2008
Der Märtyrertod des Propheten
December 2008


Aus dem Leben des Propheten Joseph Smith

Der Märtyrertod des Propheten

Nach Reed Blake, „Martyrdom at Carthage“, Ensign, Juni 1994, Seite 30-38; siehe auch Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph Smith(Leitfaden für das Melchisedekische Priestertum und die FHV, 2007), Seite XXIII, 25ff., 511f., 587ff.

Einige böse Menschen trachteten Joseph Smith nach dem Leben. Er und sein Bruder Hyrum beschlossen daher, ihr Zuhause in Nauvoo zu verlassen, damit sie in Sicherheit seien. Schweren Herzens sagten sie ihren Familien Lebewohl und brachen zu ihrer Reise auf.

Es gibt Leute, die meinen Bruder Joseph umbringen wollen; daher hat der Herr ihn gewarnt und ihm geboten, in die Rocky Mountains zu fliehen und so sein Leben zu retten.

Es kamen Truppen nach Nauvoo, um Joseph und Hyrum festzunehmen. Die Einwohner von Nauvoo waren wegen der Truppen beunruhigt; daher schickte Emma Boten zu Joseph und Hyrum, um sie über die Lage zu informieren. Sie beschlossen, nach Carthage zu gehen. Joseph wusste, dass er dort sterben würde.

Ich gehe wie ein Lamm zum Schlachten, aber ich bin so ruhig wie ein Sommermorgen; mein Gewissen ist frei von Schuld gegenüber Gott und gegenüber allen Menschen. Ich werde unschuldig sterben, und man wird von mir noch sagen: Er wurde kaltblütig ermordet.

Ein Polizist nahm Joseph und Hyrum fest und brachte sie ins Gefängnis von Carthage. Dort wurde der Prophet von vielen Leuten besucht. Am 27. Juni 1844 waren Hyrum, Elder John Taylor und Elder Willard Richards zusammen mit Joseph in der Schlafkammer im Obergeschoss des Gefängnisses.

Dort war es an diesem Nachmittag sehr heiß. Die Männer öffneten die Fenster, um für Abkühlung zu sorgen. Hyrum las ein Buch, und Joseph unterhielt sich mit einem der Wachmänner. John Taylor sang: „Ein armer Wandrer“ (Gesangbuch, Nr. 18).

Ein armer Wandrer, reich an Qual, hat oftmals meinen Dienst begehrt …

Sing dieses Lied bitte noch einmal, John.

Bruder Hyrum, mir ist nicht nach Singen zumute.

Wenn du damit anfängst, kommst du in die richtige Stimmung.

Eine Horde aufgebrachter Männer scharte sich um das Gefängnis. Dann eilten die Männer die Treppe hinauf und feuerten dabei ihre Waffen ab. Hyrum kam dadurch ums Leben.

Oh! Mein armer, mein lieber Bruder Hyrum!

Bei dem Versuch, die Horde aufzuhalten, feuerte Joseph selbst sechs Schüsse ab. Dann rannte er hinüber zum Fenster. Die Männer schossen auf ihn, und er fiel aus dem Fenster.

O Herr, mein Gott!

Als die Mitglieder der Kirche in Nauvoo vom Tod des Propheten erfuhren, waren sie untröstlich. Mehr als 10 000 Menschen erwiesen dem geliebten Propheten und seinem Bruder im Hause Josephs, wo die Leichen aufgebahrt waren, die letzte Ehre.

„Joseph Smith, der Prophet und Seher des Herrn, hat mehr für die Errettung der Menschen in dieser Welt getan als irgendein anderer Mensch, der je auf ihr gelebt hat – Jesus allein ausgenommen. … Er war groß im Leben und war groß im Sterben in den Augen Gottes und seines Volkes; und … er [hat] seine Mission und sein Werk mit seinem eigenen Blut besiegelt.“ (LuB 135:3.)

Illustrationen von Sal Velluto und Eugenio Mattozzi