2012
Das Evangelium wird von Herz zu Herz weitergegeben
September 2012


Botschaft von der Ersten Präsidentschaft

Das Evangelium wird von Herz zu Herz weitergegeben

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Präsident Henry B. Eyring

Gott sorgt dafür, dass seine Diener, die bereit und willens sind, das Evangelium zu verkünden, den Menschen begegnen, die aufnahmebereit sind. Das haben Sie selbst schon erlebt. Wie oft dies geschieht, hängt davon ab, inwieweit Sie mit Herz und Sinn bereit sind.

Ein Freund von mir betet jeden Tag darum, er möge jemandem begegnen, der bereit ist, das Evangelium anzunehmen. Normalerweise hat er immer ein Buch Mormon dabei. Am Abend vor einer Kurzreise steckte er jedoch statt eines Buches Mormon nur ein Informationskärtchen ein. Doch als er sich auf den Weg machen wollte, empfing er die Eingebung: „Nimm ein Buch Mormon mit.“ Er packte eines in seine Tasche.

Auf der Reise saß eine Bekannte neben ihm, und er fragte sich: „Ist sie es?“ Sie saß auch auf der Rückreise neben ihm. Er überlegte, wie er auf das Evangelium zu sprechen kommen könnte.

Da fragte sie ihn: „Sie zahlen Ihrer Kirche den Zehnten, nicht wahr?“ Er bejahte. Sie sagte, in ihrer Kirche solle man eigentlich auch den Zehnten zahlen, sie zahle ihn aber nicht. Dann fragte sie: „Was können Sie mir über das Buch Mormon sagen?“

Er erklärte, es sei heilige Schrift, ein weiterer Zeuge für Jesus Christus, übersetzt vom Propheten Joseph Smith. Sie schien interessiert, also griff er in seine Tasche und sagte: „Ich hatte das Gefühl, ich solle dieses Buch mitnehmen. Ich glaube, es ist für Sie.“

Sie begann gleich, darin zu lesen. Als sie sich verabschiedeten, sagte sie: „Wir werden uns wohl noch öfter darüber unterhalten.“

Was mein Freund nicht wissen konnte – was Gott aber wusste – war, dass sie nach einer Kirche suchte. Gott wusste, dass sie meinen Freund beobachtet und sich gefragt hatte, warum seine Kirche ihn so glücklich machte. Gott wusste, dass sie Fragen zum Buch Mormon hatte und dass sie bereit sein würde, den Missionaren zuzuhören. Sie war vorbereitet. Ebenso mein Freund. Auch Sie und ich können vorbereitet sein.

Diese Vorbereitung muss im Herzen und in den Gedanken stattfinden. Die Frau hatte vom Buch Mormon, von der wiederhergestellten Kirche und von dem Gebot gehört, man solle Gott den Zehnten zahlen, und sie erinnerte sich daran. Und sie spürte ein aufkeimendes Zeugnis von der Wahrheit im Herzen.

Der Herr hat gesagt, er werde uns die Wahrheit durch den Heiligen Geist im Verstand und im Herzen kundtun (siehe LuB 8:2). Bei den meisten Menschen, denen Sie begegnen, hat diese Vorbereitung bereits begonnen. Sie haben von Gott und seinem Wort gehört oder gelesen. Wenn ihr Herz weich genug ist, haben sie, wie sacht auch immer, eine Bestätigung der Wahrheit gespürt.

Die Frau war vorbereitet. Ebenso mein Freund, der der Kirche angehört und der mit dem Buch Mormon vertraut war. Er hatte die Bestätigung gespürt, dass es wahr ist, und er erkannte, dass der Heilige Geist ihn anwies, ein Buch mitzunehmen. Er war im Herzen und im Verstand vorbereitet.

Gott bereitet Menschen darauf vor, Ihr Zeugnis von der wiederhergestellten Wahrheit anzuhören. Er verlangt von Ihnen, dass Sie glauben und dann handeln, indem Sie furchtlos mitteilen, was Ihnen und Ihren Angehörigen so kostbar geworden ist.

Bereiten Sie sich darauf vor, davon zu erzählen, indem Sie Ihre Gedanken jeden Tag mit den Wahrheiten des Evangeliums füllen. Wenn Sie die Gebote befolgen und Ihre Bündnisse halten, spüren Sie das Zeugnis des Heiligen Geistes und spüren vermehrt, wie sehr der Erlöser Sie und die Menschen, denen Sie begegnen, liebt.

Wenn Sie Ihren Teil tun, werden Sie immer häufiger die schöne Erfahrung machen, Menschen zu begegnen, die bereit sind, Ihr Zeugnis von der Wahrheit zu hören – das weitergegeben wird von Herz zu Herz.

Wie man Gedanken aus dieser Botschaft vermittelt

Vielleicht möchten Sie die Botschaft gemeinsam mit der Familie lesen und dann den vorletzten Absatz besprechen, wo Präsident Eyring Anregungen gibt, wie man sein eigenes Zeugnis festigt. Besprechen Sie mit der Familie, wie wichtig es ist, bei Gesprächen über das Evangelium auch Zeugnis zu geben. Für Kinder ist es vielleicht hilfreich, im Rollenspiel zu üben, wie man einem Freund oder einer Freundin Zeugnis geben kann.

Illustration von Dan Burr

Foto von Christina Smith © IRI; Illustrationen von Adam Koford