2011
Der Herr schüttete Segnungen aus
Dezember 2011


Wie ich es wusste

Der Herr schüttete Segnungen aus

Ich fragte mich: „Wer ist Gott? Ist es Buddha, Jesus Christus oder irgendein anderer Gott?“

Ich bin in Kambodscha geboren, wo die meisten Menschen Buddhisten sind. Nachdem das Regime der Roten Khmer so viele Menschen ermordet hatte, verstanden viele der Überlebenden nicht, warum Gott, wenn es ihn gab, zugelassen hatte, was unserem Volk widerfahren war. Mit vierzehn Jahren stellte ich mir die gleiche Frage.

Nachdem das Regime entmachtet worden war, breiteten sich in Kambodscha verschiedene Religionen aus. Ich war verwirrt, weil die Kirchen so unterschiedliche Lehren vertraten. Meine Angehörigen blieben Buddhisten, aber ich wollte Antworten auf die Fragen, die meine Seele bewegten: Woher kommen wir, warum sind wir hier, und was wird aus uns nach diesem Leben?

Als ich einmal von der Schule nach Hause kam, sagte mir meine Tante, zwei junge Männer in weißem Hemd und Krawatte hätten sie besucht und über Jesus Christus gesprochen. Sie war überrascht, dass sie so gut kambodschanisch sprachen. Ich wollte mehr über Jesus Christus erfahren. Ich wollte wissen, wer uns erschaffen hat. Ich fragte mich: „Wer ist Gott? Ist es Buddha, Jesus Christus oder irgendein anderer Gott?“

Meine Tante und ich hörten den Missionaren zu. Schon bei der ersten Lektion spürten wir den Heiligen Geist, der uns bestätigte, dass ihre Worte wahr waren. Sie gaben uns das Buch Mormon und verhießen uns, dass Gott uns die Wahrheit kundtun werde, wenn wir es lasen, darüber nachdachten und Gott mit aufrichtigem Herzen und Glauben an ihn fragten, ob es wahr sei. Das klang einleuchtend. Ich nahm das Evangelium an, ebenso meine Tante und ihre Kinder. Etwa einen Monat später ließen wir uns alle taufen und konfirmieren.

Ich besuchte vier Jahre lang das Seminar und ein Jahr lang das Institut und wurde Seminarlehrer. Mit neunzehn hatte ich das Gefühl, dass ich auf Mission gehen sollte. Ich sprach mit meinen Eltern darüber, und sie hielten es für keine schlechte Idee, also reichte ich meine Papiere ein. Einen Monat später erhielt ich meine Berufung in die Kalifornien-Mission Sacramento, wo ich in englischer und auch in kambodschanischer Sprache Missionsarbeit verrichten sollte.

Da ich die Berufung annahm, hat Gott mich reichlich gesegnet. Mein jüngerer Bruder traf nicht gerade die besten Entscheidungen. Ich fastete und betete für ihn, und noch vor meiner Abreise geschah ein Wunder. Ich taufte ihn, und er geht jetzt regelmäßig in die Kirche und besucht das Seminar. Meine Familie hat noch viele weitere Segnungen empfangen, und auch auf mich hat der Herr im Laufe meiner Mission Segnungen ausgeschüttet.

Jesus ist der Messias. Er lebt. Er liebt jeden von uns und kennt uns beim Namen. Er kennt unsere Schwierigkeiten und Hindernisse, und ich weiß, dass er uns segnen wird, wenn wir uns bemühen, seine Gebote zu halten.

Abdruck des Fotos mit freundlicher Genehmigung von Kim Koung