2009
Sie werden laufen und nicht ermüden
June 2009


Sie werden laufen und nicht ermüden

Eine der größten Segnungen, die wir empfingen, als wir auf die Erde kamen, ist unser physischer Körper. Das Wort der Weisheit, das wir in Abschnitt 89 des Buches Lehre und Bündnisse finden, zeigt uns „die Ordnung und den Willen Gottes in Bezug auf die zeitliche Errettung aller Heiligen in den Letzten Tagen“ (Vers 2). Im Folgenden geben Mitglieder aus aller Welt Zeugnis vom Wort der Weisheit.

Man ist nie zu jung

Ich bin dreizehn Jahre alt und ich weiß: Wenn wir auf unseren Körper achten, werden wir die Segnungen empfangen, die im Wort der Weisheit verheißen sind, nämlich dass wir „laufen und nicht ermüden“ (LuB 89:20). Wenn ich Sport treibe, mich gesund ernähre und ausreichend schlafe, erhalte ich Kraft. Wenn ich dieses Gebot halte, bin ich frei von abhängig machenden Substanzen und werde nicht von ihnen beherrscht.

Ich weiß, dass der Vater im Himmel uns das Wort der Weisheit nicht gegeben hat, um uns einzuschränken, sondern damit wir gesund und glücklich sein können. Der Satan will uns glauben machen, dass rauchen und trinken uns beliebt, frei und glücklich machen. Aber das stimmt nicht. Manchmal ist es schwer, sich an hohe Grundsätze zu halten, vor allem in der Schule, aber wenn ich mich bemühe, ein gutes Vorbild zu sein, zeige ich auch meinen Freunden, dass es wichtig ist, das Rechte zu tun.

Die größte Segnung, die ich dadurch empfange, dass ich das Wort der Weisheit befolge, ist, den Heiligen Geist ständig bei mir zu haben. Mein Ziel ist, dass ich einmal würdig bin, in den Tempel zu gehen.

Sevil V., Plowdiw, Bulgarien

Hilfe bei Diabetes

Ich bin Großmutter, 57 Jahre alt; im Juni 2006 wurde bei mir Diabetes diagnostiziert. Ich nahm Medikamente, aber ich befasste mich auch eingehend mit dem Wort der Weisheit. Ich entdeckte, wie wertvoll regelmäßige Bewegung und eine gesunde Ernährung sind. Ich nahm vierzig Kilo ab, und es ist mir gelungen, mein Gewicht zu halten. Dass ich mich strikt an das Wort der Weisheit hielt, war ein Segen für mich. Das wurde mir klar, als mein Arzt die Medikamente gegen Diabetes und Bluthochdruck absetzte. Ich habe ein Zeugnis vom Wort der Weisheit, denn ich profitiere noch immer von den geistigen und körperlichen Segnungen, die ich durch das Befolgen dieses Gebotes erhalten habe.

Beverly Rutherford, Washington, USA

Marathonläufer mit 73 Jahren

Ich wurde in Brasilien geboren und ich hatte Rachitis – eine Krankheit, die durch deformierte Knochen gekennzeichnet ist. Mit neunzehn wog ich 50 Kilo und war 1,64 Meter groß. Deshalb wurde ich auch nicht ins Militär aufgenommen. Ich suchte nach Möglichkeiten, meine körperliche Verfassung zu verbessern. Ich trieb Sport und bemühte mich um eine ausgewogene Ernährung.

In dieser Zeit lernte ich die Missionare kennen. Ich erfuhr vieles über die Kirche und die Gebote, auch über das Wort der Weisheit. Es war genau das, was ich brauchte. Nun hatte ich eine Richtlinie, welche Nahrung ich zu mir nehmen sollte, und eine Liste von schädlichen Dingen, die zu vermeiden waren, wie Tabak und starkes Getränk. Als ich im Buch Lehre und Bündnisse las, erfuhr ich, dass auch ausreichend Ruhe und Schlaf notwendig sind (siehe LuB 88:124).

Ich wurde kräftiger und wog nun 78 Kilo. Ich wurde sehr gut im Gewichtheben. Außerdem betrieb ich Judo und ging schwimmen. Heute bin ich 73 Jahre alt und Marathonläufer; ich habe schon 30 Marathons vollendet. 2005 und 2006 war ich in meiner Altersgruppe in Brasilien der Zweitbeste. Ich bin völlig gesund und sehr glücklich.

Ich bin dem himmlischen Vater dankbar, dass er uns Gesetze gibt, die uns Gesundheit schenken, wenn wir uns daran halten.

Antonio Olívio de Oliveira, São Paulo, Brasilien

Eine Flasche Wein

Als ich nach der Schule den Kosmetiksalon putzte, fand ich eine halbvolle Weinflasche, die nach einer Party stehengeblieben war. Ich fragte meinen Chef, was ich damit machen sollte. „Schütte den Wein aus und wirf die Flasche weg“, sagte er, als er ging. Er schloss die Tür ab, und ich war allein. Ich erledigte meine übliche Putzarbeit, aber die Weinflasche ging mir nicht aus dem Kopf. Ich war vierzehn und hatte noch nie Wein probiert. Es war eine Versuchung.

Ich putzte die Toilette, desinfizierte die Haarbürsten und wischte den Boden, dabei dachte ich die ganze Zeit an die Weinflasche hinten im Arbeitszimmer. Ich wusste, dass ich von einem Schluck nicht betrunken werden würde. Niemand würde es je erfahren. Als ich das dachte, wurde mir aber bewusst, dass ich es wissen würde und ebenso mein himmlischer Vater. Der Kampf war vorbei. Ich wusste, dass ich es bereuen würde, wenn ich dieser Versuchung nachgab, und ich wollte stark genug sein, jeder Versuchung zu widerstehen. Ich schüttete den Wein in den Ausguss, spülte die Flasche aus und warf sie in den Müll.

Dieses kleine Erlebnis scheint vielleicht unwichtig zu sein, aber in mir veränderte es viel. Ich hatte mich entschieden, die Gebote zu halten, auch wenn niemand hinsah. Ich wollte das Richtige aus den richtigen Gründen tun. Jetzt weiß ich, dass ich die Kraft habe, Versuchungen zu widerstehen, und ich traue mir zu, dass ich den Weg zurück zum himmlischen Vater gehen kann.

Beth M. Stephenson, Oklahoma, USA

Die Kraft, durchzuhalten

In dem Jahr nach meiner Taufe trat ich der freiwilligen Feuerwehr bei. Ich hielt mich an das Wort der Weisheit, auch wenn meine Freunde mir Zigaretten, Alkohol, Tee oder Kaffee anboten. Wenn sie mich fragten, warum ich ablehnte, sagte ich ihnen, ich sei Mormone. Die meisten machten sich über mich lustig und lachten.

Einmal mussten wir eine dreistündige Sportprüfung absolvieren, von der abhing, wer bei der Feuerwehr bleiben durfte. Wir hatten eine schwere Uniform und schwere Stiefel an und mussten auch noch ein Sauerstoffgerät tragen. Vor der Prüfung sah ich die anderen rauchen. Sie lachten mich aus, weil ich nur ein Teenager war, und sie meinten, ich würde die schwere Prüfung nicht bestehen.

Zuerst mussten wir mehrere Runden um ein Feld rennen, wobei wir sehr schwere Schläuche trugen. Nach der ersten Runde taten mir die Beine weh, ja, der ganze Körper, und meine Kameraden lachten mich aus. Aber ich erinnerte mich an die Verheißung in Lehre und Bündnisse 89: „Alle Heiligen, die sich dieser Worte erinnern und sie befolgen und tun und die in ihrem Wandel den Geboten gehorchen, werden Gesundheit empfangen in ihrem Nabel und Mark für ihre Knochen … und werden laufen und nicht ermüden und werden gehen und nicht ermatten.“ (Vers 18,20.)

Ich kniete zum Beten nieder und bat den Herrn um den Glauben, die Erfüllung dieser Verheißung zu sehen. Mehrere Männer kamen zu mir herüber und fragten, ob alles in Ordnung sei, und ich sagte ihnen, dass es mir gut gehe. Dann begannen wir wieder zu laufen. Auf einmal spürte ich keine Schmerzen mehr in den Beinen. Ich lief und lief und bemerkte, dass die anderen vor Erschöpfung zu Boden gesunken waren, aber mir fiel es ganz leicht weiterzulaufen. Ich bestand die Prüfung, während meine Kameraden die Übung wiederholen mussten.

Ich weiß, dass ich diese Prüfung bestanden habe, weil ich das Wort der Weisheit befolgt habe. Ich weiß, dass Gott an diesem Tag bei mir war. Wenn wir seine Gebote halten, segnet er uns in seiner grenzenlosen Barmherzigkeit.

Cristian Castro Marin, Santiago, Chile

Eine tägliche Verpflichtung

Zwei Tage nach der Beerdigung meiner Mutter schaute ich in den Spiegel. Was ich sah, gefiel mir nicht: dunkle Ringe unter den Augen, bleiche Haut, eine schlechte Haltung und zehn bis fünfzehn Pfund Übergewicht. Die letzten drei Jahre, in denen ich meine Eltern gepflegt hatte, hatten ihre Spuren hinterlassen. Innerhalb von zwei Jahren waren meine beiden Eltern krank geworden und gestorben, und bei dieser Belastung war es kein Wunder, dass ich aussah, als hätte ich seit Wochen nicht gut geschlafen und unausgewogen gegessen.

Nun stand ich mit 26 Jahren an einem Scheideweg. Ich konnte weitermachen wie bisher und damit riskieren – wie andere in meiner Familie – an Diabetes, einer Herzkrankheit oder Krebs zu erkranken, oder ich konnte mein Leben in die Hand nehmen und meiner Gesundheit Priorität einräumen. Das war ein Entschluss, den ich für mein ganzes Leben treffen musste – nicht nur für ein paar Wochen. Als ich mein bleiches Spiegelbild betrachtete, gab ich mir selbst ein Versprechen. Ich wollte das Wort der Weisheit genauer befolgen als je zuvor.

Mein Mann und ich begannen, zwei- bis dreimal pro Woche Sport zu treiben. Mir wurde bewusst, wie viele Kalorien ich zu mir nahm. Ich setzte mehr Obst und Gemüse auf den Speiseplan. Es kostete Mühe, aber ich befasste mich mit den Nährwertangaben auf den Lebensmitteln und entschied mich für gesünderes Essen.

Der eigentliche Schlüssel zum Erfolg war aber, dass ich mir realistische Ziele setzte. Ich wollte abnehmen, mehr Energie haben und gesünder aussehen. Mit der Hilfe des himmlischen Vaters und meines Mannes, der mich wirklich unterstützte, verwirklichte ich alle drei Ziele.

Nun sind sechs Jahre vergangen, und ich treibe immer noch regelmäßig Sport und achte auf meine Ernährung. Ich setze mir weiterhin Ziele, was meine Fitness und meine Ernährung betrifft, und arbeite täglich daran. Wenn mir damals jemand gesagt hätte, ich würde einmal leidenschaftlich gern Sport treiben, hätte ich es ehrlich gesagt nicht geglaubt. Ich bin der lebendige Beweis, dass man seine Lebensweise ändern kann, wenn man es wirklich will. Wenn Sie Ihr Vertrauen in den himmlischen Vater setzen, wird er Sie in Ihren Bemühungen unterstützen.

Ich fühle mich richtig wohl, seit ich mich bemühe, so gesund wie möglich zu leben. Seit ich mir dieses Versprechen gegeben habe, ist mein Verstand klarer und arbeitet schneller, und mein Körper ist stärker und hat mehr Energie. Deshalb kann ich mich an den wunderbaren Segnungen freuen, die der himmlische Vater all denen verheißen hat, die das Wort der Weisheit befolgen. Er sagt, dass alle Heiligen, die gehorsam sind, „Gesundheit empfangen [werden] in ihrem Nabel und Mark für ihre Knochen und … Weisheit und große Schätze der Erkenntnis finden [werden], selbst verborgene Schätze“ (LuB 89:18,19).

Meagan Sandor, Ontario, Kanada

Wir stellten einen Plan auf

Kurz nachdem meine Mutter und ich uns hatten taufen lassen, nahm sie eine Stelle als Krankenschwester an. Als alleinerziehende Mutter hatte sie keine Zeit zu kochen, deshalb aßen wir immer mehr Fertigprodukte. Ich war erst zwölf Jahre alt, aber mein Gesundheitszustand verschlechterte sich. Ich hatte nicht mehr die gleiche Energie wie früher. Ich fühlte mich müde und unsicher, und ich nahm immer mehr zu.

Ich fragte meine Mutter, wie ich wieder in Form kommen könne. Ich hatte auf einen medizinischen Rat gehofft und war überrascht, als sie einfach nur sagte: „Leb nach den Grundsätzen im Wort der Weisheit.“ Ich hatte erwartet, von ihr etwas über Kalorien, Kohlenhydrate und Fette zu hören, aber ihre Antwort war genau das, was ich brauchte.

Am folgenden Montag befassten wir uns beim Familienabend mit Lehre und Bündnisse 89 und stellten einen Ernährungs- und Sportplan auf. Unsere Lebensweise änderte sich drastisch. Wir fühlten uns beide gesünder und glücklicher. Ich stellte auch fest, dass ich mehr Frieden verspürte und öfter die leisen Eingebungen des Heiligen Geistes wahrnahm.

Ich bin dankbar für unseren liebenden Vater im Himmel, der sich uns mitteilen möchte. Jetzt weiß ich, dass wir körperlich und geistig bereit sein müssen, um heilige persönliche Offenbarung zu empfangen.

Eric D. Richards, Utah, USA

Fotos von John Luke