2013
Ich habe eine Frage
Juni 2013


Ich habe eine Frage

„Mein Bruder hat ein Problem mit Pornografie. Er arbeitet mit dem Bischof daran, es zu überwinden, und ich möchte ihn dabei unterstützen. Aber ich vertraue ihm nicht mehr so wie früher. Wie gehe ich damit um?“

Es ist schön, dass du deinen Bruder unterstützen willst. Er braucht deinen Zuspruch. Da dein Bruder dich auf sein Problem aufmerksam gemacht hat und du weißt, dass er es ernsthaft angeht, hat er bereits einen großen Schritt dahin gemacht, dein Vertrauen zurückzugewinnen. Wenn jemand die Heimlichtuerei und die Täuschungsmanöver aufgibt, die so oft mit diesem Problem einhergehen, zeigt dies bereits großen Fortschritt. Aufgrund dessen kannst du ihm wieder mehr vertrauen. Es braucht aber Zeit, dieses Vertrauen gänzlich zurückzugewinnen. Aber das heißt nicht, dass du ihn nicht lieb haben kannst. Du kannst für ihn beten, ihm ein gutes Beispiel geben und ihm auf andere Weise zur Seite stehen.

Bemühe dich, ihn nicht zu verurteilen. Wenn er das Gefühl hat, dass man ihn verurteilt, fühlt er sich wegen seiner Schwierigkeiten wahrscheinlich noch schlechter, wodurch es ihm noch schwerer fällt, sich zu ändern. Jeder hat Schwächen; auch aus diesem Grund hat der Erlöser das Sühnopfer vollbracht. Vertraue auf den Herrn und darauf, dass dein Bruder sich durch Umkehr ändern und Vergebung erlangen kann.

Da du weißt, dass dein Bruder die Hilfe des Bischofs in Anspruch nimmt, könntest du mit dem Bischof über deine Gedanken sprechen. Er und deine Eltern können dir Anleitung geben. Als Familie könnt ihr an einem Strang ziehen, um deinem Bruder zu helfen. Ihr könntet auch gemeinsam als Familie fasten, um ihn zu unterstützen (siehe Matthäus 17:21). Das schützt ihn vor Versuchung.

Zeige, dass es dich traurig macht, aber lehne ihn nicht ab

Pornografie ist keine Kleinigkeit, und es tut sehr weh, wenn man herausfindet, dass jemand, den man gern hat, ein Problem damit hat. Bemühe dich, ihm zu vergeben, auch wenn das lange dauert. Denk auch daran, dass Vergebung und Vertrauen zweierlei ist. Durch sein Verhalten kann dein Bruder dein Vertrauen zurückgewinnen. Zeige, dass es dich traurig macht, aber lehne ihn nicht ab. Er muss spüren, dass er nicht alleine ist, und er muss für sein Verhalten geradestehen. Wenn du ihn aber trotz dieser Sucht liebst, schöpft er Hoffnung und findet die Kraft, das Problem zu überwinden.

Bethany A., 18, Arizona, USA

Mach ihm Mut

Ich weiß, dass es schwer ist, wenn man jemandem wirklich vertraut hat und dieses Vertrauen dann missbraucht wird. Als Erstes würde ich beten und den Vater im Himmel um Kraft bitten, um mit meinem Bruder sprechen zu können. Du kannst jede Woche mit ihm darüber sprechen, wie er vorankommt, und beim persönlichen Schriftstudium Schriftstellen suchen, die ihm Mut machen, sich helfen zu lassen. Wichtig ist, dass du ihn unterstützt, auch wenn er dein Vertrauen verloren hat. Sage ihm, dass der Herr ihn liebt und ihm vergeben wird. Mach ihn auf das Lied Nr. 114 im Gesangbuch aufmerksam: „In Lieb und Gnad vom Himmelsthron ward uns gesandt der Gottessohn.“ Sage ihm, dass Jesus Christus für unsere Sünden gesühnt hat und dass wir jeden Tag ein bisschen besser werden können, wenn wir umkehren.

Naomi B., 16, Minnesota, USA

Unterstütze ihn

Zeige ihm, dass du ihn liebst, ganz gleich, was für Entscheidungen er auch getroffen hat. Unterstütze ihn bei jedem Schritt und sag ihm, wie sehr du dich freust, dass er daran arbeitet. Natürlich kehrt das Vertrauen nicht sofort wieder zurück, aber er bemüht sich ja, es zurückzugewinnen. Er ist auf dem richtigen Weg, und während er lernt, sich zu bessern, kannst du lernen, ihm wieder zu vertrauen.

Kirstin M., 17, North Carolina, USA

Sei bereit, zu vergeben

Die Macht des Sühnopfers kann, wenn sie angewandt wird, deinem Bruder die Kraft geben, umzukehren. Das Sühnopfer schenkt sowohl demjenigen Heilung, der verletzt wurde, als auch demjenigen, der eine Entscheidung getroffen hat, die anderen wehtut. Sei immer vergebungsbereit. Sei liebevoll und mach keine Vorwürfe.

Seth B., 18, Missouri, USA

Bete um Führung

Knie dich hin und bitte den Vater im Himmel um Anleitung. Sprich mit deinem Bruder und bete mit ihm. Wenn wir uns vor dem Vater im Himmel demütigen, „wird [er] nicht zulassen, dass ihr über eure Kraft hinaus versucht werdet. Er wird euch in der Versuchung einen Ausweg schaffen, sodass ihr sie bestehen könnt.“ (1 Korinther 10:13.) Er wird deinem Bruder helfen, der Versuchung zu widerstehen und immer das Rechte zu wählen.

Alejandra B., 22, Kalifornien, USA

Gib die Hoffnung nicht auf

Gib deinen Bruder nicht auf, denn jetzt braucht er seine Familie am meisten. Es ist schwer genug für ihn, sein Problem mit der Pornografie zu überwinden, und er sollte dann nicht auch noch befürchten müssen, das Vertrauen seiner Familie zu verlieren. Ich hatte das gleiche Problem, und ich strenge mich an, umzukehren, um würdig zu sein, im Tempel an meine Familie gesiegelt zu werden. Ich hatte immer Angst davor, was meine Eltern sagen oder wie sie sich mir gegenüber verhalten würden. Ich war überrascht, als ich feststellte, wie sehr sie mich unterstützen und sich darum bemühen, Lösungen zu finden, die mir helfen. Wenn sich dein Bruder dem Bischof anvertraut hat und sich ehrlich bemüht, dann macht er Fortschritt.

Ein Junge aus Alaska, USA

Vertrau auf den Herrn

Das Sühnopfer wurde nicht nur wegen unserer Sünden vollbracht, sondern auch wegen unserer Bedrängnisse und Kämpfe. Jesus Christus weiß genau, wie du dich fühlst – er hat es selbst empfunden. Wende dich an ihn. Du wirst feststellen, dass er darauf wartet, dich aufzurichten. Bitte ihn um Hilfe und um die heilende Macht des Sühnopfers. Erzähl dem Vater im Himmel von all deinen Fragen, deinen Sorgen und deinen Hoffnungen. Vor allem: Warte nicht ab, bis ein Wunder geschieht, sondern unternimm etwas. Lies in den heiligen Schriften, suche nach Weisheit, die dir weiterhilft, und glaube daran, dass sich alles zum Guten wenden wird.

Megan A., 19, Arizona, USA