2013
Bildung und Ausbildung
Januar 2013


Für eine starke Jugend

Bildung und Ausbildung

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Elder Craig A. Cardon

Größeres Wissen verschafft uns die Möglichkeit, mehr zur Verwirklichung der Absichten des Herrn beizutragen.

Mit inniger Sorge um das Wohlergehen ihrer Seelen lehrte Jakob das Volk Nephi „in Bezug auf das …, was ist und was kommen wird“ (2 Nephi 6:4). Es war sein Volk, und er liebte es. Er erklärte den Menschen, wer sie wirklich waren und was ihnen der Herr verheißen hatte. Als er über den Erretter sprach, rief er aus: „O wie groß ist die Heiligkeit unseres Gottes! Denn er weiß alles, und es gibt nichts, was er nicht weiß.“ (2 Nephi 9:20; Hervorhebung hinzugefügt.)

Behalten wir diese Worte im Kopf, wenn wir über den Wert der Bildung sprechen. Jahrhunderte zuvor trachtete Vater Abraham in einem anderen Teil der Welt „nach den Segnungen der Väter … und … wünschte, jemand zu sein, der viel Erkenntnis besaß, und ein besserer Nachfolger der Rechtschaffenheit zu sein und mehr Erkenntnis zu besitzen“ (Abraham 1:2).

Ihr seid alle geliebte Söhne und Töchter Gottes1, „und ihr seid von dem Bund, den der Vater mit [Abraham] gemacht hat“ (3 Nephi 20:25). So wie Abraham tragt auch ihr die Fähigkeit in euch, mehr Erkenntnis zu besitzen, wenn ihr in dem unterwiesen werdet, „was ratsam ist, dass ihr es versteht“ (LuB 88:78).

Der Herr hat uns wissen lassen, dass erstrebenswerte Erkenntnis auch von dem handelt, „was sowohl im Himmel als auch auf der Erde und unter der Erde ist; dem, was gewesen ist, dem, was ist, dem, was sich in Kürze begeben muss; dem, was daheim ist, dem, was in der Fremde ist; den Kriegen und den Verwirrungen der Nationen und den Strafgerichten, die auf dem Lande lasten; und auch einer Kenntnis von Ländern und von Reichen“ (LuB 88:79).

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young man carrying stack of books

Fotos von Robert Casey

Warum? Weshalb ist es so wichtig, eine Ausbildung zu erlangen? Der Herr selbst nennt uns einen triftigen Grund: „Damit ihr in allem bereit seiet, wenn ich euch abermals aussende, um die Berufung, zu der ich euch berufen habe, und die Mission, mit der ich euch beauftragt habe, groß zu machen.“ (LuB 88:80.)

In dieser zunehmend komplexen Welt gehören Bildung und Ausbildung mit zum Wichtigsten, was man im Leben erwerben kann. Zwar geht eine bessere Ausbildung im Allgemeinen auch mit höherem Einkommen Hand in Hand, doch was wichtiger ist: Durch größeres Wissen können wir auch mehr dazu beitragen, die Absichten des Herrn zu verwirklichen. In der Broschüre Für eine starke Jugend steht: „Der Bildung kommt im Plan des Vaters im Himmel große Bedeutung zu. Sie soll euch helfen, ihm ähnlicher zu werden. Er möchte, dass ihr euren Verstand schult und eure Fähigkeiten und Talente entfaltet, damit ihr euren Aufgaben gut nachkommt und immer mehr Freude am Leben habt.“2

Etwas Ähnliches hat der Prophet Joseph Smith gesagt: „Im Wissen liegt Macht. Gott hat mehr Macht als alle anderen Wesen, weil er größeres Wissen hat.“3

Eine solide Schulbildung erfordert aus guten Gründen, dass man sich etliche Jahre lang mit einem breiten Spektrum an Themen und Fertigkeiten befasst, die einem vielleicht nicht alle so ganz liegen oder von denen man einige nicht unbedingt sehr gerne lernt. Gleichwohl solltet ihr beim Lernen fleißig sein, denn so erweitert ihr euren Horizont und erlangt vermehrt die Fähigkeit, auch auf anderen Gebieten etwas dazuzulernen. Wenn ihr euch mit einer breiten Palette grundlegender Fertigkeiten und Themen auseinandersetzt, findet ihr eher heraus, auf welchem Gebiet eure eigentlichen Interessen liegen. Und wenn ihr eure Interessen kennt und dann mit eurer Ausbildung fortfahrt, könnt ihr euch eingehender den Themen widmen, die euch wirklich Freude bereiten.

Präsident Henry B. Eyring, Erster Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft, hat von seinem Vater einen wertvollen Rat erhalten. Sein Vater hat ihm geraten, eine Ausbildung anzustreben, die „dir so wichtig ist, dass du auch dann daran denkst, wenn du gerade an nichts denken musst“4. Meine Frau und ich haben unseren Kindern geraten, einen Beruf zu ergreifen, der sie so sehr interessiert, dass sie nicht das Gefühl haben, „arbeiten“ zu müssen.

Jakob hat sein Volk vor den „Schwächen und [der] Narrheit der Menschen“ gewarnt. Er sagte: „Sind sie gelehrt, so denken sie, sie seien weise, und sie hören nicht auf den Rat Gottes.“ Dem setzte er eine weitere erhabene Wahrheit hinzu: „Aber es ist gut, gelehrt zu sein, wenn man auf Gottes Ratschläge hört.“ (2 Nephi 9:28,29.)

Seid also gelehrt und hört auf Gott. Er wird euch segnen und euch helfen, sodass ihr seine Absichten verwirklichen könnt.

Anmerkungen

  1. Siehe „Die Familie – eine Proklamation an die Welt“, Liahona, November 2010, Umschlagrückseite

  2. Für eine starke Jugend, Broschüre, 2011, Seite 9

  3. Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph Smith, Seite 294

  4. Siehe Gerald N. Lund, „Elder Henry B. Eyring: Von prägenden Einflüssen geformt“, Der Stern, April 1996, Seite 28