur zwischen einem Mann und einer Frau, die rechtmäßig miteinander verheiratet sind, bestehen dürfen. Als ich zwischen 20 und 40 war, wandten sich viele davon ab, ungeborenes Leben als heilig zu betrachten und daher zu schützen, und Abtreibung wurde gesellschaftsfähiger. In den letzten Jahren haben sich viele von Gottes Gesetz, dass die Ehe eine heilige Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau ist, abgewandt.20

Wenn man diese Abkehr von den Grenzen, die der Herr gesetzt hat, mitverfolgt, kommt einem jener Tag in Kafarnaum in den Sinn, als der Erretter seine Göttlichkeit kundtat und sich leider „viele seiner Jünger“ zurückzogen.

Der Erretter wandte sich daraufhin an seine Apostel: „Wollt auch ihr weggehen?“

Petrus antwortete:

„Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.

Wir sind zum Glauben gekommen und haben erkannt: Du bist der Heilige Gottes.“21

Nicht alle entsprechen dem Ideal in der Proklamation

Es gibt so viele, ob jung oder alt, die dem Evangelium Jesu Christi treu sind, selbst wenn ihre derzeitigen Umstände nicht genau dem Ideal in der Proklamation zur Familie entsprechen: Kinder, deren Leben durch die Scheidung ihrer Eltern aus den Fugen geraten ist, Jugendliche, deren Freunde sich über das Gesetz der Keuschheit lustig machen, geschiedene Frauen und Männer, die durch die Untreue des Ehepartners zutiefst verletzt wurden, Ehepaare, die keine Kinder bekommen können, Frauen und Männer, die mit jemandem verheiratet sind, der nicht wie sie an das wiederhergestellte Evangelium glaubt, alleinstehende Frauen und Männer, die aus den verschiedensten Gründen nicht heiraten konnten.

Ein Bekannter, mit dem ich seit fast 20 Jahren befreundet bin und den ich enorm bewundere, ist aufgrund gleichgeschlechtlicher Neigungen nicht verheiratet. Er ist seinen Tempelbündnissen treu geblieben, hat seine kreativen und beruflichen Talente weiterentwickelt und engagiert sich ehrenvoll in der Kirche und im Gemeinwesen. Vor kurzem sagte er zu mir: „Ich kann nachfühlen, warum jene in meiner Lage beschließen, in der heutigen Welt das Gesetz der Keuschheit nicht zu halten. Aber hat Christus uns nicht aufgefordert, ‚nicht von der Welt‘ zu sein? Gottes Maßstäbe unterscheiden sich ganz klar von denen der Welt.“

Die Gesetze der Menschen bewegen sich oft außerhalb der Grenzen, die durch Gottes Gesetze vorgegeben sind. Wer Gott gefallen will, benötigt sicherlich Glauben, Geduld und Eifer.22

Meine Frau Kathy und ich kennen eine alleinstehende Schwester, die jetzt Mitte 40 ist, im Beruf großes Talent beweist und sich beherzt in ihrer Gemeinde engagiert. Auch sie hat sich an Gottes Gesetze gehalten. Sie schrieb uns:

„Ich habe von dem Tag geträumt, da ich mit einem Mann und Kindern gesegnet werde. Ich warte noch immer. Manchmal habe ich das Gefühl, ich wurde vergessen oder ich sei allein, doch ich versuche, nicht immer das im Auge zu behalten, was ich nicht habe, sondern das, was ich habe, und wie ich anderen helfen kann.

Das Dienen im Verwandtenkreis, in der Gemeinde und im Tempel hat mir geholfen. Ich wurde nicht vergessen und bin nicht allein, denn ich bin – und wir alle sind – Teil einer größeren Familie.“

Es gibt jemanden, der uns versteht

Einige meinen: „Sie verstehen meine Lage nicht.“ Das stimmt womöglich, aber ich bezeuge, dass es einen gibt, der Sie durchaus versteht.23 Es gibt einen, der aufgrund des Opfers, das er in Getsemani und am Kreuz brachte, Ihre Last kennt. Ich verheiße Ihnen: Wenn Sie ihn suchen und seine Gebote halten, wird er Sie segnen und die Last, die für Sie allein zu schwer ist, leichter machen. Er wird Ihnen ewige Freunde zur Seite stellen und Gelegenheiten zum Dienen geben. Was noch wichtiger ist: Er wird Sie mit dem Heiligen Geist und dessen großer Macht erfüllen und Sie erkennen lassen, dass er mit Ihnen zufrieden ist. Keine Entscheidung, keine Alternative, durch die uns der Heilige Geist als Begleiter oder die Segnungen der Ewigkeit verwehrt werden, ist unserer Erwägung wert.

Ich weiß, dass der Erretter lebt. Ich bezeuge, dass er die Quelle aller Wahrheit ist, die wirklich zählt, und dass er all die Segnungen, die er denen verheißen hat, die seine Gebote halten, gewähren wird. Im Namen Jesu Christi. Amen.

Anmerkungen

  1. Johannes 18:33,36-38

  2. William S. Sahakian und Mabel Lewis Sahakian, Ideas of the Great Philosophers, 1966, Seite 28

  3. Lehre und Bündnisse 93:24

  4. Johannes 14:6

  5. Alma 30:15,17

  6. Helaman 16:18

  7. Siehe Alma 30:14,16,23,27

  8. Moroni 10:5

  9. Vgl. 1 Korinther 2:11; siehe die Joseph-Smith-Übersetzung von 1 Korinther 2:11 in der englischen Bibelausgabe der Kirche; 1 Korinther 2:14

  10. 1 Korinther 2:14

  11. Gordon B. Hinckley, „Stellt euch der Schlauheit der Welt entgegen“, Der Stern, Januar 1996, Seite 91. Präsident Russell M. Nelson sprach vor kurzem ein wenig darüber, wie die Proklamation zustande kam. Sheri Dew hat dies in ihrem Buch Insights from a Prophet’s Life: Russell M. Nelson, 2019, Seite 208, zusammengefasst:

    „1994 verbrachte das Kollegium der Zwölf Apostel einmal einen Tag in seinem Beratungsraum im Salt-Lake-Tempel und sprach über Angelegenheiten, die die Familie betrafen. Dabei berücksichtigten die Zwölf Apostel alles, von der zunehmend allgegenwärtigen Pornografie bis hin zu verschiedenen Gesetzen, die sich gegen die Familie richten. Es war keine neue Diskussion, aber an diesem Tag drehte sich die gesamte Tagesordnung um dieses eine so wichtige Thema.

    Die Zwölf Apostel befassten sich mit der Lehre und mit Richtlinien und sie berücksichtigten, was nicht geändert werden konnte – die Lehre – und was möglicherweise geändert werden konnte – Richtlinien. Sie besprachen Themen, die sie kommen sahen, darunter der vermehrte gesellschaftliche Druck zugunsten der gleichgeschlechtlichen Ehe und der Rechte der Transsexuellen. ‚Aber das war nicht das Ende dessen, was wir sahen‘, erklärte Elder Nelson. ‚Wir sahen die Bemühungen verschiedener Gruppen, sämtliche Maßstäbe und Einschränkungen im Hinblick auf sexuelle Betätigung abzuschaffen. Wir sahen die Verwirrung der Geschlechter. Wir konnten es alles kommen sehen.‘

    Diese ausführliche Erörterung sowie weitere Gespräche über einen längeren Zeitraum hinweg führten zu dem Schluss, dass die Zwölf Apostel ein Dokument verfassen sollten, vielleicht sogar eine Proklamation, in der der Standpunkt der Kirche zur Familie dargelegt wird. Diese sollte dann der Ersten Präsidentschaft vorgelegt werden.“

  12. „Die Familie – eine Proklamation an die Welt“, Liahona, Mai 2017, Umschlaginnenseite hinten

  13. Präsident Dallin H. Oaks hat gesagt: „All die unzähligen sterblichen Menschen, die schon zur Erde gekommen sind, haben sich für den Plan des Vaters entschieden und dafür gekämpft. Viele von uns haben zudem mit dem Vater in Bezug auf das, was wir auf Erden tun wollten, einen Bund geschlossen. Auf eine Weise, die nicht offenbart worden ist, hat das, was wir in der Geisterwelt getan haben, Einfluss auf uns hier im Erdenleben.“ („The Great Plan of Happiness“, Ensign, November 1993, Seite 72.)

  14. Siehe Dallin H. Oaks, „Wahrheit und der Plan“, Liahona, November 2018, Seite 25–28

  15. Abraham 3:26

  16. Präsident Dallin H. Oaks hat gesagt:

    „Bekehrte Heilige der Letzten Tage glauben, dass der Herr mit der Proklamation zur Familie, die vor fast einem Vierteljahrhundert herausgegeben und inzwischen in zahlreiche Sprachen übersetzt wurde, die Evangeliumswahrheiten erneut betont hat, die wir brauchen, um den gegenwärtigen Herausforderungen standzuhalten, denen die Familie ausgesetzt ist. …

    Ich bezeuge, dass die Proklamation zur Familie eine Aussage von ewiger Wahrheit ist, der Wille des Herrn für seine Kinder, die nach ewigem Leben streben. Sie war die Grundlage für das Lehren in der Kirche und für die praktische Anwendung in den letzten 22 Jahren und so wird es weiterhin sein. Betrachten Sie die Proklamation als genau das, lehren Sie daraus und leben Sie danach, dann werden Sie auf Ihrem Weg zum ewigen Leben gesegnet sein. …

    Ich glaube, unsere Einstellung gegenüber der Proklamation zur Familie und wie wir sie nutzen, ist eine der Prüfungen dieser Generation. Ich bete für alle Heiligen der Letzten Tage, sie mögen in dieser Prüfung standhaft sein.“ („Der Plan und die Proklamation“, Liahona, November 2017, Seite 30f.)

  17. Präsident Russell M. Nelson hat gesagt: „Manche bezeichnen uns als bigott. Bigott sind jedoch diejenigen, die uns nicht gestatten, so zu empfinden, wie wir empfinden, aber von uns erwarten, dass wir ihnen gestatten, so zu empfinden, wie sie empfinden. Unser Standpunkt ist letztlich auf das Gesetz der Keuschheit zurückzuführen. Die Zehn Gebote sind immer noch gültig. Sie sind nie widerrufen worden. … Wir haben nicht das Recht, die Gesetze zu ändern, die Gott verfügt hat.“ (In: Dew, Insights from a Prophet’s Life: Russell M. Nelson, Seite 212.)

  18. „Die [in der Proklamation zur Familie] enthaltenen Wahrheiten werden Sie gegen die Angriffe wappnen, die überall auf der Welt auf die Familie herabprasseln.

    Sie [die wunderbare Jugend von edler Herkunft] müssen begreifen, welch weitreichende Folgen der derzeit in der Gesellschaft ausgetragene Disput um die Definition der Ehe hat. Die aktuelle Debatte dreht sich auch um die Frage, ob zwei Angehörige desselben Geschlechts heiraten können. Wenn Sie Fragen zur Position der Kirche zu diesem oder einem anderen wichtigen Thema haben, [denken Sie] gebeterfüllt über die Sache [nach und schenken Sie dann] den prophetischen Aussagen [bei der kommenden Herbst-Generalkonferenz der Kirche] Beachtung. Durch diese inspirierten Worte sowie durch Eingebungen des Heiligen Geistes können Sie ein umfassenderes und besseres Verständnis erlangen.“ (Siehe Russell M. Nelson, „Jugend von edler Herkunft: Wofür entscheiden Sie sich?“, CES-Andacht für junge Erwachsene, 6. September 2013, broadcasts.ChurchofJesusChrist.org.)

  19. Russell M. Nelson, „Ein wahres Kind des Millenniums“, Liahona, Oktober 2016, Seite 53

  20. Präsident Nelson hat gesagt: „Wenn eine Regierung Gesetze verfasst, ändert oder durchsetzt, wird sie jedoch auch stark von gesellschaftlichen Tendenzen und weltlichen Philosophien beeinflusst. Ganz gleich, welche Gesetze der Staat erlässt – die Lehre des Herrn in Bezug auf Ehe und Sittlichkeit ist unabänderlich. Denken Sie daran: Selbst wenn die Sünde vom Menschen legalisiert wird, ist sie in den Augen Gottes immer noch Sünde!“ („Entscheidungen für die Ewigkeit“, Liahona, November 2013, Seite 108.)

  21. Johannes 6:66-69

  22. Siehe Alma 32:41-43; mich hat immer beeindruckt, dass in diesem großartigen Kapitel über die Entwicklung des Glaubens die Tugenden Glaube, Geduld und Eifer in jedem der letzten drei Verse erwähnt werden

  23. Siehe Alma 7:12; Jesus Christus hat nicht nur für unsere Sünden gelitten, sondern auch für unsere Schwächen: „Er wird den Tod auf sich nehmen, auf dass er die Bande des Todes löse, die sein Volk binden; und er wird ihre Schwächen auf sich nehmen, auf dass sein Inneres von Barmherzigkeit erfüllt sei gemäß dem Fleische, damit er gemäß dem Fleische wisse, wie er seinem Volk beistehen könne gemäß dessen Schwächen.“ (Als Synonym für Schwächen kann man auch Krankheiten, Bedrängnisse oder Unzulänglichkeiten setzen.) Siehe Lehre und Bündnisse 88:6: Er ist „hinabgefahren … unter alles, sodass er alles erfasst hat, auf dass er in allem sei und durch alles, das Licht der Wahrheit“.