2014
Ein lauteres Herz und ein reiner Körper
März 2014


Für eine starke Jugend

Ein lauteres Herz und ein reiner Körper

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Neill F. Marriott

Der Herr hat geboten: „Macht euch bereit … ja, macht euer Herz rein, … damit ich euch reinigen kann.“ (LuB 88:74)

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A family dressed in Sunday clothes walking on the grounds of the Buenos Aires Argentina Temple.

Foto von Matthew Reier

Ihr jungen Leute wachst in Feindesland auf“, hat Boyd K. Packer, Präsident des Kollegiums der Zwölf Apostel, einmal gesagt.1 Die sittlichen Grundsätze treuer Mitglieder der Kirche stehen wirklich unter Beschuss! Seid ihr bereit, gegen jeden unreinen Gedanken, den der Satan, das Internet oder die Welt euch einpflanzen wollen, anzukämpfen?

Macht euch bereit

Fast jeden Morgen versammeln sich schon vor 5 Uhr Gruppen würdiger junger Leute im Dunkeln an den Türen des Salt-Lake-Tempels. Sie sind bereit, den Taufbereich zu betreten. Sie treten von der Dunkelheit der Welt in das Licht des Tempels. Wenn sie dann in Weiß gekleidet sind, begeben sie sich ruhig zu dem schönen Taufbecken, wo sie sich für Verstorbene taufen lassen. Wenn die Jugendlichen aus dem reinen, erfrischenden Wasser des Taufbeckens hervorkommen, sind sie geistig gestärkt, da sie wissen, dass sie anderen einen Dienst erwiesen haben, der von ewiger Bedeutung ist.

Zurück in der Dunkelheit, beeilen sie sich, zur Schule zu kommen – aber sie sind nicht mehr die Gleichen, denn jetzt sind sie mit Macht und Herrlichkeit ausgerüstet (siehe LuB 109:22,23). Weil sie das Licht und die Reinheit des Tempels im Herzen tragen, sind sie bereit, das Dunkel des „Feindeslandes“ zurückzudrängen und sittlich rein zu bleiben. Dies spielt sich nicht nur beim Salt-Lake-Tempel ab – es ereignet sich nicht selten in aller Welt, wenn Jugendliche die Dunkelheit des Feindeslandes hinter sich lassen und sich entscheiden, würdig zu leben und ins Licht des Tempels zu gelangen.

Zum Beispiel haben sich im vergangenen Jahr eine Schwester und ein Bruder aus Colorado jeweils für über 50 ihrer Vorfahren taufen lassen und haben die Reinheit des Tempels erlebt. Der Bruder berichtete: „Im Tempel geht es mir immer gut und ich verspüre den Geist. Später, wenn ich Versuchungen ausgesetzt bin, erinnere ich mich an dieses Gefühl, und es hilft mir.“ Seine Schwester will würdig leben, sodass sie immer in den Tempel gehen kann, und schrieb deshalb eine Liste in ihr Tagebuch, nämlich was sie machen will und was sie nicht machen will, wenn Versuchungen an sie herantreten. Sie bezog Stellung und zeigte die Liste sogar ihren Eltern und Freunden, damit sie sie dabei unterstützen konnten. Diese zwei jungen Leute haben in sittlicher Hinsicht eine starke Rüstung für ihr Herz, ihren Verstand und ihren Körper geschmiedet.

Macht euer Herz rein

Gehen mit euren reinen Taten auch reine Gedanken einher?

David, der Psalmist, betet in Psalm 139:23–24: „Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz, prüfe mich, und erkenne mein Denken! Sieh her, ob ich auf dem Weg bin, der dich kränkt.“ m Hinblick auf diese Verse hat Präsident Lorenzo Snow (1814–1901) den Rat gegeben: „Ich schlage vor, dass [jedermann] dieses Gebet Davids übernimmt. … Viele schaffen es nicht, dieses Maß an Vortrefflichkeit zu erreichen, weil sie im Verborgenen etwas tun, … was sie … dem Allmächtigen entfremdet.“2

Es ist ein Akt des Glaubens, wenn ihr den Vater im Himmel bittet, euer Herz rein zu machen. Ihm gehört alle Macht. Wendet euch oft an ihn und bittet ihn demütig um seine göttliche Hilfe dabei, eure Gefühle rein zu halten – auch sexuell rein.

„Lasst euch vom Geist leiten, dann werdet ihr das Begehren des Fleisches nicht erfüllen.“ (Galater 5:16.) Wie viel Kraft werdet ihr haben, wenn ihr euch vom Geist leiten lasst! Jeden Sonntag, wenn ihr vom Abendmahl nehmt, bezeugt ihr, dass ihr willens seid, immer an Jesus Christus zu denken (siehe LuB 20:77,79). Wenn ihr an den Erlöser denkt, erhaltet ihr die Kraft, euch von Unreinheit abzuwenden.

Seid rein vor Gott

Warum ist sexuelle Reinheit ein Gebot? Weil der Vater im Himmel die Fortpflanzungskraft nur für die Ehe und für einen göttlichen Zweck vorgesehen hat. Elder David A. Bednar vom Kollegium der Zwölf Apostel hat gesagt: „Wie wir zu dieser gottgegebenen Kraft stehen und wie wir von ihr Gebrauch machen, beeinflusst in hohem Maße unser Glück im Erdenleben und unser Schicksal in der Ewigkeit.“3

Die sexuelle Intimität fördert eine liebevolle emotionale Einigkeit zwischen Mann und Frau. Elder Richard G. Scott vom Kollegium der Zwölf Apostel hat deutlich gemacht: „Diese intimen Handlungen hat der Herr jedoch außerhalb des dauerhaften Ehebündnisses verboten, weil sie sonst seine Absichten untergraben würden. … Sie verursachen schweren Schaden geistiger und emotionaler Art. Obwohl die Betreffenden im Moment nicht bemerken, dass Schaden entsteht, so werden sie es später bemerken. Sexuelle Unmoral schafft eine Barriere gegen den Heiligen Geist.“4

Die sexuelle Intimität wurde nicht zu dem Zweck gegeben, Begierden, Neugier oder den Wunsch nach Beliebtheit zu befriedigen. Der egoistische Gebrauch dieser göttlichen Gabe wird immer zu Kummer führen und den geistigen Fortschritt begrenzen.

Wenn ihr euch vorbereitet und euer Herz läutert, kann der Herr euch rein machen und euch auch helfen, rein zu bleiben. Wenn ihr euch schuldig fühlt oder im Stillen beschämt seid, bemüht euch um die Macht des Sühnopfers. Nur durch das Sühnopfer Jesu Christi können wir rein gemacht werden. Kehrt um und betet ernsthaft um Vergebung. Wenn es erforderlich ist, wendet euch an euren Bischof oder Zweigpräsidenten. Könnt ihr in einer unreinen Welt rein werden und es auch bleiben? Ja, das könnt ihr. Ihr kennt die Wahrheit und habt Unterstützung durch den Heiligen Geist, Eltern, Führer der Kirche und den lebenden Propheten. Wenn ihr auf Jesus Christus blickt, könnt ihr vor ihm rein sein und es auch bleiben.

Anmerkungen

  1. Boyd K. Packer, „Ratschläge für die Jugend“, Liahona, November 2011, Seite 16

  2. Lehren der Präsidenten der Kirche: Lorenzo Snow, Seite 130

  3. David A. Bednar, „Wir glauben, dass es recht ist, keusch zu sein“, Liahona, Mai 2013, Seite 42

  4. Richard G. Scott, „Die richtigen Entscheidungen treffen“, Der Stern, Januar 1995, Seite 34