2015
Göttliche Eigenschaften Jesu Christi: vergebungsbereit und barmherzig
Juli 2015


Besuchslehrbotschaft

Göttliche Eigenschaften Jesu Christi: vergebungsbereit und barmherzig

Befassen Sie sich gebeterfüllt mit diesem Lesestoff. Lassen Sie sich vom Geist inspirieren, welche Gedanken Sie besprechen sollen. Wie stärkt ein tieferes Verständnis des Lebens und der Aufgaben Jesu Ihren Glauben an ihn und kommt auch denen zugute, die Sie als Besuchslehrerin betreuen? Mehr dazu finden Sie unter reliefsociety.lds.org.

Glaube, Familie, Hilfe

Bild
Depiction of Jesus and the woman taken in adultery. They are both standing together. The woman is wiping tears from her face.

Wenn wir uns bewusst machen, dass Jesus Christus uns gegenüber vergebungsbereit und barmherzig ist, fällt es uns leichter, anderen zu vergeben und Erbarmen zu zeigen. „Jesus Christus ist … unser großes Vorbild“, sagte Präsident Thomas S. Monson. „Sein Leben war ein Vermächtnis an Liebe. Die Kranken heilte er, die Niedergeschlagenen richtete er auf, die Sünder rettete er. Schließlich nahm ihm die wütende Menge das Leben. Dennoch erklingen vom Kalvarienberg seine Worte: ‚Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun‘ – ein krönender Ausdruck seines Mitgefühls und seiner Liebe im Erdenleben.“1

Wenn wir anderen ihre Verfehlungen vergeben, wird unser Vater im Himmel uns auch vergeben. Jesus fordert uns auf: „Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist!“ (Lukas 6:36.) „Die Vergebung unserer Sünden ist an Bedingungen geknüpft“, erklärte Präsident Dieter F. Uchtdorf, Zweiter Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft. „Wir müssen umkehren. … Sind wir nicht alle irgendwann einmal zerknirscht vor den Gnadenthron getreten und haben um Gnade gefleht? Haben wir uns nicht mit der ganzen Kraft unserer Seele Barmherzigkeit gewünscht – gewünscht, dass uns unsere Fehler und Sünden vergeben werden? … Lassen Sie zu, dass das Sühnopfer Christi Ihr Herz wandelt und heilt. Lieben Sie einander. Vergeben Sie einander.“2

Zusätzliche Schriftstellen

Matthäus 6:14,15; Lukas 6:36,37; Alma 34:14-16

Aus den heiligen Schriften

Elder Jeffrey R. Holland vom Kollegium der zwölf Apostel hat gesagt: „Wir müssen vergeben, so wie uns vergeben wird.“3 Die Geschichte vom verlorenen Sohn zeigt uns beide Seiten, die zur Vergebung gehören: dem einen Sohn wird vergeben, dem anderen fällt es schwer zu vergeben.

Der jüngere Sohn nahm sein Erbteil und verschleuderte es in kurzer Zeit. Als eine Hungersnot hereinbrach, verdingte er sich als Schweinehirt. In der Bibel heißt es: „Da ging er in sich.“ Er kehrte nach Hause zurück und erklärte seinem Vater, er sei nicht würdig, sein Sohn zu sein. Aber sein Vater vergab ihm. Er schlachtete ein Mastkalb, um seine Heimkehr zu feiern. Der ältere Sohn kam von der Feldarbeit nach Hause und wurde zornig. Er erinnerte seinen Vater daran, dass er ihm viele Jahre gedient und nie ein Gebot übertreten hatte, dennoch habe er „nie auch nur einen Ziegenbock geschenkt [bekommen], damit ich mit meinen Freunden ein Fest feiern konnte“. Der Vater antwortete: „Mein Kind, du bist immer bei mir, und alles, was mein ist, ist auch dein. Aber jetzt müssen wir uns doch freuen und ein Fest feiern; denn dein Bruder war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden.“ (Siehe Lukas 15:11-32.)

Anmerkungen

  1. Thomas S. Monson, „Liebe – der Wesenskern des Evangeliums“, Liahona, Mai 2014, Seite 91

  2. Dieter F. Uchtdorf, „Die Barmherzigen finden Erbarmen“, Liahona, Mai 2012, Seite 70, 75, 77; Hervorhebung im Original

  3. Jeffrey R. Holland, „Das Friedfertige des Reiches“, Der Stern, Januar 1997, Seite 80