2012
Für eine starke Jugend – Ein Anker in unserer Zeit
August 2012


Für eine starke Jugend – Ein Anker in unserer Zeit

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David L. Beck
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Elaine S. Dalton

Die Erste Präsidentschaft hat geschrieben, dass die Grundsätze in der Broschüre Für eine starke Jugend „euch eine Richtschnur sein [werden] bei den wichtigen Entscheidungen, die ihr jetzt und künftig trefft“.1 Anlässlich der neuen Ausgabe der Broschüre haben sich Mitarbeiter der Zeitschriften der Kirche mit Elaine S. Dalton, Präsidentin der Jungen Damen, und David L. Beck, Präsident der Jungen Männer, über die aktualisierte Broschüre unterhalten.

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Für eine starke Jugend – Ein Anker in unserer Zeit

Was ist der Grund für die neue Ausgabe der Broschüre Für eine starke Jugend?

Bruder Beck: Die Grundsätze des Herrn haben sich nicht geändert, aber die Angriffe des Widersachers gegen diese Grundsätze haben an Häufigkeit und Intensität zugenommen. Die Broschüre Für eine starke Jugend ist aktualisiert worden, um die Jugendlichen gegen diese Angriffe zu wappnen.

Schwester Dalton: Die Propheten sprechen weiterhin klar und deutlich zu den Jugendlichen, und man soll ihren aktuellen Rat nachlesen können. Den Jugendlichen soll klar sein, wie wichtig es ist, dem Propheten zu folgen. Deshalb sind aktuelle Aussagen in die Broschüre aufgenommen worden.

Bruder Beck: Präsident Thomas S. Monson hat erneut darauf hingewiesen, dass unsere Jugendlichen in einer Zeit aufwachsen, in der die Kluft zwischen den Grundsätzen des Herrn und denen der Welt immer größer wird.2 Versuchungen werden stärker und sündhaftes Verhalten wird mehr und mehr von der Gesellschaft akzeptiert. Der inspirierte Rat in dieser neuen Broschüre zeigt, wie sehr der Vater im Himmel die Jugendlichen liebt. Er möchte, dass sich jeder Jugendliche der Segnungen erfreuen kann, die man empfängt, wenn man nach dem Evangelium lebt. Um die Jugendlichen dabei zu unterstützen, hat er ihnen Richtlinien gegeben. Er hat Wichtiges mit ihnen vor. Die Grundsätze in der Broschüre Für eine starke Jugend tragen dazu bei, dass sie bereit sind, sein Werk zu vollbringen.

Was wurde bei dieser Ausgabe aktualisiert?

Schwester Dalton: Der Abschnitt „Arbeiten und selbständiges Handeln“ ist hinzugefügt worden. Viele Jugendliche verbringen so viel Zeit mit neuen technischen Erfindungen wie sozialen Netzwerken, Surfen im Internet oder Computerspielen, dass sie gar nicht mehr richtig lernen, wie man arbeitet. Das macht uns Sorge. Wenn ein junger Erwachsener auf Mission geht, ist er manchmal gar nicht für die anstrengende körperliche und geistige Arbeit gerüstet. Das geht Hand in Hand mit einem weiteren neuen Abschnitt: „Körperliche und seelische Gesundheit.“ Man muss körperlich gesund sein und auf seinen Körper achten, aber man muss auch auf sein seelisches Wohlbefinden achten.

Bruder Beck: Zusätzlich ist mehr Nachdruck darauf gelegt worden, dass man dem Heiligen Geist folgt und würdig lebt, um in den Tempel gehen zu können.

Wie können die Jugendlichen die Grundsätze in der Broschüre Für eine starke Jugend zu einem Teil ihres Lebens machen?

Schwester Dalton: Ich wünsche mir, dass sie auf die Segnungen achten, die in der Broschüre genannt werden, und darüber nachdenken, wie diese Segnungen sie ihren Zielen näherbringen. Ich glaube wirklich, dass diese Generation die Erde auf das Zweite Kommen des Erretters vorbereitet. Ich bitte die Jugendlichen inständig, daran zu denken, dass sie voll Zuversicht in seiner Gegenwart stehen wollen, wenn er wiederkommt.

Bruder Beck: Die Broschüren Ich erfülle meine Pflicht vor Gott und Mein Fortschritt enthalten ebenfalls ein paar gute Anregungen. Beispielsweise werden die jungen Männer in den Abschnitten „Würdig leben“ im Programm Pflicht vor Gott aufgefordert, sich mit den Grundsätzen aus der Broschüre Für eine starke Jugend zu befassen und einen Plan aufzustellen, wie sie danach leben wollen. Anschließend sollen sie anderen von ihren Erfahrungen berichten. Dadurch stärken sie nicht nur ihr eigenes Zeugnis, sondern helfen auch anderen.

Schwester Dalton: Ein weiterer interessanter Ansatz wäre, die ganze Broschüre Für eine starke Jugend zu lesen und alle Stellen anzustreichen, wo der Heilige Geist erwähnt wird. Wenn die Jugendlichen nach diesen Grundsätzen leben, können sie den Heiligen Geist ständig bei sich haben. Und da sie ja in ihrer Jugend sehr wichtige Entscheidungen für ihr Leben treffen, brauchen sie seine Führung.

Bruder Beck: Ich finde, dass man mit dieser Broschüre anderen das Evangelium näherbringen kann; man kann sie benutzen, um Freunden zu erklären, warum man sich an bestimmte Grundsätze hält. Außerdem können die Jugendlichen sie verwenden, um Lektionen für den Familienabend, Ansprachen für die Abendmahlsversammlung oder einen Unterricht in der Kirche vorzubereiten – oder einfach nur, um Antworten auf Fragen zu den Maßstäben des Herrn zu finden. Wenn die Jugendlichen sich auf diese Weise damit befassen, dringen ihnen die Lehren und Grundsätze in der Broschüre Für eine starke Jugend wirklich ins Herz und werden Teil ihrer selbst.

Was würden Sie denen antworten, die meinen, es sei schwer, sich in der heutigen Welt an diese Grundsätze zu halten?

Schwester Dalton: Ich würde sagen: Ihr habt Recht – es ist schwer. Ich würde sie aber auch darauf aufmerksam machen, dass es noch viel schwerer ist, wenn man sich nicht an diese Grundsätze hält. Sünde macht das Leben komplizierter und führt dazu, dass man sich mit etwas auseinandersetzen muss, was man gar nicht wollte. Weiter würde ich sagen: Nach den Grundsätzen in der Broschüre Für eine starke Jugend zu leben ist ein Schlüssel zum Glücklichsein, und jeder möchte ja glücklich sein.

Bruder Beck: Nichts, was diese Welt zu bieten hat, lässt sich mit dem tröstlichen Einfluss des Heiligen Geistes vergleichen, mit dem sicheren Gefühl, dass der Vater im Himmel mit einem zufrieden ist, oder mit der Macht der Tempelbündnisse. Dies sind die Segnungen, die denen verheißen sind, die sich an die Grundsätze des Herrn halten.

Schwester Dalton: Es gibt so viele Mädchen, die sagen: „Ich habe etwas Schlechtes getan und kann deshalb nicht mehr in die Kirche kommen.“ Dann lassen sie sich zu noch schlechteren Verhaltensweisen verleiten. Aber ich würde ihnen sagen: „Ihr könnt umkehren. Ihr könnt euch ändern, und jetzt ist die Zeit dafür. Gleich heute noch. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt.“

Was würden Sie Jugendlichen raten, die von der Familie kaum darin unterstützt werden, nach diesen Grundsätzen zu leben?

Bruder Beck: Ich glaube, dass der Herr jeden von uns an die Stelle setzt, wo wir mit den geistigen Gaben, die er uns gegeben hat, ein Höchstmaß an Gutem leisten können. Wenn eure Familie nicht wie ihr nach den Grundsätzen des Herrn leben will, dann gebt nicht auf. Lebt weiter so, wie ihr es als richtig erkannt habt, denn ihr wisst nie, wer aus eurer Familie euch beobachtet und im Stillen aus eurem Beispiel Kraft schöpft.

Schwester Dalton: Denkt auch immer daran, wer ihr seid. Ihr wurdet zurückbehalten, um jetzt auf die Erde zu kommen, weil ihr ein starkes Zeugnis vom Erlöser habt. Das habt ihr in der vorirdischen Welt bewiesen. Wie Bruder Beck schon gesagt hat, kann es sich für eure Familie als Segen erweisen, wenn ihr euch an die Grundsätze haltet. Haltet immer an ihnen fest. Gebt nicht auf. Wenn wir nach diesen Grundsätzen leben, sind wir ein Licht. Dann spiegeln wir das Licht des Erlösers wider.

Welche Segnungen empfangen die Jugendlichen, wenn sie nach diesen Grundsätzen leben?

Bruder Beck: Der Herr hat denen, die sich treu an die von ihm festgelegten Grundsätze halten, viele wunderbare Segnungen verheißen. Manche davon empfängt man gleich: Man hat den Heiligen Geist bei sich, man hat ein ruhiges Gewissen und mehr Glauben und Selbstvertrauen. Immer wenn wir ein Gebot halten, erlangen wir mehr Kraft, gehorsam zu sein.

Schwester Dalton: In der Welt heißt es: „Probier alles aus. Du bist jung und kannst alles einmal versuchen.“ Was aber geschieht, wenn man diesem Ruf folgt, gleicht einem Trichter, der oben ganz weit ist, aber weiter unten ziemlich eng wird. Eure Entscheidungsfreiheit wird durch solche Entscheidungen eingeschränkt. Etwas auszuprobieren kann zu einer Sucht führen. Ein kurzes Vergnügen kann zu einer unehelichen Schwangerschaft führen oder dazu, dass ihr den Plan für euer Leben ändern müsst. Bleibt ihr aber genau in der Spur und dreht sozusagen den Trichter herum, indem ihr euch an die Grundsätze des Herrn haltet, steht euch die ganze Welt offen und wird weiter und größer, wenn ihr die Gebote haltet. Anstatt an eure Fehler gebunden zu sein, habt ihr die Freiheit, so zu leben, dass ihr glücklich sein könnt.

Bruder Beck: Die Welt braucht junge Menschen, die wissen, wie kostbar diese Segnungen sind und wie man sich dafür bereitmacht. Es gibt viele unter euren Freunden und Altersgenossen, die nach einer Alternative zu den Wegen der Welt suchen, die ihr Leben auf wahre Grundsätze aufbauen wollen. Sie brauchen nur euer Beispiel und euer Zeugnis.

Was möchten Sie den Jugendlichen sonst noch mitteilen?

Schwester Dalton: Ich möchte der Jugend gern sagen, dass Umkehr nichts Schlechtes ist, sondern eine Segnung. Der Erretter hat uns die Umkehr ermöglicht. Zögert nicht. Wir können uns ändern, und das hilft uns, nach den Grundsätzen zu leben. Ein tugendhafter Jugendlicher, der vom Heiligen Geist geführt wird, kann die Welt verändern. Ihr könnt derjenige sein.

Bruder Beck: Wir haben euch lieb, und wir freuen uns über euer gutes Beispiel. Eure Glaubenstreue zu sehen macht uns Freude und inspiriert uns. Wenn ihr euch einsam fühlt, denkt daran, dass es auf der ganzen Welt tausende Jugendliche wie euch gibt, die sich an die Grundsätze des Herrn halten wollen. Denkt auch daran, dass der Heilige Geist immer mit euch sein kann. Lebt so, dass er bei euch sein kann, folgt seinen Eingebungen und lasst zu, dass er euch tröstet, wenn ihr Trost braucht. Der Vater im Himmel liebt euch und vertraut euch. Er hält Großartiges für euch bereit.

Anmerkungen

  1. Für eine starke Jugend, 2011, Seite II

  2. Siehe Thomas S. Monson, „Trauen Sie sich, allein dazustehen“, Liahona, November 2011, Seite 60

Links oben: Foto von Robert Casey; rechts: Das Abbild Christi, Gemälde von Heinrich Hofmann, Abdruck mit freundlicher Genehmigung der C. Harrison Conroy Co.

Foto der Wege © Plainpicture/Hasengold