2012
Das mächtigste Heer
September 2012


Das mächtigste Heer

Bild
silhouette of missionary saluting

Illustration von Scott Greer

Ich hatte vor, Offizier zu werden. Aber als ich über meine Zukunft nachdachte, kam mir die Frage meiner Mutter in den Sinn: „Wann willst du denn auf Mission gehen?“

Schon seit ich klein war, haben mich die Geschichten der Führer der Kirche fasziniert, die in den Streitkräften gedient hatten. Viele von ihnen haben im Krieg Außerordentliches geleistet und waren in ihrem Heimatland ein Vorbild an Tapferkeit und Demut. Ihre Erfahrungen lösten bei mir den Wunsch aus, im Militär zu dienen.

Als ich dreizehn war, ging ich an eine Schule, die für ihre strenge militärische Disziplin und Infanterieausbildung bekannt war. Der Tagesablauf war sehr anstrengend. Oft war ich abends so erschöpft, dass es mir unmöglich schien, in den heiligen Schriften zu lesen und am Seminar teilzunehmen.

In meinem zweiten Schuljahr hatte ich bereits Pläne für mein Leben geschmiedet: Nach meinem Schulabschluss mit achtzehn wollte ich direkt an die Offiziersschule wechseln und sie vier Jahre später als Offizier der guatemaltekischen Streitkräfte abschließen. All meine Wünsche und Träume schienen sich zu erfüllen.

Als ich meiner Mutter von meinen Plänen erzählte, fragte sie: „Wann willst du denn auf Mission gehen?“ Von diesem Tag an beschäftigte mich ihre Frage jedes Mal, wenn ich über meine Zukunft nachdachte.

Ich hatte zwar immer noch einen strikten Tagesplan, war aber zunehmend daran interessiert, mich auch geistig weiterzuentwickeln. Ich nahm nun am Seminar teil, arbeitete mit den Vollzeitmissionaren und besuchte Veranstaltungen der Kirche. Außerdem befolgte ich den Rat meines älteren Bruders, der auf Mission war, und las das Buch Mormon.

Bei meiner Ausbildung zum Fallschirmjäger absolvierten wir jeden Tag ein hartes Training. Wir kehrten fast auf allen Vieren kriechend in die Kaserne zurück, aber ich fand immer die Kraft, im Buch Mormon zu lesen. Das tägliche Schriftstudium stärkte mich geistig und half mir, meine Ausbildung fortzusetzen.

Eines Abends scharten sich einige meiner Kameraden um mein Bett und befragten mich zum Buch Mormon und zum Wort der Weisheit. Dies war meine Gelegenheit, den besten Dienst überhaupt zu leisten, nämlich die Wahrheit zu verteidigen und durch ein festes, überzeugendes Zeugnis vom Buch Mormon Freiheit zu bringen.

Als ich neunzehn war, trat ich wiederum in ein Heer ein – das Heer Gottes, das mächtigste Heer überhaupt. Ich durfte in der Mexiko-Mission Puebla Schulter an Schulter mit tapferen Ältesten und Schwestern Zions stehen. Mit der Waffenrüstung Gottes verkündeten wir das Evangelium und kämpften mutig und stark für die Freiheit.

Wir kämpfen gegen die Scharen der Finsternis, aber Gott wird den Sieg davontragen. Ich möchte weiterhin ein tapferer Soldat sein, der unserem ewigen König dient. Wir haben mächtige Waffen: das Buch Mormon, den Heiligen Geist und die Fülle des Evangeliums. Wir werden von lebenden Propheten zum Sieg geführt. Wenn wir uns schulen und uns für das Zweite Kommen unseres Erlösers Jesus Christus bereitmachen, werden wir in celestialer Herrlichkeit mit Ehre gekrönt.