2014
Folge den kleinen Eingebungen
Juni 2014


Folge den kleinen Eingebungen

Es lohnt sich, auf jedes Flüstern des Heiligen Geistes zu hören.

Bild
A broken tree.

Illustration von Greg Newbold

Wenn ein Tornado mitten in der Nacht einen gewaltigen Baumstamm auf dein Bett schleudern würde, würdest du das wahrscheinlich gern im Voraus wissen wollen.

Wilford Woodruff (1807–1898), der später der vierte Präsident der Kirche wurde, schlief einmal mit seiner Frau und seinen Kindern draußen in seinem Wagen, als der Geist ihm zuflüsterte: „Steh auf und stell den Wagen woanders ab.“1 Er hätte dies als seltsamen Gedanken verwerfen können, aber er gehorchte. Eine halbe Stunde später riss ein Wirbelsturm einen riesigen Baum aus und schleuderte ihn durch die Luft. Der Baum landete genau an der Stelle, wo der Wagen gestanden hatte.

Es gibt viele Beispiele von Wundern, die sich ereigneten, weil jemand einer Eingebung folgte.

Aber was ist mit der Eingebung, man solle einen bestimmten Freund anrufen, nur um sich mal wieder zu melden? Oder mit der Eingebung, man solle für eine Wanderung ein zusätzliches Paar Socken in den Rucksack packen? Solche Eingebungen führen wohl kaum zu außergewöhnlichen Ergebnissen, sind aber trotzdem wichtig.

Der Freund, den du anrufst, hatte vielleicht einen sehr schweren Tag. Dein Anruf könnte ihn aufmuntern. Bei einer Wanderung könnte ein zusätzliches Paar Socken entscheidend dafür sein, ob man den Ausflug genießen kann oder schmerzhafte Blasen bekommt, weil man sich unerwartet nasse Füße geholt hat.

Präsident Thomas S. Monson hat erklärt: „Wir beobachten. Wir warten. Wir horchen auf die sanfte, leise Stimme. Wer klug ist, hört auf sie, wenn sie spricht. Wir schieben es nicht auf, einer Eingebung des Geistes zu folgen.“2

Manchmal sind Eingebungen des Geistes sehr drängend. Viel öfter aber sind sie ganz sanft. Der Vater im Himmel hat uns verheißen, uns „Zeile um Zeile …, Weisung um Weisung, hier ein wenig und dort ein wenig“ anzuleiten (2 Nephi 28:30).

Elder David A. Bednar vom Kollegium der Zwölf Apostel hat erklärt: „Meistens empfängt man Offenbarung nach und nach, in kleineren Schritten. Sie wird uns gemäß unserem Wunsch und unserer Würdigkeit und Vorbereitung zuteil.“3

Höchstwahrscheinlich muss keiner von uns einem Baumstamm ausweichen, den ein Tornado auf uns schleudert. Aber wir können ganz sicher sein, dass wir immer einfache, gute Taten vollbringen können, wenn wir aufmerksam auf den Heiligen Geist achten.

Anmerkungen

  1. Lehren der Präsidenten der Kirche: Wilford Woodruff, Seite 51

  2. Thomas S. Monson, „The Spirit Giveth Life“, Ensign, Mai 1985, Seite 68

  3. Siehe David A. Bednar, „Der Geist der Offenbarung“, Liahona, Mai 2011, Seite 88