2013
Stellen wir Jesus Christus in den Mittelpunkt unserer Ostertraditionen
März 2013


Stellen wir Jesus Christus in den Mittelpunkt unserer Ostertraditionen

Diane L. Mangum lebt in Utah

An Ostern feiern wir das Geschenk unseres Erlösers: sein Sühnopfer.

Vor einigen Jahren kam mein vierjähriger Sohn Ben am Ostersonntag nach der PV im Flur des Gemeindehauses auf mich zu und winkte fröhlich mit einem Blatt Papier, das er ausgemalt hatte. Er rief begeistert aus: „Mami, Mami, weißt du, dass wir einmal auferstehen?“ Er wollte sicher sein, dass ich diese gute Nachricht auch mitbekam. Seine PV-Lehrerin hatte wohl etwas gesagt, was sein Herz berührt hatte, sodass Ben beim Gedanken an die Auferstehung voll Freude war. Wie schön wäre es, wenn wir alle jedes Jahr an Ostern diese große Freude verspürten!

Das Sühnopfer Jesu Christi, zu dem auch die Auferstehung gehört, steht im Mittelpunkt des Osterfestes. Wenn wir Traditionen schaffen, die Jesus Christus in den Mittelpunkt stellen, konzentrieren wir uns auf das, was er uns geschenkt hat.

Traditionen und der Gottesdienst am Sonntag

Keine Aufmärsche, keine zusätzlichen Feierlichkeiten – die Heiligen der Letzten Tage halten an Ostern den gleichen Gottesdienst ab wie an jedem anderen Sonntag auch. Ansprachen und musikalische Darbietungen, die von der Führung der Gemeinde geplant werden, haben Jesus Christus zum Thema. Über den Ostersonntag hat Elder L. Tom Perry vom Kollegium der Zwölf Apostel gesagt: „Der Herr hat uns nicht in allen Einzelheiten religiöse Gebräuche wie Feste und Feiern vorgeschrieben, um uns an die Segnungen, die er uns gegeben hat, zu erinnern. Jedoch sollte jede Familie sich bemühen, die Traditionen, die uns unserem großen Erbe näherbringen, am Leben zu erhalten.“ („Familientraditionen“, Der Stern, Juli 1990, Seite 17.)

Hier werden einige Traditionen vorgestellt, die Familien gemeinsam mit ihren Lieben begehen, um das Osterfest zu feiern.

Zeugnisse von der Auferstehung Jesu

  • Janice und Kirk Nielson haben einen besonderen „Abend mit den Großeltern“ eingeführt, der mittlerweile zu einer Ostertradition geworden ist. Schwester Nielson meint: „Was können wir denn als Großeltern Besseres tun, als unsere Kinder zu besuchen und mit unseren Enkeln zusammenzusitzen und ihnen unser Zeugnis vom Erlöser mitzuteilen?“

  • Als ihre Kinder noch klein waren, haben sich Hector und Sherilyn Alba in der Woche vor Ostern jeden Abend ein wenig Zeit genommen, um Ereignisse aus der letzten Lebenswoche Jesu mit ihnen zu besprechen.

  • Manche Familien besuchen das Grab eines Angehörigen. Sie sprechen mit ihren Kindern über Angehörige, die bereits verstorben sind, und sagen ihnen, wie dankbar sie für die Auferstehung Jesu Christi sind.

Das Ei ist inzwischen fast überall ein Symbol für Ostern geworden. Es versinnbildlicht, dass der Heiland durch seine Auferstehung den Sieg über den Tod errungen hat. Deshalb ist es in vielen Teilen der Welt an Ostern Brauch, Eier zu bemalen und zu verstecken oder einen Korb mit Ostereiern zu verschenken.

  • In Russland begrüßt man sich an Ostern oft mit den Worten: „Jesus ist auferstanden.“ Der andere erwidert dann: „Er ist wahrlich auferstanden.“ In Albanien gibt es einen ähnlichen Brauch; man schlägt rote eiförmige Steine aneinander und sagt: „Christus ist auferstanden.“

  • Karen Spencer hält die Osterbräuche ihrer dänischen Großmutter in Ehren. Sie färbt Eier mit gekochten Zwiebelschalen, wie es ihre Großmutter schon getan hat. Die Familie nutzt diese Zeit, um sich darüber zu unterhalten, wie das Ei neues Leben und die Auferstehung symbolisiert.

  • Manche Familien mit kleinen Kindern lassen die Kinder Osternester suchen, in denen eine Botschaft verborgen ist. Sie legen einen kleinen Gegenstand in ein Plastikei, der etwas symbolisiert, was mit dem Tod und der Auferstehung Jesu zu tun hat, und legen eine passende Schriftstelle dazu. Dann nummerieren sie die Eier in der richtigen Reihenfolge und erzählen anhand der Gegenstände die Ostergeschichte. Die Kinder öffnen die Eier in der richtigen Reihenfolge und erfahren so etwas vom Sühnopfer und von der Auferstehung Jesu.

Ostermusik

Musik kann uns tief berühren.

  • David und Joyce Beer besuchen gern Osterkonzerte, die ihre Gedanken auf das Opfer des Heilands lenken.

  • Dave und Nancy Harmon hören gern Georg Friedrich Händels Messias an, bei dem es, wie Schwester Harmon meint, „eigentlich mehr um Ostern geht als um Weihnachten“.

  • Eine Mutter ermuntert ihre Kinder, die ein Instrument spielen, in diesem Monat ein Osterlied einzuüben.

  • Die Familie von Dale und Sara Okerlund versammelt sich ums Klavier und singt zusammen Osterlieder aus dem Gesangbuch und dem Liederbuch für Kinder.

Ein gemeinsames Osteressen

Auch das Osteressen mit der Familie ist ein weltweit verbreiteter, schöner Brauch.

  • In einer Familie wird traditionell Schinken gegessen, und man unterhält sich darüber, wie Christus das Gesetz des Mose erfüllt hat. In einer anderen Familie wird Fisch gegessen, in Erinnerung daran, dass auch Jesus Fisch gegessen hat. Bei der Familie von Eliza und Michael Pereira gibt es Lamm; sie unterhalten sich über die Symbolik des Paschafestes.

  • Nach dem gemeinsamen Osteressen machen wir ein Foto von der Familie und lieben Freunden, die ebenfalls eingeladen waren. Wir haben ein schönes Osteralbum angelegt, in dem nun schon mehr als 30 Jahre glücklicher Familienerinnerungen festgehalten sind.

  • Ein Ehepaar, dessen Kinder bereits erwachsen sind, lädt Freunde zu einem besonderen Essen ein. Sie schwelgen in Erinnerungen und unterhalten sich darüber, was Ostern bedeutet.

  • In manchen Ländern sind am Osterwochenende auch der Freitag und der Montag Feiertage. In Tahiti fahren die Familien oft auf eine andere Insel und veranstalten dort ein Picknick. In Mittelamerika nutzen manche Mitglieder der Kirche die freien Tage, um Verwandte zu besuchen, eine gemeinsame Mahlzeit einzunehmen und dann den Tempel zu besuchen.

Nichtreligiöse Traditionen an einem anderen Tag

Mitglieder der Kirche nehmen für nichtreligiöse Ostertraditionen oft nicht den Sonntag, sondern einen anderen Tag

  • Eine Großmutter in Brasilien legt am Freitag oder Samstag vor Ostern ein, zwei angeknabberte Karotten an eine gut sichtbare Stelle und versteckt in der Nähe Ostereier.

  • Am Ostermontag veranstaltet die Familie von Joyce und Scott Hendricks ein Essen im Freien und eine Ostereiersuche.

Es geht um Jesus Christus

Beim Familienabend über Jesus Christus zu sprechen, Ostermusik zu lauschen oder gemeinsam ein schönes Essen zu genießen, ist geistig erbauend, in welcher Lebensphase wir uns auch befinden mögen. Um Ostern zu feiern, braucht man keine große Gruppe. Selbst wenn man allein ist, kann man seine Ostertraditionen pflegen, und das ist genauso wertvoll.

Seien wir dankbar und freuen wir uns über Ostern wie der kleine Ben, der den Flur des Gemeindehauses entlangrannte, um die gute Nachricht von der Auferstehung zu verkünden.

Ausschnitt aus dem Gemälde Christus der Tröster von Carl Heinrich Bloch © IRI; Umrandung von Patric Gerber

Seht meine Hände und meine Füße, Gemälde von Harry Anderson © IRI