2013
Jugendliche und die Tempelbündnisse
Oktober 2013


Jugendliche und die Tempelbündnisse

Nun, da das Mindestalter für den Missionsdienst gesenkt wurde, schließen weitere zehntausende junge Menschen heilige Bündnisse im Tempel.

Als Tempelarbeiter hatten wir schon oft Gelegenheit, uns mit den jungen Erwachsenen zu unterhalten, die zum Tempel kommen, um das Endowment zu empfangen. Wir hören von ihnen, dass das Seminar zur Vorbereitung auf den Tempel hilfreich war, dass jedoch der Einfluss rechtschaffener Eltern und Führer in der Kirche ihnen eine noch größere Hilfe dabei war, sich auf die Bündnisse, die im Tempel geschlossen werden, vorzubereiten. Als Eltern und Jugendführer müssen wir den Jugendlichen nicht nur dabei helfen, dass sie sich auf ihre Vollzeitmission vorbereiten, die doch nur einige Monate dauert, sondern auch dabei, dass sie sich darauf vorbereiten, die Tempelbündnisse zu schließen und zu halten, die ja ewig fortdauern. Diese Vorbereitung beginnt schon in der Kindheit.

Kinder vorbereiten

Eltern können ihren Kindern zeigen, wie wichtig der Tempel ist, indem sie den Tempel besuchen und von der Tempelarbeit Zeugnis geben. Auch wenn man an einem Ort wohnt, wo häufige Tempelbesuche nicht möglich sind, kann man seinen Kindern doch den Wunsch ins Herz pflanzen, den Tempel zu besuchen.

Präsident Howard W. Hunter (1907–1995) legte den Eltern ans Herz: „Erzählen wir doch unseren Kindern von den geistigen Gefühlen, die wir im Tempel erleben. Erklären wir ihnen ernsthafter und ungezwungener, was wir über den Zweck des Hauses des Herrn sagen dürfen.“1 Unsere Kinder müssen wissen, dass der Tempel ein Ort ist, wo wir auf unsere Gebete Antwort erhalten und wo wir Gottes Liebe spüren.

Eltern können ihren Kindern vermitteln, wie schön es ist, mit zwölf Jahren einen Tempelschein mit eingeschränkter Geltung zu erhalten. Und sie können sie anleiten, so zu leben, dass sie dessen würdig sind. Wir beobachten immer wieder, mit welcher Freude die Jugendlichen, die zum ersten Mal in den Tempel kommen, ihren Tempelschein vorzeigen.

Jugendliche vorbereiten

Eltern können ihre Kinder dabei anleiten, sich an der Familienforschung zu beteiligen, sodass die Kinder mit zwölf Jahren eigene Namen zum Tempel mitnehmen können. Den Jugendlichen, die das tun, hat Elder David A. Bednar vom Kollegium der Zwölf Apostel verheißen: „Die Liebe und die Dankbarkeit, die ihr für eure Vorfahren empfindet, werden zunehmen. Euer Zeugnis vom Erlöser und eure Bekehrung zu ihm wird an Tiefe gewinnen und von Dauer sein. Ich verheiße euch, ihr werdet vor dem immer stärker werdenden Einfluss des Widersachers behütet sein.“2

Wir erleben immer wieder, wie sich diese Verheißung erfüllt. Vor kurzem hat uns ein Mädchen erzählt, dass es geforscht hatte, um den Namen seiner Großmutter ausfindig zu machen, und dann zum Tempel gekommen war, um die Arbeit für die Großmutter zu verrichten. Sie sagte, dass sie, als sie sich für ihre Großmutter taufen ließ, deutlich das Bild vor Augen hatte, wie ihre Großmutter sie im nächsten Leben willkommen heißen würde. Solche Erlebnisse stärken das Zeugnis und wecken in den Jugendlichen den Wunsch, auch an den weiteren heiligen Handlungen des Tempels teilzunehmen.

Viele Jugendliche sind der Versuchung ausgesetzt, sich freizügig zu kleiden. Wenn Eltern und Führer in der Kirche attraktive, anständige Kleidung tragen, sehen die Jugendlichen, dass dies möglich ist. Die Jugendlichen sollen verstehen, dass sie durch die Art und Weise, wie sie sich kleiden und wie sie mit ihrem Körper umgehen, zeigen, dass sie Jünger Jesu sind.

Die Eltern können den Jugendlichen bei der Vorbereitung auf den Tempel helfen, indem sie ihnen die Bündnisse erklären, die sie dort schließen werden. Im Rahmen der Tempelbündnisse verspricht man, „das Gesetz völliger Tugend und Keuschheit zu befolgen, den Nächsten zu lieben und wohltätig sowie tolerant und rein zu sein; seine Fähigkeiten ebenso wie seine irdischen Güter der Verbreitung der Wahrheit und dem Wohlergehen der Menschheit zu widmen; sich unaufhörlich der Sache der Wahrheit hinzugeben und auf jede Weise daran mitzuarbeiten, dass die Erde vorbereitet werde, ihren König – den Herrn Jesus Christus – zu empfangen“3. Die Eltern können den Jugendlichen Zeugnis davon geben, dass sie ihr Leben lang große Segnungen empfangen werden, wenn sie diese Bündnisse halten. Die Bedeutung dieser Bündnisse wird noch klarer, wenn die Eltern den Jugendlichen bewusst machen, dass sowohl die Segnungen als auch die Bündnisse durch das Sühnopfer Jesu Christi möglich gemacht werden.

Wir können unseren Kindern und Jugendlichen auf vielerlei Weise helfen, sich darauf vorzubereiten, die Segnungen des Tempels zu empfangen. Je besser sie vorbereitet sind, desto eher werden sie innerlich ruhig sein und den Heiligen Geist verspüren, wenn sie ihr Endowment empfangen. Dann wird es zu einer wunderbaren geistigen Erfahrung. Wenn der Tempelbesuch für sie erbaulich ist, werden sie noch eifrigere Jünger Christi und bessere Missionare, weil sie von dem Wunsch beseelt sind, den Menschen, denen sie vom Evangelium erzählen, zu helfen, ebenfalls die heiligen Handlungen des Tempels zu empfangen.

Anmerkungen

  1. Howard W. Hunter, „Ein Volk, das gern in den Tempel geht“, Liahona, Oktober 2010, Seite 39

  2. David A. Bednar, „Das Herz der Kinder wird sich den Vätern zuwenden“, Liahona, November 2011, Seite 26

  3. James E. Talmage, zitiert in der Broschüre Vorbereitung auf den heiligen Tempel, Seite 35

Illustration von Steve Kropp