2013
Alpakas entlaufen!
August 2013


Alpakas entlaufen!

Das letzte Alpaka rührte sich einfach nicht vom Fleck. Was sollte ich jetzt bloß machen?

„Vater im Himmel, ich bitte dich, beschütze mich heute und führe mich.“ („Heavenly Father, Now I Pray“, Children’s Songbook, Seite 19)

Letzten Sommer habe ich für unsere Nachbarin gearbeitet. Gleich neben ihrem Walnussgarten hält sie eine Herde Alpakas. Alpakas sehen ähnlich aus wie Lamas, sind aber kleiner.

Meine Aufgabe war es, jeden Tag die Boxen auszumisten. Die Arbeit gefiel mir, auch wenn sie nicht leicht war.

An einem heißen Sommernachmittag ging ich hinüber, aber unsere Nachbarin war nicht zu Hause. Das war aber kein Problem, denn sie hatte mir schon gesagt, dass ich den Stall jederzeit sauber machen konnte, auch wenn sie gerade nicht da war.

Als ich gerade ausmistete, warf eines der Alpakas ein Gatter um. In wenigen Sekunden waren alle 14 Alpakas in den Walnussgarten gelaufen! Das durfte doch nicht wahr sein! Mir war ganz übel. Wie sollte ich sie ganz alleine wieder einfangen?

Ich rannte los, so schnell ich konnte, und versuchte, immer ein, zwei zurückzutreiben. Fünfzehn Minuten später pochte mir vom vielen Rennen das Herz. Endlich war das letzte Alpaka im Stall. Puh!

Ich drehte mich um und entdeckte, dass knapp zehn Meter entfernt ein trächtiges Alpakaweibchen unter einem Baum lag. O nein! Noch eines! Ich versuchte, es in den Stall zurückzuscheuchen, aber es rührte sich nicht vom Fleck. Dann versuchte ich, es mit einem Gurt und einem Seil, die ich in der Garage gefunden hatte, wegzuzerren. Ohne Erfolg. Es lag unbeweglich da wie ein riesiger Haufen Steine. Ich schnaubte verzweifelt. Was konnte ich sonst noch versuchen?

Da kam mir in den Sinn, dass ich immer um Hilfe bitten kann, wo ich auch bin. Ich kniete nieder und betete. Als ich zu Ende gebetet hatte, öffnete ich die Augen und glaubte es kaum. Das Alpaka trottete ganz von alleine zurück zum Stall! Ich öffnete das Gatter und das Alpaka ging einfach hinein.

Als ich mit dem Rad nach Hause fuhr, hörte ich nicht auf zu lächeln. Der Vater im Himmel hatte mein Gebet erhört.