2012
Abu lernt, ehrlich zu sein
März 2012


Abu lernt, ehrlich zu sein

„Ehrlichkeit beginnt bei mir in allem, was ich sag und tu.“ (Children’s Songbook, Seite 149)

Abu saß draußen vor seiner Hütte und beobachtete die Leute, die vorübergingen. Abu war sehr hungrig. Marian ging nicht weit entfernt die Straße auf und ab, um süße Kekse zu verkaufen. Die bunt verpackten Kekse sahen verlockend aus. Marian trug sie in einer Schale auf dem Kopf. Abu wollte so gern eine Packung Kekse. Bestimmt waren sie sehr lecker.

Marian blieb stehen und stellte die Schale mit den Keksen direkt vor Abu ab.

„Sie weiß, dass ich hungrig bin, und hat die Kekse für mich hingestellt!“, dachte er. Rasch nahm er eine Packung Kekse.

Sein Vater hatte es gesehen. „Abu, was hast du da?“, fragte er.

„Papa, ich habe solchen Hunger! Ich brauche ein paar Kekse“, sagte Abu.

Papa nahm Abu sanft in die Arme. „Abu, ich gebe dir gern ein paar Kekse“, sagte er. „Aber du kannst nicht einfach etwas nehmen, ohne zu fragen oder dafür zu bezahlen. Hast du Marian gefragt, ob du dir ein paar Kekse nehmen darfst?“

„Nein“, murmelte Abu und starrte auf den Boden.

„Wir geben jetzt Marian die große Packung zurück, und ich kaufe dir eine kleine Packung. Ich möchte, dass du lernst, ehrlich zu sein. Weißt du, was das bedeutet?“

„Sag es mir, Papa“, antwortete Abu.

„Es bedeutet, dass wir uns richtig verhalten“, erklärte Papa. „Es bedeutet, dass wir nichts stehlen, sondern alles bezahlen. Es bedeutet, dass wir nicht lügen, sondern die Wahrheit sagen. Es bedeutet, dass wir tun, was wir versprochen haben. Deshalb kaufen wir bei Marian jetzt eine Packung Kekse. Marian braucht das Geld, um Essen für ihre Kinder zu kaufen. Ich hab dich lieb, Abu, und der Vater im Himmel hat dich auch lieb. Er freut sich, wenn du dich richtig verhältst.“

„Ich hab dich auch lieb, Papa“, sagte Abu. „Ich möchte immer ehrlich sein.“

Illustration von Don Seegmiller