2013
Wie beantworte ich Fragen über den Erlösungsplan?
Februar 2013


Wie beantworte ich Fragen über den Erlösungsplan?

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question marks and raised hands

Was ist die Einstellung der Mormonen zur Ehe?“, fragte mich meine Spanischlehrerin.

Alle Klassenkameraden drehten sich gespannt zu mir um. Ich schluckte. Wie waren wir bloß von Don Quijote und Dulcinea aufs Ausgehen und die Ehe zu sprechen gekommen?

Außer mir besuchte kein Mitglied der Kirche diese Spanischklasse. Was sollte ich jetzt sagen? Und wie viel sollte ich sagen? Ewige Ehe – würden darüber nicht alle lachen?

„Also, wir, eh … “, stotterte ich und fand keinen klaren Gedanken.

Da kam mir Denise zur Rettung. „Die Mormonen haben eine wunderschöne Einstellung zur Ehe“, sagte sie. „Sie glauben daran, dass zwei Menschen, die im Tempel heiraten, für immer zusammenbleiben können.“

„Ein wirklich schöner Gedanke“, bemerkte unsere Lehrerin. Und auch den anderen schien diese Antwort zu genügen.

Wir wandten uns wieder dem Lehrstoff zu – und ich fragte mich, weshalb ich so ins Schwitzen geraten war wegen einer Frage, die meine Freundin, die nicht der Kirche angehörte, so locker zu beantworten wusste.

Je mehr Menschen von der Kirche erfahren, desto öfter sehen sich die Mitglieder mit Fragen zum Evangelium konfrontiert. In der Highschool wurde mir bewusst, dass keine langatmigen Antworten nötig sind – und dass wir uns nicht fürchten müssen. Die klaren, schönen Evangeliumslehren sprechen ja für sich selbst.

Wenn euch wieder einmal jemand eine Frage rund um den Erlösungsplan stellt, zieht doch einfach die folgenden kurzen Antworten in Betracht. Mehr wollen die meisten Menschen erst mal gar nicht wissen, ihr braucht also nicht zu meinen, ihr müsstet den gesamten Erlösungsplan aufzeichnen.

Woher kommen wir?

Der Mensch ist ein ewiges Wesen. Vor der Geburt haben wir bei Gott gelebt. Er ist der Vater unseres Geistes. Alle Menschen auf Erden sind buchstäblich Brüder und Schwestern, denn wir alle sind Kinder des Vaters im Himmel. Im vorirdischen Leben hatte bereits jeder seine eigene Persönlichkeit – mit göttlichem Wesen und einer göttlichen Bestimmung. Gott hat uns Entscheidungsfreiheit gegeben. Wir konnten uns im vorirdischen Leben frei entscheiden und wir können es hier auf der Erde. Weil Gott der Vater unseres Geistes ist, bezeichnen wir ihn als unseren Vater im Himmel.

Warum sind wir hier?

Das Erdenleben gehört zum Plan Gottes, der uns auf ewig glücklich machen soll. Gemäß diesem Plan erhalten wir einen Körper und sollen lernen, zwischen Gut und Böse zu wählen. Präsident Thomas S. Monson ist unser heute lebender Prophet. Er hat gesagt: „Wir sollten sehr dankbar sein, dass ein weiser Schöpfer eine Erde gestaltet und uns mit einem Schleier des Vergessens, der unsere vorangegangene Existenz bedeckt, hierhergeschickt hat, damit wir eine Prüfungszeit durchlaufen – als Gelegenheit, uns zu bewähren und uns all dessen würdig zu erweisen, was Gott für uns bereitet hat.“ („Unser Leben – ein Wettlauf“, Liahona, Mai 2012, Seite 91.)

Wohin gehen wir nach diesem Leben?

Nach dem Tod geht das Leben weiter. Aber wie wir dann leben werden, hängt davon ab, wie wir hier gelebt haben. Wenn wir dem Evangelium gemäß leben, können wir dank der Gnade des Herrn Jesus Christus umkehren, Vergebung erlangen und vor Gott rein werden.

Im Buch Mormon steht, „dass der Geist eines jeden Menschen, sobald er aus diesem sterblichen Leib geschieden ist, … sei er gut oder böse, zu dem Gott heimgeführt wird, der ihm das Leben gegeben hat.

Und dann wird es sich begeben: Der Geist derjenigen, die rechtschaffen sind, wird in einen Zustand des Glücklichseins aufgenommen, den man Paradies nennt, einen Zustand der Ruhe, einen Zustand des Friedens, wo er von all seinen Beunruhigungen und von allem Kummer und aller Sorge ausruhen wird.“ (Alma 40:11,12.)

Wenn wir uns das Opfer Christi zunutze machen, von unseren Sünden umkehren und uns bemühen, so zu leben, wie er gelebt hat, dann reinigt uns sein Sühnopfer, und wir können für immer beim Vater im Himmel leben.

Wer Jesus Christus jedoch nicht nachfolgen will und sein Evangelium verwirft, empfängt diese Segnungen nicht (siehe Alma 40:13,14).

Welche Rolle spielt Jesus Christus dabei?

Der Vater im Himmel hat seinen Sohn Jesus Christus zur Erde gesandt. Er sollte unser Erlöser sein und uns zeigen, wie man Gottes Plan gemäß lebt. Sein Sühnopfer kann uns von unseren Sünden reinwaschen – uns also würdig machen, in Gottes Gegenwart zurückzukehren. Nach der Kreuzigung lag der Leichnam des Erretters drei Tage lang im Grab. Dann kehrte sein Geist in seinen Körper zurück. Jesus trug den Sieg über das Grab davon (siehe Mormon 7:5), und infolgedessen werden auch wir nach unserem Tod auferstehen und für immer in einem vollkommen gemachten Körper leben.

Fotos © Thinkstock/iStock und iStock; Foto vom Tempel von Craig Dimond