2015
Warum ist Jesus Christus so wichtig für mich?
Januar 2015


Warum ist Jesus Christus so wichtig für mich?

Wenn wir begreifen, was der Erlöser alles für uns getan hat, gibt es wohl niemandem in unserem Leben, der wichtiger ist als er.

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Photograph of actor portraying Jesus Christ in the Bible Videos.

Vor kurzem habe ich einen Blogeintrag gelesen, in dem die Verfasserin schildert, was für eine wichtige Rolle Jesus Christus in ihrem Alltag spielt. Ich freute mich darüber, dass sie bereit war, ihre Gedanken mitzuteilen, aber der Kommentar eines Lesers machte mich traurig: „In meinem Leben spielt Jesus überhaupt keine Rolle – hat er nie und wird er nie.“

Dieser Leser hätte sich nicht mehr irren können. Früher oder später braucht jeder von uns den Erlöser. Wir alle machen Fehler, die wir nicht wieder in Ordnung bringen können, erleiden Verluste, die wir nicht verwinden, erleben Schmerzen, Schikanen, Schicksalsschläge und Enttäuschungen und tragen Lasten, mit denen wir alleine nicht fertig werden.

Die gute Nachricht ist, dass wir das alles auch nicht alleine bewältigen müssen.

„In einem schwachen Augenblick rufen wir vielleicht aus: ‚Niemand weiß, wie das ist. Niemand versteht mich.‘ Aber der Sohn Gottes weiß und versteht es vollkommen, denn er hat die Last eines jeden von uns gespürt und getragen“, sagte Elder David A. Bednar vom Kollegium der Zwölf Apostel. „Und wegen seines unbegrenzten und ewigen Opfers (siehe Alma 34:14) ist sein Einfühlungsvermögen vollkommen, und er kann uns seinen Arm der Barmherzigkeit entgegenstrecken.“1

Jesus ist für uns so wichtig, weil er uns durch sein Sühnopfer, seine Lehren, seine Zuversicht, seinen Frieden und sein Beispiel hilft, unser Leben zu ändern, Prüfungen zu bewältigen und auf dem Weg zurück zu ihm und zum Vater Schritt für Schritt glaubensvoll vorwärtszugehen.

Jesus macht die Umkehr möglich

Ein Grund, weshalb Jesus für alle, die ihm aufrichtig nachfolgen wollen, so wichtig ist, besteht darin, dass wir alle Fehler machen und das Geschenk der Umkehr brauchen, das uns durch das Sühnopfer zur Verfügung steht.

Wenn wir stolpern und fallen, möchte der Satan uns glauben machen, dass wir nicht gut genug sind, um wieder aufzustehen und auf den rechten Weg zurückzukehren. Er möchte auch, dass wir vergessen, dass das Evangelium das Evangelium der Umkehr ist (siehe LuB 13:1). Wir wissen aber, dass „die Gnade Christi [echt ist]; sie ermöglicht dem umkehrwilligen Sünder, Vergebung zu erlangen und rein zu werden“2.

Die Macht des Sühnopfers Jesu Christi steht jedem von uns offen, aber wir müssen uns dafür entscheiden, es in unserem Leben wirksam werden zu lassen. Stellt euch einmal vor, ihr schenkt eurem Freund etwas Besonderes – etwas, was euer Freund wirklich braucht und wofür ihr ein Opfer gebracht habt. Nun stellt euch vor, euer Freund würde erwidern: „Danke, aber eigentlich will ich dieses Geschenk gar nicht.“ Wie wäre euch zumute?

Wenn wir Jesus nicht bitten, uns dabei zu helfen, durch Umkehr rein zu werden, ist es so, als würden wir sein Geschenk abweisen.

Jesus lehrt die Wahrheit

Als sich einmal viele seiner Jünger zurückzogen und nicht mehr mit ihm umherwandern wollten, fragte Jesus seine zwölf Apostel: „Wollt auch ihr weggehen?“ Petrus erwiderte: „Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.“ (Johannes 6:67,68.)

Jesu „Worte des ewigen Lebens“ finden wir in den heiligen Schriften, den Aussagen der lebenden Propheten und durch die Einflüsterungen des Heiligen Geistes. Sie bilden die Grundlage, die „zum Glücklichsein hier auf der Erde und zu ewigem Leben in der zukünftigen Welt führt“3, und führen uns sicher zurück zum Vater im Himmel und zu unserem Erlöser.

Welche bedeutenden Wahrheiten hat Jesus Christus verkündet? Präsident Dieter F. Uchtdorf, Zweiter Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft, hat vor kurzem in einer Generalkonferenzansprache vier davon aufgezählt:

  • „Unser Vater [hat] seinen Kindern den großen Plan des Glücklichseins gegeben.“

  • „Dank des Sühnopfers [können wir] für immer mit unseren Lieben weiterleben.“

  • „Wir [werden] einst einen herrlichen, vollkommenen und unsterblichen Körper haben …, frei von Krankheiten und Behinderungen.“

  • „An die Stelle der Tränen, die wir aus Traurigkeit oder angesichts von Verlusten vergießen, [wird] eine Fülle der Freude und des Glücks treten.“4

Jesus schenkt uns Zuversicht

Wenn wir vor schwerwiegenden Problemen stehen, fällt es uns oft schwer, auf den Herrn zu vertrauen. Doch erst unser Gottvertrauen verleiht uns die nötige Zuversicht, die uns trotz Problemen bestehen lässt.

Das hat Familie Gatrell erlebt, die zur selben Gemeinde gehört wie Schwester Jean A. Stevens. Schwester Stevens, Erste Ratgeberin in der Präsidentschaft der Primarvereinigung, erzählte, wie die Familie am Evangelium und an ihren Tempelbündnissen festhielt, nachdem bei Bruder Gatrell Krebs diagnostiziert worden war. Dadurch konnten sie auf Gottes Verheißung hoffen, dass sie nach diesem Leben wieder vereint sein werden.

In den schweren letzten Lebenstagen ihres Mannes „wusste [ich], dass der Herr über uns wacht“, sagt Schwester Gatrell. „Wenn man auf den Herrn vertraut, kann man tatsächlich alle Herausforderungen des Lebens meistern.“5

Das Sühnopfer verleiht uns Hoffnung auf ewiges Leben. Und genau diese Hoffnung brauchen wir, wenn wir Prüfungen erleiden oder ein geliebter Mensch stirbt.

„Der liebevolle Vater im Himmel [hat uns] seinen geliebten Sohn Jesus Christus als Erretter geschenkt“, sagte Präsident Henry B. Eyring, Erster Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft. „Dank dieses großen Geschenks – des segensreichen Sühnopfers Jesu Christi – haben alle Menschen noch ein weiteres Erbe: Jedem, der geboren wird, ist die Auferstehung verheißen und das ewige Leben in Aussicht gestellt.“6

Jesus bietet uns Frieden

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Falls ihr je eine Naturkatastrophe erlebt habt, andere über euch gelästert haben, ihr mit einer Herausforderung konfrontiert wart, die euer ganzes Leben verändert hat, ihr euch mit einem Freund oder einer Freundin gestritten habt oder ganz allein für das eingetreten seid, was richtig ist, dann wisst ihr, dass wir den Frieden des Herrn brauchen. „Der Frieden des Erretters unterwirft die wütenden Wirbelstürme dieser Welt“7, erklärte Elder Neil L. Andersen vom Kollegium der Zwölf Apostel.

Elder Andersen erzählte vor kurzem bei der Generalkonferenz auch von einem Lorbeermädchen, das verlacht und verspottet wurde, weil es sich für die traditionelle Ehe aussprach. Sie erkannte, dass Hohn und Spott manchmal der Preis dafür sind, wenn man „Gott und den Lehren seiner lebenden Propheten treu“8 bleibt.

Wer mutig für eine Sache eintritt, braucht aber deswegen nicht alleine dazustehen. Wir können uns immer an den Friedensfürsten wenden, wenn wir uns verlassen oder von vielerlei Aufgaben erdrückt fühlen, wenn wir traurig oder mutlos sind, Angst haben oder uns wertlos vorkommen. Und so wenden wir uns an ihn:

  • Wir bitten den Vater im Himmel darum, dass der Heilige Geist mit uns sei.

  • Wir lesen das Wort des Herrn in den Schriften und in den Aussagen seiner lebenden Propheten.

  • Wir besuchen den Tempel.

  • Wir befassen uns in der Kirche und im Seminar eingehend mit dem Leben des Erlösers.

  • Wir lassen sein Sühnopfer seine Wirkung entfalten, indem wir von unseren Sünden umkehren.

  • Wir geben Zeugnis von Christus.

Wenn wir den Frieden des Erlösers spüren, braucht unser Herz nicht beunruhigt oder verzagt zu werden (siehe Johannes 14:26,27).

„Nur der Meister weiß, wie tief unser Kummer reicht, unser Schmerz und unser Leid“, sagte Präsident Thomas S. Monson. „Nur er bietet uns in schwierigen Zeiten ewigen Frieden an. Nur er berührt unsere gequälte Seele mit seinen tröstenden Worten.“9

Jesus setzt das Beispiel

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Im Laufe seines irdischen Wirkens hat Jesus den Weg zum Glück nicht nur aufgezeigt. Er geht vielmehr mit gutem Beispiel voran. Durch sein Sühnopfer führt er uns zur Liebe. Durch seine Lehren führt er uns zu ewigen Wahrheiten. Durch sein vollkommenes Leben führt er uns auf den Weg des Gehorsams.

„Das größte Vorbild, das je auf Erden weilte, ist unser Heiland, Jesus Christus. Sein irdisches Wirken war erfüllt davon, dass er lehrte, diente und anderen mit Liebe begegnete“, sagte Elder Richard G. Scott vom Kollegium der Zwölf Apostel. Der Erlöser „hat uns aufgefordert, seinem vollkommenen Beispiel zu folgen“10, erklärte er weiter.

Wenn wir begreifen, dass der Erlöser Umkehr und Auferstehung möglich macht, dass er grundlegende Wahrheiten verkündet, uns Zuversicht und Frieden anbietet und uns ein vollkommenes Beispiel gibt, wird er zum Mittelpunkt unseres Lebens. Und wenn wir ihn zum Freund haben, haben wir den Mut, unsere Angst beiseitezuschieben und glaubensvoll vorwärtszugehen.

Anmerkungen

  1. David A. Bednar, „Sie konnten ihre Lasten mühelos tragen“, Liahona, Mai 2014, Seite 90

  2. D. Todd Christofferson, „Die Auferstehung Jesu Christi“, Liahona, Mai 2014, Seite 113

  3. „Der lebendige Christus – das Zeugnis der Apostel“, Artikel 36299 150

  4. Dieter F. Uchtdorf, „Dankbar in jeder Lebenslage“, Liahona, Mai 2014, Seite 76

  5. Jean A. Stevens, „Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir“, Liahona, Mai 2014, Seite 83

  6. Henry B. Eyring, „Ein unschätzbar wertvolles Erbe an Hoffnung“, Liahona, Mai 2014, Seite 24

  7. Neil L. Andersen, „Geistige Wirbelstürme“, Liahona, Mai 2014, Seite 21

  8. Siehe Neil L. Andersen, „Geistige Wirbelstürme“, Seite 19f.

  9. Thomas S. Monson, „‚Ich lasse dich nicht fallen und verlasse dich nicht‘“, Liahona, November 2013, Seite 87

  10. Richard G. Scott, „Ich habe euch ein Beispiel gegeben“, Liahona, Mai 2014, Seite 35